Der Sony ULT WEAR (Sony WH-ULT900N) ist ein neuer Bluetooth-OverEar-Kopfhörer, der selbstbewusst mit „Spüren Sie die Bässe unter der Haut.“ beworben wird. Aktuell wird dieser OverEar-Kopfhörer zu einem Straßenpreis von rund 130 Euro angeboten, was ihn auf jeden Fall für eine noch breitere Käuferschaft interessant machen soll.
Der Kopfhörer ist für aktuell 139,99 Euro in den Farben Forest Grey, Off White und Gojischwarz (unser Testsample) erhältlich. Der erste Eindruck beim Auspacken: glatte Kanten und schlichtes Design. Der Kopfhörer besteht zum größten Teil aus Kunststoff. Nur an den Ohrpolster und die Kopfauflage wird Kunstleder verwendet.
Der OverEar hat eine Höhenverstellung mit deutlich spürbarer Rasterung. Mit 255 Gramm gehört der UTL WEAR zu einen der leichten Modelle – was sich sehr positiv bemerkbar macht.
Der Hörer wird in einem passenden Hardcase geliefert, in dem das Zubehör ebenfalls seinen Platz hat. Die Tasche ist stabil und mit einer Zeichnung versehen, wie man den Kopfhörer korrekt faltet und hineinlegt. Die Oberfläche ist widerstandsfähig und abwaschbar. Wer ein Netzteil zum Laden auf Reise mitnimmt, kann dieses ebenfalls im Hardcase verstauen. Das Zubehör besteht aus: einem Klinke-Kabel (3,5mm) und einem USB-A-auf-USB-C-Ladekabel.
Der Sony ULT WEAR bietet Bluetooth 5.2 inkl. Low-Energy (Bluetooth LE) Support. Das sorgt für bis zu 30 Stunden Akkulaufzeit mit aktiviertem Noise Cancelling (laut Hersteller). In unserem Praxistest über 6 Stunden hat der Kopfhörer 22 Prozent Akku verloren. Daher ist er vermutlich annähernd so ausdauernd, wie angegeben. Die Schnellladefunktion fügt in 3 Minuten 1,5 Stunden Akkulaufzeit hinzu. Dieser Wert ist in Ordnung, wird aber von anderen Kopfhörern dieser Preisklasse übertroffen.
Die Rauschunterdrückung ist solide im Anbetracht der Preisklasse. Sie basiert auf einem Mikrophon. Der Transparenzmodus lässt sich in 20 Stufen einstellen und liefert dementsprechend gute Ergebnisse. Der adaptive Modus (adaptive Sound Control) kann in Kombination mit der Standortfreigabe auf dem Smartphone genutzt werden, um oft besuchte Orte zu erkennen. Dann stellt er für diese Orte die Geräuschsteuerung automatisch ein.
Apropos Mikrophon: Wenn man Alexa App auf Smartphone hat, wird nach dem Pairing als erstes gefragt, ob man den Sprachassistenten nutzen möchte. Ansonsten kommt der Standardsprachassistent des Smartphones zum Einsatz. In der Praxis funktioniert die Erkennung des Schlüsselwortes, unabhängig vom verwendeten Sprachassistenten, sehr gut. Die Bedienung erfolgt handsfree – ohne dass ein Knopf gedrückt werden muss. Allgemein betrachtet ist die Bedienung eine Mischung aus Knöpfen (An/Aus, Noise Cancelling, Transparenzmodus, ULT – Ansage des aktuellen Akkustands des Köpfhörers) und einem Touchscreen auf der flachen Seite des Kopfhörers. Unter anderem steuert ein Doppeltipp Play und Pause. Lautstärke kann mit einem Fingerstrich nach oben oder unten gesteuert werden. Nach vorne und nach hinten streichen skippt entweder das Lied oder lässt sich zum Vorspulen nutzen. Außerdem erkennt der Kopfhörer automatisch, ob er getragen wird oder nicht und pausiert oder stoppt entsprechend die Musikwiedergabe.
Kopfhörer im Überblick | |
Preis | 149,00 EUR (UVP) |
Garantie | 2 Jahre |
Hersteller-Homepage | sony.de |
Gewicht | 255 Gramm |
Treiberdurchmesser | 40 mm |
Transparenzmodus | Ja, in 20 Stufen |
Geräuschunterdrückung | Ja + adaptiver Modus |
sonstige Features | Head Tracking, 360 Reality Audio, LDAC |
Bluetooth | 5.2 |
Mikrophone | 1 Stück |
Akkulaufzeit / Hersteller | 50 Stunden |
Akkulaufzeit + ANC lt. Hersteller | 30 Stunden |
3D-Audio wird natürlich auch unterstützt – die richtige App vorausgesetzt. Das beinhaltet den Sony-Standard 360 Reality Audio und 3D Head Tracking. Mit dem optionalen Sender WLA-NS7 ist mit einem kompatiblen Sony Bravia Fernseher auch die Wiedergabe von Dolby Atmos möglich.
Der Sony ULT WEAR hat einen sehr basslastigen Klang mit zurückgesetzten Stimmen und transparentem Hochton – eine klassische Badewannenabstimmung also. Die Betonung auf den Bass ist sehr stark, was prinzipiell sicher vielen entgegenkommt. Für klassische HiFi-Anwendungen ist der OverEar nicht neutral genug. Für seinen Preisbereich und Alltagsnutzung ist die spaßige Abstimmung aber ideal.
Die Stimme zu Beginn der Aufnahme klingt leicht gedämpft und sehr zurückhaltend. Im Laufe der Aufnahme rückt sie aber immer mehr in den Vordergrund. Die Höhen sind transparent und die Instrumente ebenfalls ein wenig im Hintergrund. Als der Kick-Bass einsetzt, kann der Sony auftrumpfen und liefert eine beeindruckende Performance ab. Insgesamt hat der Sony ULT WEAR ein für die Preisklasse angemessenes Klangbild.
Der Kick-Bass treibt von Beginn des Stückes an die ganze Zeit den Klang vor sich her, d. h. das Schlagzeug ist sehr präsent und mit allen Details zu hören. Die Stimme ist ebenfalls präsent, aber im Vergleich leicht zurückgesetzt. Die übrigen Instrumente halten sich im Hintergrund. Die Synthieklänge - und damit der gesamte Hochtonbereich - sind solide.
Der Bass des Sony ULT WEAR ist absolut überzeugend – voluminös und druckvoll. Mitten und Höhen bleiben dabei transparent erhalten. Die Abstimmung des Kopfhörers kommt dem Stück sehr entgegen. Bassfans legen wir daher diesen OverEar ans Herz.
Die basslastige Abstimmung des Kopfhörers ist bei Tenet beinahe schon zu viel. Tief- und Kickbass sind extrem prägnant und dominieren die Wiedergabe. Dennoch bleiben Höhen und Mitten detailliert und werden kristallklar herausgearbeitet. Damit macht es wirklich Spaß (elektronische) Soundtracks zu hören.
Wer sich unsere Musikstücke ansieht, weiß, dass wir eine Vorliebe für Bass haben. Diesen Geschmack unterstützt der Kopfhörer auf voller Linie. Vom ersten Moment an „kickt“ der Bass. Dabei bleibt die Stimmwiedergabe auf hohem Niveau und nur Instrumente und Hochtonbereich sind ein wenig im Hintergrund. Einziger Kritikpunkt: die Stereoeffekte könnten deutlicher herausgearbeitet werden.
Auch bei Allen Taylor ist der Bass sehr präsent und das Stück startet viel Wärme im Grundtonbereich. Davon profitiert auch die Instrumentenwiedergabe der Gitarren. Die Stimme ist klar und zentriert, auch wenn wir sie uns ein wenig breiter und präsenter gewünscht hätten. Insgesamt eine solide Wiedergabe auf vernünftigem Niveau.
Die Stimme im Pink-Floyd-Stück klingt ein wenig belegt, ist aber dennoch gut verständlich. Die Stereoeffekte sind heraushörbar, wenn auch nicht mit voller Dynamik. E-Gitarren und Schlagzeug werden, ebenso wie das Saxophon, in allen Details wiedergegeben.
So basslastig haben wir das Weezer-Stück noch nicht gehört. Damit setzt sich der Eindruck der spaßigen Abmischung weiter fort. Instrumente und Stimmen sind dennoch gut hörbar, wenn auch nicht in allen Details. Falls der Bass zu viel sein sollte, lässt sich der Klang per Equalizer noch anpassen.
Schauen wir uns klassische Musik an. Die einzelne Geige zu Beginn des Stücks ist klar auf der Bühne zu orten und wird detailliert wiedergegeben. Als dann mehr Streicher dazukommen, wird das Geschehen ein wenig unübersichtlicher. Auch der Dynamikumfang ist reduziert. Dennoch eignet sich der Sony ULT WEAR für Klassik.
Die zu Beginn gestellte Frage, ob der Kopfhörer tatsächlich ein Basswunder ist, lässt sich absolut bejahen: Wer Bass mag, wird den Sony ULT WEAR lieben. Der Materialmix und die Haptik sind für die Preisklasse vollkommen in Ordnung. Die Bedienung inkl. der Trag-Erkennung funktioniert sehr gut und wird schnell erlernt. Anzumerken ist allerdings, dass alles an der linken Hörmuschel passiert, was evtl. für Rechtshänder eine kurze Eingewöhnungsphase nötig macht. Die Sony-App glänzt mit gewohnter Qualität. Die Laufzeit ist gut, könnte aber länger sein und die Ladezeit (1,5 Stunden in 3 Minuten Schnelladen und 3,5 Stunden für Vollladung) sind okay, hier ist aber noch Luft nach oben. Positiv hervorzuheben ist das beiliegende Hardcase, das einen sehr hochwertigen Eindruck hinterlässt.
Der Klang ist, wie eingangs erwähnt, basslastig und spaßig. Wem das gefällt, der sollte in dieser Preisklasse aktuell den Sony ULT WEAR in die nähere Auswahl ziehen. Aktuell kostet der Kopfhörer 139,99 Euro auf der Sony-Homepage.
Soundcore Space One Pro