Test: Marshall Woburn III

Marshall Woburn III newsDer Marshall Woburn III ist bereits seit einiger Markt, aber keinesfalls ein schlechtes Lautsprecher-Produkt. Unabhängig davon, kann dieser mit den gewohnte Marshall-Fähigkeiten aufwarten und kommt auch im schicken „Verstärker-Design“ daher. Als spannendes Detail bietet der Lautsprecher auch einen HDMI-Anschluss, was ihn beispielsweise für die Nutzung an einem TV auslegt.

 

 

Gleich vorne weg, einen Akku hat der Woburn III zwar nicht, dafür aber etliche andere Vorzüge. Mit 120 Watt an Leistung kann der Akustikklotz aufwarten. Darüber hinaus bietet er Bluetooth 5.2 für die kabellose Verbindung – aber auch ein 3,5 mm Klinkenstecker, Cinch-Anschluss (RCA) und den besagten HDMI-Port findet man auf der Rückseite. Eine dedizierte WLAN-Verbindung ist allerdings nicht vorhanden – manchmal ist weniger mehr, oder?

Auch der Woburn III zählt zur „Home-Serie“ von Marshall, was sie ganz klar als stationäre Geräte kennzeichnet und nicht in den mobilen Part rein-klassifiziert. Zu dieser Modellreihe gehören der Acton III, der Stanmore III und die erst kürzlich präsentierte Heston 120 Soundbar. Im direkten Lautsprecher-Vergleich dieser Serie, stellt unser Testgerät das größte und zugleich leistungsfähigste dar – mal abgesehen von der Soundbar.

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Mit einem Preisschild von rund 460 Euro (Straßenpreis) ist der Lautsprecher auch keinesfalls ein Mitnahmeprodukt (…) Maßgeblich bei der Produktgestaltung hat man auch hier wieder die DNA der eigentlichen Gitarrenverstärker wieder mit implementiert. Aber auch die markante und nützliche Akustiksteuerung auf der Oberseite hat man hier mit implementiert. Im Kern sind dies Drehregler für die Lautstärke, Bass und die Höhen, die einen Schnellzugriff ohne App ermöglichen. Wichtig hierbei, die Lautstärkeanpassung ist im Falle einer bestehenden Bluetooth-Verbindung zum Smartphone, dieses Setting synchronisiert.

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Aber auch ein kleiner Schiebeschalter für das Vor- und Zurückspringen von Musiktiteln ist vorhanden, der auch zugleich eine Pause-Funktion beinhaltet. Direkt daneben befindet sich noch ein großer Kippschalter aus Messing, der den Lautsprecher überhaupt erst einmal einschalten lässt.

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Erstklassige Verarbeitung - die äußere Anmutung - Lederimitat

Unter technischer Betrachtung kann sich der Woburn III auf seine 120 Watt Leistung verlassen, die in Form eines 3-Wege-Aufbaus mit Bassreflex-System realisiert wurden. Dabei beansprucht allein der verbaute 6 Zoll große Tieftöner allein 90 Watt für sich. Die restlichen 30 Watt verteilen sich auf die beiden 19 mm Hochton-Chassis. Das mögliche Frequenzband gibt der Hersteller mit 35 Hz bis 20.000 Hz, für diese Geräteklasse ein durchaus beachtliche Wert im Tiefgang.

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Perfekt verschlossen - 3,5 mm Klinkenstecker, Cinch und HDMI-Port sowie Stromanschluss

Die Optik ist ziemlich einzigartig und präsentiert, wie kein weiteres, die DNA eines Unternehmens. Der Hersteller selbst gibt zudem an, hier in Summe bis zu 70 % an recyceltem Material verwendet zu haben. An der Ausführung kann man das keinesfalls erkennen, eher das Gegenteil ist der Fall. Die Haptik ist erstklassig und die Anmutung ebenfalls auf einem extrem hohen Niveau einzuordnen. Die markante Farbgebung unseres Testgerätes steht ebenfalls für sich. Wer es etwas dezenter mag, der greift zum schwarzen oder cremefarbenen Modell.  

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Drehregler an der Oberseite - sehr wertig - angenehm zu bedienen

Mit Hilfe der Marshall App, die wir ja auch schon von zahlreichen anderen Marshall-Produkten kennen, eine sogenannte Raumkompensation aktivieren und der Klang an die eigenen Gegebenheiten anpassen. Ähnlich agieren inzwischen auch zahlreichen Aktiv-Lausprecher im ausgewachsenen HiFi-Segment.  

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Eine kleine Schaltfläche zeigt den gerade wiedergegebenen Titel an, eine native Integration eines Streaming-Dienstes gibt es aber nicht. Was aber vorhanden ist, ist der 2-Kanal-Equalizer, der auch mit den physischen Drehreglern am Gerät gekoppelt ist. Ebenfalls kann man einen Nachtmodus aktivieren, der einigen Frequenzbereiche zum Wohlwollen der Nachbarschaft anpasst. Last but not least in der Aufzählung: der gewünschte Aufstellort kann in der App gewählt werden – also ob an einer Wand oder freistehend. Dementsprechend wird auch hier das Klangverhalten etwas angepasst. Subjektiv empfunden ist der Unterschied nicht sehr groß, aber dennoch vorhanden.

 

Klangcheck

Der Lautsprecher lässt ab Sekunde ein sofort den Hörer wissen, welches Leistungspotential in diesem vergleichsweise großen, oder wiederum kompakten Aufbau steckt. Ob nun als Bluetooth-Standalone-Lösung oder im Verbund mit einem TV-Gerät, in beiden Fällen fiel sofort das extrem potente Klangverhalten auf. Jenes wirkt erwachsen, sehr pegelfest und dank der Drehregler auf Oberseite, mitunter sehr facettenreich. Im Grunde genommen alles Attitüden, die wir auch schön öfter bei anderen Marshall-Produkten ausmachen konnten – im positiven Sinne versteht sich.

Um mal beim Beispiel am TV zu bleiben: für eine dauerhafte Nutzung erscheint der Korpus ein wenig unpassend dimensioniert, hier empfiehlt es sich dann doch lieber eine Soundbar zu nehmen – jedenfalls im gewohnten Usecase. Es gibt ganz gewiss Anwender, die den Woburn als Dauerlösung implementieren. Sollte das der Fall sein, bekommt man ein sehr immersiv und plastisch abstrahlendes Klangverhalten, dass unverfälscht agiert, aber leider auch ein wenig zentriert positioniert erscheint.

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In einigen Test-Files rund um Dolby ließ sich ein extrem breiter Bühnenaufbau erkennen, als würde man hier akustische Fesseln lösen. Generell kann man meinen, dass der Lautsprecher am TV-Gerät eine hervorragende Figur hinterlassen hat. Wie gesagt, vom Format her eher ungewöhnlich, in seinem Nutzen aber vollends zu empfehlen.

Zu empfehlen ist letztlich auch die Musikwiedergabe – das Feuerwerk welches man hier abbrennen kann ist zusammenfassend geschrieben sehr beachtlich. Vor allem sticht hier die extreme Konsistenz im Pegelbereich hervor, der wirklich erst sehr spät leicht verzerrt agiert. Auch hat man selten bis gar nicht das Gefühl, dass der Lautsprecher sich bei hohen Pegeln quälen muss, jene Bereiche werden solide und ohne vernehmbare Anstrengung vollzogen. Aber auch bei moderater Lautstärke weiß der Marshall zu gefallen und kann auch mit gediegeneren Tönen überzeugen – richtig Spaß macht er dennoch erst bei genau dem Gegenteil Um mal eine Metapher anzuwenden: Ein Rennwagen will gefahren werden!

 

 

Fazit

Der Woburn III ist ein Lautsprecher mit sehr hohem Leistungspotential, einer erstklassigen Verarbeitung und zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten – ob nun am Gerät selbst oder in der schick aufgemachten App-Steuerung.

Im Gesamteindruckt trübt der fehlende oder besser gesagt, nicht vorhandene Akku, ein wenig und hätte dem Lautsprecher deutlich mehr Anwendungsfreiheit verpasst. Positiv erwähnen kann man die schicke Steuermechanik an der Oberseite, die sehr gut in der Haptik einzustufen ist und das generelle Klangverhalten. Ob nun in mittleren Tonpassagen oder dann auch im letzten Drittel des Pegelbereiches, kann der Woburn III voll überzeugen. Tendenziell bereitet er sogar bei höheren Pegeln mehr Spaß. Die Akustik kann also das volle Leistungspotential ausfahren.

Dank des HDMI-Ports kann man im Übrigen auch seinen TV anschließen. In der Praxis offenbarte sich, dass die Kombination aus dessen verdammt gut klingen kann. Wer vor hat den Woburn einziehen zu lassen, der kann das stationäre Gerät dann mit weiteren Aufgaben vertrauen, als nur der reinen Bluetooth-Wiedergabe.

Preislich muss man sich auf einen vergleichsweise hohen Wert einstellen, mit rund 460 Euro steht das Gerät immer noch stattlich im Kurs. Die Konkurrenz in dieser Bluetooth-Größen-Kategorie ist riesengroß (…) gemessen an allen Leistungsaspekten ist der Lautsprecher dennoch eine Kaufempfehlung wert. Erwerben kann man ihn unter anderem bei Amazon.

 

 

 

Marshall Woburn III

Erstklassig verarbeiteter Power-Lautsprecher - leider ohne Akku, 07.07.2025
Pro
  • sehr wertige Verarbeitung / Haptik
  • dynamische & kraftvolle Musikwiedergabe
  • HDMI-Port für TV-Anschluss
  • haptisch gut umgesetzte Steuerlemente
  • einfache App-Steuerung
Contra
  • kein Akku
  • Nachtmodus leider nicht effektiv
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Marshall Woburn III Award k

 

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