Lautsprecher

Test: Nubert nuZeo 11 Standlautsprecher

 

 

Praxis und Klangcheck

Um den Ansatz von Nubert gerecht zu werden und eine edle Abspielkette aufzustellen, haben wir uns als passendes Gegenstück die schon mehrmals erwähnte nuControl X Streaming-Vorstufe mit in den Hörraum geholt. Die Kombination aus Streamer und Lautsprecher hat ein Preisschild von rund 10.000 Euro und gehört zweifelsohne in die Oberklasse. Dementsprechend stellt sich auch eine gewisse Erwartungshaltung ein, die erfüllt werden wollte.

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Die Konfiguration selbst geht binnen weniger Augenblicke von Statten und kann sowohl von den Lautsprechern als auch von der nuControl X angestoßen werden. Das Gerät selbst hat ein Pairing-Menü inne und findet Lautsprecher mit der X-Connect-Technologie sofort. Jene Funktechnologie ist nicht nur auf die nuZeo-Modellreihe beschränkt, sondern ist bspw. auch in den nuPro Modellen zu finden. Wer lieber klassisch agieren möchte, der kann die nuZeo 11 auch per XLR-Kabel anschließen. Natürlich können hier auch andere Geräte als Vorstufe verwendet werden. Sollte dies der Fall sein, bietet die Nubert App die passende Ergänzung, um die Schallwandler auch richtig einzustellen. Einer der beiden agiert dann wie gewohnt als „Master“, der andere dann als „Client“. Also wie bisher schon von anderen Modellreihen gewohnt. Ein paar Abstriche, sofern man diese so nennen mag, muss man bei der Steuerung und einer gewollten Bluetooth-Zuspielung in Kauf nehmen. Eine Fernbedienung liegt bekanntlich nicht mit bei, ist aber auch nicht wirklich notwendig, da die etwaige Streaming-Vorstufe dies übernimmt. Bluetooth kann im Übrigen nicht direkt eingespeist werden, wie man es evtl. von den nuPro Modellen kennt.

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App-Steuerung des Nubert nuControl X - perfektes Zusammenspiel mit den nuZeo-Lautsprechern

Wer jetzt nicht die besagte Nubert Vorstufe im Besitz hat, der kann aber dennoch mit der "klassischen" App-Steuerung der Lautsprecher etliche Einstellungen vornehmen, die wie gewohnt in Form des 5-Band-Equalizers sich äußern. Auch die Raumeinmessung steht zur Verfügung. Android-Nutzer müssen aber hierbei auf das optionale Nubert xRC Android Mikrofon zurückgreifen. Apple-Anwender können diese out of the box durchführen.

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Klassische App-Steuerung von Nubert - wenn nur die Lautsprecher vorhanden sind

Wie beginnt man die klangliche Einführung? Nach etlichen Songs passt als Vergleich vermutlich die Anekdote rund um den PKW-Motor: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, als durch mehr Hubraum. So ähnlich fühlt es sich auch bei den nuZeo 11 an, was ausdrücklich positiv zu verstehen ist. Selbstverständlich lassen sich die klanglichen Eigenschaften auf ganz viele Teilbereiche herunterbrechen und detailliert beschreiben. Eine Seite zuvor hatten wir ja detailliert beschrieben, was die Entwickler bei der neuen Serie beabsichtigt haben zu erreichen. Über viele Genres hinweg fällt auf, mit welcher Leichtigkeit die Hochtoneinheit arbeitet, mitunter schon fast einen Tick zu detailliert, ohne das abwertend zu meinen. Das klingt bei vielen Songs, die den Fokus auf eine Balladenartigen Darstellung haben, überragend. Gepaart wird dieses phänomenal in den Raum gestaffelte Klangbild von einer sehr breiten Bühne. Speziell diese klingt außergewöhnlich groß, nicht auf den Sweetspot ausgerichtet und bietet auch seitlich von der vermeintlich optimalen Hörposition eine perfekte Darstellung. Die Stimme von Calum Scott mit seinem Dancing On My Own bekommt hier nochmal eine immense räumliche Unterstützung, sehr greifbar, filigran und vor allem homogen.

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Ähnliche Beschreibungen lassen sich auch auf andere Bereiche attestieren. Auch wenn Serj Tankian die deutlich härtere Gangart anschlägt, ist es doch gerade "Toxicity", was man als Fan davon schon unzählige Mal gehört und hier eine ganz famose, frische und präzise Darbietung bekommt. Dieser Song wird fantastisch von den nuZeo 11 dargeboten. Oftmals kommen Schallwandler mit dieser Art von Musik nicht zurecht, hier aber wird uns es zu 100 Prozent das Gegenteil bewiesen. Die schnellen Drumsets, Gitarrenriffe und auch die Vocals des Interpreten werden luftig und fein säuberlich wiedergegeben. Bedenkt man noch die weiter oben beschriebene Detailversessenheit, wird es richtig spannend. Ich war wirklich erstaunt, wie gut dieses Lied klingen kann.

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Sauber in den Raum geworfene Kickbässe sind aber keinesfalls mit der Lupe zu suchen. Elektronische Beats aus vielen verschiedenen Tracks der aktuellen Epoche durfte ich mir anhören. Am beeindruckendsten war die Darbietung von Ghost Rider mit "Make Us Stronger". Dieses Bass-geladene Stück zeigte eindrucksvoll auf, wie punchig, präzise aber auch nicht einnehmend die Lautsprecher zu Werke gehen. Die druckvollen Tieftoneinlagen kommen mit einer sehr gut austarierten Vehemenz beim Hörer an, die punktgenau in das klangliche Gesamtbild passt.

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Nach etlichen Stunden / Tagen und zahlreichen Hörsessions kann man festhalten, dass wie üblich eine kleine Eingewöhnungszeit auf die Lautsprecher notwendig ist, aber man mit einem phänomenal ausgewogenen und überaus präzisen Klangbild belohnt wird. Die vielen Einzelbereiche der jeweiligen Songbewertung lassen überaus viel Raum zur „Neuentdeckung“ bekannter Titel zu. Dies macht Spaß, klingt toll und sieht zudem auch noch wunderbar aus.

Gänzlich ausgeklammert in der gesamtheitlichen Betrachtung haben wir den Aspekt der Multimedia-Wiedergabe, die auch als 3.0, 3.1 oder sogar als 5.2-System möglich wäre. Hierzu wäre der Nubert nuXinema preAV notwendig. Dies werden wir in einem separaten Thema aufarbeiten und detailliert betrachten.


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