Lautsprecher

Test: Monitor Audio Platinum 100 3G

Klangcheck

Bevor es zum eigentlichen Klangcheck überging, darf natürlich nicht die Nennung der Zuspielgeräte fehlen. Als primäre Zuspielkette wurde dafür der NAD C399 herangezogen. Jener spielte Hi-Res-Titel mittels bluOS-Modul ab und kann auch generell als kleiner Wolf im Schafsfell betrachtet werden. Aber genug von der Theorie, nun sollen die Schallwellen sprechen bzw. die darin inkludierten Melodien.

Wohldosiert durfte Billy Elish das Stelldichein für die Platinum 100 3G übernehmen und mit dem Song &burn eindrucksvoll unter Beweis stellen, wie facettenreich, zum einen der Titel und zum anderen, wie fordernd dieser an die Lautsprecher ist. Der mit vergleichsweise wenig Vocals versehene Track wird punktgenau, sehr druckvoll und präzise im Stimmensegment dargeboten. Gleichwohl muss man hier sagen, dass die mitgelieferten Stopfen für die Bassreflexöffnung hier ein gern genommenes Goodie sind und den Tieftonanteil merkbar absenken. Das soll keinesfalls den Lautsprechern negativ zu Lasten gelegt werden, eher den räumlichen Gegebenheiten, die hier scheinbar in den Grenzbereich gelangen. Diese Erkenntnis lässt uns gespannt zum nächsten Track springen, der der ebenso sicher wiedergegeben wird.

Calum Scott mit Dancing On My Own: hier konnten die  Air Motion Transformer-Hochtöner ganz groß, nein, phänomenal aufspielen. Das Auflöseverhalten dürfte hier wohl mit in die Perfektion getrieben worden sein, was aber auch zum Teil an der grandiosen Stimme des Sängers liegt. Die instrumentale Begleitung wird wunderbar herausgearbeitet, weitere „Aufdicker“ mit Tieftonanteil bleiben hier zum Glück aus. Die Präsenz der Interpretenstimme im Hörraum wird perfekt von den Schallwandlern abgestrahlt. Dieser Song ist ein perfektes Beispiel dafür, dass die Lautsprecher nicht eingewinkelt werden müssen, sondern gerade ausgerichtet sein sollte. Die Bühne baut sich in diesem Fall noch besser auf, ist perfekt im Sweetspot platziert und holt den Hörer vollends ab.

Fat Cry von Yello nimmt dann schon wieder etwas mehr Fahrt auf und reiht sich von der von Klanginterpretation in etliche Adjektive ein, die bereits zuvor genannt wurden. Der Track oder besser gesagt die Art und Weise wie ihn die Platinum 100 3G darbieten, verleitet ab Sekunde 1 zum Kopfnicken mit ein. Das Bass-Fundament wird sehr präsent, punchig und wohldosiert abgeliefert. Ein Überlagern und Verzerren ist hier zu keinem Zeitpunkt zu vermelden. Der Song plus Lautsprecher stellt eine hervorragende Kombination dar. Aber wie schlagen sich die Briten mit gutem Rock?

Werkzeug für den „Notfall“ - Chassis-Aufhängung kann nachgezogen werden

James Hetfield darf dazu natürlich fehlen und so viel die Wahl auf Lux Eterna doch recht einfach. Ähnlich flott ist auch die aktuelle Auskopplung von den Fives Finger Death Punch mit Afterlife zu verstehen. Warum jetzt diese beiden Songs? Meinem persönlichem Gusto nach zeigt sich hier, dass hier gern mal Grenzbereiche aufgezeigt werden und der Hochtöner zu spitz klingt. Dies ist aber laut Hersteller auf den Verstärker selbst zurückzuführen, dem hier schlichtweg die Puste ausgeht und es einfach etwas mehr Leistung bedarf, um das volle klangliche Spektrum auszufahren. Hier wäre also ganz klar nochmal der Ratschlag alle Kaufinteressierten, einen reichlich potenten Zuspieler zu wählen, der den Bass noch sauberer spielen vermag und im Hochtonbereich frei von Härten und Spitzen ist. Wie zuvor besprochen, dies wirklich nur ein Beispiel gewesen, in dem sich das klangliche Verhalten in dieser Art geäußert hat und eher als nuanciertes Detail betrachtet werden kann oder muss.

Aber nochmal zurück zu den Rock-Songs. Die instrumentale Verarbeitung von Schlagzeug und Gitarre werden sauber umgesetzt als auch präzise dargestellt. Das Gleiche gilt auch für die Bühnenpräsenz. Abschließend kann aber auch hier attestiert werden, dass die Platinum 100 3G auf jeden Fall rockbar sind, auch bis in hohe Pegelbereiche!

Wie schlagen sich die Lautsprecher im TV-Alltag? Was soll man sagen, ausgezeichnet? Gerade die Stimmendarstellung beim gewöhnlichen TV-Programm ist dank des hohen Auflöseverhaltens der Hochtöner zu jedem Zeitpunkt das Maß aller Dinge und macht den TV-, respektive Audio-Konsum zum angenehmen Feature. Wirklich spannend wird es dann, wenn man Actiontitel oder Ähnliches in die Schallwandler jagt.

Als exemplarisches Beispiel, wie genau, in den Seiten ortbar und kristallklar dies geschehen kann, dürfte die Eröffnungsszene aus der Soldat James Ryan sein. Mehr Actiongewalt geht eigentlich nicht (…) das Dargebotene schafft es, akustisch eine gewisse Immersion des Klangs in den Raum zu transportieren, die nicht nur großvolumig ist, sondern auch sehr genau in der Kanaldarstellung arbeitet. In gewissen Bereichen konnte man fast schon meinen, eine Surround-Soundbar im Einsatz zu haben, die mit dedizierten Stereo-, Center- und Deckenkanälen arbeitet. Der Phantom-Center geht in dieser Konstellation voll auf und trägt maßgeblich zum beeindruckenden Ergebnis mit bei.

Monitor Audio Platinum 100 3G 17

Die Tiefton-Performance ist punktgenau, nicht zu flach oder überdreht, sondern sehr stimmig mit dem Rest. Hier passt einfach alles. Viele Aspekte lassen sich in ähnlicher Form auch auf andere Film-Titel dieses Genres herunterbrechen. Es macht einfach unglaublich viel Spaß, mit diesen Lautsprechern Filme anzuschauen. Wer dialoglastiger unterwegs ist, der wird ebenfalls von der Stimmendarstellung überzeugt. Hinsichtlich der Leistung trifft im Übrigen auch hier wieder der Fall ein, dass man nicht unbedingt einen Standlautsprecher für die potente Musik- und Filmwiedergabe benötigt. Ein beeindruckendes Gesamtergebnis. Kommen wir damit auf der nächsten Seite zum abschließenden Fazit.

 


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