Vorweg eine kurze Erläuterung zur unserem Praxistest. Wir verzichten absichtlich auf eine ausführliche klangliche Analyse, wie Ihr das von unseren Lautsprechertest kennt. Wir haben in der Vergangenheit feststellen dürfen bzw. müssen, dass es einen wirklichen „Verstärkerklang“ nicht gibt. Oder es so minimale Unterschiede sind, dass sie eher als subjektives Hören abgestempelt werden kann. Für den Klang sind für uns immer die angeschlossenen Lautsprecher zuständig und nicht das signalverarbeitende Gerät dahinter. Solange man im Direct-Modus hört, keine Equalizer oder ähnliches einsetzt und ihn nicht im Grenzbereich betreibt, sollte ein Verstärker auch nichts dazu interpretieren. Wir möchten hier unsere Erfahrung mit dem Gerät wiedergeben und eventuelle Vergleiche anstellen. Da diese Kombination in Zukunft für weitere anstehenden Testberichte genutzt wird, sind Ergänzungen in diesem Artikel nachträglich nicht auszuschließen.
Wir nutzten das Duo in einem „klassischen“ Aufbau mit passiven Lautsprechern, zu dem eine Endstufe immer zwingend erforderlich ist. Setzt man auf ein aktives Lautsprecherpaar mit eigener Verstärkereinheit, ist der Vorverstärker P-3000R als direkter Zuspieler ausreichend und die Endstufe würde entfallen. Die Erfahrung im Alltag mit dieser Kombi war überraschend gut. Unsere Logitech Harmony unterstützt die Geräte und somit war eine Integration in das vorhandene Stereo-Equipment schnell erledigt. Das Einschalten der Komponenten geht mittels Trigger-Kabel problemlos von statten, auch wenn der M-5000R etwas länger braucht als der Vorverstärker. Leider kann man die Eingänge nicht selber beschriften und muss mit den Vorgaben von Onkyo leben. Die Lautstärkeregelung am Vorverstärker ist sehr fein und perfekt für unseren Geschmack abgestuft.
Da die Vorstufe mit keinen Netzwerk- oder Internetfunktionen ausgestattet ist, ist ein Zuspielgerät unumgänglich. So kam bei uns als Zuspieler der hauseigene Onkyo C-N7050, einen CD-Player mit Netzwerkfunktion für die Wiedergabe von Hi-Res Material zum Einsatz. Für die Film- und Serienzuspielung war die Amazon Fire TV Box zuständig. Angeschlossen, wie auch der CD-Player, per optischen Kabel am Vorverstärker. Am Phonoeingang hing ein Teac TN-300 Plattenspieler, der das Team der Wiedergabegeräte abrundete. Als Lautsprecher hatten wir die Pylon Audio Diamond 28 angeschlossen, mit einem Wirkungsgrad von 90dB nicht wirklich fordernd, aber schon lästig werden können bei höheren Pegeln.
Als Vorgänger befand sich Onkyo TX-8150 Stereo Receiver in Betrieb, ein Mittelklasse Modell mit ähnlicher Leistung auf dem Papier, aber komplett anderem Verstärkeraufbau. Grundsätzlich fällt bei der Wiedergabe eines ganz klar auf. Die Lautsprecher, gerade die Pylon Audio Diamond 28 wirken erwachsener und größer an dem Onkyo-Duo, als am „kleinen“ Stereo Receiver aus gleichem Hause. Gerade die Dynamik bei Zimmerlautstärke nimmt zu, der Bassbereich ist präziser und vom Timing stimmiger. Wo die Standlautsprecher mit ihren verstärkerfreundlichen 90dB am kleinen TX-8150 Receiver schon richtig gut performen, nimmt die Kombi aus P-3000R und M-5000R das „Handtuch“ von den Lautsprechern. Das Klangbild wirkt deutlich „saftiger“ und unten rum wird es druckvoller, gerade wenn man Musik oder Filme in gemäßigter Zimmerlautstärke genießt. Steigt der Lautstärkepegel an, kann der kleine TX-8150 Receiver zwar gut mithalten, fängt aber bei hohen Pegeln mit fiesen Basspassagen an, leicht zu verzerren und neigt zu einer ungenauen Basswiedergabe. Hier strahlt unsere silberfarbene Kombo einfach deutlich mehr Souveränität aus und wir konnten mit unseren Mitteln die Endstufe nicht in Grenzbereich bringen oder zu Verzerrungen nötigen.
Optisch ist das Ensemble natürlich Geschmackssache, aber wir persönlich können uns an dem Anblick nicht sattsehen. Die perfekte und wertige Verarbeitung ist auf jedem Lowboad oder HiFi-Rack ein echter Hingucker und die Endstufe mit Ihren Wattzeigern lenkt leicht mal vom Filmgeschehen ab. Kommen wir zum Fazit.
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