Der Thorens TD 201 bietet ein stimmiges Gesamtpaket aus Verarbeitung, Optik und guten Klangeigenschaften, welches gerade Einsteigern oder Wiederankömmlingen in der Vinylwelt gefallen dürfte. Die Verarbeitung ist dem Preisgefüge angepasst, setzt auf ein stabiles aber recht leichtes Grundgerüst. Das in Verbindung mit dem Plattenteller aus recht dünnem Aluminiumdruckguss, nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für einen völlig resonanzfreien Genuss bietet. Aber das ist einfach dem Preis bzw. mit dem verbundenen Materialkampf in dieser Preisklasse geschuldet. Optisch ist der Plattenspieler ein Hingucker, Lackqualität und das schicke Erscheinungsbild erinnern ein wenig an den schon von uns getesteten TEAC TN-300, der einem auch optisch zu abholen weiß. Der verbaute AT3600 Abnehmer liefert eine gute Klangwiedergabe - sehr ausgewogen in seiner Tonalität. Der Tieftonbereich wurde sehr straff und punchig wahrgenommen und dazu gesellt sich ein klarer sowie gut auflösender Hoch- und Mitteltonbereich, der im stimmlichen Bereich wie auch in den Detailwiedergabe sehr angenehm und gekonnt zu Werke geht. Ab und zu fehlt es minimal an einer tonalen Klarheit - in den hohen Frequenzbereichen könnten die instrumentalen Nuancen besser herausgearbeitet sein. Aber das ist meist erst in höheren Preisklassen anzutreffen und jammern auf hohen Niveau.
Bei einem Preis von 449,- Euro muss er sich mit dem ELAC Miracord 50 vergleichen, der für 50,- Euro mehr, das bessere und massivere Chassis bietet. Optisch bleibt es eine Geschmacksfrage, beide Modelle haben Ambitionen zum Hingucker im Wohnzimmer und sind sehr gut verarbeitet. Auch klanglich nehmen sich beide Protagonisten nicht viel, aber der ELAC bietet die bessere Laufruhe und geringere Abweichung in der Umdrehungsgeschwindigkeit. Für welches Modell man sich letztendlich entscheidet hängt auch stark vom eigenen Geschmack ab. Schwieriger wird es unserer Meinung nach für den Thorens TD 201, wenn man ihm den TEAC TN-300 gegenüberstellt. Den gibt es aktuell für unter 300,- Euro. Jener bietet ein ähnliches Chassis bzw. bewegt sich in gleicher Gewichtsklasse. Dazu kommt ein solides Tonabnehmersystem und eine integrierte Phonovorstufe. Das klangliche Verhalten ist ähnlich einzustufen, die Tonabnehmersysteme in diesen Preisregionen nehmen sich akustisch nicht viel. Aber das AT95E am TEAC TN-300 hat subjektiv empfunden die Nase minimal vorn.
Sicherlich haben die im asiatischen Raum gefertigten Modelle TD 201 und TD 202 nicht mehr viel mit den "üblichen" Thorens-Geräten gemein, sind aber eine logische Konsequenz für die breite Masse und auch preislich in anderen Hemisphäre unterwegs. Trotzdem erscheint der Thorens TD 201 mit seinen aufgerufenen 449,- Euro ein wenig zu teuer. Es bleibt aber trotzdem ein überzeugendes und solides Einsteigergerät mit vielen guten Fähigkeiten zum Vinyl hören. Wem die schwarze Variante nicht zusagt, für den hat Thorens in Kürze auch eine weiße Version des TD 201 im Portfolio.
| Thorens TD201 - Plattenspieler | ||||
| Plattenspieler-Testberichte | Hersteller-Homepage | | ||
| Pro | Contra | |||
| + gute Verarbeitung / + Materialen + hübsche Optik + Ausstattung / Lieferumfang + solides Tonabnehmersystem (AT3600L) + Phonovorstufe integriert + laufruhiger Riemenantrieb | - preislich etwas zu hoch angesiedelt - Umdrehungsgeschwindigkeit / Abweichungen (Vorserien-Modell) - Chassis / Plattenteller sehr einfach ausgeführt | | ||
▪ Test: ELAC Miracord 90 Anniversary
▪ Test: TEAC TN-300 Plattenspieler
▪ Test: Onkyo CP-1050 Plattenspieler
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