Für eventuelle Updates ist der beyerdynamic Aventho wireless auch zukünftig empfänglich und bietet eine Firmware-Aktualisierung mittels dem USB-Eingangs. Wir mussten unser Modell auch einem Update unterziehen, da in der Vergangenheit einige Probleme mit Android-Geräten auftauchten. Diese Aktualisierung ging sehr einfach von statten, ist aber nur mit einem Windows-PC möglich.
Touchoberfläche auf der rechten Ohrmuschel - USB-C-Eingang und 3,5mm Klinkeeingang
Die Einrichtung des Kopfhörers mit Hilfe der MIY App ist schnell erledigt. App starten und mittels Bluetooth den Kopfhörer mit dem smarten Gerät koppeln. Die Verbindung wird in unserem Fall über Bluetooth mit aptX HD eingegangen, da unser Sony Xperia XZ Premium dieses Feature mitbringt.
Miteinander verbunden gibt die App auch ihre ganzen Funktionen frei. Negativ stößt hier nur die Standortabfrage auf, da sie weder mit den einzelnen Funktionen, noch mit dem Nutzen des Kopfhörers zu erklären ist.
Ein wirklich gut funktionierendes Feature stellt die auf der rechten Ohrmuschel untergebrachte Touch-Bedienung dar. Diese kann einfache Wischbewegungen mit dem Finger in Befehle umwandeln und an das gekoppelte Geräte übermitteln.
Damit lässt sich spielend leicht die Lautstärke regeln, durch Titel springen oder auch Assistenzsysteme wie Google oder Siri aktivieren, ohne dafür das gekoppelte Gerät extra aus der Tasche holen zu müssen. Die Befehle werden in 99% der Fälle korrekt erkannt und gehen nach einer kurzen Eingewöhnungszeit in Fleisch und Blut über und erleichtern die Bedienung im Alltag enorm.
Damit die akustische Abstimmung des Kopfhörers auf die tragende Person ernsthaft funktioniert, wurde eine Kooperation mit dem Berliner Unternehmen Mimi Hearing Technologies eingegangen, ihres Zeichens Spezialisten im Bereich der Gehörforschung. Diese Zusammenarbeit mündete in einer App, die nach einem umfassenden Hörtest, den Kopfhörer auf die individuelle Hörsituation des Nutzers abstimmen kann und damit ein personalisiertes Klangbild ermöglicht. Dieser Hörtest nimmt ungefähr 10 Minuten in Anspruch, nach dem man Angaben zu seinem Alter gemacht hat, muss per Tastendruck ein Tonsignal in immer anderen Frequenzen bestätigt werden. Diese Prozedere durchläuft der Nutzer auf dem linken und dem rechten Ohr einzeln.
Sehr gut ist dabei, dass das ermittelte Hörprofil lokal auf dem Kopfhörer gespeichert bzw. hochgeladen werden kann. Somit ist der Kopfhörer immer auf das eigene Gehör angepasst, auch wenn „fremde“ Geräte mit dem Kopfhörer verbunden werden. Das von der App erstellte Profil kann in verschiedenen Stärken angewählt werden, so ist die Intensität in 20% Schritten wählbar. Wem die akustische Ausrichtung des erstellten Profils nicht zusagt, der kann dieses auch einfach in den Menüeinstellungen deaktivieren. Akustisch ist die Funktion in der Praxis deutlich hörbar und verbessert, subjektiv empfunden, das Klangbild. Gerade der Hochtonbereich gewinnt durch diese Personalisierung, aber auch der Frequenzbereich des Mitteltons wird intensiver dargestellt. Die tonale Ausrichtung ist subjektiv klar dynamischer ausgebildet und Instrumente, wie auch Stimmen der Künstler werden präsenter im Geschehen platziert. Für uns eine sinnvolle Funktion mit einem deutlichen Mehrwert für den Nutzer.
Die Statistikfunktion in der beyerdynamic MIY App ist gerade für Vielhörer ein interessantes Hilfsmittel, um seine Ohren nicht durch dauernde Penetration zu schädigen. Ein Algorithmus ermittelt aus Lautstärke und Dauer der Wiedergabe einen Wert und errechnet eine Differenz zum empfohlenen Tagespensum. Die App zeigt in einer Prozentzahl das erreichte Tagespensum an und warnt vor weiterer Schädigung des Ohrs, sobald man sich über den empfohlenen Werten bewegt.
Bei voller Lautstärke, die wirklich als unangenehm empfunden wurde, war das Tagespensum innerhalb von 16 Minuten erreicht. Bei normalen Lautstärken sind aber auch Wiedergabezeiten von 2-3 Stunden "erlaubt" und das Feature bietet eine gute Orientierung, um seinem Ohr nicht zu viel zuzumuten. Wer jetzt befürchtet, die App würde in den täglichen Musikgenuss eingreifen, den können wir beruhigen. Die Statistik dient nur als grober Leitfaden für „gesundes“ Musikhören und begrenzt weder Lautstärken noch Wiedergabezeiten.
Da wir es hier mit einem kabellosen Kopfhörer zu tun haben, besitzt dieser natürlich auch einen eingebauten Akku. beyerdynamic gibt dessen Laufzeit von knapp 30 Stunden in ihrem Datenblatt an, in der Praxis erreichten wir um die 25 - 27 Stunden Laufzeit, was einen sehr guten Wert darstellt. Das neu Betanken des 1050 mAh großen Akkus geht mit etwas über zwei Stunden deutlich zügiger von statten und sollte der Kopfhörer sich mal komplett entleert haben, liegt dem Lieferumfang ein Klinkekabel bei, um den Musikgenuss fortführen zu können.
Um den Kopfhörer auch optimal klanglich Einschätzen zu können, absolvierten wir den Personalisierungsprozess, bevor wir uns der Musikwiedergabe widmeten. Eins möchten wir aber vorweg nehmen. Um den Aventho wireless wirklich in seinen klanglichen Eigenschaften abzuholen, sollte das Quellmaterial auch dementsprechend gut aufgelöst sein und das Gerät auch aktuelle Bluetooth-Schnittstellen wie mindestens aptX mitbringen. Sicherlich kann der Kopfhörer auch an betagten Geräten mit MP3 Qualität umgehen, bewegt sich dann aber klanglich weit abseits des Möglichen und würde auch nicht dem Anschaffungswert gerecht werden, Perlen vor die Säue oder wie war das?
Wie schon im Absatz Einrichtung erwähnt, nutzten wir ein Sony XPERIA XZ Premium mit aktueller Bluetooth-Schnittstelle und aptX HD Unterstützung als Spielpartner. Das Quellmaterial lag in FLAC-Dateien mit mindestens 96 kHz/24 Bit vor, auch wenn aptX HD nur bis maximal 48 kHz / 24 Bit verarbeiten kann.
Beginnen möchten wir mit den seichten Tönen und widmen uns der Ballade Gentle Rain von Diana Krall. Der Song beginnt mit feinen Klavierklängen und hier zeigt sich auch direkt das Auflösungsvermögen des Kopfhörers. Als die sensible Stimme der Künstlerin sich dazu gesellt, unterstreicht das nur diesen Eindruck. Der Hochtonbereich ist unglaublich detailliert, aber nicht anstrengend in seiner Darstellung. Feine Nuancen von leisen Musikinstrumenten verschluckt der Kopfhörer nicht, sondern findet den passenden Platz und arrangiert die Stimme der Sängerin drum herum. Das mündet in einer sehr harmonischen und fein abgestimmten Interpretation des leisen Musikstücks, der einen sofort mit der Künstlerin bekannt macht und Lust auf mehr vermittelt.
Für etwas mehr Tempo sorgt jetzt The Police mit Message in a Bottle. Der Welthit findet auch beim Aventho anklang und spielt sich regelrecht in einen Rausch. Der Kopfhörer interpretiert den Song mit der nötigen Dynamik, verleiht dem Schlagzeug die richtige Präsenz und verpackt präzise und druckvoll den Beat ins Geschehen. Dazu gesellen sich ausgeprägte Gitarrensounds, die der Kopfhörer in jeder Note wiedergeben kann und für die wichtige rhythmische Untermalung sorgt. Aber auch Sting, der damalige Frontmann der Band, präsentiert sich in seiner typischen Stimmfarbe. Die Darstellung des Künstlers ist sehr klar und sitzt passend im Bühnenbild. Im Ergebnis eine sehr stimmige Umsetzung des Songs, er wirkt „echt“ und man bekommt nicht den Eindruck das der Kopfhörer irgendwas dazu dichten möchte.
Und damit es abschließend auch mal richtig scheppert, kommt Daft Punk mit Doin`it right um die Ecke. Und siehe da, der bis jetzt sehr feingeistig auftretende Aventho kann auch richtig exzessiv zu Werke gehen. Der Bass hämmert in den richtigen Dimensionen, kann richtig tief gehen, aber ohne dabei in ein unschönes Dröhnen abzurutschen. Der Tieftonanteil ist schön "saftig" und selbst bei hohen Pegeln besitzt der Song ein kraftvolles Fundament ohne die Struktur zu verlieren. Die elektronisch verzerrte Stimme und die Gesangseinlagen werden dabei keinesfalls vergessen. Im Gegenteil, trotz der brachialen Herangehensweise des Kopfhörers vergisst er seine Tugenden nicht und vereint Kraft mit feinen Klängen in einer ausgewogenen Darstellung des Klassikers. Man soll ja redensartlich aufhören wenn es am schönsten ist und kommen somit zum abschließenden Fazit.
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