Plattenspieler

Test: Argon Audio TT-4 Special Edition

 

 

Einrichtung und Praxisbetrieb

Um den Dreher in Betrieb zu nehmen ist nicht viel nötig. Der Plattenspieler ist größtenteils schon vormontiert. Nur der Drehteller muss aufgesetzt und mit dem Riemen am Motor verbunden werden. Beim Tonarm eben das Gegengewicht und das Ortofon 2M Bronze Tonabnehmersystem aufstecken, einmessen und schon los geht die wilde Fahrt. Wobei wild ist eher der falsche Ausdruck, denn der TT-4 ist ausgesprochen laufruhig und gibt mit geschlossener Haube überhaupt nichts Hörbares von sich.

Argon Audio TT 4 SE 07

Argon Audio TT 4 SE 08

Auch wenn der Däne nicht unbedingt zu den schwersten Vertretern seiner Zunft gehört, so ist das Gehäuse dank der üppig dimensionierten und gummigelagerten Füße schwer aus der Ruhe zu bringen. Ein Betrieb in der Nähe der Lautsprecher und einem entsprechenden Pegel macht dem TT-4 SE nichts großartig aus, auch wenn der Bassbereich mal etwas heftiger zu Werke geht.

Argon Audio TT 4 SE 03

Gleiches gilt auch für den Tonarm bzw. den eingesetzten Tonabnehmer, der nach richtiger Justage sauber und sicher in seiner Rille verweilt. Auch der Motor selbst gibt keine hörbaren Geräusche von sich und der Antrieb läuft kultiviert vor sich hin.

Argon Audio TT 4 SE 13

Neben einer hohen Laufkultur, überzeugt der Vinyldreher mit einer stimmigen Klangkulisse. Der Abnehmer legt eine deutlich hörbare Detailversessenheit an den Tag, die einfach angenehm weich und harmonisch klingt – sie vermittelt genau das, was man von einem Vinyl-Klang erwartet, über mehrere Genres hinweg. Was damit klar zum Ausdruck gebracht werden soll, dass der vermeintlich hohen Preispunkt des Abnehmersystems voll und ganz seinen Sinn erfüllt.

Argon Audio TT 4 SE 15

Ob Diana Krall, Gregory Porter oder James Hetfield, die Protagonisten sind sofort als diese identifizierbar, besitzen ihre charakteristischen Züge und der vinyltypische, warme Sound überzeugt. Beim Thema Dynamik zeigen z. B. Tracks wie A million Days von Paul Kalkbrenner oder If a ruled the World von NAS, welche Allzweckwaffe das Tonabnehmersystem von Ortofon ist.

Argon Audio TT 4 SE 16

Ob kraft- oder effektvoll mit James Hetfield oder fein und sensibel von London Grammar, die beschriebene Kombination resultiert in einem perfekt abgestimmten akustischem Ergebnis. Analytische Züge? Fehlanzeige!

Das zeigen auch klassische Stücke wie die Operazione – Il Core Vi Dono von der DALI LP Vol. 5, welche mit Authentizität, klaren Strukturen und einer kraftvollen Dynamik überzeugen. Ähnlich verhält sich das akustische Gesamtbild, wenn man die integrierte Phonovorstufe nutzt. Diese überzeugt mit einer tollen Dynamik, guter Detailwiedergabe und bringt den warmen, analogen Charme auch mit.


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