Lautsprecher (portabel)

Test: Urbanears Rålis

 

Praxistest

Wie der Name des Urbanears Rålis bereits verrät, hat der Hersteller den Außeneinsatz im Sinn. Hierbei sollte man jedoch nicht das wilde Gelände ins Auge fassen, sondern den Lautsprechern in gesitteten Gefilden benutzen. Bei der Schutzklasse wartet der Rålis nämlich nur mit IPX2 auf, ist also nur gegen Tropfen geschützt. Die meisten bisher getesteten portablen Lautsprecher konnten zumindest mit IPX5 aufwarten (z. B. Dockin D Mate oder Tribit MaxSound Plus). Etwas schade ist dies schon. Denn durch die Multi-Host-Funktion eignet er sich super als Beschaller für kleine Partys im Freien, nur dass man sich etwas vor Wetterumbrüchen in Acht nehmen muss. Unter der besagten Funktion verbirgt sich eine Technologie, welche einen schnellen Wechsel zwischen zwei Bluetooth-Geräten erlaubt. Mit den zwei eingesetzten Huawei P20 Lite funktionierte dies ohne Probleme.

Urbanears Ralis 1k

Auch die Powerbank Funktion zeigte sich an besagten Smartphones ohne Mangel. Die 2A Ladestrom sorgen dafür, dass man unterwegs keine Steckdose vermisst. Bemerkenswert ist die Akku-Leistung. Nach zwei Stunden steht die volle Kapazität bereit. Im Test konnte die Werksangabe von 20 Stunden damit sogar übertroffen werden. Für den Unterwegs-Einsatz haftet dem Rålis allerdings ein leichter bzw. eben nicht leichter Klotz am Bein, und zwar sein Gewicht. 2,83 kg sind nicht von ungefähr. Zumindest braucht es für längere Distanzen eine zusätzliche Transportmöglichkeit, denn das Griffband ist auf Dauer zu kurz. Hier wäre ein Schultergurt eine tolle Ergänzung, ähnlich wie es auch der Teufel Rockstar Cross bietet. Durch die Verschraubung gäbe es auch keine Probleme diesen anzubringen.

 

 

Klangcheck

Das lässige, dezente Auftreten des Urbanears Rålis verwischt schnell, bespielt man ihn das erste mal mit Musik. Zumindest dann, wenn man sich klanglich in einer Welt mit Bässen bewegt. Diese schmettert einem der Lautsprecher mit voller Inbrunst gekonnt um die Ohren. Die Kombination aus großem Bass-Chassis und langem Bassreflex-Rohr sorgt in dieser Größenordnung für einen nicht zu erwartenden Tiefgang, welcher dem ein oder anderen sogar zu viel sein könnte. Rein subjektiv macht der Druck aber schon mächtig Spaß. Die anderen Frequenzbereiche spielen hier natürlich ebenfalls eine wichtige Rolle bzw. tragen ihren Teil dazu bei. Denn auch die Mitten bleiben stets kraftvoll und dabei klar. Lediglich bei den Höhen wird ein leichter Verlust der Auflösung bzw. Detailtreue bemerkbar. Vermutlich ist dies darauf zurückzuführen, dass der kleinere Treiber-Typ sich um ein recht breites Frequenzband kümmern muss. Insgesamt fällt dieser Makel aber nicht sehr schwer ins Gewicht. Eine wie wir finden in Summe gelungene Darbietung des Rålis.

Urbanears Ralis 11k

Einen echten Stereo-Klang sollte man jedoch keines Wegs erwarten. Nicht nur, dass die Gehäuse-Breite dafür mal wieder viel zu klein ist, die entsprechenden Chassis feuern zudem auch in verschiedene Richtungen. Natürlich hätte der Hersteller eine immer weiter verbreitete Stereo-Link Funktion (siehe Dockin D Fine+) implementieren können, wir finden aber, dass es diese nicht braucht. Nicht nur, dass ein Transport von zwei Geräte noch unvorteilhafter wäre, mit seinen ausgeschriebenen 20W überflügelt der Rålis bereits zwei Dockin D Mate mit je 25W deutlich. Tatsächlich ist der Lautsprecher eher dem Teufel Boomster auf den Versen. Wie dieser erreicht der Rålis einen hohen Pegel, welcher für kleinere Räume völlig ausreichend ist und auch Draußen für eine hohe Reichweite sorgt. Eine Verzerrung setzt quasi erst kurz vor Erreichen der maximalen Lautstärke ein. Mehr oder weniger Lobenswert, bedenkt man, dass andere Hersteller manche Schöpfungen auch weit über ihre tragbaren Lautstärken agieren lassen.


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