Bevor ich zum praktischen Teil komme, sei mir ein kleiner Hinweis erlaubt. Da wir schon einige Modelle der X-Serie in der Redaktion hatten und die sich bis auf die gleich hier vorgestellten Besonderheiten alle ähneln, wenn nicht gleichen, werde ich in diesem Praxischeck nur die Neuheiten der „RC-Serie“ beleuchten und für die normalen Funktionen verweise ich auf die Reviews:
Mit dem Namenszusatz „RC“ hat Nubert im Mai dieses Jahrs die noch recht junge X-Serie um zwei größere Features ergänzt. Neben der Room Calibration, welche auch für die neuen Namenszusatz verantwortlich ist, befindet sich in den Modellen jetzt ein 5.0 Bluetooth-Modul mit aptX-HD und aptX-LL, welches nicht nur die Auflösung auf 48kHz / 24 Bit bei der Audioübertragung anhebt, sondern durch aptX-LL auch eine Nutzung am TV-Gerät vorsieht. Hier ist es möglich, natürlich vorausgesetzt der TV unterstützt aptX-LL, den Fernseher kabellos mit den X-6000 RC zu koppeln und somit nicht nur kabellos untereinander der Lautsprecher, sondern auch das Audiosignal kabellos zu dem Lautsprecher zu funken. Geringster Aufwand, größtmögliches Ergebnis was in der Praxis mit unserem Referenz-OLED Panasonic TX-65HZW1004 einwandfrei funktioniert. Auch wenn ich nicht zu 100% in Erfahrung bringen konnte, ob der Panasonic OLED auch Bluetooth aptX-LL unterstützt, waren Serien, Filme oder Reportagen immer Lippensynchron mit dem Ton und ohne spürbares Delay nutzbar. Einfaches aber sehr nützliches Feature, was die X-Serie nochmal deutlich aufwertet.
Das nächste Feature welches ich ansprechen möchte, ist wohl die größte Neuheit aus dem Hause Nubert, die integrierte RC-Funktion oder Room Calibration. Nubert gibt erstmalig Nutzern eine Klang-Automatik an die Hand, welche den manuellen Eingriff in die Klangregelung, die weiterhin trotzdem möglich ist, übernimmt und im Frequenzbereich 20 – 160 Hertz Raummoden bzw. Bassprobleme entgegenwirkt bzw. diese optimiert. An dieser Stelle sei auch nochmal der Verweis zu unserem Vorstellungs-Video dieses Features erlaubt, welche das Thema innehat, nur eben mit den X-8000 RC demonstriert wurde aber inhaltlich identisch ist:
Das gerade in diesem Bereich keine Wunder möglich sind, hat unser Artikel: Raumakustik verbessern - mit Produkten von aixFOAM schon gezeigt, aber Nubert versucht mit Hilfe dieser Automatik eben Einsteigern unter die Arme zu greifen. Für Messung selbst muss man eine Minute lang ein sogennanntes "Pink-Noise" ertragen und sollte wärend der Messung die Nebengeräusche soweit es geht minimieren, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Dann erfolgt eine Analyse in der App und diese Kurve kann mittels Bestätigung optimiert und dann auf dem Lautsprecher hinterlegt werden.
Raumeinmessung mit der Nubert App auf einem Iphone 5S - orange Kurve ohne, grün mit Kalibrierung
Leider geht das aktuell nur mit einem Gerät welches iOS nutzt und aus dem Hause Apple kommt. Warum die Klangmessung oder automatische Klangoptimierung nur auf iOS-Geräten funktioniert ist schnell erklärt: Apple verbaut in ihren Geräten grundsätzlich gleiche Chargen an Mikrofonen, somit sind Werte auch mit jedem Gerät reproduzierbar. Bei Android-Geräten ist dem Hersteller jedes Mikrofon recht und somit ist für den Entwickler der Software keine Referenz als Mikrofon bestimmbar, dank der unzähligen Hersteller von dem „freien“ Android-System. Schwieriges Thema, aber Nubert arbeitet an einer Lösung wurde uns versichert. Würde man wie bei den handelsüblichen AV-Receivern ein neutrales Mikrofon mitliefern, wäre das Problem gelöst, nur dafür muss dann auch die Hardware vorbereitet sein. In der App selbst gibt es, bis auf die Raumeinmessung, keine Einbußen für Android-Geräte und umfasst denselben Funktionsumfang, wie auch die manuelle Klangregelung. Aber zurück zur Room Calibration.
links: ohne Kalibrierung - rechts: mit Kalibrierung - mit REW und MiniDSP UMIK-1 (Kalibrierungs-File) gemessen
In Zeiten minimalistisch ausgestatteter Wohnzimmer oder zu beengt aufgestellter Standlautsprecher, ist der Bassbereich immer ein Sorgenkind. Wo im Mittel- und Hochtonbereich einfache Absorber schon für eine bessere Akustik sorgen, sind Basswellen ein Graus für jeden Raumakustiker und nur mit schwerem Geschütz ernsthaft in den Griff zu bekommen. Nubert möchte diesen Umstand angehen und mit der RC-Funktion für Abhilfe sorgen, aber ehrlich gesprochen sollte der Nutzer keine Wunder erwarten. In unserem Fall, so zeigen es auch die Messungen deutlich auf, ist der Raum bereits schon so optimiert, dass die Software eher den Bassbereich anhebt und somit das „Problem“ eher verstärkt als behebt. Dieses Verhalten ist dem hinterlegten Algorithmus geschuldet, dem vorhergesagt werden muss, wie er auf gewisse Gegebenheiten reagieren soll. Nubert selbst sagt „Generell ist unsere Einmessung umso besser, je schlechter (raumakustisch) die Position ist.“ Dieses bestätigte sich auch teilweise, nachdem ich die X-6000 für einen kurzen Versuch in eine Ecke positionierte. Diese Funktion sollte man also nicht als Hauptargument nehmen, sie kann wie alle Einmessungen in diesem Frequenzbereich nicht zaubern, in kritischen Situationen aber dem Einsteiger mit einer Automatik unterstützen. Wem die Messergebnisse nicht zusagen, deaktiviert diese einfach, nutzt die umfangreiche manuelle Klangregelung oder belässt die X-6000 RC in den Werkeinstellungen, denn schon vom Werk aus klingen die Standlautsprecher sehr harmonisch.
zusammen mit dem ELAC Discovery Music Server ein stimmiges Gespann
Mir persönlich gefällt das Gesamtwerk X-6000 auch besser als die großen X-8000 der Serie, die Symbiose aus schlanker, graziler Optik und kraftvoller Leistungsentfaltung ist eher so meins. Beim Auto würde man sagen „Der Wolf im Schafspelz“, gleiches gilt für die X-6000 RC. Ob nun bei actionreichen Filmen vom Streaming-Anbieter, Musikuntermalung beim Spielabend oder Entspannung bei aufwändigen Musikproduktionen, die schlanken Nubert bringen das nötige Know-how mit um sich immer ernsthaft der gewünschten Aufgabe widmen zu können. Sie sind im unteren Bereich dynamisch, druckvoll und energiegeladen unterwegs, aber überzeugen auch beim Auflösungsvermögen. Prägnante Stimmen wie die von Diana Krall oder Gregory Porter wabbern wunderbar in dem exzellent aufgebauten Bühnenbild, aber auch Effekte geben die Lautsprecher gekonnt an den Raum ab, sodass auch die nötige Räumlichkeit vorhanden ist, die man von einem Stereogespann erwarten kann.
Ich möchte jetzt hier auch nicht in unendliches langes Geschwurbel von Musikstücken mich verlieren. Die Nubert klingen hervorragend, bieten eine homogene Abstimmung und viel Tiefgang, wenn gewünscht. Durch die umfangreiche Klangsteuerung können sie dem persönlichen Geschmack angepasst werden und sind somit auch flexibel für den Bereich der Hörerschaft. Sicherlich geht von der akustischen Seite immer mehr, mehr Auflösung und besseres Timing etc., aber für diese Preisklasse eines aktiven Standlautsprechers bringen die Nubert viel Musikalität mit, aber eben auch Kraft für den Einsatz in einem Heimkino. Auf Grund des grundsoliden Bassfundaments avancieren die grazilen X-6000 RC zum echten Allrounder und sind denkbar in vielen Szenarien.
Das spannende an der X-Serie ist die Flexibilität in der Nutzbarkeit. Diese wird erweitert durch den nuConnect trX, welcher zum Beispiel zusätzlich einen Subwoofer kabellos einbinden kann, aber auch noch andere Möglichkeiten bietet.
Dank der integrierten USB-Soundkarte kann dieses Modul auch an einem PC angeschlossen werden und dann bspw. zu einem XS-7500 Soundboard streamen, oder an einer Multichannel-Vorstufe einen Rear-Ausgang übernehmen und eben dann kabellos Surround-Lautsprecher ansteuern oder, oder, oder.
Die Möglichkeiten der X-Serie sind enorm, wie unser Test: Nubert Wireless Surround mit der X-Serie schon andeutete. Nubert wird diese Linie weiter ausbauen und wir dürfen gespannt sein, was uns für Modelle da noch erwarten werden.
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