Bevor ich mich der klanglichen Fähigkeiten widme, erstmal ein paar Worte zum integrierten Noise-Cancelling. Sicher ist ein Over-Ear-Kopfhörer von seiner Konstruktion her schon in der Lage effektiv Umgebungsgeräusche zu filtern bzw. nicht durchzulassen. Hier tun sich In-Ear-Kopfhörer oft schwerer. Aktiviert man jetzt noch das adaptive Noise-Cancelling am JBL Club One, ist Ruhe unter den Kopfhörern. Die aktive Geräuschunterdrückung arbeitet sehr effektiv, unterdrückt monotone Geräusche beim Bahnfahren, das Rauschen einer Hauptverkehrsstraße oder auf Bahnhöfen die Grundlautstärke. Das funktioniert so beängstigend gut, dass ich niemanden empfehlen kann beim Radfahren mit aktivierten ANC am Verkehr teilzunehmen, denn man bekommt akustisch rein gar nichts mehr mit.
Auch bei längeren Zugfahrten kommt man sich allein im Wagon vor. Wer dann mal eben sich mit jemanden unterhalten oder eine Durchsage nicht verpassen möchte, drückt einfach die Awareness-Taste auf der linken Ohrmuschel und die Musik wieder deutlich leiser und Umgebungsgeräusche durchgelassen. Das Umschalten passiert in einem Bruchteil einer Sekunde, sodass man um sich herum nichts verpasst.
Eingerichtet sind die Club One schnell, denn bis auf die Kopplung mit einem entsprechenden Smartphone oder anderen Zuspieler muss nichts unternommen werden. Dank der Google-Schnittstelle erkennt das Smartphone auch automatisch, das ein Kopfhörer bereitsteht und Überraschung, das Smartphone verband sich kurz darauf mit den Kopfhörern. Voraussetzung ist natürlich, dass der Google Assistent installiert ist. Wer lieber Amazons Alexa als Sprachassistenten nutzen möchte, muss auch hier nur die App vorher installiert haben und dann den Kopfhörer unter Einstellungen konfigurieren. Hier verhält sich der Kopfhörer ähnlich wie die Live-Modelle von JBL, nur die Verständlichkeit ist etwas schwieriger, gerade wenn man draußen unterwegs ist. Um nicht nochmal die kompletten Möglichkeiten der Google Assistant Schnittstelle runterzubeten, verweise ich an dieser Stelle auf den kürzlich erschienenen JBL Live Pro+ Artikel von uns. Gleiches gilt für die JBL Headphones App, welche die bekannten Funktionen mitbringt, bis auf eine Neuheit.
Denn der Club One bringt die PersoniFi-Funktion mit, sozusagen ein Equalizer der sich auf das eigene Hörvermögen anpasst, mittels einer Messung im Vorfeld. Dafür muss man mit dem Kopfhörer ein ca. 10-minütiges Prozedere von Tönen und Bestätigungen über sich ergehen lassen. Mittels die von der Software ermittelten Werte wird das optimale Klangbild für den Träger errechnet. Diese Messung sollte man in einer sehr ruhigen Umgebung machen, da wirklich sehr feine Töne wiedergegeben werden. Funktioniert, das Ergebnis ist eine ausgewogene Klangkulisse, die eben laut Algorithmus optimal ist, wem die nicht zusagt, schaltet diese einfach ab und erstellt eigene Equalizer-Profile oder nutzt eben die vordefinierten.
Dass das erstellte Profil direkt im Kopfhörer hinterlegt wird, ist dagegen sehr praktisch, da so auch bei einer Kopplung mit anderen Geräten immer der von JBL ermittelte optimale Hörgenuss zur Verfügung steht. Persönlich halte ich das für ein nettes Feature, aber auch mit ein bisschen fummeln im Equalizer erreicht man ein ähnliches Klangbild und so würde ich diese Funktion nicht als Kaufgrund ansehen, sondern eher als „Nice to have“
Wo ich gerade beim Thema Klangbild bin, kann ich vorwegnehmen, den Namen Club One trägt der Kopfhörer nicht ohne Grund. Wie von JBL gewohnt, ist die klangliche Auslegung wieder sehr dynamisch und kraftvoll anzusehen. Aber nicht im dominanten Sinne, denn Auflösungsvermögen und Abstimmung sind sehr gut gelungen, eher im positiven Sinne denn mit Bass gewaltiger Musik fühlt er sich sehr wohl. Obwohl dieser nur mit „einfachen“ Bluetooth funkt, ist die Detailwiedergabe stimmig, bspw. Balladen oder feine Klavierkonzerte überzeugen mit einer feinen Zeichnung sowie guter Ausprägung. Auch bei der Stimmenwiedergabe legt sich der Over-Ear ins Zeug und verpasst dem jeweiligen Künstler die korrekte Stimmfarbe bzw. staffelt sie gekonnt im Bühnenbild.
Auch wenn Kopfhörer aufgrund der physischen Gegebenheiten in ihrer räumlichen Darstellung begrenzt agieren, holt JBL das Maximale aus den Gegebenheiten heraus und erzeugt ein gutes Mittendrin-Gefühl, welches Klassik-Freunden wie auch Techno-Freunden gleichermaßen zufriedenstellt. Außergewöhnlich gut hat mir auch der Bassbereich gefallen, der präzise und druckvoll agiert aber nicht übersteuert oder ins „Pumpen“ abdriftet.
Es spielt für den Club One keine Rolle, ob er jetzt eine Ballade von Gregory Porter zum Besten gibt, man ihn für seine Aggressionsbewältigung mit Rammstein füttert oder beim Glas Wein ein klassisches Stück von Puccini genießt. Er fühlt sich in den unterschiedlichsten Genre wohl, lieferte eine gute Performance über das komplette Frequenzband und würde ihn im guten Mainstream-Bereich ansiedeln. Kleiner Punkt der mir „negativ“ aufgefallen ist, ist die maximal mögliche Lautstärke mit dem JBL Club One. Die ist recht zurückhaltend, also klar ist die laut aber wer mal so richtig was auf die Ohren braucht, dem könnte das etwas zu wenig sein. Aber das ist auch eine stark subjektive Empfindung und vielleicht haben die Jahre des Hörens bei mir einfach ihre Spuren hinterlassen...
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