Kopfhörer

Test: Technics EAH-A800 Kopfhörer

 

 

Praxis- und Klangcheck

In der Praxis zeigt sich der Technics EAH-A800 Kopfhörer als praktischer Begleiter. Eingerichtet ist der Bluetooth-Kopfhörer schnell, mein Huawei P30 Pro erkannte ihn im Pairing-Mode von alleine und bietet mir die Einrichtung an. Aufgrund der aktuellen Bluetooth 5.2 Schnittstelle ist das auch innerhalb von Sekunden erledigt. Die aktuelle Version unterstützt zudem Multi-Pairing, was eine Nutzung bis zu 10 Geräten ermöglicht. Multi-Point steht ebenfalls mit auf der Habenliste, was die Nutzung an maximal zwei Geräten gleichzeitig ermöglicht.

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Der Umgang mit dem Kopfhörer ist kinderleicht und es ist keine aufwändiges Erlernen von Gesten von Nöten, um mit dem Kopfhörer im Alltag zurechtzukommen. Dabei hilft auch die übersichtliche App Technics Audio Connect. Diese ist schon während des Tests der Technics EAH-AZ60 und AZ40 aufgefallen und unterstreicht nochmals den positiven Eindruck. So ermöglicht die helle Software-Umgebung jede Einstellung, die man sich von einem Kopfhörer wünscht. Neben der stufenlosen Regelung des Noise-Cancellings bzw. des Umgebungsmodus, überzeugen auch der Equalizer mit seinen vordefinierten Klangkurven. Letzteres kann aber auch an die persönlichen Vorlieben angepasst und gespeichert werden. Aber auch die praktischen Sprachdurchsagen können in verschiedenen Sprachen eingestellt werden, was an sich schon einen Mehrwert darstellt. Viele Hersteller signalisieren Einstellungen mit nervigen Tönen, der Technics spricht mit einem und erklärt mit Worten in der gewünschten Sprache, was genau man jetzt eingestellt hat. Hört sich wie eine Kleinigkeit an, stellt sich im Alltag aber als überaus praktisch heraus.

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Beim Noise-Cancelling liefern die Kopfhörer auch eine gute Vorstellung ab. So filtert das aktivierte ANC effektiv störende, monotone Geräusche wie das Rauschen einer Straße, Bahnfahrgeräusche oder dämpfen auch eine laute Umgebung mit vielen Menschen gekonnt ab. Im direkten Vergleich, blendet bspw. ein Bose 700 tiefere Frequenzen noch etwas besser aus. Aber der Technics bewegt sich auch auf einem hohen Niveau und diese effektive Reduzierung von lauten Geräuschen ist auch sehr angenehm, wenn man Telefonate an Bahnhöfen oder unterwegs mit dem Fahrrad führt. Denn nicht nur dass man die Stimme des Gegenübers sehr gut versteht, auch schaffen es die verbauten Mikrofone eine angenehme Gesprächskulisse für den Telefonpartner zu schaffen und isolieren laute Umgebungsgeräusche. Ob Wind, Straßenlärm und laute Menschen in der näheren Umgebung, meine Gesprächspartner konnten meist nicht genau erahnen, wo ich mich gerade befinde bzw. nahmen die Störgeräusche nur weit im Hintergrund war. Hier hat Technics eine gute Abstimmung erreicht, welche das Telefonieren für beide Parteien zu jeder Zeit erträglich gestaltet. Gut funktioniert auch der Transparenz-Modus, der einfach durch Tippen auf der linken Ohrmuschel aktiviert bzw. deaktiviert wird und die Umgebung ungefiltert durchlässt. So kann man auch ohne Sicherheitsbedenken die Kopfhörer beim Radfahren tragen, solange man die Musik nicht zu laut aufdreht, aber sich auch mit aufgesetzten Kopfhörer ohne Probleme mit seinen Mitmenschen unterhalten.

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Neben den ganzen Features und der überzeugenden App-Steuerung ist eigentlich das wichtigste der Klang. Auch hier ist der A800 ein Brett und liefert eine erstklassige Leistung ab. Zusammen mit dem LDAC-Codec agiert der EAH-A800 ausgewogen, was zusammen mit hochauflösenden Streaming-Diensten großen Spaß bereitet. Mit aktivierten ANC kann man sich regelrecht in die Musikwelt flüchten, denn der Treiber vermag jedes Detail wirklich exakt nachzuzeichnen und bringt gleichzeitig einen saftigen Punch mit. Bei Paul McCartneys Song Long Tailed Winter Bird im TIDAL-Stream (Master-Version) sind die Gitarren unglaublich plastisch abgebildet, dass man jedes Gezupfe und Seitenstreicheln wahrnimmt, nicht überspitzt oder nervig, sondern im Gesamten sehr harmonisch. Auch Katy Perrys MTV Unplugged Album spiegelt sicher diesen detailverliebte Charakter wieder. Die Technics verstehen es, eine breite Klangbühne zu erschaffen, die in allen Facetten wahrgenommen werden kann und auch ein gewisse Tiefe mitbringt. Für einen Kopfhörer nicht ganz einfach aber der Japaner macht seine Sache richtig gut. 

Auch wenn ich dem Technics ein eher zartes Händchen attestieren würde, kann er auch grob zulangen. Bei elektronischen Tracks wie Absorbed von DJ Surgeles zeigt er sich von seiner anderen Seite und die macht richtig Spaß. Der Tieftonbereich ist herrlich dynamisch, versteht was von Timing und langt kraftvoll zu, aber keiner der die Soundstage dominieren möchte, sondern auch den restlichen Elementen geügend Platz zur Entfaltung lässt. Hier überzeugt nicht nur ein „Wummern“, sondern der Beat zeichnet sich durch eine klare Kontur aus und ansprechenden Druck  ohne dabei undeutlich zu werden. Der Kopfhörer kann Spaß, kann aber auch  ernsthaft bei der Sache bleiben, verliert sich nicht in bestimmte Bereiche des Frequenzbands, sondern agiert sehr homogen und wird meinen Ansprüchen an einen kabellosen Kopfhörer gerecht. Aber nicht nur Audio-Enthusiasten wird er von seinem guten Auflösungsvermögen überzeugen, auch Freunde der lauten Musik können zugreifen. Denn selbst bei höchsten Pegeln verzerrt er kaum, scheppert einem Rock, Hip-Hop oder elektronische Klänge vom feinsten in den Gehörgang und wirkt dabei total entspannt. Mehr gibt es auch nicht zum Technics EAH-A800 zu berichten und ich komme somit zum Fazit. 


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