Lautsprecher

Test: ELAC Navis ARF-51

 

Praxistest

Bevor wir uns der klanglichen Beurteilung der ELAC Navis widmen, möchten wir uns den alltäglichen Umgang mit den Aktiv-Lausprechern in Verbindung mit dem Discovery Connect anschauen. Nach dem „Pairen“ der Lautsprecher mit dem Connect, was übrigens kinderleicht und innerhalb von 2-3 Minuten erledigt ist, bietet die App für den Connect einfache Bedienmöglichkeiten des Systems. Neben der elementaren Lautstärkeregelung, kann auch in der Software-Oberfläche die Intensität der LED eingestellt werden, was ein kleiner Fortschritt zum Discovery Music Server darstellt, der bei der LED nur An oder Aus kennt.

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Elac Discovery Connect roon
ROON-Endpoint bei Nutzung eines Discovery Music Servers

Des Weiteren kann in der Discovery Connect App das WLAN konfiguriert oder die Firmware auf den aktuellen Stand gebracht werden. Wer keine Lust auf die Nutzung eines smarten Geräts zur Steuerung des Connect hat, der kann das Gerät auch mittels Weboberfläche voll konfigurieren. Die kabellose Kommunikation zwischen Connect und ARF-51 funktionierte in den drei Tagen intensiven Nutzens zuverlässig und bot keine Abbrüche oder Probleme bei der Signalübertragung. Die Auflösung von 44 kHz / 16 Bit reicht auch für die meisten audiophilen Gemüter aus, wer es noch etwas intensiver erleben möchte muss dann auf eine kabelgebundene Variante zurückgreifen.

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Signal-LEDs dezent in der Front und klar auf der Rückseite

Wie bei vielen aktiven Lautsprechern, ist bei der Nutzung der Wireless-Schnittstelle meist ein Grundrauschen zu vernehmen, da bildet auch die ELAC Navis keine Ausnahme. Dieses minimale „Rauschen“ ist aber nur bei sehr leisen Tönen wirklich wahrnehmbar und im normalen Musikbetrieb nicht störend, für unsere Ohren jedenfalls (…)

 

 

Klangcheck

Für den Klangcheck wurde passenderweise der ELAC Discovery Music Server mit den Navis Standlautsprechern direkt verbunden, um keinen Flaschenhals mit der Wireless-Übertragung in die Beurteilung mit einfließen zu lassen. Aber wir können vorweg klar stellen, die Klangqualität auch über die kabellose Schnittstelle ist hervorragend, mittels Kabel nimmt minimal die räumliche Darstellung zu und etwas mehr Detailauflösung ist zu vernehmen. Grundsätzlich eignen sich aber beide Schnittstellen zum entspannten und würdevollen Musikhören. Die Aufstellung der Lautsprecher ist unkompliziert, die Navis mögen etwas Abstand zur Rückwand, in unserem Fall waren es 35 Zentimeter. Einwinkeln ist bei unserer Aufstellung kaum nötig, das Abstrahlverhalten erzeugt an unserem Hörplatz ein wunderbares Stereodreieck. Die Navis ARF-51 stehen bei uns ungefähr 2,80m auseinander und zum Hörplatz sind es knapp 2,50 Meter, also ein nur fast perfektes Stereodreieck. Der Vollständigkeit halber müssen wir noch erwähnen, dass wir den Mittel- und Hochton auf +1 auf der Rückseite angehoben hatten, weil uns so das Klangbild am besten zusagte. Eine klare Empfehlung kann man hier aber nicht aussprechen, hier gilt das Motto "Probieren geht über Studieren". Letztlich ist der Klang auch stark von den räumlichen Gegebenheiten abhängig und am Ende entscheidet ja dann doch immer die persönliche Präferenz.

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Beginnen möchten wir mit Diana Krall und Desperado, welches als FLAC-Datei in 44 kHz/24 Bit auf unserem Server liegt. Mit zarten Klavieranschlägen steigen die ELAC auch wunderbar in das Geschehen ein. Man hört direkt eine klare Struktur in den einzelnen Anschlägen, sehr klar in der Abbildung und mit der nötigen Räumlichkeit gepaart. Gerade das fein rauchige in der Stimme hat es uns angetan, nicht das wir es nicht kennen würden, aber die Navis verstehen damit umzugehen und erzeugen eine sehr stimmige Emotionalität, was dem Song sehr zuträglich ist und der Künstlerin gerecht wird. Sie übertreiben auch nicht in den einzelnen Bereichen, Mittel- und Hochton geben sich klasse abgestimmt die Klinke in die Hand und der in diesem Song weniger ausgeprägte Tiefton hält sich im Hintergrund, bei Abruf aber sofort zur Stelle.

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ROON-Oberfläche des ELAC Discovery Music Servers

Das unterstreicht auch das männliche Pendant Gregory Porter mit Take me to the Alley, welches wir mit 96 kHz/24 Bit zuspielten. Von Anfang an sitzt der Künstler, bei geschlossenen Augen, mitten im Raum vor dem Hörplatz, fast greifbar platzieren die ELAC das Bühnenbild. Die Stimme klingt transparent, fein strukturiert in den einzelnen Facetten und mit dem wohl dosierten Klavier bzw. der perfekt inszenierten Trompete im Hintergrund, fügt sich alles zu einer wunderbaren musikalischen Darbietung. Der sanfte, aber kräftige Beat untermalt das gekonnt, sitzt sehr präzise vom Timing und bringt die nötige Aussagekraft für das Stück mit. 

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Mit Led Zeppelin und Whole lotta love, was auch sonst, wollen wir weiter machen und sind begeistert von den einsetzenden Gitarrenklängen. Die sehr anregenden Riffs wandern durchs Bühnenbild, die ELAC spielen herrlich leicht auf und verstehen selbst den Hi Hats des Schlagzeugs eine klare Zeichnung zu verpassen. Auch bei höheren Pegeln agieren die Navis völlig unangestrengt und begeistern mit einer fachlichen Kompetenz in allen Frequenzbändern. Man könnte meinen, die Entwickler hätten den Navis auch psychedelische Mittel, wie so üblich in den sechziger Jahren, verabreicht. Die etwas wirre Stimme und Gitarrensounds wandern völlig "verpeilt" durch den Raum, aber immer passend und mündet in einer erstklassigen Darbietung dieses Klassikers.

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Zur Untersuchung der Pegelfestigkeit und Tieftonfähigkeit kam wieder mal ein Track von Scann-Tec in die engere Wahl. Ne Viden bietet die perfekte Grundlage dafür, besitzt viele Effekte und ein böses Bassfundament, welches man auch nur elektronisch erreichen kann. Und, oh ja, die Navis können auch richtig böse werden bzw. verstehen es auch mal aus sich rauszukommen. Die drei Treiberchassis sorgen dafür, dass der Punch spürbar ist und herrlich knackig wahrgenommen wird. Es gibt Lautsprecher die tiefer können, wie z.b. die Nubert X-8000. Aber die ELAC verstehen den Tieftonbereich musikalisch und zeitkorrekt zu interpretieren, wie man es nur selten zu hören bekommt. Dazu füllen sie unseren Raum souverän mit Effekten, einzelne Elemente des Tracks lösen sich kinderleicht vom Lautsprecher und hüllen uns in ein prächtiges Klangbild ein. Dabei spielt es keine Rolle, ob man Freund von lauter Musik oder eher den leisen Tönen ist. Unseren Hörraum mit ca. 35m² könnten die Navis auch unangenehm laut beschallen, wenn es denn nötig wäre. Bleiben dabei aber immer Herr der Lage und wollten sich partout nicht aus der Reserve locken lassen.

Klanglich eine wirkliche Augenweide äh Ohrenweide (…) wie auch immer. Es hat wirklich Spaß gemacht die Navis akustisch zu interviewen und klanglich war das großes Kino. Somit kommen wir zum abschließenden Fazit.


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