Lautsprecher

Test: Technics SC-CX700 - Aktives Lautsprecher-System

 

Praxisbetrieb / Klangcheck

Die Einrichtung ist bis hierhin abgeschlossen und kann eigentlich gar nicht als solche bezeichnet werden. Stromstecker und die (Netzwerk)-Verbindungskabel angeschlossen und es kann losgehen. Natürlich benötigt jeder der beiden Speaker einen Kaltgerätestecker für die Stromversorgung. Der Link-Aufbau untereinander erfolgt mittels beigelegtem Netzwerkkabel. Die Einspeisung aus dem Heimnetz kann ebenfalls per Kabel oder per Funk erfolgen. Wireless wird eine Samplingrate von 96 kHz/24 Bit unterstützt, bei der kabelgebundenen Umsetzung dann mit einer maximalen von 192kHz/24 Bit.

Als TV stand ein Panasonic LZW2004 OLED zur Verfügung, um die Audio-Ausgabe auf diesem Wege zu testen (nicht auf den Abbildungen). Dank der verschiedenen Use-Cases in der App kann den Lautsprechern auch direkt mitgeteilt werden, in welcher Weise sie verwendet werden. Für die musikalische Beschallung hatte ich die Lautsprecher auf Stativen positioniert und ganz leicht eingewinkelt zur Hörposition ausgerichtet. Es hat sich herausgestellt, dass eine gerade Aufstellung die Bühnenstaffelung etwas zu sehr aufweitet und Stimme links und rechts ortbar wurde. Ergo ist eine marginale Einwinklung zum Sweetspot hin empfehlenswert.

magnetisch haftend - die Frontgitter für die Membranen

Bei der Musikwiedergabe wurde auf das Portfolio von TIDAL sowie auf etliche lokal abgelegte FLAC-Files zurückgegriffen, die komfortabel über die App abgerufen werden. Als Dateiquelle diente dabei wieder ein dediziertes NAS-System, was ohne Weiteres in der Technics-App erkannt wurde.

Auf den vorherigen Seiten hatten wir umfangreich dargelegt, welchen Aufwand der Hersteller bei der Konstruktion der Lautsprecher betrieben hat. Jetzt die alles entscheidende Frage: hat es sich gelohnt? Auf jeden Fall! Die kompakten CX700 lassen sich mit zahlreichen Attributen beschreiben. Federführend ist hierbei das vergleichsweise hohe Leistungspotential zu nennen, welches in dieser Größenkategorie eine Seltenheit darstellt und auch bei sehr hohen Pegeln zu keinem Zeitpunkt in den akustischen Grenzbereich geraten ist. Verzerrungen, Überlagerungen oder Eigenresonanzen des Chassis sind hier absolute Fehlanzeige. Dabei spielt es auch keine Rolle, in welcher Position der Lautsprecher aufgestellt ist. Ob nun nahe an der Wand oder frei positioniert, die Lautsprecher präsentieren sich zu jedem Zeitpunkt unbeeindruckt und spielen hervorragend auf.

Technics SC CX700 13

Selbstredend merkt man den Speakern an, dass die Membranfläche limitiert ist und einen Standlautsprecher nicht ersetzen kann. Dennoch ist der erreichbare Tieftonanteil sehr angenehm und kann auch per DSP-Reiter merkbar verändert werden. Sehr löblich ist das grundlegende Abstrahlverhalten, welches nur noch horizontal, sondern auch vertikal überaus spürbar ist und für diese Kompaktklasse keinesfalls den Standard darstellt. Hier müssen wir nochmal auf die vielen Detailanpassungen im Chassis-Bereich zurückverweisen, welche sich akustisch definitiv bestätigen lassen. Die aufgebaute Bühne in der Stimmendarstellung klingt darüber hinaus sehr erwachsen, unverfälscht und kristallklar. Wenn man Musiktitel mit viel Dialoganteil des Interpreten hören möchte, Phil Collins mit seinem All-Time-Klassiker „In the Air Tonight“ zum Beispiel, nimmt der Spaßfaktor mit steigendem Pegel proportional zu. Verzerrungen in den Vocals sucht man vergebens, es ist einfach beachtlich, welche Leistung die CX700 in solchen Bereichen an den Tag legen.

Ein Titel aus dem Rock-Bereich ist mir ebenfalls eindrucksvoll in Erinnerung geblieben. Linkin Parks Transformers-Hymne „New Devide“ hat leider die Nebenerscheinung, dass der Song recht viel Tempo mitbringt, aber wenige Lautsprecher ihn adäquat präsentieren können. Die Technics schaffen es auf eine beeindruckende Art und Weise, dem Konsortium der vielen verschiedenen Instrumente eine extreme Luftigkeit zu vermitteln, dass sie noch deutlicher herausgehört werden können. Garniert wird das Ganze natürlich noch von Chesters unvergesslicher Stimme, die in der Musikwelt jeden Tag mehr vermisst wird. Um die Schallwandler nochmal etwas sachlicher einzuordnen, kann ihr Leistungsvermögen als sehr detailreich und präzise in der Darstellung beschrieben werden. Der Hochtonbereich wird nicht künstlich gezogen interpretiert, sondern trifft punktgenau die jeweiligen Stimmen. Gepaart mit einem sehr breiten Abstrahlverhalten, was auch abseits des Sweetspots zu finden ist, bekommt man als Anwender eine sehr potente Musikanlage, die kompakter nicht ausfallen könnte.

Aber auch bei der Nutzung als TV-Anlage konnten die CX700 sich mit Bravour präsentieren. All die Bereiche, welche bei der reinen Musikwiedergabe sich schon lobend hervorgetan haben, lassen sich auch in den visuellen Bereich tragen. Dialoge werden mit einem unglaublich hohen Detailgrad und Größe in der Bühnenstaffelung vorgetragen, die man von einem Lautsprecher in dieser Kategorie keinesfalls erwarten würde. Auch bassintensive Sequenzen profitieren von all den implementierten Features im Gehäuse. Verzerrungen oder ein Übersteuern? Absolute Fehlanzeigen. Auch die Intensität des Tiefgangs ist mitunter vollkommen ausreichend. Wer dann doch noch mehr davon möchte, schließt einfach einen Tieftöner an.

In Summe ein exzellentes Ergebnis, sowohl bei der Musik als auch TV-Wiedergabe. Kommen wir auf der nächsten Seite zu einem abschließenden Fazit.

 


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