Test: Technics SC-CX700 - Aktives Lautsprecher-System

Technics SC CX700 newsMit den Technics SC-CX700 Wireless Aktiv-Lautsprecher haben die Japaner 2024 ein neues Komplett-System vorgestellt, was den Markt der Kompaktlautsprecher in dieser Klasse aufmischen möchte. Gepaart mit allen technischen Raffinessen und allen erdenklichen Streaming-Schnittstellen, gehen die Lautsprecher zum Marktpreis von rund 2500 Euro an den Start. Was sie leisten können, klärt dieser Artikel.

 

 

Handelt es sich bei den SC-CX700 und weitere Aktiv-Lautsprecher, die bereits von vielen Herstellern angeboten werden? Laut Technics auf keinen Fall und aus objektiver Sicht betrachtet, lässt sich das nochmals verneinen. Das System ist als Plug-and-play-Anlage konzipiert und möchte bestehenden Systemen den Rang ablaufen. Es kann auch wunderbar als TV-Lautsprecher und als Streaming-Plattform verwendet werden. Auch sollte man keinesfalls den Fehler begehen und dieses Produkt auf die modernen Schnittstellen zu reduzieren, denn akustisch möchten diese Schallwandler ebenfalls einiges zu bieten haben.

Grundlegend handelt es sich um 2-Wege-Lautsprecher mit einem breiten Schnittstellen-Angebot im Bereich der physischen Verkabelung, als auch im Streaming-Segment (Bluetooth, AirPlay 2, Google Cast, Spotify Connect, Deezer, Amazon Music, Internet-Radio, Roon Ready, Tidal, Qobuz). Natürlich gehört auch eine integrierte Phono-Stage mit zur Ausstattung, sodass man perfekt Plattenspieler betreiben kann. Ein HDMI-Port (ARC) gehört ebenfalls dem Portfolio mit an. Das komplette Aufgebot schauen wir uns im weiteren Verlauf des Artikels genauer an. Leistungsmäßig kann sich der Anwender auf 100 Watt (60W Tief-Mitteltöner – 40W Hochtöner) pro Lautsprecher freuen.

Die drei erhältlichen Farbausführungen hören auf die Begrifflichkeiten Charcoal Black, Silky Grey und Terracotta Brown. Letztere haben wir hier in der Vorstellung. Das Gehäuse umgibt ein sehr wertig anmutendes Mikrofasermaterial mit einer wildlederartigen Textur, wodurch es sich nahtlos in jede Wohnumgebung einfügen könnte. Wenn man sich als Interessierter fragt, wo die SC-CX700 im Technics-Universum einzuordnen sind, kann man diese als konsequente Weiterentwicklung der bisher bekannten C-Serie-Modelle ansehen.

Neben den Hardfacts wurden im Lautsprecher auch zahlreiche Features mit integriert, die selbstredend mit spannenden Marketing-Buzzwords daherkommen, aber auch eine sinnvolle Bedeutung haben sollen. So findet man unter der Haube die bekannte JENO-Engine-Verstärkertechnologie wieder, die man aus zahlreichen Verstärkergeräten bereits kennt und Klangbeeinträchtigungen durch sog. Jitter eliminieren möchte. Auf dem Preisschild stehen 2500 Euro, die im Vergleich zur am Markt bestehenden Konkurrenz, im ähnlichen und fair anmutenden Segment einzuordnen sind.

Technics SC CX700 09

Drei verschiedene Farbausführungen in der Auswahl

 

Lautsprecher im Überblick
 Bezeichnung  Technics SC-CX700
Preis  2499,- EUR (UVP)
Garantie  2 Jahre
Hersteller-Homepage  https://www.technics.com/de/
Maße  210 x 110 x 60 mm
Gewicht  9,1 Kg (Primär-Speaker)
 8,9 Kg (Sekundär-Speaker)
 
Design   2-Wege mitt Bassreflex-System
  Tiefmitteltöner mit intg. Hochtöner

  Tieftöner: 150 mm
  Hochtöner: 19 mm
Frequenzband  k.A.
Digitale Anschlüsse  1x HDMI ARC 
 1x Optisch
 1x USB-C (USB-DAC)
 1x LAN (Netzwerk)
Analoge Anschlüsse  1x PHONO (MM)
 1x AUX (3.5mm)
 1x Subwoofer OUT (nur Primärlautsprecher)
sonstige Anschlüsse  P/S LINK×1(für Primär-Sekundär-Verbindung)
 
weiteres  WLAN, Bluetooth, AirPlay2, Google Cast, Spotify Connect,Deezer, Amazon Music, Internetradio, RoonReady, TIDAL, QOBUZ

 


 

Weitere Detailansichten

Bevor es in die technische Tiefe des Produktes geht, nochmal ein kleiner Exkurs zur Oberflächenbeschaffenheit. Hier hat man eine Art Alcantara-Leder-Bezug angebracht, der optisch extrem wertig aussieht und sich auch super anfühlt. Technics selbst spricht von „Dinamica“ und beschreibt dies „Suede-ähnlich. Hergestellt wird dies aus recyceltem Polyester und hat eine Dicke von 0,55 mm. Am Ende wird es auf das massive MDF-Gehäuse aufgeklebt.

Das Gehäuse selbst ist bekanntlich im 2-Wege-Prinzip konzipiert und hat die Bassreflex-Öffnung nach vorn gelegt bekommen. Die Außenwände sind 15 mm dick, die weiteren Verstrebungen bewegen sich im Bereich von 9 bis 21 mm Dicke (Schallwand). Damit stellt man grundlegend sicher, ungewollten Resonanzen vorzubeugen. Der innere Aufbau ist allerdings mit so viel Aufwand und Komplexität konstruiert worden, dass ein Satz dazu gar nicht ausreicht diesen zu beschreiben.

Komplex anmutender Technik-Aufbau unter der Verkleidung

Der gesamte Innenaufbau ist in mehreren Kammern aufgeteilt. So befinden sich im vorderen Teil die beiden Hoch- und Mitteltiefton-Chassis, sowie auch der Bassreflexkanal. Wie man an der nachstehenden Abbildung sehen kann, befindet sich das Lautsprecher-Chassis nicht an der Front, sondern ist an einer weiter hinten gelagerten Innenwand verbaut. Technics nennt dieses Verfahren Balanced Driver Mounting Architecture. Neben reduzierten Vibrationen will man damit auch den Schwerpunkt des gesamten Lautsprechers verlagern und letztlich den Klang optimieren.

Technics SC CX700 inennraum

Blickt man weiter nach hinten, fällt auf, dass die Chassis-Kammer vom Elektronikbereich abgegrenzt ist. Eine zusätzliche Wand plus ein 8 mm messender Zwischenraum trennt diese Kammer zur Verstärkereinheit ab, die als geschlossenes Konstrukt im Lautsprechergehäuse sitzt. Um Umkehrschluss sitzt die Elektronik nicht auf der gleichen Grundkonstruktion wie die Schallwandler selbst, sondern ist gewissermaßen davon entkoppelt. Damit möchte man einen kleinen, aber weiteren Teil zur Vibrationstrennung beitragen.

Etliche Querverstrebungen steigern die Verwindungssteifheit

Als weitere Neuentwicklung kommt hier ein Leichtbau-Ringhochtöner zum Einsatz, der als Koaxial-Version ausgeführt ist. Die Membran des Ring-Hochtöners ist im Vergleich mit einem Kalottenhochtöner leichter. Der Entwickleransatz war unter anderem, dass man über den gesamten Membranverlauf hinweg auf geringe Höhendifferenz zugreifen wollte und nicht den negativen akustischen Auswirkungen von Phasenverschiebungen typischer Kalottenhochtöner unterliegt. Im Klartext bedeutet es, dass der Detailgrad der akustischen Darbietung deutlich höher sein soll.

Technics SC CX700 06

Blicken wir noch einmal auf die Tief-Mitteltoneinheit: Da bei koaxialen Lautsprechern der Hochtoner im Zentrum des Tieftöners montiert werden muss, der im Vergleich mit dem Hochtöner sehr große Auslenkungen verrichten muss, hat Technics die Distanzstücke und Durchführungstüllen, die die zentralen Teile der Hochtönerbefestigung sind, als hochfeste Konstruktionen mittels Analysen ausgeführt. Dabei werden Resonanzen im Bereich des Tieftöners unterdrückt, was die Sauberkeit der Hochtonwiedergabe steigern will.

SC CX700 Chassis

Außerdem besteht der Korb des Tieftöners aus Aluminium-Druckguss und ist als resonanzableitende Konstruktion ausgelegt, da die Korbstreben in zwei unterschiedlichen Stärken bemessen sind. Diese resonanzunterdrückenden Maßnahmen ermöglichen es dem Koaxialtreiber, seine Vorteile voll auszuschöpfen, jedenfalls Technics selbst über das neueste Produkt.

Technics SC CX700 07

Sehr schönes Stoffmaterial "Dinamica"

Wer genau hinsieht, wird auch schnell feststellen, dass eine Sicke im gewohnten Maße nicht vorhanden ist. Hier hat man einen „sanften Verlauf“konstruiert, um so auch eine geringe Schallreflexion zu ermöglichen. Im Gesamtkontext betrachtet kommt das auch den Hochtonfrequenzen zugute, da hier ja ein Koaxial-System verbaut wurde.

Membran

Auch der am Hochtöner implementierte Linear-Phase-Equalizer steht in direkter Entwicklungshistorie – so ergibt alles ein perfekt aufeinander abgestimmtes Gesamtkonstrukt ab.

Technics SC CX700 05

Wie am Querschnittmodell weiter oben zu erkennen war, hat man beim Bassreflexkanal nicht einfach nur subtil eine Öffnung implementiert, sondern versucht, mittels einer Strömungsanalyse, ähnlich wie aus dem Fahrzeugbau, hier die besten Werte zu erzielen. Ein positiver Nebeneffekt, die Lautsprecher lassen sich auch viel flexibler aufstellen, da die Öffnung nicht rückseitig ausgeführt ist und nicht „zu dick“ auftragen. Noch einmal kurz zum Inneren: das Ergebnis der aufwendigen Tests ist u. a. der Fakt, dass man gänzlich auf Dämmmaterial verzichten kann und den Tief- und Mitteltonbereich in der Dynamik anheben will.

Technics SC CX700 09

Beide Lautsprecher sind mit Technics' proprietärer, volldigitaler Verstärkertechnologie „JENO Engine“ ausgestattet, die man auch aus anderen Technics Geräten kennt. Diese möchte den Einfluss des Jitters auf den volldigitalen Verstärker reduzieren. Dadurch, dass sowohl der linke als auch rechte Lautsprecher mit dieser Technologie ausgestattet sind, wird eine weitere Beeinträchtigung der Signalqualität durch den Übertragungsweg minimiert. Für die Signalübertragung zwischen den Lautsprechern ist ein hochwertiges bzw. spezielles CAT7-Netzwerkkabel verantwortlich. Der linke und rechte Lautsprecher des CX-700 Systems unterstützen sowohl drahtgebundene als auch drahtlose Netzwerkanbindung. Wenn drahtgebunden angeschlossen, überträgt das System mit einer maximalen Samplingrate von bis zu 192kHz/24 Bit. Die maximale Datenrate bei Wireless-Betrieb liegt bei 96kHz/24 Bit. Die Verbindung schaltet automatisch auf drahtgebunden um, wenn das “Speaker Link”-Kabel zwischen beiden Lautsprechern verbunden wird, und auf drahtlos, wenn das Link-Kabel nicht verbunden ist.

Technics SC CX700 03

Bleiben wir nochmal kurz beim Anschlusspanel. Die CX700 sind auch mit einem HDMI-ARC-Port ausgestattet. Auch hier will man eine spezielle Vorgehensweise implementiert haben, was die Datenrate der Videosignale reduziert und dadurch die Rauscheinstreuung auf die Audiokanäle weniger Einfluss nimmt und letztlich der kürzeste Weg vom TV zur JENO Engine im Lautsprecher vollzogen wird. Ganz vereinfacht ausgedrückt, möchte man das Audio-Signal „durchschleifen“ und vom Lautsprecher „berechnen“ lassen. Technisch nicht ganz korrekt, aber symbolisch dargestellt beschrieben. Bei den weiteren Anschlüssen finden wir an der Primärbox einen USB-C-Port für den Anschluss bspw. am PC (System wird als Soundkarte erkannt), einen optischen TOSLINK-Port, die Phono-Stage mit Erdungsanschluss, einen 3,5 mm AUX-Port, einen Subwoofer-Ausgang und einen Umschalter für die Position von Links oder Rechts.

Technics SC CX700 10

Für die Steuerung der Lautsprecher steht zum einen die mitgelieferte Fernbedienung zur Verfügung, die natürlich sehr kompakt und handlich ausfällt. Sie ist auf die wichtigsten Funktionen reduziert und nicht überladen. Kritiker könnten aber auch sagen, dass man hier die wertige Ausführung mit Metallplatte früherer Jahre vermisst. Die neue Version ist leider gänzlich aus Kunststoff. Eine weitere Steuerungsmethode stellen die Touch-Tasten auf der Oberseite der Primärbox dar, die von ein paar haptischen Schaltern flankiert werden. Speziell hier muss man sagen, hat man einen sehr guten Mix aus Optik und Nutzen gefunden.

Auf der nächsten Seite geht es mit dem weiteren großen Bestandteil des Systems weiter, nämlich der App-Steuerung und der damit verbundenen umfangreichen Konfigurationsmöglichkeit auf zahlreiche Anwendungsfälle.

 


 

App-Steuerung

Wie bei jedem smarten Lautsprecher-(System) heute, ist eine potente und umfangreich ausgestattete App absolut unerlässlich geworden. Mit der Technics Audio Center App bekommt man als Anwender genau solch eine Software mir an die Hand. Jene ist im Vergleich zu früheren Technics-Anwendungen wesentlich stabiler und nutzerfreundlicher im Umgang, das fällt bereits nach wenigen Sekunden auf. Die Einrichtung der Lautsprecher ist innerhalb von zwei Minuten abgeschlossen, ein elementarer Baustein dabei ist eine vorhandene Internet- bzw. WLAN-Verbindung. Diese kann sofort über die App aufgebaut werden, sodass der Zugriff auch ohne Probleme auf Streaming-Dienste etc. klappt.

  Technics CX700 app 02

Maximale Vielfalt bei den Abspielquellen - eigenes Netzwerk, TV oder per Streaming-Apps

Streaming-Dienste sind der nächste wichtige Punkt – die Anwendung ist so clever, dass etwaig hinterlegte Zugangsdaten gar nicht mehr eingegeben werden müssen, sondern aus den dedizierten Streaming-Apps (bspw. TIDAL) direkt übernommen werden. Die Titel-Auswahl ist ohne Weiteres möglich. Die hinterlegte Bitrate bzw. das Dateiformat wird auch direkt angezeigt.

Der Gesamteindruck der Anwendung ist schnell ausgemacht, man hat zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, die natürlich auch den Klang und das Klangverhalten betrifft, kann aber auch der hinterlegten Automatik vertrauen, oder selbst eine gewisse Messung vornehmen. Dazu kommen wir gleich.

Technics CX700 app 05 Technics CX700 app 09 Technics CX700 app 04

In einem Schnellwahlmenü lassen sich die Tiefton- und Höhenbereiche bequem verändern, man kann das Setting aber auch direkt ausgeblendet lassen. In einem weiteren Unterpunkt „Space Tune“ lässt sich der Aufstellort für die Lautsprecher festlegen, also ob sie frei stehen, an der Wand, in der Ecke oder gar in einem Regal. Wie gesagt, die Möglichkeiten erscheinen sehr vielfältig, wirken aber nicht erdrückend, sondern genau dosiert implementiert.

Technics CX700 app 12 Technics CX700 app 14 Technics CX700 app 13

Damit sind wir aber noch nicht am Ende, auch ein gewisses Einmessverfahren hat man direkt herstellerseitig integriert. Dies kann zum einen über die im Lautsprecher verbauten „Sensoren“ erfolgen, als auch mit einem iPhone. Warum jetzt wieder nur Apple? Jenes Vorgehen haben wir in der Vergangenheit schon des Öfteren erlebt, da hier das US-Unternehmen eine gleichbleibende Charge an Mikrofonen verbaut. Bei Android-Geräten lassen sich etwaige Qualitätsschwankungen nicht ausschließen.

Technics CX700 app 06

Der Home-Bereich lässt sich individuell anpassen

Technics CX700 app 11

Auch das Internetradio ist bequem abrufbar

Auf der nächsten Seite geht es dann in den Praxisbetrieb bzw. zur Klangeinschätzung über mehrere Kategorien hinweg.

 


 

Praxisbetrieb / Klangcheck

Die Einrichtung ist bis hierhin abgeschlossen und kann eigentlich gar nicht als solche bezeichnet werden. Stromstecker und die (Netzwerk)-Verbindungskabel angeschlossen und es kann losgehen. Natürlich benötigt jeder der beiden Speaker einen Kaltgerätestecker für die Stromversorgung. Der Link-Aufbau untereinander erfolgt mittels beigelegtem Netzwerkkabel. Die Einspeisung aus dem Heimnetz kann ebenfalls per Kabel oder per Funk erfolgen. Wireless wird eine Samplingrate von 96 kHz/24 Bit unterstützt, bei der kabelgebundenen Umsetzung dann mit einer maximalen von 192kHz/24 Bit.

Als TV stand ein Panasonic LZW2004 OLED zur Verfügung, um die Audio-Ausgabe auf diesem Wege zu testen (nicht auf den Abbildungen). Dank der verschiedenen Use-Cases in der App kann den Lautsprechern auch direkt mitgeteilt werden, in welcher Weise sie verwendet werden. Für die musikalische Beschallung hatte ich die Lautsprecher auf Stativen positioniert und ganz leicht eingewinkelt zur Hörposition ausgerichtet. Es hat sich herausgestellt, dass eine gerade Aufstellung die Bühnenstaffelung etwas zu sehr aufweitet und Stimme links und rechts ortbar wurde. Ergo ist eine marginale Einwinklung zum Sweetspot hin empfehlenswert.

magnetisch haftend - die Frontgitter für die Membranen

Bei der Musikwiedergabe wurde auf das Portfolio von TIDAL sowie auf etliche lokal abgelegte FLAC-Files zurückgegriffen, die komfortabel über die App abgerufen werden. Als Dateiquelle diente dabei wieder ein dediziertes NAS-System, was ohne Weiteres in der Technics-App erkannt wurde.

Auf den vorherigen Seiten hatten wir umfangreich dargelegt, welchen Aufwand der Hersteller bei der Konstruktion der Lautsprecher betrieben hat. Jetzt die alles entscheidende Frage: hat es sich gelohnt? Auf jeden Fall! Die kompakten CX700 lassen sich mit zahlreichen Attributen beschreiben. Federführend ist hierbei das vergleichsweise hohe Leistungspotential zu nennen, welches in dieser Größenkategorie eine Seltenheit darstellt und auch bei sehr hohen Pegeln zu keinem Zeitpunkt in den akustischen Grenzbereich geraten ist. Verzerrungen, Überlagerungen oder Eigenresonanzen des Chassis sind hier absolute Fehlanzeige. Dabei spielt es auch keine Rolle, in welcher Position der Lautsprecher aufgestellt ist. Ob nun nahe an der Wand oder frei positioniert, die Lautsprecher präsentieren sich zu jedem Zeitpunkt unbeeindruckt und spielen hervorragend auf.

Technics SC CX700 13

Selbstredend merkt man den Speakern an, dass die Membranfläche limitiert ist und einen Standlautsprecher nicht ersetzen kann. Dennoch ist der erreichbare Tieftonanteil sehr angenehm und kann auch per DSP-Reiter merkbar verändert werden. Sehr löblich ist das grundlegende Abstrahlverhalten, welches nur noch horizontal, sondern auch vertikal überaus spürbar ist und für diese Kompaktklasse keinesfalls den Standard darstellt. Hier müssen wir nochmal auf die vielen Detailanpassungen im Chassis-Bereich zurückverweisen, welche sich akustisch definitiv bestätigen lassen. Die aufgebaute Bühne in der Stimmendarstellung klingt darüber hinaus sehr erwachsen, unverfälscht und kristallklar. Wenn man Musiktitel mit viel Dialoganteil des Interpreten hören möchte, Phil Collins mit seinem All-Time-Klassiker „In the Air Tonight“ zum Beispiel, nimmt der Spaßfaktor mit steigendem Pegel proportional zu. Verzerrungen in den Vocals sucht man vergebens, es ist einfach beachtlich, welche Leistung die CX700 in solchen Bereichen an den Tag legen.

Ein Titel aus dem Rock-Bereich ist mir ebenfalls eindrucksvoll in Erinnerung geblieben. Linkin Parks Transformers-Hymne „New Devide“ hat leider die Nebenerscheinung, dass der Song recht viel Tempo mitbringt, aber wenige Lautsprecher ihn adäquat präsentieren können. Die Technics schaffen es auf eine beeindruckende Art und Weise, dem Konsortium der vielen verschiedenen Instrumente eine extreme Luftigkeit zu vermitteln, dass sie noch deutlicher herausgehört werden können. Garniert wird das Ganze natürlich noch von Chesters unvergesslicher Stimme, die in der Musikwelt jeden Tag mehr vermisst wird. Um die Schallwandler nochmal etwas sachlicher einzuordnen, kann ihr Leistungsvermögen als sehr detailreich und präzise in der Darstellung beschrieben werden. Der Hochtonbereich wird nicht künstlich gezogen interpretiert, sondern trifft punktgenau die jeweiligen Stimmen. Gepaart mit einem sehr breiten Abstrahlverhalten, was auch abseits des Sweetspots zu finden ist, bekommt man als Anwender eine sehr potente Musikanlage, die kompakter nicht ausfallen könnte.

Aber auch bei der Nutzung als TV-Anlage konnten die CX700 sich mit Bravour präsentieren. All die Bereiche, welche bei der reinen Musikwiedergabe sich schon lobend hervorgetan haben, lassen sich auch in den visuellen Bereich tragen. Dialoge werden mit einem unglaublich hohen Detailgrad und Größe in der Bühnenstaffelung vorgetragen, die man von einem Lautsprecher in dieser Kategorie keinesfalls erwarten würde. Auch bassintensive Sequenzen profitieren von all den implementierten Features im Gehäuse. Verzerrungen oder ein Übersteuern? Absolute Fehlanzeigen. Auch die Intensität des Tiefgangs ist mitunter vollkommen ausreichend. Wer dann doch noch mehr davon möchte, schließt einfach einen Tieftöner an.

In Summe ein exzellentes Ergebnis, sowohl bei der Musik als auch TV-Wiedergabe. Kommen wir auf der nächsten Seite zu einem abschließenden Fazit.

 


 

Fazit

Eines kann man direkt festhalten, die Technics SC-CX700 sind hervorragende Aktiv-Lautsprecher, die so gut wie jede aktuelle Technologie vereinen und auch als All-in-One-Lösung verstanden werden wollen. Der technische Detailgrad den der Hersteller im Zuge der Entwicklung hier umgesetzt hat ist beeindruckend und auch nicht geprägt von vielen Marketing-Sprichwörtern, sie sind physisch sicht- und greifbar – das Allerwichtigste daran, man kann diese Dinge auch hören, darauf kommt es doch letztlich an oder?

Die akustische Vehemenz und Überzeugend mit der diese Lautsprecher auftreten, dürfte künftige viele Konstrukte, auch im Standlautsprecher-Bereich, erzittern lassen. Sehr hohe Pegel sind absolut verzerrungsfrei und ohne jegliches Übersteuern möglich, ohne dass die Speaker den Eindruck erwecken, sich dabei zu quälen. Das ist mitunter auch ein Resultat des extrem durchdachten Chassis-Design und der zahlreichen Entkopplungen bzw. Trennungen der technischen Teilbereiche. Gemessen an der Baugröße klingen die CX700 wie Referenzlautsprecher in dieser Kategorie – das muss man ganz klar so sagen!

Bei der weiteren Ausstattung und der damit verbundenen App-Schnittstelle lässt sich ebenfalls nur Gutes sagen. Offen gesprochen hatten Technics-Systeme der jüngsten Vergangenheit den Ruf, etwas zickig im Umgang als auch bei der Einrichtung zu sein. Die neueste Ausführung beweist hervorragend, wie es gehen muss und kann. Eine Einrichtung in unter zwei Minuten sowie eine fehlerfreie Anwendung mit zahlreichen Parametern, die nicht zu überladen wirkt, aber dennoch viel Funktionsumfang bietet. Ob nun Streaming-Schnittstellen, HDMI-ARC oder ein USB-C-Port, um die Lautsprecher direkt an einen PC anzuschließen, alles ist vorhanden. Gleiches gilt natürlich auch für eine Phono-Stage, sodass man direkt einen Plattenspieler anschließen kann. Wer im Übrigen mehr Tiefton benötigt, der kann sich am Sub-Out bedienen. Flexibilität und Leistung – was will man als Anwender mehr?

Wer aktuell auf der Suche nach einem kompakten Aktiv-System ist, der wird definitiv nicht an den Technics SC-CX700 vorbeikommen. Die Ausstattatungsfülle, die Verarbeitung und natürlich der Klang, befinden sich in dieser Kategorie auf Referenz-Niveau und stellen eine absolute Kaufempfehlung dar.

 

Technics SC-CX700

xxx, 23.01.2025
Pro
  • erstklassiges Design & hervorragende Verarbeitung
  • hervorragendes Klangbild für zahlreiche Use-Cases
  • tolles Abstrahlverhalten aller Frequenzbereiche
  • sehr gute und einfach zu steuernde App
  • umfangreiche Anschlussvielfalt
  • sämtliche Streaming-Dienste integriert
  • flexible Aufstellmöglichkeiten
  • Subwoofer-Out
  • integrierte Phono-Stage (MM-Systeme)
  • USB-C Port für Anschluss am PC
Contra
  • Fernbedienung könnte wertiger ausfallen

 

Technics SC CX700 Award k 

 

Anmelden
Diskutiert diesen Artikel im Forum (0 Antworten).