Bevor ich mich der klanglichen Beurteilung der ELAC Navis widme, möchte ich kurz was zum täglichen Umgang mit den Aktiv-Lausprechern noch sagen. Zum Start fiel die Wahl auf die kabellose Variante mittels des neuen Transmitters, was kinderleicht und innerhalb von 1-2 Minuten eingerichtet ist. Dafür müssen die Lautsprecher auf der Rückseite als rechter und linker Lautsprecher definiert werden, kurz die Pair-Taste am Transmitter gedrückt halten, bis letztlich die Front-LED anfängt zu blinken. Durch das Betätigen der Pair-Tasten an den beiden Lautsprechern verbinden sich diese mit dem Transmitter und das Blinken geht in ein blaues Dauerlicht über. Mehr muss nicht getan werden. Die kabellose Kommunikation zwischen Transmitter und ARB-51 funktionierte in der Testwoche intensiven Nutzens zuverlässig und bot keine Abbrüche oder Probleme bei der Signalübertragung. Die Auflösung von 44 kHz / 16 Bit wird jetzt nicht allen audiophilen Enthusiasten genügen, mehr geht über die Air-X² Schnittstelle aber nicht. Für eine höher aufgelöste Wiedergabe muss auf das gute alte Kabel zurückgegriffen werden. Wie bei vielen aktiven Lautsprechern, ist bei der Nutzung der Wireless-Schnittstelle meist auch ein Grundrauschen zu vernehmen, da bilden auch die ELAC Navis keine Ausnahme.
Dieses sehr geringe „Rauschen“ konnte ich bei der Musikwiedergabe kaum wahrnehmen, nur bei sehr leisen Tönen tauchte es mal ab und zu auf, ist aber für den Musikbetrieb überhaupt nicht störend. Wenn ich den Navis länger als 30 Minuten keine Audiodaten zuspielte, gingen sie in den Standby-Modus. Diese Abschaltautomatik ist praktisch, auf der Vorderseite erlöschen erfreulicherweise auch alle Lichter, nur auf der Rückseite signalisiert eine blaue LED die schlafende Bereitschaft. Der Vollständigkeit halber muss aber noch erwähnt werden, dass ich Gebrauch von den Klanganpassung machte und den Mittel- und Hochton auf +1 setzte sowie den Tiefton um -1 abgesenkte. So gefiel mir das Klangbild am ausgewogensten. Eine generelle Empfehlung möchte ich aber nicht aussprechen, dafür gibt es ja diese Möglichkeiten der Anpassung, Geschmack und Räumlichkeiten sind ja bekanntlich verschieden.
Beim Klang ging ich einige Situationen durch. Einmal erfolgte meine Zuspielung über unseren Referenz-AV-Receiver Yamaha RX-A3080 über die Pre-Outs am Transmitter bzw. die AirX² Übertragung. Des Weiteren wurden diverse Medien u.a. vom TIDAL-Account, vom verbundenen ELAC Miracord 90 Plattenspieler oder einfach über das Netzwerk den Lautsprechern zugespielt. Aber auch eine direkte Kabelverbindung mit dem ELAC Discovery Music Server nahm ich mit meinem Gehör unter die Lupe, um keinen Flaschenhals mit der Wireless-Übertragung in die Beurteilung mit einfließen zu lassen. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass die Wireless-Schnittstelle wirklich gut ist und für den Genuss von Streaming-Diensten wie Spotify, Deezer oder einer CD, locker ausreicht. Aber das volle Potenzial schöpft man damit nicht ab, denn erst mit einer direkten Verkabelung spielen die Navis ARB-51 wirklich groß auf, man hört die höhere Bandbreite, entsprechendes Quellmaterial natürlich vorausgesetzt. So wirkt das Klangbild über die Strippe etwas feiner akzentuiert, die Detailwiedergabe wird etwas ausgeprägter wahrgenommen und auch die räumliche Darstellung nimmt zu.
ELAC Transmitter - analoger Cinch-Eingang verteilt kabellos die Signale an beide Lautsprecher
Das spiegelt auch der erste Titel von Diana Krall wider, eines meiner Lieblingslieder Desperado, welches in FLAC-Datei 44 kHz/24 Bit auf meinem Server liegt. Die leichten Klavieranschlägen sitzen ansatzlos im Geschehen, sehr fein ausgearbeitet werden die einzelnen Anschläge von der kleinen Navis interpretiert, dazu gelingt es dem Lautsprecher leichtfüßig eine Räumlichkeit zu erzeugen, die Spaß und Emotionen zu gleich transportiert. Besonders hat es mir die fein rauchige Stimme der Sängerin angetan, die ich zwar mittlerweile in und auswendig kenne. Aber man hört den ELAC einfach gerne zu und erhascht hier und da noch ein Detail, was die Klangwiedergabe zu etwas besonderen macht. Bei so viel Sinn für Details, übertreiben die Navis aber nie. Während der zweistündigen Hörprobe wurden die Lautsprecher von mir nie als unangenehm oder überspitzt wahrgenommen, sondern erzeugen ein gutes Gleichgewicht in den einzelnen Frequenzbereichen.
weitere Zuspielmöglichkeiten: ELAC Discovery Music Server (links) - ELAC Discovery Connect (rechts)
Gleiches gilt auch für den Song Driving towards the Daylight von Joe Bonamassa, aus dem Album An Acoustic Evening. Nur hier ist es kein Klavier, sondern ein zartes Gezupfe auf einer Akustikgitarre welches mich sofort mitnimmt. Das einsetzende Cello und die angenehme Stimme runden den Song nicht nur ab, sondern zeigen klar wie detailverliebt die ELAC agieren. Es wird dank der Live-Aufnahme aus der Carnegie Hall sofort ein „Mittendrin-Gefühl“ erzeugt und ein exzellentes Arrangement kreiert, welches von einem druckvollen, gut konturierten Bassbereich begleitet durch unseren Hörraum schallt. Mit Madama Butterfly und Cio-Cio-San von Giacomo Puccini wird es etwas klassisch, nicht meine bevorzugte Musikrichtung, aber die Lautsprecher machen sie mir doch schmackhaft. Mit einem guten Verständnis für die Erzeugung und korrekte Staffelung eines Bühnenbildes sowie einer klaren Differenzierung einzelner Instrumente überzeugt und gefällt vor allem das Klangbild auf Anhieb. Die Stimmen der einzelnen Hauptprotagonisten sind deutlich dominant, die des Chores klar im Hintergrund angesiedelt, zusammen für mich eine sehr stimmige Wiedergabe. Gerade die Leichtigkeit, wie sich die Elemente von der Schallwand lösen, ist erfrischend beim Zuhören.
Sicherlich sind Balladen oder klassische Konzerte gut geeignet um vom Tag zu entspannen, aber als Redakteur muss die Lampe da oben auf dem Hals ständig brennen und am besten bei voller Leuchtkraft – wovon zumindest der Arbeitgeber ausgeht (…) Aber damit wir nicht sanft in den Schlaf gleiten, kommt Gary Clark Jr. mit Come Together auf die ELAC Navis Menükarte. Auch wenn es „nur“ ein Cover darstellt und als Soundtrack für einen DC Comicfilm diente, ist diese Version eines ursprünglichen Beatles Songs momentan einer meiner Lieblingstücke. Fette E-Gitarrenriffs, viel Dynamik und Druck sind keine Fremdwörter für die „kleinen“ ELAC - denn hier zeigt sich auch klar die Stärke aktiver Lautsprecher. Für einen so kompakten Ableger steigt die Navis tief in den Frequenzkeller hinunter und die von den Norddeutschen angegeben 44 Hz glaube ich aufs Wort. Ich sitze jedenfalls nur noch grinsend auf der Couch, verfolge das akustische Spektakel voller Euphorie und denke komischerweise die ganze Zeit an den Satz „Augen auf bei der Berufswahl“. Was wollen mir meine Reize damit nur sagen? Ich fasse es mal so zusammen: Geil!
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