AV Receiver/ Verstärker

Test: Cambridge Audio Evo 75

 

 

Praxischeck

Bevor ich mich dem praktischen Nutzen des Verstärkers widme, ein paar kurze Sätze zur Leistungsfähigkeit. Ich habe an dem Evo 75 einmal die Canton B 30 und die ELAC BS 312 betrieben, beides anspruchsvolle Kompaktlautsprecher. Die Canton B 30 brauchen Leistung um ihr Volumen auch dementsprechend akustisch zu untermauern und die ELAC BS 312 sind mit ihren JET5 Hochtöner besonders sensibel, wenn es um hochauflösende Musik geht. Beide Lautsprecher fühlten sich sehr wohl am Evo 75. Die Leistung der Class-D-Endstufe ist ausreichend um beide Modelle anzusteuern, sei es von der Impulskraft im Bassbereich oder die hohen Töne dementsprechend fein abzubilden. Aber auch größere Standlautsprecher werden von dem EVO 75 gut versorgt. 

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Ich würde die Abstimmung als neutral, mit einem leichten Hang ins entspannte, gelassene interpretieren. Es gibt Verstärker, die gerade im Zusammenspiel mit einem JET5 Hochtöner deutlich spitzer zu Werke gehen, hier ist der Evo 75 eher etwas zurückhaltend und auf Dauerberieselung ausgelegt. Macht auch Sinn, denn dank der HDMI-Schnittstelle und dem hochauflösenden, sehr gut lesbaren Display ist das Soundsystem auch eher ein Gerät, welches im Wohnzimmer für viele Zwecke zum Einsatz kommt und keinen dedizierten Musik-Hörraum beschallen soll. Wem die werkseitige Ausrichtung nicht zusagt, der aktiviert die Klangregellung und passt sich die Höhen- oder Bassbereich dementsprechend an. 

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Wie schon auf der vorherigen Seite erwähnt, setzt Cambridge Audio auf ihre StreamMagic-Plattform. Auch wenn der Name es unterschwellig suggerieren möchte, so magisch ist die App-Steuerung aber eigentlich gar nicht. Die Briten liefern eine solide Basis, um das All-in-One-Gerät steuern zu können, aber bieten kaum einen Mehrwert, dass über ein smartes Gerät tun zu wollen. Denn die Funktionen halten sich in Grenzen und teilweise ist die App auch etwas umständlich gehalten. Warum man zum Beispiel die Quellen bzw. Eingänge erst manuell hinzufügen muss um sie über die App ansteuern zu können, bleibt mir schleierhaft.

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Sonst aber bietet die StreamMagic App alles, um mit dem Gerät in die Welt des Streaming abtauchen zu können, praktisch ist hier neben Spotify Connect auch die TIDAL-Connect-Schnittstelle, die man nicht allzu oft antrifft. Dafür fehlen Streaming-Dienste wie Deezer oder Amazon Music, welche dann über die Chromecast-, AirPlay 2 oder Bluetooth-Schnittstelle zugespielt werden müssen. Hier liegt auch die Stärke des EVO 75. Denn er kombiniert die beiden meistverbreitesten Schnittstellen von Google und Apple. So sollte wirklich jeder sich mit dem Gerät verbinden können, anderen smarte Systeme sind kaum am Markt wahrnehmbar. 

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die Kopplung mit einem Ausgabegerät z.B. Kopfhörer über Bluetooth ist auch möglich

Neben der Steuerung über die App, legt der Hersteller dem Evo 75 auch eine schicke Fernbedienung mit bei, die auch auf der Oberseite aus Aluminium besteht und so den wertigen Eindruck des Evo 75 in einem Handschmeichler fortführt. Hierüber lässt sich das System auch komplett bedienen und neben den üblichen Tasten, sind auf der Fernbedienung auch drei Presets-Tasten untergebracht, die den Schnellzugriff auf hinterlegte Favoriten, bspw. Internet-Radiosender oder Playlisten, ermöglichen soll. Zusammen mit der App-Steuerung ist der Umgang mit dem Evo 75 All-in-One-System somit ein Kinderspiel und auch für den weniger Technikaffinen leicht zu meistern.

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Zuspieler ließen sich über aptX-HD koppeln

Praktisch ist auch das bidirektionale Bluetooth-Modul. Dieses konnte ich problemlos mit meinem Smartphone koppeln und dann eben Audiodateien zuspielen, aber auch in die andere Richtung funktioniert das, sodas ich zugespielte Audiosignale auch an einen gekoppelte Bluetooth-Kopfhörer bzw. Bluetooth-Lautsprecher senden konnte. So lässt sich zu später Stunde auch ein Film oder Musik auf Kopfhörern genießen, ohne das Mitbewohner davon etwas mitbekommen, egal wie laut z. B. der Actionfilm gerade ist. Mehr gibt es auch zum Evo 75 dann nicht zu sagen und ich komme zu meiner abschließenden Beurteilung.


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