AV Receiver/ Verstärker

Test: ASUS Xonar Essence One MUSES Edition

 

Praxistest

Für den Praxistest wurde der Vorverstärker per USB an einem PC angeschlossen. Die dort abgespielten FLAC-Dateien wurden per Chinchkabel (RCA Output) an einen Marantz SR 6004 übertragen. Für die Audioausgabe waren Jamo C97 Lautsprecher verantwortlich. Um einen Klangvergleich erstellen zu können, wurde auch der am Mainboard intern verbaute Audiochip (Realtek Chipsatz) mittels Toslinkkabel mit dem Verstärker verbunden. 

praxis

Wegen der Unterstützung der Asio-Protokolle, kam als Abspielprogramm das JRiver Media Center 20 zum Einsatz. Die Übertragung erfolgte im Bit-Perfect Modus. Vorteil bei dieser Wiedergabe über das Asio-Protokoll ist, dass eine überflüssige Datenverarbeitung irgendwelcher Windows Audio Layer vermieden werden kann sowie die Unterstützung unterschiedlicher Bit-Tiefen und Sampleraten. Das von Steinberg Media Technologies entwickelte Protokoll bietet somit die perfekte Vorraussetzung für eine bitgenaue Wiedergabe und kann dem Hörer einen unverfälschten Sound  präsentieren. 

 

Musikwiedergabe mit Free Lossless Audio Codec (.flac)

Als erstes starteten wir mit dem Titel Take me to Church von dem irischen Sänger Hozier. Es ist fast unglaublich, wie unterschiedlich die Wiedergabe dieses Titels wahrgenommen wird. Direkt am Realtek-Chipsatz des PC angeschlossen, wirkt der Titel recht dumpf, wenn auch kräftig aber löst sich nie so richtig vom Lautsprecher. Spielt man den Titel über den ASUS DAC ab, wirkt das Musikstück sehr fein detailliert, fast etwas zu fein aufgelöst. Die Stimme gewinnt deutlich an Tiefe, wirkt losgelöst im Raum und die Instrumente sind klar und sehr deutlich aufgelöst wahrnehmbar, gerade das Klavier wirkt kräftiger.

Beim Ausnahmekünstler Sam Smith mit dem Titel Stay With Me zeigt sich ein ein sehr ähnliches Klangverhalten. Am ASUS DAC gewinnt der Titel durch eine sehr klare Klangfarbe und fein aufgelöste und vom Hintergrund gelöste Stimme des Sängers. Der Bassanteil im Titel ist kräftig, bleibt dabei aber knackig und auf den Punkt. Am Realtek-Chipsatz ist der Klang recht Dumpf und breiig einzuordnen. Die Stimmt wirkt nicht aus der Musik gelöst, sondern vermischt sich mit der Hintergrundmelodie und der Bass ist zwar am Realtek-Chipsatz kräftig vorhanden, neigt eher zum Dröhnen.

Auch beim Partysong Hey Mama von David Guetta feat. Nicki Minaj und Afrojack sammelt der ASUS Xonar Essence One Muses Edition DAC weitere Pluspunkte. Der USB-DAC geht sehr kraftvoll zur Sache und kann trotzdem klar differenziert Stimmen sowie Instrumente wiedergeben. Alles wirkt sehr fein ausgearbeitet und nichts geht in der Wiedergabe unter. Der Realtek-Chipsatz schafft das nur bedingt. Die Basswiedergabe ist gut und auch die Stimmenwiedergabe der verschiedenen Protagonisten gelinkt dem Chipsatz gut, was aber auch am Tempo des Songs liegt. Auch hier neigt der Chipsatz eher zum dumpfen Dröhnen und wirkt in der Basswiedergabe nicht so präzise wie der ASUS DAC.

Widmen wir uns zum Schluss dem Meisterwerk Whole Lotta Love von Led Zeppelin. Hier spielt das Asus DAC alle seine Stärken aus. Die Stimme von Robert Plant wird sehr sauber vom Musikgeschehen gelöst und kann als sehr fein aufgelöst beschrieben werden. Das Solo von Jimmy Page zur Mitte des Songs ist erstklassig präzise und dynamisch herausgestellt und bleibt dabei kraftvoll und versorgt den Hörer mit der nötigen Gänsehaut. Am Realtek-Chipsatz wirkt das ganze eher nüchtern, weder Gitarre noch Stimme wirken klar herausgestellt, der Song kann seine Wirkung nicht wirklich Entfalten. Das Gitarrensolo klirrt etwas in den hohen Tönen und ist nicht so fein instrumental herausgearbeitet, wie beim Asus DAC.

Es zieht sich wie ein roter Faden durch alle Musikstücke. Die Songs gewinnen viel an Detailliertheit und wirken sehr klar, sehr sauber in hohen Tonlagen. Die Wahrnehmung einzelner Instrumente ist deutlich besser ausgeprägt - alles wirkt präzise und "wie gewollt vom Künstler". Auch im Tieftonbereich gewinnt es an Exaktheit, Bässe werden knackiger wiedergeben und verlieren an dumpfes Dröhnen. 

Am Kopfhörerausgang konnten wir ein ähnliches Klangbild feststellen. Leider hatten wir keine High-End Kopfhörer zum Redaktionsschluss zur Verfügung, um den Vorverstärker auch gebührend zu fordern. Dies werden wir aber Nachholen, da der ASUS Xonar Essence One Muses Edition demnächst unsere Referenzplattform für Kopfhörer-Tests präsentieren wird. 

 

Musikwiedergabe mit MP3

Eigentlich würde man hier sagen "Perlen vor die Säue", denn MP3-Dateien sind wahrlich nicht das, was ein fast 700 Euro teurer USB-DAC abspielen möchte. Aber auch das kann er und wertet die "einfachen" Tonspuren noch einmal kräftig auf. Egal welchen Titel wir dem Asus Xonar Essence One Muses Edition zu füttern gaben, alle Songs im MP3-Format wurden detaillierter und klarer wahrgenommen, aber bei weitem nicht so fein aufgelöst und losgelöst vom Lautsprecher wie beim FLAC-Format. Kommen wir abschließend nun zum Fazit.

 


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