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Test: Marantz PM6006 Verstärker & CD6006 CD-Player

 

Praxistest

Vorweg eine kurze Erläuterung zur unserem Praxistest. Wir verzichten absichtlich auf eine ausführliche klangliche Analyse, wie man es von unseren Lautsprechertests gewohnt ist. Wir haben in der Vergangenheit feststellen dürfen bzw. müssen, dass es den „Verstärkerklang“ nicht gibt. Oder es so minimale Unterschiede sind, dass sie eher als subjektives Hören abgestempelt werden können. Für den Klang sind für uns immer die angeschlossenen Lautsprecher zuständig und nicht das signalverarbeitende Gerät dahinter. Solange man im Direct-Modus hört, keine Equalizer oder ähnliches einsetzt und ihn nicht im Grenzbereich betreibt, sollte ein Verstärker auch nichts dazu interpretieren. Wir möchten hier unsere Erfahrung mit dem Gerät wiedergeben und eventuelle Vergleiche anstellen. 

Für die Wiedergabe stellten wir dem Verstärker natürlich den Marantz CD6006 zur Seite und als analogen Kandidaten kam der Teac TN-300 Plattenspieler hinzu. Als Lautsprecher standen die von uns schon getesteten Pylon Audio Diamond 28 Standlautsprecher im Hörraum bereit. Die Einrichtung des Verstärkers ist denkbar einfach, nach dem Anschluss aller Geräte ging es auch direkt los. Obwohl der Teac Plattenspieler mit seinem AT95E MM-Tonabnehmersystem kein Auflösungsmonster ist, war die Wiedergabe sehr detailliert und dynamisch über den Marantz Verstärker wahrzunehmen. Unsere Lieblingsplatten wurden kraftvoll in den Raum transportiert und gut aufgelöst an die Lautsprecher weitergegeben. Widmen wir uns aber dem CD6006 jetzt zu, schließlich sollte das Gespann aus gleichen Hause die perfekte Symbiose ergeben. 

Marantz PM6006 CD6006 04k

Wie erwartet harmonierten beide Gerätschaften wunderbar miteinander. Nicht nur das die Steuerung mit nur einer Fernbedienung wunderbar klappte, auch das klangliche war überzeugend. Wir entschieden uns dafür, den Modus Direct Modus zu wählen um die „Verfälschung“ so gering wie möglich zu halten. Angefangen haben wir mit einem bekannten Klassiker von 1980. Bill Withers erreichte mit der Single Just the two of us eine Grammy Nominierung, auch wenn er den Award knapp verpasste, so ist der Song immer wieder ein Genuss. Die Marantz-Kombi sieht das anscheinend genauso und schmetterte eine wunderbare Interpretation des Songs in den Hörraum. Gerade bei den Synthesizer-Einlagen in Verbindung mit dem Saxophon wurde es rhythmisch. Der Beat wurde präzise im Raum platziert, dabei war der Tieftonbereich sehr angereichert interpretiert vom Marantz PM6006. Es klang wunderbar harmonisch abgestimmt, die Stimme des Ausnahmekünstlers löste sich vom Lautsprecher, war fast greifbar im Raum und auch bei hohen Pegeln war keine Anstrengung des Verstärkers zu vernehmen. Beim Album The Hunter von Jennifer Warnes war es die erstklassig wiedergegebene Stimme der Künstlerin die im Gedächtnis blieb. Das Gespann erschafft eine melodische Umgebung, wo die Stimme den Raum klanglich füllt und durch eine gute Präsenz punkten kann. 

Marantz PM6006 CD6006 03k

Da wir die Pylon Audio Diamond 28 schon an einigen Verstärkern betrieben haben, können wir auch das Verhalten ein wenig einordnen. Klanglich fühlten sich die Standlautsprecher am Marantz PM6006 sehr wohl, mussten sich aber bei der Pegelfestigkeit des kürzlich getesteten Technics SU-G700 geschlagen geben. Gerade bei heftigen Tieftoneinlagen, wie man sie in Tracks von Paul Kalkbrenner wiederfindet, fehlte es dem Marantz bei hohen Lautstärken etwas an Nachdruck. Dass kann die Marantz-Kombination aus Verstärker und CD-Player aber mit einem unglaublich detaillierten und vom Timing her stimmigen Klangbild wieder wettmachen. Die Tonalität ist sehr ausgewogen, jeder Frequenzbereich kommt beim Lautsprecher stimmig an und es macht richtig Spaß mit der Marantz-Kette sich seine CD-Sammlung anzuhören. Der Kopfhöreranschluss am CD6006 konnte auch überzeugen. Unseren Sennheiser HD 650 Kopfhörer gefiel anscheinend die zugespielte Material, sonst könnten wir uns die erstklassige Widergabe nicht anders erklären. Der Sound war kraftvoll und sehr differenziert wahrnehmbar. Ob nun schnelle Tracks oder eine fein aufgelöste Instrumenteneinlage, klanglich war es eine souveräne Vorstellung.


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