Retro ist In! Das weiß Rega schon lange, denn sie haben nie aufgehört sich dem Medium Vinyl zu widmen. Mit dem historischen Namen „Planar“ 1 Plus, denn fast alle Plattenspieler des Herstellers trugen nach 1973 den Namen „Planar“, wird die englische Manufaktur ihrer Erfahrung im Bau und der Entwicklung von Plattenspielern gerecht. Bei der Verarbeitung und den eingesetzten Materialen gibt es unserer Meinung nichts zu bemängeln. Der Plattenspieler besitzt ein stabiles Gehäuse mit hübscher Abdeckung, Plattenteller und dessen sanfter und vibrationsarmer Motor bilden ein stimmiges Antriebskonzept. Dazu kommt ein wertiger Tonarm aus eigener Entwicklung, gleiches gilt auch für das beiliegende Tonabnehmersystem, welches den Plattenspieler im Einstiegssegment klanglich fundiert unterstützt. Stimmig herausgearbeitete Details, eine gute Dynamik und für diese Klasse ein überzeugendes Auflösungsvermögen, sind die großen Stärken des Rega Carbon Systems. Aber auch hier gibt es Luft nach oben, dafür bietet Rega auch ein eigenes Performance-Pack, bestehend aus dem Abtaster Bias 2, einer Tellermatte aus Wolle und einem verbesserten Antriebsriemen für 180 Euro an. Ganz frei von Kritik ist aber auch der Rega Planar 1 Plus nicht. Trotz der integrierten und zweifellos praktischen Phonovorstufe hätten wir uns eine Abschaltmöglichkeit gewünscht, da es das Einsatzgebiet des Plattenspielers auch für die Zukunft flexibler hält. Auch die fehlenden Puffer zwischen Abdeckhaube und Gehäuse müssen nicht sein, dazu stehen wir der Halterung für die Acrylabdeckung etwas skeptisch gegenüber, was jedenfalls die Langzeitnutzung betrifft. Im Testzeitraum konnten wir an dieser Lösung jedoch nichts beanstanden.
Bei einem aufgerufenen Preis von 449,- Euro muss der Rega Planar 1 Plus sich mit einigen Modellen namhafter Hersteller messen. Im gleichen Preisgefüge liegt der Thorens TD 201, der eine ähnliche Verarbeitungsqualität mitbringt, gegenüber dem Rega eine Umschaltung der Geschwindigkeit mit einem eigenen Schalter bereitstellt und die Phonovorstufe sich abschalten lässt. Beim Rega ist der Plattenteller deutlich massiver und läuft insgesamt dadurch ruhiger. Auch das Rega Carbon Tonabnehmersystem ist dem Thorens beiliegenden AT3600L klanglich in Sachen Dynamik, Auflösung und Authentizität überlegen. Für 50,- mehr ist der ELAC Miracord 50 zu bekommen. Der Dreher aus der Kieler Traditionsschmiede kommt optisch etwas kräftiger daher, bietet eine vergleichbare Qualitätsstufe und besitzt auch eine gute Laufruhe bzw. sehr geringe Abweichung in der Umdrehungsgeschwindigkeit. Klanglich hat aber der Rega ein wenig die Nase vorn, ist etwas transparenter in der Wiedergabe und kreiert das Bühnenbild etwas greifbarer bzw. besser gestaffelt in den einzelnen Elementen. Zwischen den beiden Modellen gibt es für uns keinen klaren Favoriten, beide Plattenspieler bilden einen soliden Einstieg in die Vinylwelt und für welches Modell man sich letztendlich entscheidet, hängt vom eigenen Geschmack ab.
Uns hat das Gesamtpaket jedenfalls überzeugt. Verarbeitung, Wertigkeit des Gehäuses, vom Tonarm, des Plattentellers und die klanglichen Möglichkeiten mit dem Rega Carbon Tonabnehmersystems sind für uns schlüssig in diesem Preissegment und wir können eine klare Kaufempfehlung für den Rega Planar 1 Plus aussprechen. Das Gerät selbst gibt es im Übrigen in den Farben Weiß (hier vorgestellt) und Schwarz.
Rega Planar 1 Plus

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