Lautsprecher

Test: PIEGA Premium Wireless 501 Gen2

 

Praxis / Klangcheck

Bevor man mit der Wiedergabe im Allgemeinen beginnt, ist es wichtig zu wissen, dass die Lautsprecher auf sehr vielfältige Art und Weise in den Hörraum integriert und platziert werden können. Am Anschlusspanel lassen sich die Position (Wand, Ecke, neutral) per Kippschalter bestimmen, sowie auch die Kanalseite (Links, Rechts). Wir haben primär die weiter unten abgebildete PIEGA Connect Box verwendet.

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Anschlussfeld jeder PIEGA Premium Wireless 501 Gen.2

Diese stellt die einfachste Methode dar, weitere Geräte anzuschließen oder die Lautsprecher kabellos zu betreiben. Die vermutlich gängigste Art und Weise dürfte die Verwendung des HDMI-Ports sein, der dann vom TV das Ton-Signal einspeist. Aber auch Digital-Anschlüsse (TOSLINK, Coax) stehen mit zur Verfügung. Zu einem weiteren Use-Case kommen wir gleich im weiteren Verlauf des Beitrages.

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PIEGA Connect Plus Box - mit HDMI-Port

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Die Funktionsweise ist recht simpel erklärt. Man installiert sich die PIEGA Connect App und kann damit die Wireless-Lautsprecher einrichten. Im Anschluss stehen weitere Modi wie eine Anpassung der DSP-Settings im Bereich der Bass-, Stimmen und Balance-Anpassung mit zur Auswahl. Aber auch die Quellen können ausgewählt werden. Wer ein iOS-Gerät sein Eigen nennt, der kann sogar eine Raumkorrektur / Einmessung durchführen. Android-Nutzer bleiben außen vor. In dieser genannten Konstellation haben wir dann einen edlen Zuspieler in die Wiedergabekette geholt. Die Rede ist vom HiFi ROSE RS250A Netzwerk-Streamer, der per optischem TOSLINK-Kabel an die Connect-Box geschlossen wurde.

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PIEGA Premium Wireless 501 Gen2 - mit und ohne Cover (unten)

Piega Connect App

PIEGA Connect App

Wie lässt sich der Aufbau nun klanglich einordnen? Wie wir wissen, verwendet PIEGA bei so gut wie allen Lautsprecherprodukten das Stranpressverfahren und fertigt die Gehäuse aus einem Stück bzw. aus Aluminium. Damit einhergeht eine sehr hohe Resonanzfreiheit, die sofort bei der Klangwiedergabe zu bemerken ist. Das Rad wurde hier nicht neu erfunden, sondern wird auch von etlichen anderen Herstellern angewandt, wie zum Beispiel ELAC mit der ELEGANT. Der „Nachteil“, sofern man es so betiteln mag, sind die hohen Herstellungskosten.

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Zurück zur Akustik: Maßgeblich für „Made in Swiss“ steht der per Hand gefertigte Linear Drive Ribbon“ Hochtöner, der das Ergebnis jahrzehntelanger Entwicklungsarbeit ist und in der Premium und Premium Wireless Serie zum Einsatz kommt. In der Darbietungsbeurteilung hatte Billie Eilish mit &burn den Auftakt dargestellt und die verbauten Membranen bereits an die Leistungsgrenze herangeführt. Die schnellen Kickbässe meistern die Premium hervorragend und ohne Überlagerungen bzw. ohne störende Eigenschwingungen. Mit der Extraportion dosiertem und impulstreuem Bass wird der Song eingeleitet, ehe die prägnante Stimme der Interpretin in einer sehr groß aufgebauten Klangbühne in den Raum schallt. Gerade diese Disziplin beherrschen die Lautsprecher über viele Genres hinweg exzellent und können, je nach Song, hier überragende Ergebnisse aufbieten. In der vertikalen als auch horizontalen schaffen es die Schweizer, sich sehr homogen und authentisch darzubieten. Den optimalen Sweetspot braucht es auch gar nicht, da die Lautsprecher sehr handzahm bei der Aufstellung sind und man auch nicht perfekt in der Mitte sitzen muss. Also auch perfekt für das klassische TV-Erlebnis geeignet.

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Ebenfalls sehr eindrucksvoll in Erinnerung geblieben ist der Klassiker von Phil Collins – natürlich – In the Air tonight! Der Titel an sich muss nicht weiter vorgestellt werden, der stimmungsvolle Aufbau des Liedes mündet mit der beeindruckenden Drum-Einlage von Collins selbst. Hier schaffen es die PIEGA sehr beachtlich, das volle Membran-Spektrum dem Hörer ins Gesicht zu drücken und man hat das Gefühl, dass hier vollflächig Luft bewegt wird. Mit all den zuvor beschriebenen Fähigkeiten untermauert, bekommt man als Anwender bei diesem Beispiel den Eindruck, einen deutlich größeren Standlautsprecher vor sich zu haben. Die Metallgehäuse tragen dem Klangbild ihren eigenen Stempel auf – und zwar in der Form, dass keinerlei Eigeninterpretationen erzeugt werden. Das Gesamtbild klingt hervorragend, solide, unverfälscht und echt. Ein akustisches Limit lässt sich natürlich auch ausloten, allerdings stellt sich dies erst bei sehr hohen Pegeln heraus und ist auch dem Gehäuse sowie auch den verbauten Chassis lobend zu bescheinigen.

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Als primären Zuspieler haben wir den HiFi Rose RS250 Netzwerk-Streamer verwendet. Wer möchte, der kann natürlich auch per analogem Kabel diesen direkt zu den Lautsprechern verbinden. Dadurch hat man zwar je ein weiteres Kabel was verwendet werden muss, spart sich aber ggf. die PIEGA Connect Box – oder wenn schlichtweg die Anschlüsse derer nicht benötigt werden.

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Hierbei handelt es sich um einen nahezu komplett ausgestatteten Netzwerk-Streamer mit besagtem DAC, der dann die Aktiv-Lautsprecher befeuern kann. Eingangssignale auf Digitalebene werden mit S/PDIF und TOSLINK-Format aufgenommen bzw. können bis maximal 24 Bit / 192 kHz verarbeitet werden. Aber auch Musik per USB-Port kann in Empfang genommen werden, bei den unterstützten Formaten gibt es so gut wie keinen Ausschluss. Auch MQA-Formate werden unterstützt. Wer möchte, der kann den RS250 auch am PC verwenden, flankierend dazu steht ein ESS Sabre ES9038Q2M Wandler-Chip bereit. Er unterstützt eine Maximalauflösung für PCM von 32 Bit/768 kHz und DSD 512 native.

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Neben einer extrem potenten und umfangreich ausgestatteten Streaming-App, lassen sich nahezu alle Einstellungen auch über das große 8,8 Zoll große Touch-Display steuern. Als Basis dient hier ein Android-Betriebssystem, dass sogar YouTube-Inhalte animiert auf dem Display darstellen kann. Wer möchte, der kann sogar eine SSD (bis zu 10 TB) verbauen und einen Musik-Server daraus generieren. Nochmal weitergedacht, kann auch ein CD-Laufwerk per USB verbunden und die eigenen Inhalte dann lokal abgespeichert / gerippt werden. Die Funktionen beim RS250 erscheinen schier unendlich und würden hier den Rahmen sprengen.

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PIEGA Connect Plus - Rose RS250

Egal für welchen Aufbau man sich entscheidet, also „nur“ die PIEGA Premium Wireless 501 Gen2 + Connect Box und oder mit dem ROSE Gerät, in jeden Fall erhält man als Nutzer eine High-End Kette, die sehr einfach zu handhaben ist, maximalen Funktionsumfang bietet und klanglich auf ganzer Linie überzeugen kann. Überzeugt haben auch die Lautsprecher, die natürlich in verschiedenen Farbtönen erhältlich sind und so in diesem Bereich ihre eigene Note versprühen können. Aber auch akustisch weiß die in Metallgehäuse verpackte Elektronik das eigene Ohr zu schmeicheln. Kommen auf der nächsten Seite zum abschließenden Fazit.

 


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