Test: Radiant Acoustics Clarity 4.2

Radiant Acoustics Clarity 4 2 newsHinter der Marke Radiant Acoustics verbirgt sich ein weiteres, neues Brand, das unter den Fittichen von Peter Lyngdorf an den Start gebracht wurde. Mit den brandneuen Clarity 6.2 geht ein Kompaktlautsprecher an den Start, der es mit den bekannten Größen im gehobenen Preissegment aufnehmen möchte. Ob das gelingt, klären wir im Artikel.

 

 

Die Radiant Acoustics Clarity 4.2 ist der kleinere Nachfolger bzw. die geschrumpfte Adaption der bekannten Clarity 6.2. Die Erstversion der neuen Lautsprecher-Marke konnten wir bereits Ende 2024 ausführlich testen und dem Lautsprecher in dieser Preisklasse eine Referenz-Leistung attestieren. Die kleineren Clarity 4.2 spielten erstmals auf High End 2025 (zum Bericht). Dieser Lautsprecher möchte seine HiFi-Attitüden und sein Leistungsvermögen beibehalten haben, nur eben jetzt in noch kompakteren Maßen.

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Die Clarity 6.2 kann bisweilen mit einem unglaublich hohen Leistungsspektrum im Bereich der Bühnenstaffelung und Abstrahlverhalten, als auch bei der extrem präzisen Tieftondarstellung punkten. Der Clou dabei, all das wird mittels eines geschlossenen Gehäuses erzielt. Genau diese Ansätze möchten die Dänen jetzt auch auf die Clarity 4.2 übertragen haben.

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Maßgeblich beim neuesten Lautsprecher-Modell sind auch hier wieder die PURIFI USHINDI-Tieftöner, zwei passive Radiatoren sowie der vollsymmetrische AMT-Hochtöner vorhanden. Die Chassis, namensgebend, in 4-Zoll gefertigt, sitzen prominent und seitlich im massiv verstärkten Gehäuse verbaut. In Gänze möchte man eine Basswiedergabe bis 40 Hz ermöglichen – Frequenzband von 40 Hz bis 22.000 Hz.

Das Grundkonzept eines geschlossenen Gehäusesystems ohne Bassreflex-Kanal bleibt auch hier bestehen. Seitlich sitzen die nun auf 4 Zoll reduzierten Passiv-Radiatoren, sowie ein weiterer, nach vorn gerichteter4“ Tief-Mitteltöner. Die drei Chassis sind im Purifi Ushindy-Design ausgeführt, welche an den markanten Sicken zu erkennen sind und eine ganze Reihe an Vorteilen mitbringen wollen. Um es kurzzuhalten, jene wollen Verzerrungen minimieren und den Wirkungsgrad maximieren, so dass diese kompakten Tieftöner mit langem Hub mit viel größeren Tieftönern mit kürzerem Hub konkurrieren können.

Bei der Farbausführung kann der Kunde zwischen Weiß-matt, Schwarz-matt und dem abgebildetem Walnuss-Furnier (Echtholz) wählen. Der Preis beträgt 2600 Euro für das Paar. Die Stative sind optional erhältlich und kosten 800 Euro als Paar – auf jene gehen wir im Laufe des Artikels ebenfalls nochmal ausführlicher ein. Für die Montage der 4.2 muss man allerdings noch Adapterplatten (70 Euro) dazukaufen.

Nachfolgend finden sich die technischen Eckdaten in der Übersicht aufgelistet:

 

Lautsprecher im Überblick
 Bezeichnung  Radiant Acoustics Clarity 4.2
Preis  2600,- EUR (Paarpreis)
Hersteller-Homepage  https://radiantacoustics.com/
Maße  164 x 260 x 194 mm
Gewicht  5,6 Kg pro Stück
weitere Daten
Frequenzband  40 – 20000 Hz (±3dB)
Empfindlichkeit  78 dB @ 2,83 VRMS ~ 1 W @ 8 ohm
Übergangsfrequenz  2300 Hz
empf. Verstärkerleistung
 min. 60 Watt
Mittel-Tieftöner  4" Purifi Ushindi (PTT4.0X04-NLC-02)
Passiv-Membranen  2x 4" Purifi Ushindi (PTT4.0PR-NL2-01)
Hochtöner  Custom AMT (Air Motion Transformer)

 


 

Weitere Detailbetrachtungen

Die Clarity 4.2 steht dem großen Geschwistermodell optisch in nichts nach. Erst beim zweiten Blick fällt auf, welche Unterschiede es wirklich gibt. Denn beide Lautsprecher sehen sich wirklich verdammt ähnlich. Gleichwohl fällt auch die extrem hohen Verarbeitungsgüte wieder auf, die man hier an den Tag legt. So ist das schicke Walnuss-Furnier wieder ein elementarer Bestandteil des Endproduktes. Das Finish selbst fühlt sich leicht matt an, ohne dass es augenscheinlich sofort diesen Eindruck erweckt.

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Als markanter Kontrast sticht natürlich die massive 12mm Frontplatte ins Auge, die aus gefrästem Aluminium besteht und eben auch jene Wertigkeit vermittelt. Positive Nebeneffekte des robusten Materials sollen dann letztlich auch wieder beim Klang zu „spürbar“ sein, da man hier Verzerrungen vorbeugen kann. Die per CNC-Fräse bearbeitete Front-Partie wird dann auf das massive MDF-Gehäuse gesetzt wird. Eine Frontabdeckung für die Membranen gibt es übrigens nicht.

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Clarity 6.2 und Clarity 4.2 im direkten Vergleich

Bei den einzelnen Bauteilen setzt man wieder auf ausgewählte Qualität. Die Frequenzweiche basiert auf ausgewählten Bauteilen in audiophiler Qualität und wurde umfassend getestet, um geringste Verzerrungen und maximale Transparenz zu gewährleisten, so der Hersteller selbst. Das Gehäuse aus  MDF bietet zahlreiche interne Verstrebungen und Basotect-Akustikschaum und wird durch die 12 mm CNC-gefräste Aluminium-Frontplatte ergänzt

Für den Hochtonbereich ist hier ein Air Motion Transformer (AMT) verantwortlich, der nicht nur schick eingearbeitet wurde, sondern mittels eines speziell entwickelten Hochfrequenz-Waveguide, für ein hervorragendes Abstrahlverhalten auch außerhalb des Sweet Spots sorgen soll – der Hersteller wirbt auch ganz offen mit diesem Versprechen. Anders als beim größeren Modell hat man bei der Clarity 4.2 auf den Waveguide verzichtet, weil schlicht und ergreifend zu wenig Platz vorhanden ist – so der Hersteller selbst. Der AMT-Hochtöner wird im selben Werk gefertigt, aus denen auch DALI-Komponenten stammen.

 

Am Beispiel der Clarity 6.2 - die 4.2 sind sehr ähnlich

Auch bei den kleineren Modellen hat man wieder die markanten Purifi-USHINDI-Membranen verbauten, die mit ihren sehr ungewöhnlich aussehenden Sicken in den Fokus rücken. Jene verfolgen aber ein klares Ziel in ihrer audiophilen Darbietung. Wie auch schon bei den Clarify 6.2, sollen bei den kleineren Geschwister-Lautsprechern die Bassreflexöffnungen überflüssig werden. Gerade in diesem Formfaktor sogar fast noch wichtiger, da sie oftmals in beengten Positionen wiederzufinden sind. Ein weiterer Vorteil wäre auch, die Lautsprecher dichter an die Wand zu stellen. Der Hersteller selbst empfiehlt hier einen Wert von 10 bis 30 Zentimeter. Die große Wirkung wird dann über die beiden seitlich montierten Chassis erlangt, die hier als Passiv-Membran agieren – ähnlich wie man es aus Bluetooth-Lautsprechern einiger Hersteller kennt.

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Als idealer Leistungswert sollte im Übrigen ein Verstärker mit mindestens 60 Watt (8 Ohm) angeschlossen werden – dann sollen die Dänen ihr volles Leistungspotential entfalten können. Die vergleichsweise niedrige Empfindlichkeit von 78 dB gibt hierzu auch bereits einen ersten Aufschluss (…) Beim möglichen Frequenzband zeigen sich die kleineren etwas „schwächer“ im Tiefgang als die Clarify 6.2, so gibt man herstellerseitig einen Bereich von 40 Hz bis 20.000 Hz an, was aber gemessen an der Baugröße, immer noch sehr gut erscheint. Denn mit einer Bauhöhe von gerade einmal 23 Zentimeter könnten sie auch glattweg als kompakte Tischmonitore durchgehen.

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Unabhängig von technischen Detailbetrachtungen sehen die Lautsprecher hervorragend aus und sind auch erstklassig verarbeitet worden. Der Materialmix wurde sehr gut gewählt und der geneigte Kunde bekommt einen technischen sowie auch optischen Leckerbissen an die Hand, der keinesfalls altbacken wirkt. Mittels der beiden anderen Farbausführungen präsentiert sich der Lautsprecher ohnehin nochmal mit anderen Charakterzügen und prädestiniert ihn auch für modernes Wohnambiente.

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Das Anschluss-Terminal kennen wir ja schon von anderen Produkten aus dem „Nordic HiFi-Verbund“. Bei den Lautsprechern von Argon Audio verwendet man diese ebenfalls und verzichtet zudem gleichermaßen auf Schraubverschlüsse – Bananenstecker sind also unumgänglich.

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Gleichermaßen für die Clarity 6.2 und 4.2 nutzbar sind die massiven Stands, die je Standwerk 23 Kilogramm auf die Waage bringen. Die Verarbeitung ist extrem wertig ausführt. Als Oberflächenveredlung hat man eine Mattierung gewählt, die sogar gegen Fingerabdrücke agiert und diese eher schwer als leicht zulässt. Mitgeliefert werden auch kleine Adapterplatten, mit denen man den Neigungsgrad der Schallwandler variieren kann und die Sockelplatte gewissermaßen mit einem Gefälle ausrichtet. So lässt sich die Schallquelle bequem auf Ohrhöhe bringen bzw. dahingehend optimieren.

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Im Falle der Clarity 4.2 muss man noch die passenden Adapterplatten für 70 Euro das Paar hinzukaufen, da die ab Werk mitgelieferten zu groß sind. Ist dann alles vorbereitet, werden die Lautsprecher sicher verschraubt. Für die perfekte Aufstellung liegen außerdem noch Spikes inkl. einer Höhenverstellung mit im Lieferumfang bei. Gleiches gilt auch für Unterlegplatten, sodass der heimische Fußboden geschützt bleibt.

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Die gesamte Produktanmutung ist auf einem extrem hohen Verarbeitungslevel einzuordnen und gibt dem Käufer definitiv das Gefühl, hier etwas sehr Wertiges erworben zu haben. Kleine Kabeldurchführungen sind im Übrigen an allen wichtigen Stellen auch vorhanden.

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Auf der nächsten Seite geht es mit dem Praxistest und den Höreindrücken weiter.

 


 

Klangverhalten

Wie schon eine Seite zuvor geschildert, sind die Clarity 4.2 wirklich kompakt dimensioniert. Die edlen Stative werten das Antlitz nochmal um ein deutliches Maß auf. Mit der weißen Ausführung lässt sich ein super Kontrast schaffen, die komplett schwarzen Modellen setzen dann komplett auf Understatement. Angeschlossen wurden die Lautsprecher im Übrigen an eine hervorragend aufspielende Cambridge Audio Kette, bestehen aus dem EXN100 Netzwerkplayer und den Cambridge Audio EXA100 Vollverstärker. Der Verstärker bietet zudem die notwendige Leistung von 100 Watt bei 8 Ohm, was die kleinen Schallwandler durchaus beflügeln sollte.

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Zugespielt wurde digital und wahlweise über TIDAL Connect bzw. auch als native Integration des Streaming-Dienstes, sowie auch etliche lokal im Netz abgespeicherte FLAC-Titel. Fairerweise gesprochen ist es schon fast unfair, mit dem Wissen über das Leistungsvermögen der größeren Clarity 6.2 in den Praxistest der kleineren Modelle zu gehen (…) da sie vermutlich dem Vergleich nicht gerecht werden können. Ist man dahingehend nicht vorbelastet, wird dem Hörer in den ersten Minuten seiner bekannten Lieblingsstücke beeindruckend aufgezeigt, was für Kraftprotze man erworben hat.

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Als Aufstellung wurde ein Wandabstand von circa 40 cm von der hinten Gehäuse- hin zur Rückwand gewählt. Es hatte sich herausgestellt, dass man wirklich nur marginal einwinkeln muss. Hier kommt dann der eigene Geschmack ins Spiel, denn eine gerade und symmetrische Aufstellung oder Sweetspot-Forcierung ist absolut machbar und stellt keine Probleme dar. Die Stimmenstaffelung vor dem Hörplatz entpuppte sich in diesem Fall sogar besser und noch präsenter im Zentrum, als wenn man die Lautsprecher eindrehen würde. Ein schneller Beweis dafür, wie gut das Abstrahlverhalten des Air Motion Transformers zu Werke geht.

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Gewählt wurden Songs durch alle Genres hinweg – dabei beeindruckte der kräftig und eindrucksvoll und punktgenau zupackende Tiefton auf höchstem Maße. Man hat stets das Gefühl, dass hier kein Frequenzbereich einem anderen den Rang ablaufen will, das Klangbild agiert sehr ausgewogen, plastisch und perfekt aufeinander abgestimmt. Bei Billie Eilish mit dem Song &burn lässt sich das sehr gut nachverfolgen. Aber auch Rocktracks werden mit der gewünschten Impulstreue wiedergegeben, allerdings merkt man den Lautsprechern in einigen Fällen an, dass sie keine „Raumbeschaller“ sein wollen bzw. können. Sehr transparent geht da im Übrigen auch der Hersteller mit um, kommuniziert das auch ganz klar, dass die Clarity 4.2 in gewisser Weise limitiert sind.

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Elektronische Beats, harmonische Balladen oder eben die besagte Rock-Tracks werden performant und weich gezeichnet dargeboten. Eine analytische Kühle, wie man es manchen Digital-Ketten vorwirft, konnte ich nicht erörtern. Wer seinen Pegelbereich weit nach rechts drehen mag, der wird keinesfalls enttäuscht werden, allerdings kommt dann hier doch der Leistungsunterschied zu einer Clarity 6.2 zum Tragen.

Zieht man jetzt den Vergleich zu einer, rein von der Größe her betrachteten Vergleichsbox von anderen Herstellern heran, überragt die 4.2 die Konkurrenz in vielen Bereichen. Das Leistungsvermögen im kompletten Frequenzspektrum ist sehr beeindruckend und läuft, wie auch schon das größere Geschwistermodell, so etliche Standlautsprecher klar den Rang ab!

Mehr gibt es fast gar nicht mehr zu sagen, alles Weitere würde nur in weiteren Superlativen münden. Ich empfehle daher einen Klangcheck, sofern die Möglichkeit besteht, um sich dann selbst davon zu überzeugen. Kommen wir auf der nächsten Seite zum finalen Fazit.

 


 

Fazit

Die kleinere Radiant Acoustics Clarity 4.2 stellt die sinnvolle Erweiterung des Portfolios dar. Eine kleinere Box mit der gleichen DNA wie auch schon das größere Erstlingswerk, das mündet in einem erstklassigen Gesamtergebnis. Ein Vergleich beider Modelle wäre und ist nicht fair, viel mehr sucht die 4.2 die Konkurrenz im absoluten Kompakt-Kompakt-Bereich. Hier könnte man schon fast meinen, dass sie extrem dominant und ohne wenig Konkurrenz unterwegs ist, denn das dargebotene Leistungsvermögen ist enorm.

Aber nicht nur die Leistung im Tieftonbereich, sondern auch die differenzierte Interpretation ohne aufgedickten Eigenanteil zählen zu den zählbaren Stärken dieses Lautsprechers. Dieser ist im Übrigen auch wieder erstklassig verarbeitet und bietet speziell in Kombination mit den hauseigenen Standfüßen ein sehr schickes Antlitz.

Zugegeben, die 2600 Euro für diese Größenklasse sind keinesfalls, als Schnäppchen zu bewerten, allerdings bekommt man als Käufer sehr kompakte Lautsprecher mit den genannten Aspekten, die einfach vollends überzeugend performen. Eine klare Kaufempfehlung!

 

Radiant Acoustics Clarity 4.2

kleiner kompakter Projektor mit zahlreichen Funktionen, 13.07.2025
Pro
  • hervorragende Verarbeitung & Anmutung
  • knackige Tiefton-Performance o. Bassreflex
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • hohes Auflösungsvermögen sowie Räumlichkeit
  • unkompliziertes Abstrahlverhalten
Contra
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Radiant Acoustics Clarity 4 2 Award k 

 

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