Der JBL Flip 7 kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. In unserem Test werden wir uns anschauen, ob der kleine Lautsprecher auch in der neuesten Ausführung überzeugen kann und was er darüber hinaus noch zu bieten hat. Aktuell geht er mit einem Preispunkt von rund 130 Eur in den Verkauf, was in den nächsten Wochen aber sicher noch fallen dürfte.
Als erstes fällt auf, dass sich Form, Maße und Gewicht kaum geändert haben. Das heißt, nach wie vor, lässt sich der JBL Flip 7 gut mit einer handelsüblichen Getränkedose vergleichen. Das hat die bekannten Vorteile: So passt er beispielsweise ohne Probleme in die Flaschenhalterung von Rucksäcken, Fahrrädern oder Fitnessgeräten. Das ist natürlich ideal für die mobile Anwendung. Äußerlich hat sich also im Vergleich zum JBL Flip 6 (zum Test) nichts Grundlegendes geändert.
Wie von JBL gewohnt, verfügt der Lautsprecher links und rechts über eine rutschfeste Gummierung, mit dem man den Lautsprecher auch aufstellen kann – danke der kleinen Aussparungen beeinträchtigt diese Position nicht den Sound. Die Oberfläche besteht was ausschließlich aus dem bekannten Mesh-Stoff, die sich wertig anfühlt. Das rutschsichere Material hält auch Wasser und Staub stand. Zusammen mit internen Gummidichtungen sorgt das für eine IP68-Zertifizierung. Das bedeutet, dass das Gerät für 30 Minuten in bis zu 1,5 Meter Wassertiefe betrieben werden kann. Auch staubige Orte, sind für den Bluetooth-Lautsprecher damit überhaupt kein Problem. Also der ideale Begleiter an den Strand.
Die Optik des Lautsprechers erinnert, wie eingangs geschrieben, grob an eine Getränkedose. Individualisten werden voll auf ihre Kosten kommen, denn es stehen sieben verschiedene Farbvarianten zur Verfügung. Eigens für das Tomorrowland-Festival hatte JBL sogar eine separate Version des Flip 7 herausgebracht . Aus den Tests in der Vergangenheit können wir auch bestätigen, dass die Farben nicht ausbleichen und somit eine lange Freude mit dem Gerät garantiert ist.
Beim Zubehör legt JBL kein Netzteil oder Kabel mehr bei. Neu ist das PushLock-System. Das ist eine Möglichkeit verschiedene Schlaufen oder andere Haltemöglichkeiten am Lautsprecher zu befestigen. Dem JBL Flip 7 liegen sowohl ein Metallkarabinerhaken, als auch eine Schlaufe in jeweils passender Farbe zum Lautsprecher bei. Auf der gummierten Rückseite (beim USB-C-Anschluss) befindet sich eine Vertiefung, in die eine gummierte Metalllasche eingeklipst werden kann. Das ist der eigentliche PushLock-Anschluss, er sich automatisch verriegelt („Lock“). Direkt daneben befindet sich ein gummierter Knopf. Drückt („Push“) man diesen, öffnet sich die Verriegelung und man kann das Zubehör wechseln. Damit ist man immer flexibel, gerade wenn man den Bluetooth-Lautsprecher häufig als Reisebegleitung einsetzt.
Mit dem Karabiner kann man den Lautsprecher am Rucksack oder der Reisetasche oder aufgrund des geringen Gesamtgewichts des Lautsprechers sogar an der Hose immer bei sich tragen. Die Schlaufe ermöglicht einen noch besseren Halt, wenn man den Lautsprecher in der Hand hält oder an Stellen befestigen möchte, wo man Kratzer durch den Karabiner befürchtet.
Der kleine Bluetooth-Lautsprecher wartet mit bis zu 14 Stunden Akkulaufzeit auf (bis zu 16 Stunden mit aktiviertem Playtime Boost). Innerhalb von 2,5 Stunden (bei 15 Watt) lädt man den JBL Flip 7 von 0 auf 100%. Das ist durchaus eine Leistung, denn der Akku ist im Vergleich zum Vorgänger gleichgeblieben. Dieser hatte 17,28 Wh (3,6 V /4800 mAh) und kam damit auf maximal 12 Stunden Laufzeit bei 62 Hz maximalem Tiefgang. Beim JBL Flip 7 ist die untere Grenzfrequenz bei 60 Hz und trotzdem stehen zwei Stunden (oder gar 4 Stunden dank neuster KI-Algorithmen) mehr zur Verfügung. Kurze Erklärung dazu: Jedes Hz, das ein Lautsprecher tiefer in den Bass kommt, kostet überproportional mehr Energie als das vorherige Hz. Daraus folgt direkt, dass der Rückwirkungsgrad des Treibersystems gestiegen ist. Besonders, wenn man dazu betrachtet, dass beim JBL Flip 6 20 Watt RMS für den Tieftöner zur Verfügung standen und der Flip 7 mit bis zu 25 Watt Leistung abgeben kann. Zusammengefasst bedeutet das 25% mehr Leistung, 2 Hz mehr Tiefgang und (mit KI-Unterstützung) 33% mehr Laufzeit bei identischer Akkukapazität – das ist ein beachtlicher Sprung.
JBL Flip 7 im Überblick | |
Preis | 129,99 EUR (UVP - 149,99 EUR) |
Garantie | 2 Jahre |
Hersteller-Homepage | https://de.jbl.com/ |
Gewicht | 560 Gramm |
Treiberdurchmesser | 1x 45x80mm Tieftöner 1x 16mm Hochtöner |
Verfügbare Farben | Weiß, Pink, Rot, Lila, Blau, Schwarz, Camouflage |
Features | IP 68, Party Boost, KI-Sound Boost, Auracast |
Bluetooth | 5.4 |
Codex | SBC, AAC |
Akkulaufzeit / Hersteller | 14 Stunden + 2 Stunden über Playtime Boost |
Akkukapazität | 17,28 Wh |
Das Gewicht bleibt nahezu gleich und liegt bei 560 Gramm (Vorgänger: 550 Gramm) und auch die Maße sind nahezu identisch (B x H x T: 18,3 x 7 x 7,2 cm). Der Bluetooth-Standard ist Version 5.4 und unterstützt auch Auracast. Der USB-C-Ladeport ist nicht nur zum Laden geeignet, sondern lässt sich auch zum Anschluss an einen PC oder Mac nutzen. Dann dient der portable Lautsprecher der Audiowiedergabe und zwar in HiRes-Audio-Qualität (96 kHz/24Bit). Dazu verbindet man zunächst den PC über USB-C mit dem Lautsprecher, hält dann den Play-Button bis ein Signalton zu hören ist. Dann erkennt der Computer den externen Lautsprecher und die Wiedergabe kann starten.
Die Chassis-Technologie ist ein modifiziertes Koaxialdesign. Das heißt, die Hochtönerkarlotte (16mm) sitzt in der Mitte eines abgeflachten Tiefmitteltöners. Der Bass wird - wie üblich - über die beiden Passivmembranen links und rechts im Push-Push-Verfahren verstärkt. Dadurch klingen Hochton, Mittelton und auch Tiefton wie aus einem Guss, wenn auch kein Stereoklang erreicht wird. Dem Hochtöner stehen 10 Watt RMS zur Verfügung und dem Tieftöner bis zu 25 Watt, was in einem Frequenzgang von 60 Hz bis 20 kHz resultiert. Auf der nächsten Seite geht es mit dem Praxistest weiter.
Die nächste Evolutionsstufe des JBL Flip besteht zu 77% aus wiederverwertetem Recycling-Kunststoff und der Mesh-Stoff ist sogar zu 100 % aus recyceltem Material. Das sind auch im Industrievergleich Topwerte. Für die nächste Revision wünschen wir uns einen austauschbaren Akku, wie beim JBL Xtreme 4 (zum Test).
Oben am JBL Flip 7 befinden sich zentral und gummiert die Tasten für Lauter/Leiser und Play/Pause. Betätigt man diesen zweimal, skippt man zum nächsten Song und dreimaliges Betätigen springt zurück zum vorherigen Song. Dahinter sind die angenehm großen Knöpfe für An/Aus, die Bluetooth-Kopplung und das neue Auracast-Feature. Diese Dreiergruppe ist weiß beleuchtet und zeigt den aktuellen Status an. Auf der Rückseite neben dem USB-C-Anschluss informiert eine weitere LED über den Ladestand des Lautsprechers. Damit hat man alles, was man braucht und wird vermutlich nur selten zur App (JBL Portable) greifen.
Natürlich bietet die App dennoch Vorteile. Hier gibt es fünf Equalizer, von denen Vier vorkonfiguriert sind sowie einen Custom-Grafikequalizer mit fünf Bändern. Außerdem zeigt die App den Akkustand und verfügbare Firmware-Update an. Für bis zu zwei weitere Stunden Laufzeit aktiviert man den Playtime Boost ganz einfach. Mittels KI wird die abgespielte Musik in Echtzeit analysiert und besonders stromfressende Frequenzanteile der Musik beschnitten, um die Ausdauer zu erhöhen. Mehrere JBL-Flip 7-Lautsprecher verbindet man in der App, um eine Stereo-Gruppe zu erstellen. Im neuen Party-Together-Bereich der App kann man entweder unterschiedliche JBL-Lautsprecher über PartyBoost oder über Auracast (sogar mit herstellerübergreifenden Geräten) verknüpfen.
Der JBL Flip 7 ist der perfekte Alltagsbegleiter. Das liegt in aller erster Linie am handlichen Format, dem geringen Gewicht und der mehr als ausreichenden Laufzeit. Frei nach dem Motto: Mitnehmen. Verbinden. Musik spielen. Dabei ist er ein deutliches, klangliches Upgrade zu den integrierten Smartphone-Lautsprechern mit einfacher Bedienung. Die Lautstärke reicht auch locker aus - egal ob im Park oder auf einer Fahrradtour. Selbst bei Partys sorgt die nun höhere Maximallautstärke für echte Unterhaltung. Die KI-Funktionen bieten nicht nur besseren Klang (AI Sound Boost), sondern auch längere Laufzeit (Playtime Boost). Bei dem kleinen Bluetooth-Lautsprecher waren die Klangeinbußen deutlich geringer als beim großen Bruder (Link Test), im Verhältnis zum Gewinn an zusätzlicher Akkulaufzeit aber sehr nützlich. Daher empfehlen wir dieses Mal die Funktion zu aktivieren. Wer sich zwei JBL Flip 7 zulegt, kann sich aussuchen, ob er beide als Stereopaar verbindet oder aber über Party Together synchron ein Monosignal spielen lässt.
Besonders gefallen hat uns, wie robust der Lautsprecher im Falltest ist. Gleitet der JBL Flip 7 aus der Hand (etwa Hüfthöhe) übersteht er diese Tortur komplett unbeschadet – auch auf Betonplatten. Damit (und der IP68-Zertifizierung) ist er aus unserer Sicht auch eine ideale Begleitung für Jugendliche. Insgesamt merkt man dem Gerät an, dass trotz des günstigeren Preises keine Abstriche im Bereich Praxistauglichkeit gemacht wurden.
Wir haben unsere Teststücke ein wenig angepasst, um fairere Bedingungen zu schaffen. Unsere Auswahl geht stärker in Richtung Pop und neuere Stücke. Zusammenfassend bietet der JBL Flip 7 einen ausgewogenen Klang ohne den Spaß bei der Wiedergabe zu vergessen. Mit den Equalizern kann man den Lautsprecher noch an den eigenen Geschmack anpassen. Der Bass ist gerade in Anbetracht der Größe überragend.
Das Stück aus dem Jahr 1998 bietet nicht nur Atmosphärische Klänge und die überzeugende Stimme von Madonna, sondern auch relativ tief reichende japanische Trommeln. All das ist deutlich auf dem JBL Flip 7 zu hören. Insbesondere die Impulstreue der Trommeln ist beachtlich. Natürlich ist die Durchhörbarkeit der Stimme, gerade auf hohen Lautstärken, eingeschränkt immer dann, wenn der Bass einsetzt. Nichtsdestotrotz haben wir in diesem Preisbereich noch nie eine bessere Wiedergabequalität gehört.
Das Stück aus „Tribute von Panem – Catching Fire“ startet mit der eindrucksvollen Stimme von Lorde, die der JBL authentisch und harmonisch mit allen Instrumenten gemeinsam wiedergibt – Gänsehaut garantiert. Auch die Instrumente kommen angenehm tief und werden im Bass nicht beschnitten. Der Lautsprecher liefert ein stimmiges Gesamtbild ab.
Der erste große Hit von Billie Eilish zeichnet sich durch eine überraschend hohe Aufnahmequalität aus - voller synthetischer Bässe und mit detailreichen weiteren Effekten. Dass der JBL Flip 7 damit keine Probleme hat zeigt sich schon, als Ihre Stimme voluminös einsetzt und dann mit druckvollen Bässen ergänzt wird. Bis zu hohen Lautstärken bleibt der Klang hier kontrolliert und auch die Details, wie das Schnipsen im Hintergrund, sind im vollen Umfang zu hören.
Das Indiestück von Björk ist ein absoluter Klassiker. Der Lautsprecher gibt alle Bereiche authentisch wieder und behält auch die Kontrolle im Finale des Stücks, in der die Melodie sich zu überschlagen scheint. Zu jeder Zeit ist die Stimme klar von den Instrumenten getrennt und gut durchhörbar. Der Tiefbass ist gut, allerdings fehlen einige Details. Vielleicht kann hier der Nachfolger wieder ein bisschen mehr Bass bieten, als der JBL Flip 7.
In der Version mit der NDR-Radiophilharmonie kommen logischerweise jede Menge klassische Instrumente zum Einsatz, die mit der eindrucksvollen Stimme von Max Mutzke kombiniert werden. Das ergibt ein interessantes und abwechslungsreiches Stück mit viel Dynamik und zahlreichen Details. Trotz der fehlenden Stereoeffekte macht es einfach Spaß dem JBL Flip 7 zuzuhören, denn sowohl die Instrumente als auch die Stimme werden ausgesprochen authentisch wiedergegeben. Die Trennung von Stimme und Hintergrundinstrumenten erfolgt absolut tadellos und man hat das Gefühl einen deutlich teureren Lautsprecher vor sich zu haben.
Der JBL Flip 7 bleibt seinen Genen treu – klein, leicht und handlich. Er scheint wie gemacht als mobiler Lautsprecher, den man immer und überall dabeihat – im Zweifelsfall passt er in jede Flaschenhalterung. Einziges Manko: Nach wie vor neigt der JBL-Lautsprecher draußen, wegzurollen.
Wirklich verblüffend ist, dass die Ingenieure es dieses Mal geschafft haben, durch verbesserte Chassis/KI bei gleicher Akkukapazität deutlich mehr Laufzeit, mehr Lautstärke und mehr Tiefgang aus dem mobilen Gerät herauszuholen. Nett sind auch kleine Gimmicks, wie die neue PushLock-Funktion und die nochmals verbesserte Stoßfestigkeit. Gewohnt gut sind die Bedienung und die übersichtliche App. Zusatzfunktionen wie kabelgebundene HiRes-Wiedergabe via USB-C lassen den Wegfall des Klinke-Eingangs verschmerzen. Auch die Vielzahl an Farbvarianten findet man bei kaum einem anderen Hersteller. Aus unserer Sicht erhält man für knapp 130 Euro einen sehr guten Lautsprecher – gerade auch für Heranwachsende.
Kaufen kann man den Lautsprecher u.a. direkt bei Amazon.
JBL Flip 7 - Bluetooth Lautsprecher