ELAC bezeichnet den DDP-2 als Vorstufe, Digital-Analog-Wandler und Streaming Endpunkt. Somit hat er nicht nur die meisten Funktionen und den längsten Namen in dieser Runde, sondern kostet in diesem Ensemble auch am meisten, aber dazu kommen wir im Fazit genauer. Erstmal schauen wir uns die einzelnen Stärken des DDP-2 an. Die digitale Sektion stellt ganze acht digitale Eingänge zur Verfügung, USB, zwei koaxiale Cinch-Eingänge, zwei optische TOSLINK-Eingänge, AES/EBU und zwei I²S-Eingänge die mit der bekannten Jitter Control von Audio Alchemy arbeiten. Damit wird das Eingangssignal „gereinigt“ und mithilfe der beiden AKM DACs AK4493, wenn gewünscht, auf eine höhere Bitrate aufgehübscht und durch verschiedene Filtereinstellungen angepasst werden. Dafür stehen vier Stufen bereit:
Damit lässt sich die Wiedergabe der digitalen Signale an die eigenen Lautsprecher anpassen, klare Empfehlungen sind bei solchen Funktionen aber schwierig und hier sollte man das eigene Gehör entscheiden lassen. Neben den schon erwähnten Filtereinstellungen, bietet der DPP-2 noch andere, interessante Anpassungsmöglichkeiten in den Einstellungen.
Mit der ResEnh-Funktion (Resolution Enhancement) lässt sich die Auflösungsverbesserung ein- oder ausschalten, welche mit Interpolation und Dithering zusätzliche Datenbits dem digitalen Audiosignal hinzufügt, so dass die analoge Wandlung harmonischer abläuft. Das gilt nur für digitale Signale und Datenströme von 44.1 kHz aufwärts.
Mit der Phaseneinstellung wählt man die positive oder negative Ausgangspolarität. Mit dieser Phase-Schaltung kann die Polarität der gesamten Kette verändert werden und muss auch durch Probieren erhört werden, welche Einstellung die richtige für das eigene Setup ist. Üblicherweise macht sich eine richtige Polarität durch einen sehr präzisen Bass bemerkbar bzw. hörbar. Die letzte Funktion und die mit umstrittenste ist das Upsampling, welches durch ein Rechenprozess dem Originalsignal eine höhere Abtastrate verpasst. Ob das jetzt dann wirklich besser klingt, naja sagen wir mal so: Besser haben als Brauchen (…) Im Übrigen verarbeitet der DDP-2 Daten von bis zu 384 kHz/ 32 Bit, was wohl 95% der HiFi-Enthusiasten zufrieden stellen sollte.
Bei der Trennung der digitalen von der analogen Sektion wurde auch einiger Aufwand betrieben. So arbeitet die Analogsektion mit einem Ringkerntrafo, der Digitalteil mit einem Schaltnetzteil und beeinflussen sich somit nicht. Auch sind beide Platinen voneinander getrennt, separat geerdet und nur ein weißes Flachbandkabel verbindet beide Sektionen miteinander. Die analoge Sektion besitzt drei analoge Eingänge, einen symmetrischen XLR-Eingang und zwei unsymmetrische Cinch-Eingänge und eine Reihe von analogen Ausgängen, zwei von ihnen sind variabel (1x XLR, 1x Cinch). Letztere sind zum Beispiel für Aktiv-Lautsprecher interessant, wie die ELAC Navis ARB-51 oder ARF-51. Dazu kommt ein diskreter Kopfhörerausgang, der über die Front aktiviert werden kann, dann die Lautsprecherausgänge auf der Rückseite automatisch abschaltet oder eben umgekehrt. Wenn wir schon bei der Front sind, sollten wir auch den sehr fein dosierten Lautstärkeregler erwähnen. Manch einer wird in lieben, andere wiederum hassen, denn man muss anständig Drehen bis wirklich was aus den Lautsprechern rauskommt bzw. man hohe Pegel erreicht. Als kleiner Tipp: Den Gain-Wählschalter am DPA-2 auf +6 stellen, damit erhält man automatisch eine höhere Grundlautstärke und am DPP-2 muss sich kein Wolf gedreht werden (…)
Für die Einspeisung in das heimische Netzwerk stehen WiFi und Ethernet bereit, aber der DDP-2 kann nur in dieser Funktion als Endpoint für ROON-Server wie z.B. den ELAC Discovery dienen. Dafür stehen drei verfügbare Endpoints zur Verfügung: I2S–D1, I2S–D2 und I2S–D3 und somit bis zu drei unabhängige Streams. Eine direkte Zuspielung über Netzwerkmedien ist nicht möglich, diese Schnittstelle setzt zwingend einen ROON-Server voraus und fügt sich optimal in das ELAC Multiroom-Universum ein, welches ja seit der Vorstellung des Discovery auf die ROON Plattform setzt. Natürlich wollen wir die integrierte Bluetooth-Funktion nicht unterschlagen, die zwar praktisch ist, um mal eben Musik von smarten Geräten abzuspielen, aber nicht wirklich ernsthaft von ELAC umgesetzt wurde. Eine Unterstützung für aptX-HD oder LDAC hätten wir uns in dieser Geräteklasse gewünscht, aber leider arbeitet man hier in der einfachsten Ausbaustufe, beschränkt so deutlich die Bandbreite und so bleibt es ein „Nice to have“ in unseren Augen.
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