Lautsprecher

Test: JBL One Series 104

Praxistest / Klangcheck

Im Praxisbetrieb verband ich die JBL 104 aus der One Series mit meinem Cambridge Audio Dac Magic Plus, der mittels ASIO-Treiber über die Audiosoftware Audirvana (was ist das?) kommunizierte. Neben diversen Hi-Res-Titeln meines eingebundenen NAS, nutze ich auch ausgiebig meinen verknüpften TIDAL-HiFi Accounts mit seinen angebotenen Master-Files. Was mir besonders gut gefallen hat ist auch das geringe Grundrauschen der Lautsprecher. Da ich die Lautstärkeregelung dem DAC überließ und die JBL auf halber Kraft betrieb, wurde ohne Audiowiedergabe nur ein sehr geringes Grundrauschen vernommen. Bei der Musikwiedergabe konnte ich in dieser Einstellung überhaupt kein Rauschen mehr wahrnehmen. Erst ab 75% Leistung nahm das Rauschen leicht zu, aber blieb trotzdem hinter meinen „Erwartungen“ zurück. Lautsprecher mit digitalen Schnittstellen und Bluetooth sind davon deutlich stärker betroffen, wie zum Beispiel auch die Nubert AS-125 (zum Testbericht) zeigten.  

JBL One Series 104 10k

Von der klanglichen Abstimmung gefielen mir die Probanden auch sehr gut. Habe aufgrund der Erfahrung mit der Marke eine eher bassbetonte Abstimmung erwartet, aber wurde positiv "enttäuscht". Mittelton- und Hochtonbereich agieren harmonisch miteinander, übernehmen für ihren Frequenzbereich die richtige Dosis Verantwortung was in einem homogenen Klangbild mündet. Das Auflösungsvermögen ist auch gut umgesetzt, so werden hohe Töne nicht überspitzt formuliert, sondern detailliert und eher weich in ihrer Ausformung präsentiert. Ich würde mich hier aus dem Fenster lehnen und behaupten Neutralität ist nicht das Kerngebiet der JBL, was nichts Negatives ist oder sein muss. Aber als reinen Abhörmonitor würde ich ihn persönlich nicht einsetzen, aber in Anbetracht des Kaufpreises ist die klangliche Abstimmung grundsätzlich sehr stimmig und gelungen. Das gilt auch für den Bassbereich, der etwas zurückhaltend agiert aufgrund des fehlenden Woofers dafür aber sehr genau im Timing ist und das zeitkorrekte Verhalten mit einer gehörigen Portion Dynamik kombiniert. Für einen Schreibtischlautsprecher meiner Meinung nach völlig ausreichend. 

JBL One Series 104 09k

Aufgrund der eingesetzten Koaxialtreiber würde ich den Lautsprecher auf Ohrhöhe positionieren bzw. etwas leicht nach oben hin anwinkeln, damit habe ich die besten Ergebnisse erziehlt. Neben der gefälligen Klangcharakteristik ist die Klangentfaltung bzw. die Abstrahlcharakteristik phänomenal. Selbst bei einem Abstand von 130 Zentimetern zwischen den Lautsprechern und einem Kopfabstand von vielleicht 15 Zentimetern zur Schallwand hin, war in der Mitte des Geschehens ein ausgeprägter Stereo Effekt zu hören und Stimmen wurden perfekt positioniert aus der Bildmitte wahrgenommen. Besser kann man es für dieses Einsatzgebiet kaum machen. Bei der maximalen Lautstärke ist zwar jetzt keine Party-Beschallung möglich, aber die machbaren Pegel gehen vollkommen in Ordnung. Räume mit bis zu 15-20m² sind gut zu beschallen, aber eigentlich sitzt man ja eh direkt vor den Schallwandlern. Mich haben die JBL 104 aus der One Serie klanglich wie auch fachlich überzeugt, denn für diese Preisklasse erledigen sie ihren Job souverän und überzeugen mit einem klaren und breiten Klangbild. 


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