Nachdem wir uns vor kurzem den smarten Canton Vento 3 angenommen haben und überzeugt wurden, möchten wir weiter im „Smart-Portfolio“ des Weilroder Audioherstellers stöbern und schauen uns diesmal die Kombination Canton Smart Soundbar 9, Soundbox 3 und Sub 8 an, also zusammen ein 4.1 System, welches einige Raffinessen mit sich bringt.
Dass es nicht immer ein Rudel von großen Lautsprechern benötigt um ein potentes und spaßiges Heimkino-Setup zu realisieren, haben die vielen Reviews, gerade aus dem Soundbar-Bereich, in den letzten Jahren klar gezeigt. Besitzer dedizierter Heimkinoräume werden mir jetzt nicht einfach zustimmen, aber diese Zielgruppe meine ich gar nicht, sondern diejenige die wenig Platz hat oder diesen eben nicht zur Verfügung gestellt bekommt. Genau für diese gibt es viele praktische Lösungen.
Dazu gehört auch das Portfolio von Canton, welches neben den beliebten und langjährig am Markt bekannten Lautsprecherserien mittlerweile immer mehr smarte Produkte vorstellt, darunter eben auch solche, die sich an den „Weniger ist Mehr“ Kunden richten. Überraschung, genau solch ein System möchte ich mir mit der Canton Smart Soundbar 9, zwei der Smart Soundbox 3 und dem Smart Sub 8, ein ausgewachsenes 4.1 System, heute anschauen.
Die Canton Smart Soundbar 9 fällt schon beim Auspacken mit einem recht hohen Gewicht für eine Soundbar auf, denn mit etwas über fünf Kilogramm wiegt sie deutlich mehr als die erst kürzlich getesteten Modelle von LG, Panasonic oder JBL. Bei der Canton Soundbar ist das aber guter „Speck“, denn das Gewicht ist das Ergebnis einer exzellenten Verarbeitungsqualität. So ist die komplette Oberseite mit einer Glasplatte ausgestattet, welche sicherlich etwas mehr Zeit benötigt, um sauber gehalten zu werden, aber die Soundbar deutlich optisch aufwertet und zum echten Hingucker werden lässt. Viel ist an der Soundbar sonst nicht gegeben. Ein steifes Metallgitter umschließt das solide MDF-Gehäuse und nur das kleine Logo in der Mitte verrät woher das Klangstängchen stammt. Mit ihren Maßen von 89 cm Breite, 7 cm Höhe und 10 cm in der Tiefe gehört die Soundbar zu den kompakteren Modellen und sollte auch vor jeden Fernseher in der Höhe passen. Unser Panasonic HZW1004 65 OLED wurde jedenfalls nicht verdeckt.
Was ich besonders spannend empfand, war das fehlende Bedienpanel auf der Soundbar. Canton legt dafür eine Fernbedienung bei, lässt aber eine Steuerung an der Soundbar selbst nicht zu. In meinen Augen etwas gewagt, denn sollte der Nutzer die Fernbedienung verlegen oder diese einen Defekt aufweisen, kann die Soundbar nicht mehr genutzt werden, bis auf vielleicht am HDMI-Eingang zwecks CEC und die Steuerung über die TV-Fernbedienung. Somit sollte der Nutzer entweder die IR-Lernfunktion der Soundbar nutzen und direkt eine weitere Fernbedienung anlernen oder einen passenden Ersatz für 35,- Euro gleich im Online-Shop mitbestellen. Zumindest eine An/Aus - und Eingangswahl-Taste hätte die Smart Soundbar 9 aber schon mitbringen können. Wo ich schon beim „mitbringen“ bin, sei der Lieferumfang am Rande nochmal positiv hervorzuheben. Canton legt für jeden Eingang ein Kabel mit in das Paket, auch wenn das eigentlich Standard sein sollte, gehört Canton hier zur positiven Ausnahme.
So dezent wie die Soundbar aussieht, ist sie technisch überhaupt nicht unterwegs. Canton verpackt in unter einem Meter insgesamt acht aktive Treiber und zusätzlich zwei passive Membrane für die Bassunterstützung. Der aktive Teil besteht aus zwei 19 mm Hochton-, zwei 50 mm Mittelton- und vier 50 mm Tiefton-Chassis und ist in ein 2.1 System aufgeteilt. Somit verspricht Canton, wie auch Sony das bei ihrer HT-X8500 tut, dass ein Subwoofer nicht benötigt wird. Dabei geben die Audiospezialisten aus Weilrod einen selbstbewussten Frequenzgang von 37 – 30.000 Hertz an. Das ist amtlich für eine Soundbar in diesem Format, z.B. Nubert gibt für ihr Sounddeck AS-3500 eine untere Grenzfrequenz von 36 Hertz an, ist aber viermal so große und schwer. Ich bin gespannt, wie sich das im Klangcheck verhält.
Bei den Eingängen bietet die Soundbar 9 alles was man so benötigt. Neben dem HDMI-ARC-Ausgang sind drei weitere 4K 3D fähige HDMI-Eingänge verbaut und weiterhin stehen auf der digitalen Seite ein optischer und ein koaxialer Eingang zur Verfügung. Auf der analogen Seite stehen noch ein Cinch-Eingang und ein Subwoofer-Ausgang bereit. Um die Soundbar in das heimische Netzwerk integrieren zu können, kann der Nutzer auf WLAN oder einen Ethernet-Anschluss zurückgreifen. Für smarte Zuspieler steht Bluetooth 4.0 bereit. Intern versteht die Canton Soundbar den Umgang mit Dolby Digital und DTS, nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit aber für ein 2.1 System sicherlich mehr als ausreichend. Desweiteren wurde der Soundbar ein Chromecast-Modul verpasst, damit ist sie fähig als Streaming Endgerät vieler Dienste genutzt zu werden und / oder das eventuell vorhandene Google-Multiroom-Universum zu erweitern.
Also Besonderheit kann die Smart Soundbar 9 noch ein Mehrkanal-System über Funk aufbauen und braucht dafür nur weitere Smart-Produkte von Canton. Im Gegensatz zur großen Soundbar 10, die auch ein 5.1 und mehr ermöglicht, ist bei der „kleineren“ Soundbar 9 bei einem 4.1 Setup, wie hier von mir vorgestellt, das Ende der Fahnenstange erreicht. So kann zusammen mit z. B. zwei Soundbox 3, welche kabellos als Surround-Lautsprecher angesprochen werden und einem Subwoofer der smarten Reihe, also Sub 8 oder Sub 12 das 4.1 System komplettiert werden. Diese beiden Partner Soundbox 3 und Sub 8 aus der Smart-Reihe schaue ich mir auf der nächsten Seite genauer an, bevor ich zum praktischen Teil komme.
Mit der Soundbox 3 bietet Canton einen eigenständigen Multiroom-Lautsprecher mit integrierten Chromecast und Spotify Connect an. Das kompakte Modell ist somit vom Grundsatz nicht für den Surround-Einsatz in einem kabellosen Heimkino-Setup vorgesehen, sondern besitzt diese Funktion zusätzlich. So kann der oder die Lautsprecher im täglichen Umgang unterschiedlichste Räume bespaßen und sollte bei einem Filmabend Surround-Sound gewünscht werden, einfach mit der vorhandenen z. B. Soundbar koppeln und los geht die Reise.
Die Variationen sind unglaublich flexibel, da Canton ihre Smart-Reihe immer weiter ausbaut und auch untereinander kompatibel hält. So wären neben einer Soundbar auch in der Front die Smart GL9 Standlautsprecher oder Smart Vento 3 Regallautsprecher, welche wir schon in der Redaktion hatten, denkbar und könnten mit der Soundbox 3 als Effektkanäle gekoppelt werden. Der Vorverstärker Canton Smart Connect 5.1 würde das alles sogar noch um Dolby Atmos und DTS-HD erweitern und maximal ein 7.1.4 ermöglichen. Viele Szenarien sind denkbar und einfach umzusetzen, aber bevor wir hier jedes durchgehen, zurück zur vorstelligen Soundbox 3.
Der Multiroom-Lautsprecher aus der smarten Serie von Canton ist mit einer berührungsempfindlichen Oberfläche inklusive Steuerungsfunktionen ausgestattet, welche alle nötigen Funktionen für die Umgang mit dem Lautsprecher bereitstellen. Für die Einspeisung in das Netzwerk stehen WLAN (2,4 GHz und 5 GHz) zur Verfügung und für ein externen Zuspieler stellt Canton einen zusätzlichen analogen Eingang mittels 3,5mm Klinke bereit.
Im Inneren agieren neben zwei passiven Membranen für die Bassunterstützung, ein 95 mm Aluminium-Chassis für den Mittel- und Tieftonbereich und im Hochtonbereich setzt Canton auf eine 19 mm Gewebekalotte. Wem ein Lautsprecher nicht reicht, der kann der Soundbox 3 auch eine Zweite zur Seite stellen und daraus ein Stereogespann machen. Wie schon erwähnt, Canton hält den Einsatzzweck hier sehr flexibel.
Der Canton Smart Sub 8, das größere Modell Sub 12 wurde vor kurzem vorgestellt, rundet das heute hier vorgestellte Setup im Bassbereich ab. Optisch greift der Subwoofer die Optik der Smart Soundbar 9 mit der Glasoberfläche auf und fügt sich somit optisch perfekt ein. Auch wenn der Sub 8 das aktuell kleinste Modell in der Canton-Smart-Serie ist, agiert ein 220 mm größer Tieftöner im Downfire-Prinzip in dem achteinhalb Kilogramm schweren Gehäuse mit einer Musikleistung von 200 Watt.
Das solide MDF-Gehäuse wird von vier schicken Füßen mit Gummiauflagen getragen, welche auch gleichzeitig dem Tieftöner den nötigen Platz zum Ausatmen bereitstellen. Viel mehr gibt es am matten Gehäuse auch nicht zu finden. Auf der Rückseite ist ein Schalter für die Betriebsmodi, also ob der Subwoofer mit einem Kabel oder kabellos angesteuert wird, und den dafür benötigten Subwoofer-Eingang. Einstellungen wie Übergangs- und Übertagungsfrequenzen werden durch den Master im Setup, in meinem Fall die Soundbar 9, konfiguriert.
Canton legt beim Sub 8 klar den Fokus auf die eigenen Smart-Produkte, in einem „fremden“ System sollte man dann eher auf die „normalen“ Modelle aus dem Hause Canton zurückgreifen, welche sich, wie gewohnt, auf der Rückseite einstellen lassen. Viel mehr gibt es zu den einzelnen Modellen auch nicht zu sagen und so komme ich zum Praxis- und Klangcheck.
Da ich mich für ein 4.1 Setup entschieden habe, möchte ich weniger auf die einzelnen Modelle eingehen, sondern mich darauf konzentrieren was so eine smarte Heimkino-Umgebung zu leisten vermag, werde aber in einem späteren Abschnitt auch kurz etwas zu den einzelnen Modellen sagen. Um die Gerätschaften miteinander bekannt zu machen, ist nicht viel nötig. Im ersten Schritt sollte man das „Hirn“ des Setups, in meinem Fall die Soundbar 9, anschließen und konfigurieren. Dafür nimmt man einfach das HDMI- und Stromkabel, verbindet diese mit dem Fernseher und Steckdose. Beim Internet- bzw. Netzwerkzugang wählt man zwischen WLAN oder eben einem Ethernetkabel welches man in die Soundbar steckt, ich bin ein großer Freund von Kabeln und weniger Strahlung und somit war meine Entscheidung schnell gefallen. Man muss aber die Soundbar nicht zwingend in ein Netzwerk integrieren, die Kernfunktionen und Einstellungen sind auch so erreichbar und dank des OnScreen-Menüs auch einfach zu konfigurieren. Auch für das Koppeln mit den zwei Soundbox 3 Lautsprechern benötige ich kein Internetzugang, da diese über die Soundbar und der Canton Wireless-Schnittstelle kommunizieren und nicht über Google Chromecast, wie erst von mir angenommen.
einfache aber sehr gut lesbare Displays in der Soundbar 9 bzw. Soundbox 3
Das Koppeln der Lautsprecher für den Surround-Einsatz ist auf den ersten Blick etwas umständlich, wenn man es wie ich über das kleine Display der Soundbar erledigt und das vorhandenen OnScreen-Menü erstmal gekonnt übersieht. Die beiden Soundbox 3 müssen dafür vom Strom getrennt werden, einzeln nach Aufforderung eingeschaltet und dann jeweils dem linken und rechten Surroundkanal zugewiesen werden. Ist dieses geglückt, zeigen die blauen Displayzeichen „Con“ für Connected an und das Prozedere ist erledigt. Gleiches gilt für den Subwoofer, der sich in meinem Fall aber direkt beim Einschalten mit der Soundbar koppelte, wie man es von den meisten 2.1 Soundbarsystemen her kennt.
Canton bietet über HDMI ein praktisches ON-Screen Menü für die Einstellungen
Wahrlich ein Segen ist das OnScreen-Menü der Soundbar und dessen viele Funktionen. Alle Einstellungen sind natürlich auch direkt an der Soundbar mit dem dreistelligen Display zu erledigen, aber ganz ehrlich, wer will das so umständlich, wenn ein übersichtliches Menü auf dem TV möglich ist. Die Menüstruktur erinnert an einen AV-Receiver und bietet jede erdenkliche Einstellungsmöglichkeit vom Sleep-Timer über eine Delay-Funktion und vordefinierten Klangprofilen. Ich habe hier keine Funktion oder Einstellung vermisst. Das ist Canton im Funktionsumfang wirklich gut gelungen und bietet deutlich mehr als eine „übliche“ Soundbar.
so haben wir die einzelnen Komponenten eingesetzt (Quelle Bild:Canton)
Jetzt noch eben die Abstände der Lautsprecher im Menü definieren, damit die Soundbar weiß wie laut welcher Lautsprecher agieren muss und schon kann das Surround-Erlebnis losgehen. Aber bevor ich mich in die Filmwiedergabe stürze, noch eben die Chromecast-Einrichtung erledigen, damit ich die einzelnen Modelle auch mit Streaming-Diensten füttern kann. Das erfolgt immer nach dem gleichen Schema und obwohl ich mit Google Home in wenig auf Kriegsfuß stehe, oft zickt die Installation rum, ging diesmal alles recht reibungslos vonstatten und die Canton Smart Soundbar 9 sowie die einzelnen Soundbox 3 Probanden waren in meinem „Googleversum“ aufzufinden.
Um dem 4.1 Setup aus Canton Smart Soundbar 9, zwei Soundbox 3 als Surroundspeaker und einem Sub 8 auf den Zahn zu fühlen, griff ich erstmal auf Serien- und Filmhighlights der Streaming-Anbieter wie Netflix und Amazon zurück, welche mittlerweile echt gute, aber immer noch komprimierte Tonspuren mitbringen. Ich war sehr positiv angetan von dem Canton-System, gerade in Serie wie Lost in Space, The Witcher oder The Boys wo viele Effekte und Action im Vordergrund steht, zeigte das kompakte System wozu es in der Lage ist. Die Soundbar erzeugte ein stimmiges Bühnenbild und baute das bei einem Abstand von ca. drei Metern zum Hörplatz auch breit gefächert auf und schaffte es eindrucksvoll Stimmen aus dem Bild kommen zu lassen.
Die Smart Soundbox 3 signalisiert im Rear-Lautsprecher-Betrieb ihre Bereitschaft mittels einer grünen LED
Aber nicht nur die Soundbar erstaunte, auch die „kleinen“ Soundbox 3 Modelle waren nicht nur exzellente Effektlautsprecher, sie boten auch eine kraftvolle Wiedergabe. Sie wirken gar nicht so klein wie sie aussehen und verleihen dem Surrounderlebnis somit auch eine hohe Kompetenz bzw. bringen den richtigen Spaßfaktor für aufwändige Actionszenen mit. Perfekt untermalt wird dabei der Tiefton vom Sub 8 mit seinem kraftvollen 220 mm Treiber und dem geschlossenen Gehäuse. Durch das fehlende Bassreflex-System schlägt der Subwoofer nicht abgrundtief in die Magengegend, sondern ist in seiner Ausprägung eher knackig, agiert bei Bassattacken unglaublich schnell und verteilt die Basswellen zeitkorrekt. Timing und Druck sind gut umschreibende Attribute für den Subwoofer.
Was mir persönlich etwas auf der Strecke bleibt, ist die Stimmenverständlichkeit. Durch den fehlenden dedizierten Center-Kanal ist die Dynamik minimal schwammig, typisches Problem bei 2.0 Systemen. Stimmen sind leiser als die Effekte und somit ist man geneigt bei lauteren Szenen etwas leiser zu machen oder eben umgekehrt. Hier kann man bei einem eigenen Center-Kanal einfach die Lautstärke anheben um dieses Problem zu „beheben“. Das geht bei der Canton Soundbar aber nur „virtuell“ über die Voice-Funktion, bei welcher die Elektronik die Stimmen in den Stereowiedergabe herausfinden und erhöhen muss. Wer auf seine Nachbarn oder Mitbewohner keine Rücksicht nehmen muss oder will, der kann das getrost ignorieren, alle anderen müssen eben mit der Voice-Funktion etwas spielen, wobei ich für mich keine 100% überzeugende Einstellung gefunden habe.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei meinen UHDs wie King Kong Skull Island oder Mission Impossible Phantom Protokoll. Die Filme werden überzeugend präsentiert, trotz der kabellosen Anbindung sind die Effekte von hinten zeitkorrekt im Geschehen und Erzeugen ein stimmiges, räumliches Erlebnis zusammen mit der breit abstrahlenden Soundbar. Dazu kommt ein vehementer Tiefton der mit Ausdrucksstärke, Kraft und einem präzisen Verständnis für die Impulsabgabe das Sounderlebnis unterstreicht. Das macht nicht nur richtig Laune, sondern unterstreicht auch den wertigen Charakter der einzelnen Canton-Modelle, keine optischen Blender, sondern können eben auch abliefern.
Obwohl mein Raum mit etwas über 30m² schon etwas Power braucht um mit Sound geflutet zu werden, schafft das Canton 4.1 System das mühelos und gibt sich auch bei hohen Pegeln keine Blöße oder verliert die Fassung. Aber auch bei den Soundspuren der UHDs fehlt mir in der Stimmenwiedergabe ein wenig die Genauigkeit. Es ist nicht schlimm und man versteht die Protagonisten, aber ein eigener Stimmenkanal hat einfach seine Vorzüge in der Deutlichkeit und auch bei der Anpassung im Heimkino, auch wenn das Meckern auf hohem Niveau ist. Interessant ist auch die Musikwiedergabe des Canton Smart 4.1 System zu bewerten. Nicht nur das die Soundbar alleine schon eine kompakte Stereoanlage locker ersetzen kann mit ihrem breiten und klar gestaffelten Stereo-Bühnenbild, auch bei Musik-DVDs oder Blurays mit Mehrkanalton überzeugt das Setup mit einer sehr homogen Abstimmung, einer hohen Detailwiedergabe und Spaßfaktor, auch wenn die Kernkompetenz eines solchen Systems eigentlich woanders liegt. Einzeln betrachtet ist die Soundbar 9 ein potente Soundbar, die in kleineren Räumen mit wenig Platz einen Subwoofer locker vergessen lassen kann. Kraft hat die Kleine, das hatte ich ihr nicht so zugetraut. Aber am überraschendsten war die Soundbox 3, die mit ihrer Klanggewalt mich völlig aus den Socken haute und für mich mit zu den besten Multiroom-Lautsprechern in dieser Größenklasse gehört.
Wie schon bei den Canton Smart Vento 3 überzeugen die heutigen Protagonisten mit einer hohen Verarbeitungsqualität und gerade die Soundbar 9 bzw. der Sub 8 mit ihrer dicken Glasplatte, geben ein optisches Highlight im Wohnraum her. Aber auch technisch bringen die Modelle einiges mit, viele Schnittstellen, ein einfaches Setup mit dem praktischen OnScreen-Menü und die kabellose Kommunikation untereinander bzw. das mögliche kabellose Surround-Setup sprechen für die Smart-Serie im Gesamten. Dass die Soundbar keine Steuerung „am Mann“ hat, trübt ein wenig den Eindruck, ist wohl dem dezenten Design und der kompromisslosen Auslegung auf „Smart“ geschuldet, aber fehlt mir persönlich.
Klanglich holt einen das vorgestellte 4.1 Setup vollends ab und zaubert dem Filmliebhaber ein Lächeln ins Gesicht. Die Soundbar überzeugt mit einem breiten Bühnenbild und kraftvoller Wiedergabe, die beiden kabellos angesteuerten Surround-Lautsprecher ergänzen das Filmerlebnis perfekt um einen räumlichen Surround-Sound mit exzellentem Timing. Letzteres gilt auch für den Subwoofer, der nicht nur knackig und druckvoll agiert, sondern auch sehr präzise seine Basswellen abfeuert und das Multikanal-Setup klanglich nach unten optimal abrundet. Dass die Sprachverständlichkeit hier und da nicht ganz perfekt rüberkommt, ist der 2.0 (2.1) Abstimmung der Soundbar 9 geschuldet In diesem Preisgefüge hätte eine 3.0 Auslegung ihr besser gestanden, auch wenn die Voice-Funktion das gut kaschiert.
Mit 699 Euro für die Canton Smart Soundbar 9, 599 Euro für den Smart Sub 8 und jeweils 349 Euro für die Smart Soundbox 3, bewegen wir uns für dieses Setup bei knapp 2000,- Euro. Sicherlich für ein Soundbar-Setup mit Surroundfunktion keine günstige Lösung, aber wer viel Wert auf Qualität und Leistung legt und ein Freund von Flexibilität (Cantons-Wireless-Schnittstelle) ist, macht mit dieser Konfiguration nichts falsch. Man sollte auch nicht vergessen, die beiden „Surround-Lautsprecher“ in diesem Aufbau, sind eigentlich eigenständige Multiroom-Lautsprecher und können eben mehrere Aufgaben zuhause überzeugend erfüllen. Mir ist das eine Empfehlung wert.
Die hier vorgestellten Produkte könnt ihr direkt im Online-Shop von Canton erwerben: