In der Praxis schlägt der Philips Fidelio L4 sich sehr gut. Bereits zu Beginn des Artikels haben wir die hervorragende Haptik erwähnt. Diese bewegt sich oberhalb des aufgerufenen Preisniveaus von 349,99 €. Die Akkulaufzeit ist gut, aber nicht überdurchschnittlich (auch der zuletzt getestete Soundcore Space One bietet um die 50 Stunden Laufzeit). Der Tragekomfort ist sehr angenehm und man bemerkt das Gewicht beinahe gar nicht. Mit der Touch-Steuerung am Gerät kamen wir sehr gut klar.
Die Bluetooth-Reichweite ist auch durch mehrere Wände sehr stabil und funktioniert tadellos ohne Abbrüche. Praktisch ist die Funktion, den Kopfhörer ohne DAC direkt über den USB-C-Anschluss mit dem Smartphone zu verbinden. Der einstellbare Transparenzmodus und das ANC sind auf gutem Niveau.
Man hat die Möglichkeit einen von vier voreingestellten Equalizern zu wählen (Bass, Stimme, Kraftvoll, Höhen) oder selbst eine Kurve zu erstellen. Diese Equalizer liefern, was ihre Namen versprechen. Für unseren Test haben wir neutrale Einstellungen gewählt. Allgemein ist der Philips Fidelio L4 neutral abgestimmt. Das kann im ersten Moment etwas langweilig klingen, allerdings überwiegen aus unserer Sicht die Vorteile. So klingt ein Bass lastiges Stück nicht überzogen, sondern so, wie vom Künstler gewünscht (ebenso bei Mitten und Höhen). Das macht den Kopfhörer zu einem hifidelen Begleiter.
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The Killers - A Dustland Fairytale
Die Stereoeffekte und die Stimme des Stücks der Indie-Formation The Killers sind deutlich separiert in den Kanälen. Das ermöglicht eine gute Ordnung und das Wahrnehmen aller Details. Das einsetzende Klavier tritt ebenfalls dynamisch auf. Als mehr Instrumente auftreten, sind diese sehr gut unterscheidbar und auf der virtuellen Bühne präsent. Auch der Hall auf der Stimme wird sehr überzeugend abgebildet. Ebenfalls deutlich hörbar ist, dass die Abmischung des Stücks besser sein könnte. Als neutraler Kopfhörer deckt der Philips Fidelio L4 die Stärken und Schwächen der Musikstücke gnadenlos auf.
Muse – Uprising
Der Kick-Bass im Intro des 1. Songs des 5. Albums der britischen Elektrokombo Muse wird mit viel Impulstreue und Druck wiedergegeben. Auch die Stereoeffekte sind erstklassig. Die Details aller Synthie-Effekte sind hörbar. Die elektronisch verzerrte Stimme wird genauso wie auf einer hochwertigen Stereoanlage. Auch hier brilliert der Over-Ear-Kopfhörer.
Daft Punk - Solar Sailor (Tron:Legacy - Score)
Zu Beginn des Stücks Solar Sailor ist normalerweise eine sehr tiefe Bassabfolge zu hören. Diese ist im Ansatz zu erkennen, wird aber nur sehr leise wiedergegeben. Das ist allerdings Kritik auf hohem Niveau, da kaum ein Kopfhörer in der Preisklasse einen 20Hz-Ton wiedergeben kann. Die Stereoeffekte und Details der elektronischen Klänge sind so gut, dass sie Gänsehaut auslösen.
Ludwig Göransson - Freeport (Tenet)
Der Soundtrack zum Christopher Nolan Thriller Tenet ist nochmals Bass lastiger. Auch hier bemüht sich der Philips Fidelio L4 den Tiefbass wiederzugeben, kann das aber nicht in voller Lautstärke leisten. Der Kickbass-Bereich, die Mitten und Höhen sind sehr detailliert und dynamisch. Die Stereoeffekte wechseln in schneller Abfolge zwischen Links und Rechts. Toller Klang - leider fehlt uns das letzte Quäntchen Tiefbass.
Kaleida - Think
Die Stimme der Sängerin schwebt über dem gesamten Geschehen, während die Instrumente sehr gut im Stereo links und rechts zu orten sind. Der Kickbass ist eindrucksvoll und genau dosiert. Es macht wirklich Spaß das hochwertig aufgenommene Stück über den Philips Fidelio L4 zu hören.
Allan Taylor - The Traveller
Die Instrumente zu Beginn von The Traveller bauen sich weitläufig auf der virtuellen Bühne auf. Das Gleiche gilt für die einsetzende Stimme. Das audiophile Stück ist sehr gut abgemischt und genau das wird vom Over-Ear auch wiedergegeben. Die getragene Stimme des Sängers wird in allen Details sehr angenehm abgespielt.
Pink Floyd - Money (2011 Remastered Version)
Man hat beinahe das Gefühl direkt vor der Kasse, die zu Beginn von Money zu hören ist, zu sitzen. Die Stereo-Separierung ist erstklassig. Das Gleiche gilt für die Instrumente und die Stimme von Pink Floyd-Frontmann Roger Waters, bei denen der Kopfhörer auftrumpfen kann.
Weezer - Grapes of Wrath
Als Nächstes darf sich der Philips-Kopfhörer an Pop versuchen. Die Stimme des Sängers ist deutlich im Vordergrund zu hören, ohne dass er die Instrumente übertönt. So sind auch alle Geigen im Hintergrund detailliert hörbar. Die E-Gitarren, mit ihrem authentischen Weezer-Sound, sind ebenfalls eindrucksvoll in Szene gesetzt. Damit zeigt der Fidelio L4, dass er seinen Namen zu Recht trägt.
Antonio Vivaldi - The Four Seasons, Summer
Besonders gespannt waren wir darauf, wie sich der Kopfhörer nach den ganzen guten Ergebnissen bei Klassik schlägt, denn die Dynamiksprünge und Unterschiede zwischen den Streichinstrumenten sind durchaus anspruchsvoll. Und genau diese meistert der Philips Fidelio L4 erstklassig. Egal, ob Solo-Geige oder komplettes Ensemble – immer behält der Kopfhörer die Kontrolle und kann problemlos und differenziert die einzelnen Instrumente wiedergeben.
Auf der nächsten Seite geht es dann weiter mit dem finalen Fazit.
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