Lautsprecher

Test: Radiant Acoustics Clarity 6.2

 

 

Weitere Detailbetrachtungen

Eines steht sofort fest, die Clarity 6.2 sehen verdammt schick aus, präsentieren ein nicht alltägliches Design und wirken sogar mit dem Walnuss-Furnier sehr modern in ihrer Anmutung. Als markanter Kontrast sticht natürlich die massive 15mm Frontplatte ins Auge, die aus gefrästem Aluminium besteht und eben auch jene Wertigkeit vermittelt. Positive Nebeneffekte des robusten Materials sollen dann letztlich auch wieder beim Klang zu „spürbar“ sein, da man hier Verzerrungen vorbeugen kann. Die per CNC-Fräse bearbeitete Front-Partie wird dann auf das MDF-Gehäuse gesetzt, welches wiederum mit einer Materialstärke von 21 mm ausgewiesen wird. Eine Frontabdeckung für die Membranen gibt es übrigens nicht.

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Blick man auf den Querschnitt des Gehäuses offenbart sich ein vergleichsweise komplexes Design, welches mit etlichen Verstrebungen versehen ist, die rückwärtig positionierte Frequenzweiche aufzeigt, nebenbei erwähnt eisenfrei gefertigt und auch die Basotect Adsorptionsmaterialien zur klanglichen Optimierung. Die Fertigung der Lautsprecher findet übrigens komplett im Dänischen Nørager statt, in der auch DALI die eigenen Produkte fertigen lässt. Einen Einblick in die Größe der Fertigungshallen konnten wir vor einiger Zeit selbst vor Ort erhaschen (zum Videobeitrag). Neben der Fertigung durchläuft jeder fertig montierte Lautsprecher eine sorgfältige Einzelprüfung auf Funktion und akustische Präzision.

 

Für den Hochtonbereich ist hier ein Air Motion Transformer (AMT) verantwortlich, der nicht nur schick eingearbeitet wurde, sondern mittels eines speziell entwickelten Hochfrequenz-Waveguide, für ein hervorragendes Abstrahlverhalten auch außerhalb des Sweet Spots sorgen soll – der Hersteller wirbt auch ganz offen mit diesem Versprechen. Der besagte Waveguide ist auf den AMT abgestimmt, sodass er perfekt mit dem Tieftöner in Kombination arbeitet und ab 2400 Hz seine Arbeit antritt. Genau genommen sprechen die Entwickler hier von einem „Beam Expansion Waveguide“, der bei hohen Frequenzen das Abstrahlverhalten erweitert und so die hörbare Bühne spürbar vergrößern möchte. Diese Aussagen bauen auf jeden Fall einen Spannungsbogen auf (…)

Radiant Acoustics Clarity 08

Zugegeben, die Sicken der insgesamt drei Purifi-USHINDI-Membranen sehen sehr ungewöhnlich aus, verfolgen aber ein klares Ziel in ihrer audiophilen Darbietung, die zugleich auch eine Neuentwicklung darstellt. Hinter dem etwas skurril anmutenden Namen verbirgt sich ein Funktionsprinzip, welches Bassreflexöffnungen überflüssig machen soll. Wir erinnern uns, die neuen Clarity 6.2 verfügen über keine solcher „Öffnungen“. So ergeben sich weitere Vorteile – u. a. kann man die Lautsprecher so dichter an einer Wand positionieren oder unerwünschte Nebengeräusche, die ein Bassreflex-System mitbringt, treten gar nicht erst in Erscheinung. Die große Wirkung wird dann über die beiden seitlich montierten Chassis erlangt, die hier als Passiv-Membran agieren – ähnlich wie man es aus Bluetooth-Lautsprechern einiger Hersteller kennt.

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Was machen die Purifi USHINDI nun anders oder gar besser? Technisch beschrieben soll dafür gesorgt werden, dass die Membran viel kontrollierter agiert und keine ungewollten Schwingungen erzeugt, die auf das restliche Chassis-Konstrukt übertragen werden. So möchte man ungewollte Verzerrungen weiter verringern und das Auslenkungsverhalten der Schwingspule zugleich erhöhen. Im Umkehrschluss soll das ein vergleichsweise breites Frequenzband bedeuten, was von der überschaubaren Membranfläche, aber dennoch in soliden Tieftonergebnissen honoriert werden möchte.

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Unabhängig von technischen Detailbetrachtungen sehen die Lautsprecher hervorragend aus und sind auch erstklassig verarbeitet worden. Der Materialmix wurde sehr gut gewählt und der geneigte Kunde bekommt einen technischen sowie auch optischen Leckerbissen an die Hand, der keinesfalls altbacken wirkt. Mittels der beiden anderen Farbausführungen präsentiert sich der Lautsprecher ohnehin nochmal mit anderen Charakterzügen und prädestiniert ihn auch für modernes Wohnambiente.

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Das Anschluss-Terminal kennen wir ja schon von anderen Produkten aus dem „Nordic HiFi-Verbund“. Bei den Lautsprechern von Argon Audio verwendet man diese ebenfalls und verzichtet zudem gleichermaßen auf Schraubverschlüsse – Bananenstecker sind also unumgänglich.

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An dieser Stelle sei auch der Hinweis zur Hersteller-Webseite erlaubt. Hinter besagtem Weblink befindet sich noch ein ausführliches Deep Dive Dokument. Auf der nächsten Seite geht es dann weiter mit dem Praxischeck bzw. dem Klangtest.


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