Test: Sony HT-X8500 2.1 Soundbar

Sony HT X8500 newsMit der Sony HT-X8500 stand ein weiterer Testkandidat aus dem Soundbar-Segment auf dem Prüfstand, welche mit einem 2.1 System ausgestattet ist und der "Subwoofer" aber in der Soundbar untergebracht wurde. Außerdem verfügt das Modell auch über eine Dolby Atmos und DTS:X Zertifizierung, Wie sich das kompakte Gerät geschlagen hat, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten.

 

 

Mit der Sony HT-X8500 widme ich mit dieses Mal einer einfachen Soundbar ohne externe Subwoofer-Unterstützung, wie sie bei der Sony HT-G700 der Fall ist. Preislich bewegen wir uns bei einer UVP von 399,- Euro (Straßenpreis knapp 300,- Euro), also auch im Territorium der LG DSN7CY bzw. der Panasonic SC-HTB600. Unser hiesiger Testkandidat hat aber mit beiden Modellen nicht wirklich viel gemeinsam, aber dazu komme ich später nochmal.

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Optisch ist Sony bei ihrem Soundbar-Portfolio dezent aber überaus wertig unterwegs. Das Kunststoffgehäuse besitzt eine Art von Lederoptik, aber die Oberfläche imitiert diese nur und macht das dasbei auch ganz gut. Nach vorne hin wird das abgerundete Gehäuse von einem großflächigen Mesh-Gitter dominiert, welches die Schallwandler des 2.1 Systems gegen unvorsichtigen Zugriff geschützt. Am Boden hat man einen farblichen Akzent mit dem silberfarbenen Sockel gesetzt, der auf den ersten Blick wie hochwertiges Aluminium wirkt, tatsächlich aber nur aus Kunststoff besteht. Seitlich findet man die beiden Bassreflex-Ports welche dem integrierten Subwoofer unter die Arme greifen und hier ist auch der Unterschied zu den Modellen LG DSN7CY bzw. der Panasonic SC-HTB600.

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Sony möchte mit der HT-X8500 einen zusätzlichen Subwoofer für die Unterstützung im Bassbereich obsolet machen und pflanzt der kompakten Soundbar, neben den seitlich sitzenden Stereolautsprechern, noch mittig einen Subwoofer in das Gehäuse. Das funktioniert auch recht gut, aber dazu im Klangcheck später mehr. Obwohl die Soundbar mit Dolby Atmos und DTS:X umgehen kann, fehlen Lautsprecher, welche eine Höhenebene erzeugen sollen, wie man sie bei der LG DSN7CY oder einer LG DSN8YG findet bzw. seitlich abstrahlenden Treiber für einen größere Raumfülle. Die in der Sony verbaute Vertical Surround Engine soll mit ihren DSPs diesen Umstand künstlich erzeugen.

Sony HT X8500 specs
Bildquelle: www.sony.de

Auch auf der technischen Seite ist mit einem Decoder für Dolby Atmos und DTX:X aktuelle Technik an Bord, aber auch DTS-HD Master Audio, Dolby TrueHD oder Dolby Digital etc. kann die Soundbar verarbeiten. Sicherlich ist die Unterstützung solcher Tonformate bei einer Soundbar mit Vorsicht zu genießen, aber heutzutage ein Kaufargument für die meisten Interessierten. „Haben ist besser als Brauchen“ und das nervige Umstellen auf PCM am TV entfällt somit ja auch…

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Bei der Konnektivität kann auf einen optischen Eingang und zwei HDMI-Anschlüsse zurückgegriffen werden. Einer der HDMI-Anschlüsse steht als Eingang zur Verfügung, der andere agiert als Ausgang mit eARC bzw. ARC und CEC. Er stellt somit die perfekte Schnittstelle für den TV dar. Wer Dolby Atmos, Dolby Vision oder DTS:X durchschleifen bzw. nativ wiedergeben möchte, muss auch diesen Anschluss wählen, über den optischen Eingang versteht die Soundbar nur Dolby Digital oder DTS, aber das ist bei allen Geräten so.

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HDMI 2.1 deklariert oder bewirbt Sony nicht, obwohl eARC darauf hinweisen könnte. Aber über die Schnittstelle kann die Soundbar zwar 4K bei 60 Bildern, HDR und Dolby Vision durchschleifen, aktuelle Konsolen wie die Sony Playstation 5 oder Xbox Series X müssen aber weiterhin direkt am Fernseher angeschlossen werden, wenn man VRR (Variable Refresh Rate) oder ALLM (Auto Low Latency Mode) nutzen möchte. Für die Audioübertragung muss die Konsole dann mit einem optischen Kabel mit der Soundbar verbunden werden. Für die kabellose Zuspielung ist Bluetooth 5.0 mit den Codecs AAC und SBC mit von der Partie, auf hochauflösende Codecs wie aptX-HD oder Sonys hauseigene Format LDAC verzichtet man, bei einer Soundbar aber locker zu verschmerzen, ich wollte es nur erwähnt haben. Wer über einen Sony BRAVIA TV mit Bluetooth Sender verfügt, kann die Soundbar übrigens auch drahtlos mit dem TV koppeln.

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Bei der Steuerung setzt man auf berührungsempfindliche Tasten auf der Oberseite der Soundbar und eine Fernbedienung, die sich in diesem Segment auch wirklich so nennen darf, jedenfalls von der Haptik und Wertigkeit. Auf eine komplexe App-Steuerung verzichtet Sony, wie auch den Zugang zu dem eigenen Netzwerk aufgrund der fehlenden Ethernet- oder WLAN-Schnittstelle.


 

Bedienung

Die Installation der Soundbar geht schnell von Statten. Dafür sucht man sich ein geeigneten Aufstellort, optimalerweise direkt mittig vor dem TV, wie in meinem Fall vor unserem Referenz 65 Zoll OLED HZW1004 von Panasonic. Mit einer Höhe von gerade mal 65mm ragt die Sony HT-X8500 Soundbar auch nicht in das Bild des TV-Geräts, wirkt aber mit ihren 89 Zentimeter Breite etwas verloren, aber dafür kann die Soundbar ja nichts… Wie schon bei der Sony HT-G700, fehlt auch hier das HDMI-Kabel im Lieferumfang. Sony legt nur ein optisches Kabel in das Paket, welches aber die Features der Soundbar nicht unterstützt. Verkehrte Welt, ein HDMI-Kabel wäre die bessere Lösung gewesen… Auch die Einrichtung ist kinderleicht, Einstecken und loslegen ist hier die Divise, eine Installation mittels App oder über das Netzwerk ist aufgrund fehlender Unterstützung nicht von Nöten.

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Leider fehlt der Soundbar ein Display um den gewählten Eingang oder angewählte Funktionen anzuzeigen. Der Nutzer kann nur mittels der fünf LEDs auf der Oberseite gewisse Einstellungen erkennen, aber leider nicht alles. Die Bedienung ist trotz strukturierter Fernbedienung umständlich, da doppelte Belegung der Tasten und verschiedene Drückintervalle (kurz drücken, mal 5 Sekunden gedrückt halten) es unnötig verkomplizieren. Sicherlich muss man nicht ständig an einer Soundbar rumstellen, aber die von Sony zur Verfügung gestellten Funktionen möchte man sicherlich nutzen und das ist eben im täglichen Gebrauch teilweise etwas umständlich gelöst.  

 

Klangcheck

Da der Sony Soundbar ein echter Centerkanal fehlt und sie auch über keine seitlichen oder nach oben abstrahlenden Treiber verfügt, muss ein DSP her, der diesen Klangeindruck „künstlich“ erzeugen muss. So bringt auch die Sony einige Sound-Modi für verschiedenen Einsatzszenarien mit. Neben den praktischen Presets Kino, Musik und Standard, bringt die Soundbar noch die virtuellen Surround-Sound Technologien S-Force Pro, Vertical Surround Engine (Dolby Speaker Virtuel / DTS Virtual:X) mit.
In der Theorie alles sehr spannend, in der Praxis muss sich aber auch die Sony Soundbar der physischen Gesetze beugen und so verändern die einzelnen Modi den Klang aber eben ein echter Raumklang oder eine wahrnehmbare Höhenebene ist nicht das Ergebnis. Mit aktivierter Vertical Surround Engine hören sich Film und Fernsehen aber etwas besser an und der Ton hebt sich etwas von der Soundbar ab bzw. positioniert sich leicht höher im Raum, als im deaktivierten Modus. Aber Raumklang oder zumindest seitliche Effekte sind hier nicht hörbar, bei einer 2.1 Ausstattung kann man das eben nicht erwarten, auch wenn die Marketing-Begriffe da mehr suggerieren wollen.

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Insgesamt empfand ich die akustische Darstellung der Sony HT-X8500 nicht komplett stimmig. Interessant ist der integrierte Subwoofer, denn für diese Größe und für generell eine Soundbar, liefert das Gerät einen beachtlichen Bassbereich, der in kleinen Räumen sicherlich den meisten ausreichen würde und mit einer guten Dynamik überzeugen kann. In der maximalen Bass-Intensität-Einstellung übersteuert dieser aber schnell bei höheren Lautstärken, hier sollte man nicht allzu viel erwarten von den kleinen Treibereinheiten. Durch den fehlenden Center-Kanal fehlt der Soundbar auch eine prägnante Stimmenwiedergabe. Hier kann der DSP nicht zaubern und Dialoge etc. werden etwas blass wahrgenommen, ihnen fehlt es an Kraft und an der Dominanz, welche sonst eine Soundbar eigentlich auszeichnet. Die höhere Sprachverständlichkeit kombiniert mit mehr Tiefton und einen effektvolleren Raumklang sind eigentlich die kaufentscheidenden Argumente für eine Soundbar. Ersteres fehlt aber der Sony bzw. überzeugt in der Praxis nicht. Da helfen auch die möglichen Einstellungen oder Klang-Presets nicht. 

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Bei Filmen wie z. B. Mad Max oder Serien wie Star Wars: The Mandalorian ist eine zwar eine kraftvolle Dynamik und ein wenig Räumlichkeit wahrnehmbar, aber die Protagonisten vermischen sich mit dem restlichen Sound und sind somit teilweise schwerer zu verstehen, als ich es von anderen Soundbars gewohnt bin. Zusätzlich kommt auch noch der kraftvolle Bassbereich hinzu, der das gesamte Klangbild auch mal schnell dominiert und somit eine klare Staffelung der Soundkulisse nicht wirklich ermöglicht. Die Soundbar hört sich nicht schlecht an und bei einem normalen TV-Programm oder Live-Sport Übertragung ist sie auch sehr souverän unterwegs, bringt die Stimmen gut zum Hörplatz und überzeugt mit einer stimmigen Tonaufwertung des TVs. Aber sobald eine aufwändige Produktion mit Mehrkanal-Tonformaten über den Bildschirm flimmert, wirkt die Soundbar etwas überfordert mit „nur“ ihrem Stereokanal und vermischt die Kanäle für Empfinden zu stark miteinander.

Bei der reinen Musikwiedergabe kann dagegen die 2.1 Auslegung wieder punkten. Ob Musikvideos über Youtube oder diverser TV-Sender, oder mittels Smartphone über Bluetooth, Musikhören kann man mit der Sony Soundbar. Der Klang wirkt auch recht erwachsen und eine einfache Kompaktanlage kann damit ersetzt werden. Ein ähnliches Bild bzw. Klangbild habe ich auch beim „Zocken“ mit meiner Playstation 5 wahrgenommen. Den positiven Eindruck erzeugt aber größtenteils der dynamisch agierende integrierte Subwoofer, der Spaß macht und Actiongames auch immersiv rüberbringt. Hier braucht es auch meist keine klare Zuordnung , hier steht der Spaß im Vordergrund und da muss auch keiner unbedingt auf jedes kleine Detail achten.


 

 

 

Fazit 

Wo mich die Sony HT-G700 mit ihrem Gesamtkonzept noch beeindruckte, ist die HT-X8500 etwas differenzierter zu betrachten und kann leider nicht komplett meine Erwartungen erfüllen. Optisch ist die Soundbar wertig gehalten, das imitierte Leder-Design und der angedeutete Aluminiumsockel sind klasse umgesetzt, auch wenn alles nur aus Kunststoff besteht. Dazu gesellt sich eine ansprechende Fernbedienung. Aber auch technisch bringt die HT-X8500 einiges mit und neben Decoder für aktuelle Tonformate wie Dolby Atmos, DTS:X, hat Sony auch einen eARC-Ausgang integriert bzw. ermöglicht das Durchschleifen von HDR, Dolby Vision etc.. Zwei HDMI-Anschlüsse, ein optischer Eingang und Bluetooth 5.0 runden die Ausstattungsliste ab.

Durch das fehlende Display wird die Bedienung unnötig verkompliziert und gestaltet sich im Alltag nicht so intuitiv wie man sich das als Nutzer wünscht. Auch die Soundkulisse überzeugt nicht vollends. Auf der einen Seite steht eine beachtliche Tieftonperformance für solch eine kompakte „Tonstange“ mit guter Dynamik und Kraftentfaltung. Diese führt zusammen mit den beiden Stereolautsprechern gerade bei der Musikwiedergabe oder beim Zocken, für eine stimmige und sehr spaßige Klangkulisse. Gleiches gilt auch für das normale TV-Programm mit Reportagen oder Live-Sport-Übertragungen.

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Auf der anderen Seite überzeugte die Soundbar mich nicht bei der Film- oder Serienwiedergabe mit Mehrkanal-Tonformaten. Der fehlenden Center-Kanal mündet in einer vermischten Soundkulisse wo Schauspieler teilweise schwer zu verstehen sind. Die Sprachverständlichkeit leidet einfach in dem sie sich mit der restlichen Soundkulisse untergeht. Auch ist der Mitteltonbereich generell etwas schwach ausgeprägt, was zusätzlich die Dialogverständlichkeit erschwert. Das fehlende HDMI-Kabel möchte ich auch noch bemängeln. Wenn Features wie Dolby Atmos, DTS:X, Dolby Vision etc. beworben werden, ob ernsthaft brauchbar oder nicht sei mal dahingestellt, dann sollte man dem Nutzer wenigstens direkt das passende Kabel, einen Cent-Artikel, mit an die Hand geben.

Mit einem aktuellen Kaufpreis von um die 300,- Euro (UVP 399,- Euro) ist die Soundbar in meinen Augen einfach zu teuer. Der Markt hält bessere Alternativen parat. Aus dem gleichen Konzern überzeugte die erst kürzlich von uns vorgestellte Sony HT-G700 deutlich besser. Wer auf etwas Bass verzichten kann, dafür eine deutlich bessere Effekt- und Stimmenwiedergabe präferiert, sollte sich die LG DSN7CY genauer anschauen. Etwas preiswerter wird es mit der JBL Bar 2.1 Deep Bass.

 

Sony HT-X8500 2.1 Soundbar  

kompakte Soundbar mit potenten Bassbereich und aktueller Technikausstattung, 21.02.2021  
Pro
  • Verarbeitung / dezente Optik
  • wertige Fernbedienung
  • Dolby Atmos, Dolby True-HD / DTS:X, DTS-Master
  • Dolby Vision / HDR / 3D Signaldurchleitung
  • HDMI eARC / ARC / CEC
  • Anschlüsse / Bluetooth 5.0
  • dynamischer Bass / Kraftentfaltung
  • Musikwiedergabe / Gaming geeignet (Spaßfaktor)
Contra
  • fehlendes HDMI-Kabel
  • trotz Decoder, keine Höhenlautsprecher
  • Stimmenverständlichkeit 
  • Bedienung / fehlendes Display
  • Bassbereich übersteuert schnell
  • Preis-Leistung
Elac Debut Reference Serie 1k

 

 

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