Lautsprecher (portabel)

Test: Dockin D Mate Direct

Praxistest

Wie schon einleitend erwähnt, entgegnete uns beim Öffnen beider Samples ein beißender Lösemittel-Geruch. Dieser verblieb auch in der Verpackung über den gesamten Testzeitraum. Wir vermuten der Geruch stammt vom verwendeten Klebestoff am Lautsprecher, wobei dieser außerhalb der Verpackung den üblen Gestank recht schnell ablegte. Gesund kann das jedenfalls nicht sein und hoffen der Hersteller bekommt das in den Griff.

Beim Praxistest sollen zunächst die Nehmerqualitäten auf dem Prüfstand stehen. Insgesamt können wir der Konstruktion des D Mate Lautsprecher eine stabile und verwindungssteife Konstruktion bescheinigen und nur im Bereich der beiden Treiberchassis lässt sich das Stoffgeflecht minimal eindrücken. Ob man bis zu den Treibern vordringt, wagen wir zu bezweifeln, denn es wirkt so, als wäre vor diesen noch ein zusätzliches Gitter angebracht. Die Tasten sind gummiert eingefasst und auch die Anschlüsse sind mit einem festen Gummi-Stopfen geschützt, denn der Hersteller wirbt beim Dockin D Mate Direct mit einem IPX6 Zertifikat, welches aussagt, das der Lautsprecher wasserdicht ist. Als Nachteil hat sich im Outdoor-Einsatz allerdings schnell herausgestellt, dass der Lautsprecher recht Dreck anfällig ist. Beide gummierten Stirnseiten ziehen Staub und Ähnliches förmlich an und dieser haftet auch noch hartnäckig. Auch die Gewebeumantelung trägt ihren Teil dazu bei, denn Kleinkram wie Sand, Steinchen etc. verfangen sich leicht in diesem. 

Dockin D Mate Direct 14k 

Bei der Bedienung des D Mate, geht Dockin leicht andere Wege, als es noch beim D Fine bzw. D Fine war. Beispielsweise verzichtet der Hersteller auf NFC, wodurch man die Kopplung des Bluetooth-Zuspielers manuell vornehmen muss. Weiterhin weist der kompaktere Lautsprecher eine weitere Status-LED auf. Die drei ersichtlichen Dioden zeigen hier den Bluetooth-, Bass Boost- sowie Batterie-Status an. Aktivieren lässt sich der Bass Boost, indem man "+" und *-" gleichzeitig für etwa drei Sekunden gedrückt hält. Hat man bei D Fine+ die Stereo-Link Kopplung noch mittels doppelter Belegung des Power-Buttons vorgenommen, erfolgt dies hier mit einer dedizierten, welche sich fast unsichtbar oberhalb der LEDs versteckt, erledigen. Die Belegung der anderen Tasten sollte anhand der Symbole bekannt sein. Alle Bedienelemente lassen sich mit einem knackigen Druckpunkt auslösen, bieten keinen Anlass zur Kritik. Allerdings könnte man auch beim D Mate wieder erwähnen, dass die Status-Töne relativ laut sind. 

Dockin D Mate Direct 11k

Betrieben werden kann der Dockin D Mate Direct über verschiedene Wege. So lässt sich selbstverständlich Musik kabellos per Bluetooth (4.2 + aptX) zuspielen. Nur um es noch einmal gesagt zu haben, aptX steht für eine Übertragung in CD-Qualität. Kabelgebunden ergeben sich neue Möglichkeiten. Neben der analogen Zuspielung via 3,5mm Klinke-Stecker, kann man den D Mate auch an einem USB Anschluss nutzen. Erkannt wird er am PC als CSRA64215 USB Audio. Dabei handelt es sich um einen günstigen Bluetooth-Empfänger, welchen man auch als USB Soundkarte verwenden kann. Da der D Mate den sogenannten Bass Boost beherbergt, hat der Hersteller vermutlich einen DSP verbaut. Insgesamt ist der Funktionsumfang damit schon sehr groß und durch die Nutzung via USB kann der D Mate bzw. ein Stereo-Gespann praktisch als PC-Lautsprecher herhalten, welches man bei Bedarf auch via Bluetooth speisen kann und somit auch eines der Geräte portabel in der Wohnung versetzen kann. Im täglichen Umgang hat sich diese vielseitige Einsetzbarkeit als recht nützlich erwiesen. Die Lautstärke lässt sich dabei weiterhin an beiden Geräte verstellen, was zugleich auch der Anpassung der Windows-Lautstärke entspricht. Aber ganz fehlerfrei wollte das nicht funktionieren, so schaltete sich der bzw. die D Mates nach exakt 15 Minuten aktiver Spielzeit einfach ab. Zudem kann der Stereo-Link nicht benutzt werden, wenn man den "Main-Speaker" per analogem Kabel anbindet. Bei diesem Einsatz-Szenario steht man also vor dem Problem, dass sich das Stereo-System automatisch nach einer gewissen Zeit abschaltet oder über die kabelgebundene Zuspielung kein Stereo möglich ist. Nicht ganz optimal vom Hersteller gelöst. 

 

Klangcheck

Der Dockin D Mate zeigt sich erfreulich ausgewachsen im Klangbild und das trotz der kompakten Maße. Die Abstimmung ist bereits ohne den zusätzlichen Bass Boost kräftig, was sich bei höherem Pegel durch ein Vibrieren sogar deutlich spüren lässt. Schaltet man den Boost des Tieftonbereichs hinzu, gewinnt der Lautrsprecher, im Rahmen seiner Möglichkeiten, noch einmal deutlich an Tiefe. Einen kickenden Bass erhält man dann zwar immer noch nicht, aber der Sound gewinnt bereits bei geringerer Lautstärke merklich an Fülle, was den D Mate größer klingen lässt, als er optisch wirken mag. Die Trennung der Frequenzbereiche gelingt trotz des Einsatz zweier Vollbereichstreiber ebenfalls erfreulich gut. Ohne aktivierter Bass Boost-Funktion klingen die Mitten und Höhen allerdings tatsächlich deutlich präsenter, was bei manchen Titeln etwas blechernd vernommen wurde. Unter der Hinzunahme des Bass Boosts verlieren sich die Höhen und Mitten hingegen nicht, man schaltet durch diesen Modus sozusagen einfach eine Absenkung der tieferen Frequenzen frei und erreicht eine harmonischere Abstimmung. Freunde der hohen Lautstärke sollten ihren D Mate aber nicht unbeaufsichtigt lassen, er neigt sich von seinem Aufstellort zu entfernen, wenn der Pegel und die daraus resultierenden Vibrationen stark genug sind.

 Dockin D Mate Direct 12k

Der Stereo Link Modus sorgt noch einmal für eine Steigerung der akustischen Größe. Auch beim Dockin D Fine+ konnten wir bereits feststellen, dass der Lautsprecher im Paar einen Zugewinn bei der Tonqualität erfährt. Dies ist hier nicht ganz der Fall, allerdings strahlt ein einzelner D Mate relativ direkt ab bzw. löst sich der Ton nicht wirklich vom Lautsprecher. Durch den Einsatz eines Gleichgesinnten wird dieses Verhalten etwas gelöster wahrgenommen. Trotzdem sollte man beim Einsatz als PC-Lautsprecher-Ersatz dennoch auf eine "korrekte" Ausrichtung des Stereo-Dreiecks achten. Alternativ kann man die Funktion auch dazu nutzen, dass der Klang im Raum insgesamt etwas mehr verteilt wird oder auf einer Party zwei benachbarte Räume beschallt werden. Ein Problem ist uns dann aber doch aufgefallen und zwar im Bereich der Filmwiedergabe. Nutzt man die Stereo Link Funktion, schleicht sich eine Verzögerung zwischen beiden Lautsprechern ein, welche dazu führt, dass Ton und Bild nicht mehr im Einklang sind. Als Multimedia-Lautsprecher eignet sich das Gespann damit leider nicht, zumindest im Stereobetrieb nicht. Mit nur einem D Mate kommt das Problem nicht vor.

 


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