Nubert bietet erstmalig eine eigene APP an, die Nubert X-Remote, und damit eine umfangreiche Steuerungszentrale für die neue X-Serie. Eins vorweg, wer keine Lust auf smarte Geräte zur Steuerung hat, der kann alle Einstellungen auch am Display und den dafür zur Verfügung stehenden Steuerungstasten vornehmen. Der Einfachheit halber haben wir für die Dokumentation des Funktionsumfangs auf die APP-Steuerung zurückgegriffen.
Zur Kopplung startet man einfach die App und muss dafür auch die Bluetooth-Funktion aktiviert haben, da sonst keine Kommunikation zwischen Lautsprecher und Gerät stattfinden kann. Warum die APP auf unsere Standort zugreifen möchte, ist Google bzw. der Android-Software geschuldet. Diese benötigt für die Bluetooth-Schnittstelle auch die Standortabfrage, obwohl kein Standort abgefragt wird. Warum Google das so gelöst hat, erschließt sich uns nicht, möchten wir aber auch nicht weiter bewerten.
Etwas verwirrend sind dagegen die angezeigten Lautsprechersynonyme in der Anwendung. Hier erschließt sich leider nicht direkt, welche die Master-Box (dient der Steuerung des Pärchens) und welche nur der „Empfangssklave“ in der Kette ist. Aber die App teilt es einem rechtzeitig mit, sobald man sich für die falsche entschieden hat. Die Oberfläche selbst besitzt eine sehr klare und übersichtliche Struktur und ist farblich als Nubert-Produkt zu identifizieren.
Obwohl das Nuberts erste smarte Steuerung ist, bietet diese einen enormen Funktionsumfang und jede mögliche Funktion der X-Serie ist über diese Software auch regelbar. Neben den immer wiederkehrenden Funktionen wie Lautstärke, Eingangswahl oder die Stummschaltung, bietet man auch tiefgreifende Einstellmöglichkeiten in der Klangwiedergabe. Dieser Eingriff kann entweder über den 5-Band-Equalizer stattfinden, der die Frequenzbereiche 60Hz, 240Hz, 1kHz, 5kHz und 16kHz abdeckt und um maximal 6dB angehoben bzw. abgesenkt werden kann. Oder man nutzt die einzelnen Klangregler bass oder mid /high für die persönliche Ausrichtung des Klangbildes. Die Mittel- und Hochtonanpassung funktioniert hier im Prinzip einer Klangwaage. Nubert hebt beide Frequenzbereiche linear an, anstatt z. B. den Hochtonbereich einzeln zu „verbiegen“ um eine Überbetonung zu erzeugen.
Hat man nach vielen Rumprobieren seine persönliche Einstellung gefunden, kann diese auf den 3-Presets-Tasten gespeichert werden. Das bietet die Möglichkeit unterschiedliche Konfigurationen für z. B. Musik, Film und Nachts sich abzuspeichern und bei Bedarf schnell darauf zugreifen zu können. Wem die Nubert X-8000 im Bassbereich noch nicht reicht, schwer vorstellbar aber dazu später mehr, der kann auch einen Subwoofer in sein System einbinden. Dafür steht ein Cinch-Eingang auf der Rückseite zur Verfügung. Damit dieses Ensemble aus Lautsprecher und Subwoofer auch stimmig miteinander agiert, wird einem die die Möglichkeit geboten die untere Grenzfrequenz der Lautsprecher und die obere Grenzfrequenz des Subwoofers zu bestimmen. Das ermöglicht eine gut abgestimmte Übernahme der unteren Frequenzen, ohne dass sich die Komponenten akustisch in die Quere kommen.
Klasse Einstieg in die Welt der APP-Steuerung von Nubert - Die übersichtliche Anwendung leistet sich keine Aussetzer, bietet eine selbsterklärende und sehr umfangreiche Steuerungsmöglichkeit für die Lautsprecher, die aber auch komplett am Lautsprecher stattfinden kann. Alternativ kann aber auch die mitgelieferte Fernbedienung genutzt werden. Diese ist im Gegensatz zu der Fernbedienung aus der A-Serie deutlich wertiger ausgefallen, aus einem metallischen Werkstoff gefertigt und endlich der in der passenden Haptik zum wertigen Lautsprecher.
Unser Setup war diesmal sehr übersichtlich und außer dem ELAC Discovery Music Server, der die X-8000 mit FLAC-Dateien über die ROON-Software versorgte, war nichts weiter angeschlossen. Natürlich haben wir beide über ihre Wireless-Schnittstelle gekoppelt, da dies ja die „neue“ Eigenschaft der X-Serie darstellt. Wer beide Lautsprecher mit dem Kabel koppeln möchte, kann dies weiterhin tun, denn die Link-Funktion aus der A-Serie besitzen auch die neuen Modelle. Aufgefallen ist uns bei der Verbindung über die Wireless-Schnittstelle ein minimales Grundrauschen der Lautsprecher selbst. Dieses ist aber nur bei dem Analog- und Bluetooth-Eingang schwach wahrnehmbar und nicht störend im Betrieb.
Musikalisch fangen wir immer etwas ruhig an, da machen wir auch diesmal keine Ausnahme und lauschen den zarten Klängen von Norah Jones. Der Song Tragedy beginnt mit einem Klavier und entspannten Schlagzeug-Einlagen, aber die gönnen sich keine Einspielzeit und legen gleich los. Das Schlagzeug bekommt das nötige Volumen um das feingezeichnete Klavier passend zu untermalen. Als die Künstlerin sich dann noch „einmischt“ wird es wundervoll harmonisch mit einem satt angereicherten Tiefgang. Stimmlich ist es überhaupt keine „Tragödie“ auch wenn die Sängerin das immer wieder behauptet. Die Stimme wird gut platziert im Raum wahrgenommen, wird von den X-8000 mit einer ansprechenden Farbe interpretiert und das harmonisch konstruierte Musikstück lädt den Redakteur zum Relaxen ein. So sollte jedes erste Date verlaufen.
Mit Kaleo wollen wir weiter machen. Die Band, die bekannt wurde durch ihren Song Way down we go, hat noch andere Perlen in Repertoire. Mit All the pretty girls geht es stimmlich in höhere Regionen und das verstehen auch die Nubert umzusetzen. Mit feinen Gitarrenklängen und einer sehr klaren und detailreichen Stimme musizieren die X-8000 vor sich hin. Der einsetzende Beat unterstreicht die Ernsthaftigkeit, ist unglaublich präzise in seiner Darstellung und auch hier schaffen es die Lautsprecher jedes Element des Songs fein herauszuarbeiten und abzubilden. Dazu kommt die Fertigkeit, das in einem klanglich ausgewogenen Gesamtbild zusammen zu fassen. Auch wenn die X-8000 keine Auflösungsmonster in der Wiedergabe sind, ist gerade der obere Frequenzbereich sehr angenehm abgestimmt, bietet keine Zischlaute oder andere nervende Hochtoneskapaden, sondern geht eher sanft mit dem Frequenzbereich um, so das Musikhören mit den Lautsprechern maximalen Spaß bereitet.
Damit der maximale Spaß nicht aufhört geht es jetzt richtig los. Wer Gary Clark Jr. Noch nicht kennt, sollte das schleunigst nachholen, jedenfalls wenn man auf Musik ähnlich des Altmeisters Jimmie Hendrix steht. Auch wenn das Original von den Beatles stammt und somit eigentlich nicht zu toppen geht, mit der Version des Songs Come Together aus dem Soundtrack von Justice League würden wir einfach mal behaupten, das Stück ist im Jahre 2018 angekommen. Das Intro ist noch recht genügsam, die E-Gitarre lechzt nach mehr. Dann setzt der Bass ein und es geht richtig zur Sache. Die beiden Basstreiber können froh sein, das sie so hohe Auslenkungen aushalten, denn unser Volumenregler ist fast am oberen Ende angekommen und auch die Nachbarn einen Block weiter hören, ob gewollt oder nicht, mit. Ja die Gitarre und der übersichtliche Part des Sängers werden sehr gut in das Geschehen integriert, aber was die X-8000 mit dem Tieftonbereich anstellen ist unheimlich. Der Bassbereich ist enorm dynamisch und unglaublich kraftvoll. Die Lautsprecher verlieren aber nie die Kontrolle über ihre Membrane, der Bass sitzt präzise da wo er sein soll und der Track macht uns Angst aber gleichzeitig auch akustisch euphorisierend. Perfektes Genre für die X-8000.
Sicherlich sind die X-8000 für jedes Musikgenre gut geeignet und die wirklich sehr ausgewogene Abstimmung unterstreicht diese Vielseitigkeit. Aber nach dieser Vorstellung sind wir überzeugt, das gerade Liebhaber von dynamischer und kraftvoller Musik hier genau richtig sind. Das ist das Metier wo sich die X-8000 richtig austoben können und auch die technische Ausstattung Sinn ergibt. Das unterstreicht auch der Einsatz im Filmbetrieb, wo wir die Lautsprecher auch ein paar Stunden betrieben haben. Beide X-8000 in Aktion lassen einen Subwoofer selten vermissen, bieten eine sauber aufgelöste Stimmenwiedergabe mit guten Stereoeffekten und können dynamische Szenerien mit vielen Elementen, trotz kabelloser Kommunikation untereinander, zeitlich korrekt darstellen. Denkbar ist vielleicht in naher Zukunft auch ein kabelloses Surroundset, so wie es Nubert schon in Ansätzen auf der High-End in München dieses Jahr präsentiert hatte. Aktuell kann man zwar mittels Kabel auch mehr als zwei Modelle miteinander verbinden, aber alle Modelle geben dann den gleichen Ton bzw. teilen sich den linken und rechten Kanal. Mal sehen war da aus Gmünd in Zukunft noch kommen wird.
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