Test: JBL L52 Classic

jbl l52 classic newsNachdem wir uns die JBL L100 Classic und die L82 Classic näher angeschaut haben, wollen wir natürlich auch beim neuesten Modell keine Ausnahme machen und stellen euch heute die JBL L52 Classic vor. Die kleinste Ausführung kommt also nun auch als entsprechende Kompaktbox im Markt an. Um so interessanter ist deren Leistungsvermögen.

 

 

Schon bei der Anlieferung ist alles anders. Wo sich der Postbote bei den beiden größeren Modellen richtig abmühen musste, sind die L52 Classic zusammen in einem handlichen Karton verpackt, kein Wunder bei den Ausmaßen von nur 330 mm x 196 mm x 216 mm. So stellt sich bei mir der erste Gedanke „süß die Kleinen“ ein, da ich die anderen beiden Modelle L100 und L82 unter die Lupe nehmen konnte.

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Trotz des sehr kompakten Fussabdruckes, hat JBL dem Zwerg ein Zwei-Wege-Bassreflex-System spendiert. Bestehend aus einem 5,25-Zoll-Mittel-/Tieftöner und einem 0,75-Zoll-Titankalotten-Hochtöner.

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So wirkt die L52 nicht nur wie eine kleinere Version der L82, sie ist die kleinere Version. Denn neben den bekannten Chassis sitzen in der Front auch wieder der Bassreflexausgang und die Hochtonregelung. Eben das mach die Aufstellung der Kompaktlautsprecher unproblematisch und lässt sie vielseitig einsetzbar werden.

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Um die Classic-Serie optisch fortzuführen, kommt auch die L52 in einem Nussbaum furnierten Gehäuse daher, welches den Retro-Charme und Classic Anleihen vergangener Tage repräsentieren soll. Auch die bekannten Quadrex-Frontabdeckungen in den Farben orange, blau oder schwarz sind wieder mit von der Partie. Wir haben hier die orange Version vorstellig, die über vier Kunststoffnasen gehalten wird und am Rand eben auch die Nussbaum-Optik aufgreift.

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Einen passenden Standfuß wird es diesmal nicht geben, denn die L52 Classic sind für die Platzierung auf einem Regal oder Lowboard konzipiert bzw. gibt es am Markt genügend Alternativen, um die Lautsprecher entsprechend in Szene setzen zu können. Auf der Rückseite hat JBL zwei massive Gewinde eingelassen, um die Lautsprecher an einer Wandhalterung zu montieren.  

Das massive Anschlusspanel auf der Rückseite ist auch wiederzufinden, welches großzügig dimensionierte Kabeldurchmesser aufnimmt, aber auch mit Bananenstecker umgehen kann. Viel mehr gibt und braucht es zur L52 Classic auch nicht zu sagen. Somit kann ich direkt zum Hörtest kommen.


 

Aufstellung / Klangcheck 

Wie schon auf der vorherigen Seite angemerkt, ist die L52 Classic bei der Aufstellung nicht wirklich wählerisch und kann somit auf einer Kommode, Lowboard oder im Regal Platz nehmen, da die „Beatmung“ ja nach vorne abstrahlt. Für die richtige Leistungsentfaltung sollte man einen potenten Verstärker einsetzen, welche sich meist so zwischen 400 und 600 Euro bewegen, sonst verschenkt man etwas Potenzial der Lautsprecher, die für ansprechende Dynamik schon etwas Impulskraft benötigen. Wichtig ist auch, die Lautsprecher bei größeren Abständen untereinander auf den Hörplatz einzuwinkeln. So erreicht man eine gute Stereobühne mit einer mittig platzierten Stimme.

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Mit Diana Krall und eines meiner Lieblingslieder Desperado bekommen die JBL eine kurze Aufwärmzeit. Aber so richtig einspielen brauchen sie sich nicht wirklich, die Klavieranschläge sitzen direkt ansatzlos im Geschehen, sind detailliert ausgearbeitet und vom Lautsprecher ansprechend interpretiert. Die nötige Leichtigkeit, welche Spaß und Emotionen zugleich transportiert, setzen die L52 gekonnt dosiert ein, sodass die fein rauchige Stimme der Sängerin wieder zu einem Erlebnis wird, was nicht jeder Lautsprecher schafft. Auch wenn die Lautsprecher eher rustikal optisch daherkommen, hört man es, dass es sich um aktuelle Technik im Oldie-Gewand handelt. 

Gleiches gilt auch für Tears in heaven von Eric Clapton. Nur hier ist es kein Klavier, sondern ein zartes Gezupfe auf einer Akustikgitarre, welche in den Vordergrund rückt und den sensiblen Tenor des Stücks passend wiedergibt. Dazu kommt die Stimme von Eric Clapton, die authentisch und ohne irgendwelchen Schnickschnack interpretiert wird. Diese Aspekte verleihen dem Stück den nötigen Raum, ein stimmiges Bühnenbild zu kreieren, sodass man Mister Clapton in der Unplugged-Version gut orten kann und dieser Live-Eindruck entsteht.

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Diesen Eindruck unterstreicht auch Cio-cio-san! aus Madama Butterfly von Puccini. Es hat mich überrascht, wie viel hörbares Volumen die kompakten Lautsprecher mitbringen, weil sie optisch gar nicht danach aussehen. Gleichzeitig werden die verschiedenen Stimmen in das Bühnenbild integriert und gut arrangiert als wären die JBL L52 der Dirigent. Die Hauptprotagonisten sind stets dominant im Vordergrund, der Chor hörbar im Hintergrund ohne darin unterzugehen.

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Ganz neutral sind die L52 nicht abgestimmt, die Töne neigen eher zu einer warmen Ausprägung, unterstützten aber damit Emotionen in der Musikwiedergabe und sind für die Dauerberieselung gut geeignet, weil sie nie anstrengend werden. Im direkten Vergleich mit den L82 Geschwisterchen fehlt der L52 Classic, Achtung Überraschung, natürlich der richtige Tiefgang. Auch wenn der Lautsprecher eine gute Dynamik mitbringt, ist jetzt untenrum nicht so viel los. Aber das Größen-Bass-Verhältnis ist aber stimmig. Dafür können die „Kleinen“ ganz schön laut, meinen 32m² großen Raum haben sie mühelos beschallt. Wer mehr Leistung benötigt, kombiniert sie einfach mit einem Subwoofer und entlastet sie somit etwas und dann geht auch im Pegel etwas mehr. Kommen wir auf der nächsten Seite abschließend zum Fazit.


 

 

Fazit

Nach den positiven Eindrücken der JBL L100 Classic und L82 Classic, ist es jetzt nicht überraschend, dass auch die L52 abliefern. Mit persönlich gefallen die L52 Classic sogar am besten aus dem Line-up, da die sehr kompakte Größe mit einem stimmigen Klangbild kombiniert echt Spaß macht. Ich kann mir die L52 in einem extravaganten Retro-System vorstellen, aus schickem Plattenspieler, eine im Winter wärmenden Class-A-Endstufe, abseits des ganzen digitalen Krams. Die beiden anderen Modelle sind mir persönlich zu wuchtig. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

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Überzeugend sind die L52 Classic allemal, auch wenn die Modelle der Classic-Reihe optisch in der heutigen Zeit polarisieren, sind es technisch gesehen hervorragende Schallwandler, wo JBL mit dem Baby „L52 Classic“ das Line-up optimal abrundet. Wer auf Retro steht, hat jetzt die Qual der Wahl, es steht für jede Wohnsituation bzw. Anspruch ein Modell zur Verfügung. Verarbeitung, Optik und die klanglichen Qualitäten auch bei hohen Pegeln überzeugten mich und somit erhalten die JBL L52 Classic unsere Top-Produkt-Auszeichnung.

Das Paar JBL L52 Classic ist mit einer UVP von 1.000,- Euro ausgepreist, eine faire Investition für extravagante Lautsprecher in meinen Augen.

 

JBL L52 Classic Lautsprecher

Kompakter Retro-Schallwandler mit polarisierender Optik und feinen klanglichen Fähigkeiten, 07.10.2021
Pro
  • Design / extravagante Optik
  • Verarbeitungsqualität
  • musikalisches Klangbild
  • ausgeprägter Hoch-Mitteltonbereich
  • präziser Bassbereich
  • gutes Verhältnis Größe / Tiefton
  • auch dauerhaft angenehm zu Hören
  • Preis-Leistungsverhältnis 
Contra
  • fehlende Aufstellfüße /keine Klebefüße im Lieferumfang
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jbl l52 classic award

 

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