Test: ELAC Concentro M 807 - die JET-Königin!

ELAC Concentro M807 newsEs ist soweit, mit der ELAC Concentro M 807 präsentiert das Kieler Traditionsunternehmen den nächsten High-End-Lautsprecher in der jetzt 100-jährigen Firmengeschichte. Wir konnten bereits etliche exklusive Einblicke und einen ausführlichen Klangeindruck vom neuesten, akustischen Meisterwerk erhaschen und haben dies natürlich umfangreich in Bild, Ton und Text festgehalten.

 

Um die neue Concentro M 807 zu erklären, müssen wir zunächst rund 9 Jahre zurückspringen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die erste ELAC Concentro präsentiert (wir berichteten mit Video) und markierte zugleich größen- und leistungstechnisch ein neues Level für den besagten Hersteller. Kurze Zeit später folgte dann mit der Concentro M dann die etwas kleinere und auch „günstigere“ Ausführung mit ähnlicher Formsprache. Nominell gesehen, positioniert die Concentro M 807 als inoffiziellen Nachfolger der „M“.

Um hier noch einmal eine komplette Abfolge aufzuzeigen: Innerhalb des ELAC-Portfolios rangiert die Concentro S (501, 503, 507 und 509) „unterster Stelle“. Es folgt die neue Concentro M 807. Es wäre famos zu denken, dass damit das Ende erreicht sei, denn im Jahr 2026 feiert das Kieler Unternehmen 100 Jahre Firmenbestehen. Hier darf man gewiss auf weitere Neuheiten gespannt sein. Aber zurück zu unserem hiesigen Testobjekt.

Mit einem Preispunkt von 22.000 Euro pro Lautsprecher, reden wir hier natürlich über ein absolutes Luxusprodukt. Die beiden T+A Geräte in unserer Vorstellung schlagen jeweils noch einmal mit rund 20.000 Euro (pro Gerät) zu Buche. In Summe also ein stolzes Sümmchen, was hier zusammenkommt. Dementsprechend hoch darf auch gern die Erwartungshaltung sein.

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Neben bekannten Technologien wie dem JET 6c Hochtöner und der AS-XR-Membran, wurde hier mit der VXe-Technologie (Variable Coax Electric) erstmalig ein System zur individuellen Raumanpassung vorgestellt, das bis zu 25 Einstellungsmöglichkeiten pro Lautsprecher bietet. Ziel soll es sein, dass je Schallwandler individuelle Einstellungen getroffen werden können, um die Ausprägung der akustischen Richtwirkung anzupassen, wenn z. B. auf einer Seite durch Möbel im Hörraum mehr Schallanteile absorbiert werden, oder gar keine Reflexionsflächen vorhanden sind. Insgesamt bietet das Hightech-Ausstattungsmerkmal nicht weniger als 25 Kombinationsmöglichkeiten hinsichtlich der Schaltereinstellungen – das heißt passender Premium-Klang in jeder Hörumgebung.

Technisch betrachtet ist die Concentro M 807 ein 4-Wege-Lautsprecher, der in einem Frequenzbereich von 22 Hz und 50 kHz agiert und sich somit bestens für Hi-Res-Audio-Material eignen soll. Neben der besonderen Formgebung, die ohnehin ein Markenzeichen der Concentro-Serie ist, hat man hier ein sog. Hochton-Array verbaut. Kernelement dabei ist der JET 6c Hochtontreiber, der von sechs weiteren Chassis flankiert wird. Jene selbst haben auch eine gewisse Gehäusetiefe (wie im Video dargestellt), mit denen sich zugleich und auch dank der verbauten Schalterplatine, verschiedene Array-Kombinationen kreieren lassen.

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Standardkombinationen welche möglich sind - Sonderfarben gegen Aufpreis erhältlich

Ab Werk gibt es den Lautsprecher in vier verschiedenen Farbkombinationen, bei denen sich die Chassis-Blenden bzw. die Gehäuse in Kombination verändern lässt. Wer möchte, der kann gegen Aufpreis natürlich auch seine Wunsch-RAL-Farbe (Hochglanz oder matt) mitteilen und das Gehäuse dahingehend lackieren lassen.

 

Lautsprecher im Überblick
 Bezeichnung  ELAC Concentro M 807
Preis  44.000,- EUR (Paarpreis)
Hersteller-Homepage  https://elac.com/de/
Maße  450 x 210 x 310 mm
Gewicht  62 kg pro Stück
weitere Daten
Frequenzband  24 – 50.000 Hz (±3dB)
Bauart  4-Wege, Bassreflex
Empfindlichkeit  88 dB / 2,83 V/m
Trennfrequenzen der Weiche  150 | 650 | 2650 Hz
Nennbelastbarkeit  300 W
Impulsbelastbarkeit  400 W
empf. Verstärkerleistung
 80 - 600 Watt
Tieftöner  160 mm UHQD-Tieftöner (SEAS)
Verbaute Chassis  Tieftöner: 2x 250 mm
 Tiefmitteltöner: 2x 115 mm
 Mitteltöner: 6x 40 mm
 Hochtöner: 1x JET 6c
Farbausführungen  Schwarz Lack Hochglanz,
 Weiss Lack Hochglanz;
 Zierringe in Schwarz oder Grau

 

 

 

 


 

Weitere Detailansichten

Zugegeben, der Lautsprecher folgt nicht wirklich einer optischen Norm, sofern diese im High End Audio Segment überhaupt vorhanden ist. Geschmäcker sind wie in allen Lebenslagen verschieden, so dürfte es sich auch beim neuesten ELAC-Lautsprecher verhalten. Unabhängig von der optischen Gestaltung, ist die haptische Anmutung und Materialumsetzung absolut erhaben sowie auch dem Kaufpreis als würdig zu betrachten.

Mit einem Einzelgewicht von 62 Kilogramm pro Lautsprecher wird dieses 1,34 m hohe Kunstwerk auch nicht mehr allein bewegt, sondern bedarf beim Auspacken und Aufstellen unbedingt vier Hände. ELAC hat hierzu auch eine clevere Transportverpackung konstruiert, die für dieses Unterfangen bestens geeignet ist.

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Die Kontur des aus Holzwerkstoff gefertigten Gehäuses, welche in Teilen aufwändig mittels einer 6-achsigen Fräse herausgearbeitet wird, weist keine parallelen Flächen auf und verhindert somit stehende Wellen im Inneren effektiv, so ELAC selbst über den Lautsprecher. Darüber hinaus schärfen die großzügigen horizontalen und vertikalen Versteifungen das akustische Impulsverhalten. Das Lackkleid kann entweder in Schwarz oder Weiß gewählt werden. Hinzukommen dann noch die möglichen Blenden, die zwischen Silber und Schwarz gewählt werden können. Ohnehin kann gegen Aufpreis, jeder RAL-Ton umgesetzt werden, eine längere Lieferzeit mit inbegriffen. Der Lautsprecher selbst wird in Kiel bei ELAC am Stammsitz gefertigt.

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Als farbliche Applikation thront der Schallwandler auf einem massiven und wertigen Standfuß. Wie gewohnt, lassen sich hier auch die Höhen der Spikes komfortabel einstellen. Zunächst unsichtbar, aber dennoch vorhanden ist das Down-Firing-Prinzip in Form einer Bass-Reflexöffnung. Flankiert wird das Ganze dann letztlich von den beiden im Sandwich-Prinzip (Push-Push – Pull-Pull) arbeitenden 250 mm Tieftönern, die seitlich im Gehäuse sitzen.

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Das Anschlussterminal ist auch standesgemäß hochwertig ausgeführt. Es bietet vergoldete, großflächige Kontaktflächen für verlustarmen Signalweg. Dies wird mit großen, schwarzverchromten Klemmschrauben für einfaches Handling gepaart. Darüber hinaus kann man zwischen Bi-Wiring und Single-Wiring wählen. Entsprechende Kabel-Brücken liegen ab Werk direkt mit bei. Selbstredend kann man auch einen Bi-Amping-Aufbau realisieren.

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Die Stufenverstellung der VXe-Einheit kann ruckseitig am Lautprecher erfolgen, jeweils einzeln versteht sich. Dabei kann man jeweils nach „links“ und „rechts“ den Schalter bewegen, bei dem physikalisch betrachtet, Pegel hinzugefügt oder weggenommen wird. In der Maximalstellung kommen so 2 db je Richtung hinzu.

Im Schnittmuster zeigt sich dann die aufwändige Gehäusekonstruktion, welche in Teilen aufwändig konstruiert wurde und keine parallelen Flächen aufweist. Darüber hinaus schärfen die großzügigen horizontalen und vertikalen Versteifungen das akustische Impulsverhalten, so ELAC selbst über den Lautsprecher.

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4-Wege-System - jeder Kanal hat eine eigene Frequenzweiche

Als markantes Erscheinungsmerkmal dürfte wohl das kreisförmige Lautsprecher-Array sein, bestehend aus sechs hochperformanten Mitteltönern in A-XR Technologie (Aluminum - eXtendedRange). Dieses Array wird auch als VXe-Einheit bezeichnet (Variable Coaxial Electric) und nutzt eine Vielfachanordnung ultrakompakter Lautsprecher-Chassis für die Wiedergabe des akustisch sensiblen, für die räumliche Wirkung von Musik und Ortung von Schallereignissen elementaren Mitteltonbereiches.

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Vereinfacht ausgedrückt lassen sich jetzt nun individuell für jeden Lautsprecher separate Einstellungen vornehmen. Damit kann die akustische Richtwirkung gezielt angepasst und optimiert werden. Sollte etwa auf einer Raumseite durch Möbel mehr Schall geschluckt werden, lässt sich dies präzise ausgleichen, pro Lautsprecher einzeln versteht sich. Gleiches gilt natürlich auch für das Hinzufügen von Pegel, wenn keine Reflexionsflächen vorhanden sind. Man kann bespielsweise ein sehr gerichtetes Setting wählen, wenn man wirklich nur im Sweetspot sitzt, oder aber auch die Bühne deutlich erweitern, wenn die Hörposition weiter im Raum ist und man darüber hinaus die „Breite“ bevorzugt. Insgesamt erlaubt das VXe-System 25 unterschiedliche Schalterkombinationen  und möchte so für einen klanglich auf die eigenen Gegegebenheiten abgestimmten Hörgenuss sorgen.

Wie schon angesprochen, müssen dazu die Schalter an der Rückseite der Lautsprecher verstellt respektive angepasst werden. Eine App oder dergleichen ist nicht notwendig, da es sich um einen echten physikalischen Eingriff in der Pegelsteuerung handelt.

 

Wie funktioniert das Ganze jetzt genau?

Werden bei beiden CONCENTRO-Lautsprechern die zu den Außenseiten weisenden Schalterstellungen gewählt, verändert sich die Richtcharakteristik und wird zudem asymmetrisch. Zu den Außenseiten wird nun mehr Schallenergie abgestrahlt und es erhöht sich der Diffusschallanteil am Hörplatz. Im Ergebnis sollen eine erweiterte projizierte Bühne und ein Plus an Atmosphäre stehen.

Wählt man hingegen bei beiden CONCENTRO-Lautsprechern die zur Innenseite weisenden Schalterstellungen, wird zu den Innenseiten mehr Schallenergie abgestrahlt und es entsteht eine projizierte Bühne mit erweiterter Tiefenstaffelung und erhöhter Plastizität.

Focus Mode

Mit dem Drehschalters auf der Rückseite des Lautsprechers wird also konkret Einfluss auf die elektrische Verschaltung der einzelnen Elemente des VXe bzw. der Richtcharakteristik und somit auf das Verhältnis von Direkt- zu Diffusschall am Hörplatz genommen.

Spacious Mode

Die mittlere der fünf Schalterstellungen aktiviert den konzentrischen Modus: Alle Lautsprecher-Chassis des VXe geben das identische Signal wieder. Durch die geometrische Ausdehnung der entstandenen Schallquelle erhöht sich die Bündelung: Weniger Diffusschall erreicht den Hörplatz, die akustische Bühne fokussiert sich verstärkt zwischen den Lautsprechern.

 

 

Features / Bauteile

Die verbauten Komponenten sind laut ELAC die Konsequenz der letzten Jahre und stellen aktuelle mit das Beste dar, was man selbst entwickelt hat. Kleiner Teaser vorweg, die beiden 250 mm Tieftöner mit Bassreflexkanal sind keinesfalls „Aufdicker“. Sie agieren ganz bewusst mit dem Ansatz hier keinen Raum anzuregen oder vordergründig hörbar zu sein, wie wir auf der nächsten Seite im Praxisbereich auch festgehalten haben. 

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250 mm Tieftöner - zwei Mal gegenüberliegend verbaut

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Prinzipiell kann die Concentro M 807 als hochbelastbarer Lautsprecher angesehen werden, der aber laut ELAC auf Grund des vergleichsweise normalen Wirkungsgrads keine unrealistischen Anforderungen an den Verstärker stellt. Gleichermaßen sagt man aber auch, dass der volle Dynamikumfang erst mit potenter Hardware im Bereich von 200-300 Watt erreicht wird. 

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Bei der VXe-Array titulierten Hochtoneinheit befinden sich ja bekannt sechs Chassis. Bei genauem Blick wird deutlich, dass auch hier die bekannte ELAC-DNA implementiert wurde und u. a. die A-XR Technlogie, oder besser gesagt, die allseits bekannten Kristallmembranen zur Materialversteifung verbaut wurden.

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Die Membranen selbst sind ultraleicht und wiegen gerade einmal 0,18 Gramm. Verbaut wurde das Ganze dann in ein eigenes Chassis. Die zentrale Hochtoneinheit, im wahrsten Sinne des Wortes, bildet natürlich der aktuelle JET6c. Das C steht für compact, da die Grundmaße dieses AMTs nicht in das Array gepasst hätten, also hat man jene Maße für die vorgesehene Maße angepasst.

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Die beiden Mitteltöner mit einem Durchmesser von 115 mm kommen ebenfalls im bekannten AS-XR Konus daher und bieten die bekannte Struktur (Kristallmembran).

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Ebenfalls spannend ist auch der Bereich der Frequenzweichen. Der Lautsprecher agiert als 4-Wege-System und jeder Kanal hat seine eigene Einspeisung erhalten. Die beiden Mitteltöner werden dabei jeweils separat angesteuert. In der Abbildung ist die Platine für die Hochtonsektion abgebildet. Wie ebenfalls zu sehen, verwendet man für die interne Verkabelung ausschließlich hochwertige Van den Hul Kabel. Des Weiteren finden sich auf den Boards Folienkondensatoren, Luftspulen sowie auch MOX-Widerstände. Und ja – man kann hier durchaus spekulieren, dass es noch weitere (größere) Ausführungen geben wird. Der Platz auf dem Platinen-Layout ist ja bereits vorbereitet.

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Nicht nur auf dem Papier ist der Lautsprecher recht beeindruckend, auch die Technik im Detail zeugt vom höchsten Anspruch, hier ein Luxusprodukt in die Spur bringen zu wollen. Auf der nächsten Seite geht es dann weiter mit der Praxis und unseren Klangeinschätzungen.

 


 

Klang & Funktionsweise vXE-Technologie

Was kann man nun, ganz salopp gefragt, von einem Lautsprecher dieser Güte- und Preisklasse erwarten? Ich möchte hier keinesfalls in Superlativen verlieren, solche Produkte können alle verdammt gut Musik wiedergeben, das steht außer Frage! Als Zuspieler kamen im Übrigen ein T+A  A 3000 HV (Verstärker) und ein T+A PSD 3100 HV (Streaming Vorstufe) zum Einsatz. Kostenpunkt jeweils rund 18.000 € und 16.500 € (Streamer). Die Voraussetzungen für eine potente Bespielung sind also bestens gegeben.

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Aus mehreren klanglichen Einschätzungen lässt sich einiges schlussfolgern. Beginnend mit der Tiefenstaffelung der Bühnenpräsenz: Diese ist wirklich sagenhaft groß, sowohl vertikal als auch horizontal. Nimmt man jetzt noch die Fähigkeiten des VX-Jet hinzu, lässt sich sogar damit noch mehr herauskitzeln, aber dazu kommen wir gleich. Was die Contrentros aber wirklich mit Perfektion abfeuern, ist die vehemente Größe der Stimme des Interpreten, egal bei welchem Genre, sowie eine elementar „greifbare“ Nähe der jeweiligen Instrumente. Beim Song von Mighty Mo Rodgers, The Boy who stole Blues, bearbeiten die Drums des Schlagzeugs ungeahnt präsent die eigene Magengegend. Diese Herausarbeitung ist zum Teil auch eine der Königsdisziplinen der ELAC. Egal ob die besagten Drums, ein Kontrabass bei „Birds“ von Dominique Fils-Aime, die brachialen Gitarrenriffs von James Hetfield – man muss es selbst gehört haben.

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Metaphorisch gesprochen könnte man sagen, dass hier ein akustischer Sportwagen vor einem steht, der nicht nur neue Felgen und einen Spoiler erhalten hat, sondern einen V10-Motor der mit 105 Octan befüllt wurde und auch dementsprechend das abliefert, was man erwartet. Nochmals anders formuliert: Die M 807 lassen den Hörer zu jeder Zeit spüren, wie leistungsstark und „Groß“ sie auftreten können.

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Dabei agieren die beiden Tieftöner auch genau so, wie vom Entwickler angedacht und wirken wohl dosiert sowie punktgenau in den Raum, ohne diesen wirklich anzuregen, trotz Bassreflex-Aufbau. Legendary von Welshy Arms könnte wohl nicht passender sein, um den Klang zu beurteilen, der ohnehin schon recht großhallig ist und wohlwollend von den Lautsprechern aufgenommen wird. Wer möchte, der kann mithilfe des VX-Jet hier eben jenen Effekt nochmals deutlich „vergrößern“ und dem Außen-Array mehr Pegel hinzugeben, oder eben genau das Gegenteil bewirken und dann doch lieber gerichteter auf seinen Sweetspot justieren.

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Den stark akustiklastigen Song All Your Love von Sara K. habe ich schon allzu oft im Umfeld einer Lautsprecherbeurteilung herangezogen. Hier ist mir besonders, das ohnehin schon sehr harmonische „Gitarrengezupfe“ in Erinnerung geblieben. Hier schaffen es die ELAC, einen Detailgrad an den Tag zu legen, der, sofern man sich darauf einlässt, es schafft, die Gitarre und deren akustischen Eigenwillen darzustellen – Wahnsinn!

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Sogar ein nuschelnder 50 Cent lässt sich hier auf ganz neuem, klanglichem Niveau anhören. Die „pumpenden Beats“ werden wirklich punktgenau passend in Szene gesetzt und keinesfalls übersteuert dargeboten. Man muss aber sagen, dass ab einem gewissen Pegel die Concentro erst das richtige Spaßlevel freischaltet. Widerum muss man auch ganz klar ansprechen, dass hier mit der vorgeschalteten T+A Anlage schon sehr hochwertiges (Luxus)-Material vorhanden war, aber keine dedizierten Mono-Blöcke zum Einsatz kamen, die den Lautsprechern leistungstechnisch sicher auch gut zu Gesicht stehen könnten.

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Richtig Vollgas durften die ELAC dann aber mit Lux Eterna von Metallica geben. Im Sweetspot befindlich, wurde der klassische „HiFi-Hörcharacter“ hervorgebracht. Stellt man sich weiter hinten in den Raum, ggf. sogar mit leicht nach außen fokussiertem Hörbereich (+1db) wird daraus eine viel breitere und räumlichere Darstellung, die schon fast Konzertatmosphäre vermittelt. Auch spannend: Selbst bei seitlicher Positionierung fällt es dem Hörer leicht, die Bühne im akustischen Zentrum zu erkennen, ohne dass eine Hörquelle in Form eines Lautsprechers überhandgewinnt. Auch die schnellen Impulsgänge von Rockmusik im Allgemeinen werden sehr gut gemeistert.

Wenn wir uns jetzt auf einige Szenarien im Bereich der Richtcharakteristik konzentrieren, wird schnell klar, wozu die Lautsprecher im Stande sind. Im Hörraum, der offen gesprochen eigentlich schon zu gut ist, um den vollen Leistungsumfang der VXe-Technologie herauszukitzeln, ließen sich dennoch sehr interessante Erkenntnisse sammeln. Sind die Schalter von beiden Lautsprechern komplett nach innen eingestellt, bekommt der Hörer einen extrem gerichteten Sweetspot, bei dem er leicht versetzt davon schon nicht mehr die Bühne mittig wahrnimmt. Befindet man sich aber auf der Idealposition, wird akustisch und physikalisch alles Erdenkliche aufgeboten, um seine Lieblingsmusik konsumieren zu können. Extreme Plastizität, Stimmenentfaltung in der Vertikalen und Horizontalen sowie die schon oben weiter beschriebenen Detailsaspekte.

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Dreht man die Regler für mehr Diffusschall (+2db) auf, wird eben jener Effekt deutlich, dass der Sweetspot nicht mehr erforderlich ist und man auch seitlich positioniert, eine tolle akustische Wahrnehmung erlangen kann.

Alles in allem ein hervorragender (Luxus)-Lautsprecher der famos klingt, aber noch eine Reihe an tollen Features mitbringt, mit denen man auf seine räumlichen Gegebenheiten reagieren kann.

Auf der nächsten Seite kommen wir zum abschließenden Fazit. 

 


 

Fazit

Mit der ELAC Concentro M 807 haben die Kieler nicht nur selbst die eigene Messlatter höher gesetzt, sondern sich gleich vorab zum 100. Firmenjubiläum (in 2026) beschenkt. Parallel dazu darf man gut und gerne behaupten, dass dieser Lautsprecher bis dato das beste (und größte) Akustik-Produkt ist, welches man in Kiel gefertigt hat.

Nicht nur optisch wagt man sich hier nach vorn, sondern auch technologisch bieten die Kunstwerke einiges, was den interessierten Audiophielen „abholen“ dürfte. Die Möglichkeiten welche man in Form des Ringstrahl-Koaxial-Treibers (VXe) implementiert hat, lassen aufhorchen. Eine komplexe DSP-Mechaniken werden nicht benötigt, sondern man besinnt sich auf physikalische Basics.

Mit dem Preispunkt von 22.000 € pro Stück (Basis-Ausführung) bewegen wir uns keinesfalls im Massenmarkt, das sollte klar sein. Auch gibt es in diesem Preisbereich eine gewisse, große Konkurrenz, mit der die neuen Concentro aber allemal aufnehmen können. Wer die Möglichkeit hat, sollte sie unbedingt einmal Probe hören!

 

ELAC Concentro M 807

Luxus-Lautsprecher mit JET-Technologie + weiteren tollen Features, 07.11.2025
Pro
  • Hervorragender Klang auf Referenz-Niveau
  • starker Tiefbass bei kompakten Abmessungen
  • Aufstellungsunkritisch
  • extre edles Gehäusefinish
  • etliche Farboptionen (auf Wunsch eigener RAL-Ton)
  • innovative Technologie
Contra


  

ELAC Concentro M807 Top Award k ELAC Concentro M807 Innovation Award k

 

 

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