Im Canton Hörraum durften sich schon zahlreiche Schreiberlinge austoben, sowie aber auch sicher schon etliche Gäste und potenzielle Käufer Platz nehmen. So kam es, wie es kommen musste und auch wir konnten dem klanglichen Geschehen folgen und Eindrücke mit den eigenen Testliedern sammeln.
Die Reference 5 wurde potent und prominent mit einer Vor- und Endstufen-Kombination von AVM betrieben, sodass es an dieser Stelle zu keinem Bottleneck kommen konnte. Namentlich handelt es sich dabei um folgende HiFi-Bausteine:
Die hier abgebildete Aufstellweise war auch exakt jene, welche verwendet wurde und in diesem Gefilde die scheinbar besten klanglichen Ergebnisse nach sich zog. Anpassungsbedarf wurde von uns nicht wirklich verspürt. Musik an und los ging es...
James Blake‘ Unluck bietet ein unvergleichlich individuelles und zugleich einprägsames Intro, in der gleich in den ersten Sekunden die außergewöhnlich präzise Tieftonleistung zu erscheinen gibt: Diese ist nicht nur sehr punktgenau, sondern auch homogen, wohlwollend und geschmeidig zu Werke. Die eigenwillige Art und Weise dieses Songs wird speziell in der Bühnenstaffelung des Interpreten sehr prägend vorgetragen und groß präsentiert.
Mit Streichgesängen geht es dann direkt mit London Grammar weiter. Bei der Titelwahl wurde die Entscheidung zugunsten von Hey Now getroffen. Hierbei kann Hannah Reid einmal mehr unter Beweis stellen, wie stimmgewaltig sie vortragen kann. Die Canton Reference 5 sind hier der perfekte Spielpartner, die sich bei der besagten Stimme der Interpretin sehr unverfälscht und luftig darbieten. Der Mix aus Band und Lautsprecher passt sehr gut, sanfte Tieftonpassagen werden wohlwollend eingespielt.
Nils Lofgrens überaus bekanntes Gitarrensolo stellt im Übrigen nicht die Königsdisziplin dar, viel mehr hat man als Hörer das Gefühl, dass hier eine wunderbare Symbiose geschaffen wird, die extrem detailreich und angenehm luftig vorgetragen wird. Zahlreiche Details werden hervorragend ausgearbeitet und bleiben überaus prägend in den Gedanken, auch wenn der Titel lange zu Ende ist. Dieser Song ist ein Paradebeispiel, wie detailliert auflösend die Reference im Allgemeinen agieren kann.
Kommen wir nun langsam in den Bereich, in dem etwaige Nachbarn von kurzen Kickbässen und strafferen Gitarrenriffs auch etwas haben sollen (…)
Ergo musste Serj Tankian ran und hat mit seinem All-Time-Klassiker Toxicity erst einmal den Putz zum Beben gebracht. Ich bin in immer wieder erstaunt, wie viele Details man in solch vermeintlich subtilen Liedern, die in diesem Fall sogar sehr tiefgründig sind, noch erkennen kann. Vornehmlich im Bereich der Tiefenstaffelung können wir hier nur Bestnoten verleihen. Man bekommt absolut das Gefühl dafür, wo vor einem die Interpreten mit den verschiedenen Instrumenten zugegen sind. Das komplette Drumset ist eher rechtslastig im Background angesiedelt, während die Bassgitarre eher auf der linken Bühnenseite die Riffs scheppern lässt. Natürlich omnipräsent in der Mitte Serj Tankian, der nicht nur in diesem Track geschickt verpackt auf die Missstände der aktuellen Gesellschaft hinweist.
Aber auch elektronische Parts werden mit Bravour gemeistert. Mit dem Power-Track Make Us Stronger von Ghost Rider zeigen sich die Canton wunderbar impulstreu und bieten einen hervorragend knackigen Tiefgang, der aber nicht unangenehm „spitz“ erscheint, sondern angenehm abrollend, leicht „weich“ im Abgang. Jene Aspekte sind Resultate der neuartigen Gehäuseentwicklung, die heruntergebrochen auf die zahlreichen Versteifungen sowie auch die abgerundete Schallwand zurückzuführen sind. Zu keinem Zeitpunkt hatte man das Gefühl, die Schallwandler in den Tieftongrenzbereich zu führen oder das diese sich überproportional anstrengen müssen und man als Hörer das bemerkt.
Müsste man an dieser Stelle ein Zwischenfazit ziehen, so ließe sich in wenige Worten zusammenfassen, dass die Reference 5 den fast perfekten Mix dieser Produktserie von Canton darstellen. Gleichermaßen bringen sie ein phänomenal gestaffeltes Bühnenbild mit sich und eine sehr wohlwollende Abstimmung, die in Gänze eher unspektakulär erscheint, aber dadurch gleichermaßen sehr unaufgeregt ist, schon eher vergleichsweise handzahm im Umgang. Daraus resultiert viel musikalischer Spaß, der im Canton-Universum nur von den größeren Modellen getoppt werden kann. Prädikat Extraklasse! Kommen wir auf der nächsten Seite nun zum Fazit.
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