Lautsprecher

Test: ELAC Debut Reference Serie

 

Klangcheck ELAC Debut Reference Serie

Bei der Aufstellung sind die ELAC Standlautsprecher, wie schon erwähnt eher weniger kritisch. Durch die Bauweise sind selbst die großen DFR52 einem nicht böse, wenn man sie nah an der Wand aufstellt. Aber ich habe den Standlautsprechern etwas Luft zum Atmen gegeben und sie ca. 30 Zentimeter von der Wand aufgestellt. Bei diesem Abstand war die Bass-Performance am ausgewogensten. Hier ist zu beachten, dass ich mir zur Unterstützung im Filmbetrieb auch den eindrucksvollen ELAC Sub 3030 mitkommen lassen habe und die Standlautsprecher bei knapp 80 Hertz abgekoppelt betrieb, um höhere Pegel fahren zu können. Aber auch allein sind die Standlautsprecher in der Lage, einen potent angereicherten, druckvollen Tiefton zu präsentieren, sodass es in Mietwohnungen mit empfindlichen Nachbarn auch im Filmbetrieb ohne Subwoofer jeden Enthusiasten zufriedenstellen sollte.

Der Center-Lautsprecher wanderte bei mir in das großzügig dimensionierte Roterring Scaena Protekt 260 Rack, welches wir hier ausführlich vorgestellt haben und die beiden Regallautsprecher fanden hinter dem Hörplatz in einem Regal ihren Platz. Vorteil, wie schon erwähnt, durch die Bassreflex-Öffnung nach vorne, ist eine wandnahe Aufstellung überhaupt kein Problem und überaus praktisch gerade in meiner Konstellation. Betrieben wurde das Setup von einem Yamaha RX-A3080, das aktuelle Flaggschiff der Japaner wurde vorher mit Hilfe der YPAO R.S.C. Mehrpunkt-Einmessung eingerichtet und die Daten mit einem eher „primitiven“ Zollstock überprüft. Dieses Prozedere sollte zu 90% die üblichen Nutzungsbedingungen unserer Leser widerspiegeln und dem Einsatzgebiet eines „normalen“ Surround-Setups für die reine Filmwiedergabe am nächsten kommen. Wie schon erwähnt, wurde ein 5.1 Setup konfiguriert und mit diversen Filmabenden auf Herz und Nieren von mir geprüft - ein paar Eindrücke habe ich dabei schriftlich festgehalten.

Elac Debut Reference Serie 5k
ELAC Debut Reference werden bildlich vom Panasonic TX-65HZW1004 OLED unterstützt

Den Anfang macht The Revenant in der 4K-UHD-Version, wo „Titanic Leo“ endlich einen Oscar für erhielt, meiner Meinung nach viel zu spät, aber das ist ja hier nicht das Thema. Die vorliegende DTS-Master 7.1 Abmischung in Englisch ist identisch mit der Bluray, legt aber in Sachen Bildqualität nochmal deutlich eine Schippe drauf. Gerade der Anfang inspiriert und erschreckt gleichzeitig. So beginnt der Film mit einer atmosphärisch gut umgesetzten Landschaftsszene, der Fluss plätschert so vor sich hin, bis ein Schuss die Ruhe stört. Dieser ist sehr gut ortbar gewesen, bewegte sich gut durch den Raum und jetzt nimmt der Film auch direkt Fahrt auf, präsentiert sich deutlich vehementer und der Subwoofer muss sich mit druckvollen Trommeln beschäftigen.

Die folgende Schlachtszene ist hektisch gedreht und auch vom Ton chaotisch inszeniert, aber die ELAC bleiben ruhig und arbeiten ihre akustischen Aufgaben sehr genau sowie kontrolliert ab und erzeugen eine sehr authentische, räumliche Umgebung die zugleich fesselt. Pfeile zischen quer durch den Raum, Pferde wiehern aufgeregt im Getümmel und Protagonisten schreien wild umher, alles akustisch sehr klar und transparent dargestellt vom Debut Reference Setup. Ich würde sagen, ein Heimkinoerlebnis mit audiophilen Zügen, denn auch wenn der Filmscore eher etwas zurückhaltend eingesetzt wird, ist er sehr gut aufgelöst abgebildet und zeigt die musikalischen Qualitäten der Kieler Schallwandler die diese bedrückende Stimmung in den ersten zwanzig Minuten des Films sehr gut wiedergeben. 

Elac Debut Reference Serie 6k
für ein rundes Klangbild haben wir den ELAC SUB3030 mit App-Steuerung hinzugezogen

Viel Musik, Gesangseinlagen von Hugh Jackman und Zac Efron, all das bietet der Film bzw. Musical The Greatest Showman, der in der englischen Original Vertonung mit 7.1 Dolby Atmos ausgestattet ist. Spielt zwar in meinem Fall nicht so die Rolle, aber ich muss sagen, dass es sich dabei vermutlich um einen der besten musikalischen Filme der letzten Jahren handel. Das Unterstreichen auch die Reference Lautsprecher aus der Debut-Serie mit ihren schon festgestellten musikalischen Fähigkeiten, denn hier können sie sich bei diesem Musical so richtig entfalten. Ob P.T. Barnum zusammen mit seinem Kollegen Mr. Carlyle in einer Kneipe „trällern“ oder ob Jenny Lind mit Never enough eindrucksvoll ihre Stimme demonstriert, mein Setup aus dem Hause ELAC erzeugt eine durchgängig sehr stimmige, emotionsgeladene Atmosphäre welche die sehr gute Bildqualität meines Panasonic 65 Zoll OLED (HZW1004) akustisch perfekt untermalt.

Elac Debut Reference DBR62 1k
die Regallautsprecher sind durch ihre schicke Optik einfach als Surround-Lautsprecher integrierbar

Obwohl mittlerweile schon ein wenig in die Jahre gekommen und nur mit einer einfachen Dolby Digital 5.1 Spur hinterlegt, gehört Inception noch immer zu meinen Lieblingsfilmen und besser kann man keine Vergleiche anstellen, als wenn man einen Film schon gefühlt hundertmal gesehen bzw. gehört hat. Der Blockbuster vom US-amerikanisch-britischen Regisseur Christopher Nolan erzählt eine Geschichte über ein komplexes Modell der Beeinflussung des Bewusstseins durch gemeinsames Träumen. Man könnte fast meinen eine aktuelle Geschichte eines Verschwörungstheoretikers, bei den ganzen „Irren“ da draußen, aber eben doch nur ein Film. Sicherlich von der Bildqualität nicht mehr „State oft he Art“ aber mein OLED gibt sich sichtlich Mühe alles aus der Blu-ray rauszuholen. Klanglich hört sich das ganz anders an. Auch wenn durch die „einfache“ Tonspur bei der Dynamik etwas mehr kommen könnte, schaffen die norddeutschen Lautsprecher es den Film zu einem Erlebnis zu machen.

Das liegt an einem an dem sehr guten Auflösungsvermögen, welches Effekte, Filmscore und Stimmen sehr detailliert bei mir ankommen lassen. Aber auch kraftvoll und vehement kann das Setup, woran hauptsächlich der üppig dimensionierte Subwoofer seine Schuld trägt. Schaltet man diesen ab, fehlt dem Geschehen zwar der richtige Tiefbass, aber auch wenn die Standlautsprecher den kompletten Frequenzbereich abdecken müssen sind sie zur Stelle und überzeugen mit Tiefgang sowie druckvollen Bassgewittern. Die Pegel die dabei möglich sind, reichen für ein Heimkino welches im Wohnzimmer mit integriert ist, vollkommen aus. Die schicke Optik lässt die Lautsprecher nicht wie ein Fremdkörper wirken, sondern sie integrieren sich optisch gekonnt in moderne Möbelausstattungen und liefern noch zusätzlich eine überzeugende Soundkulisse. Für ein dediziertes Heimkino dürfte es nicht reichen, aber das ist auch nicht die Zielgruppe dieser Serie.

Elac Debut Reference Serie 7k

Abseits des Filmgeschehens haben wir mir die einzelnen Modelle, also die DFR52 Standlautsprecher und DBR62 Regallautsprecher auch gut gefallen. Sie tragen nicht zu dick auf, agieren sehr kontrolliert und besitzen für diese Preisklasse ein hervorragendes Verständnis für die Detailwiedergabe. Das Auflösungsvermögen ist, wie man heute ja so schön sagt „Hi-Res-tauglich“, denn der Hochtöner ist schnell, präzise und feinfühlig unterwegs und macht auch bei aufwändigen Kompositionen eine gute Figur. Gepaart mit den antriebsschnellen Tieftönern bzw. Mitteltönern, die sehr impulsfreudige Tieftonpassagen und schön gelöste Stimminterpretationen liefern, eine wunderbare Kombination von musikalischen Fähigkeiten für jedes Genre. Sicherlich spielt ein Jet 5 aus Kiel in einer anderen Liga, aber die Richtung die ELAC mit der Debut Reference Serie einschlägt ist für diese Preisklasse sehr referenzverdächtig, jedenfalls aus akustischer Sicht. 


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