Lautsprecher

Test: ELAC Solano FS 287.2 jetzt mit JET 6

 

Klangcheck

Grundsätzlich stellt sich immer die Frage, ob eine überarbeitete Version sich klanglich lohnt zu kaufen. Diese Frage lässt sich an dieser Stelle mit einem glasklaren Ja beantworten. Natürlich behaupten die Hersteller immer, das neue Produkt sei abermals besser als der Vorgänger (…) im Falle von ELAC gibt es zwei Faktoren, die hier deutlich reinspielen. Zum einen ist es der neue überarbeitete JET 6 Hochtöner, der hier verbaut wurde, sowie die klangliche Überarbeitung im Mitten- und Tieftonbereich. Glücklicherweise stand uns noch ein Pärchen der FS 287 mit JET 5 zur Verfügung, sodass ein 1:1 Vergleich stattfinden konnte.

Schon bei unserem Test der Erstversion im Jahre 2021 (zum Artikel) konnten wir den Standlautsprechern eine unglaubliche Präzision und Größe in der klanglichen Darstellung nachsagen. In den Jahren bis heute wurden aber auch bei ELAC weitere Modelle vorgestellt, welche die Solano in gewissen Phasen der Darstellung eher abhängen konnten. Basierend auf unseren Klangeinschätzungen ließe sich nach aktuellem Wissensstand sagen, dass den Solanos manchmal ein wenig „Dampf“ fehlt und die Bässe nicht immer so knackig umgesetzt werden können, wie man es gern hätte. Klar redet man hier im sehr detaillierten Vergleichsprozess, wenn man diesen aber direkt umsetzen kann, sind solche Aspekte direkt und sofort hörbar. Davon abgesehen klingt es viel dramatischer als der Umstand eigentlich ist.

ELAC Solano FS 287 JET6 23

Aber was kann die überarbeite Version jetzt nun wirklich leisten? Die neuen Modelle mit JET 6 Hochtoneinheit überzeugten bei zahlreichen Tracks sofort mit deutlich hörbarem Auflösungvermögen, was sich konkret in einer fein dargebotenen Stimme sowie ausgeprägteren Instrumenten, beispielsweise einer Gitarre, äußerte. Dies lässt sich auch nicht als esoterische Einschätzung abhandeln, sondern ist ganz klar zu vernehmen, was eindeutig für die FS 287.2 und den JET 6 spricht.

Am Beispiel von Sara K. mit ihrer tollen Ballade All Your Love (Turned to Passion) hat man hier ein Beispiel, welches das Beschriebene wunderbar zur Geltung bringt. Die Staffelung der Instrumente zu Beginn offenbart die Hochtonfähigkeiten des JET 6 in Perfektion. Die seichten Tieftonstreichungen während des Songs werden bei der FS 287.2 merkbar präziser umgesetzt als noch beim Vorgänger. Wo wir gerade schon bei den tiefen Frequenzen sind, Billie Ellish mit &burn ist ebenfalls ein Track, der Lautsprecher gern in den Grenzbereich bringt, jedenfalls wenn man genug Pegel fährt. Den angeschlossene NAD C399 (zum Test) konnte hier schon im mittleren Tonbereich sehr stattliche Leistung an den Tag legen, was wunderbar in Klang mündet. Präzise, druckvoll und nicht überzeichnet.

ELAC Solano FS 287 JET6 20

Solano FS 287 mit JET 5 oben - FS 287.2 mit JET 6 unten

ELAC Solano FS 287 JET6 21

Im Vergleich zur Erstversion lassen sich deutlich hörbare Fortschritte ausmachen. Ein weiterer klanglicher Exkurs brachte uns zu Apache 207 mit seinem Song Was weist du schon. Randnotiz: nicht schon vorher urteilen, sondern anhören. Lyrisch und vor allem instrumental hat dieser Track einiges zu bieten. Das starke Schlagzeugsolo zum letzten Drittel hin zeigt eindrucksvoll auf, was wir in den Absätzen zuvor einzeln beschrieben haben. Die Bässe sitzen perfekt, die Einzelpräsentation des Drumset klingt phänomenal und die Stimmenstaffelung des Sängers vor einem erscheint unglaublich greifbar. Mit großer Sicherheit kann man sagen, dass im Vergleich zur FS 287 (ohne .2) ein deutlicher Unterschied in diesen Teilbereichen herauszuhören ist.

Im Interview rund um die Neuvorstellung des JET 6 Hochtöners hatten wir es auch schon mit dem Entwickler-Team von ELAC thematisiert. Die neueste Ausführung des AMTs möchte noch harmonischer klingen, im Volksmund auch gern spitz oder zu präzise genannt. Dies ist den Kielern in der Tat gelungen, dieses, wir nennen es einmal Phänomen, deutlich abzuschwächen und den Lautsprecher in der Form nochmals „Massentauglicher“ zu gestalten.

Das, was ELAC als Gesamtprodukt jetzt feiner und besser abgestimmt hat, klingt erstaunlich gut. Da in diesem Test in einem Rutsch auch die Vela FS 407.2 getestet wurde, ließen sich auch gut in diese Richtung die Unterschiede herauskristallisieren. Als Fazit könnte man an dieser Stelle urteilen, dass die Solano 2.0 den Abstand zur Vela in der gleichen Konfektionsgröße merkbar verringert hat und klanglich noch weiter gewachsen ist. Unter Berücksichtigung des Kaufpreises bekommt der potentielle Käufer hier einen ausgezeichneten Lautsprecher. Damit kommen wir auf der nächsten Seite zum finalen Fazit.


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