Test: LG OLED CX - 2021 noch eine Empfehlung?

LG OLED65CX9 newsDer LG OLED CX der 2020er TV-Generation im Test. Jene Produktserie ist nun schon eine ganze Weile am Markt und brachte Dolby Vision IQ, HDMI 2.1 sowie weitere interessante Features mit. Aber ist der TV unter der Prämisse der bevorstehenden 2021er C1-Geräte immer noch eine Empfehlung wert? Wir haben dies geprüft und auch die aktuellen Konsolen Playstation 5 und Xbox Series X angeschlossen…

 

 

Kurz zur Auffrischung bzw. das jeder im Bilde ist: Die Generation rund um den CX (also BX, CX, WX, RX) wurde bereits letztes Jahr vorgestellt, zählt aber keinesfalls zum alten Eisen. Wurden diese Geräte doch zur damaligen Vorstellung als absolut „Gaming-Ready“ für die inzwischen aktuelle Konsolen-Generation rund um die PlayStation 5 und Xbox Series X beworben. Im Laufe des Jahres wurde kleinere Ungereimtheiten bekannt, die in vielen Fällen zwar nicht so schwerwiegend sind wie sie klingen, aber dennoch eine gewisse Beeinträchtigung nach sich ziehen.

 LG OLED CX 02

Doch wie sieht es nun aus, wenn man die CX-Serie mit der bevorstehenden Baureihe für 2021 (A1, B1, C1, G1, Z1) vergleicht? Diese Punkte sollen im nachfolgenden Artikel einmal genauer aufgegriffen werden. Auch zeigen wir Dir auf, warum der LG CX immer noch eine Kaufempfehlung wert ist – nachfolgend gibt es noch ein wenig Videomaterial zum Begutachten:

Wie man schon an den Namenskürzeln erkennen kann, führt man die Buchstabenkennung weiter fort. Das „X“ im Namen steht für die 10, jedoch in der alten römischen Schreibweise niedergeschrieben. Gesprochen heißen die Modelle dann quasi B10, C10 usw. – sehen aber auf dem Papier wohl etwas komisch aus. Das Betriebssystem webOS an sich bedarf wohl keiner weiteren Vorstellung. Die Staffelung und Aufbau der Menüs sind im Kern schon bekannt und bieten inzwischen eine breite App-Kompatibilität. Dazu zählen u.a. Disney+ ,skyQ (zur Vorstellung), Netflix, Amazon Prime sowie aber auch Apple+ um dabei nur die Bekanntesten zu nennen.

LG OLED CX 22

Abgesehen vom BX, haben in diesem Modellzyklus alle Geräte den alpha9 gen. III Prozessor verbaut bekommen. Der BX als designiertes Einstiegsgerät arbeitet hingegen mit der „leistungsschwächeren“ alpha 7 gen. III Ausführung. Selbstredend stopf LG die eigene Produktpalette wieder mit marketing-technischen Knallbegriffen voll. So sind bereits seit 2019 wieder federführende Buzzword im Produktmarketing anzutreffen. Gemeint sind damit u.a. AI Picture Pro, AI Sound Pro und AI Brightness Control.

 

G-Sync, FreeSync, VRR / ALLM / BFI - Ist-Zustand 2021

Im Eingangs verlinkten Video sind wir bereits ausführlich auf das Thema des Gamings eingegangen. Neben G-Sync und FreeSync, wird VRR (Variable Refresh Rate) und ALLM (Auto Low Latency Mode) unterstützt. Jetzt aber in Verbindung mit G-Sync bzw. FreeSync will man zusätzlich das Tearing nochmals weiter herunterdrücken. Dabei wird das sprichwörtliche „Zerreißen“ bzw. Artefaktbildung bei der Darstellung des entgegengewirkt. Nun hat sich im Laufe der letzten Monate herausgestellt, dass die 2020er Generation (vermutlich ein Hardware-) Problem bei der Darstellung von 4K/120Hz-Inhalten (+ VRR bzw. G-Sync) hat und so ein Stottern in dunklen Bereichen das Ergebnis ist. Zwischenzeitlich hatte LG mit dem Firmware-Update 03.21.03 für „Abhilfe“ gesorgt. So solltest Du im Falle eines Kaufes und beim Vorhaben, das Maximale in diesem Bereich aus dem TV herauszuholen, unbedingt die aktuellste FW-Version aufspielen. Übrigens, die PlayStation 5 unterstützt aktuell immer noch kein VRR und ALLM sowie die 8K-Bildausgabe – mal vom fehlenden Quellmaterial ganz abgesehen (Spiele).

LG OLED CX 10

Auch der Punkt der Black Frame Insertion, kurz BFI, sollte nicht unterschlagen werden. Dabei werden Bilder dem eigentlichen Bild (schwarze Bilder) hinzugefügt um dieses nochmals flüssiger wirken zu lassen. Bei der 2020er Generation von LG ist es, dass die Modelle mit der Kennung „OLED Motion Pro“ versehen sind, dies auch unterstützen. Konkret sind das die OLED-Baureihen GX, CX und BX.

 

LG OLED CX - im Überblick
 Bezeichnung  65OLEDC9X
 Verfügbare Größen
 48, 55, 65, 77 Zoll
 LCD-Diagonale  165 cm
 Homepage  www.lg.com
 Straßenpreis  ~ 1950,- EUR
 Maße  128 x 50 x 75,2cm (B x T x H) 
 Gewicht  24,0 Kg (ohne Fuß)
 32,6 Kg (mit Fuß)
 Weitere Daten
 Auflösung  3840 x 2160 Pixel / 2160P/60Hz 10 Bit
 Format  16:9
 HDR  HDR10, HLG, Dolby Vision
 Blickwinkel  178° / 178°
 10-Bit Panel  Ja
 Panel-Typ  OLED
 Betriebssystem  webOS 5.0
 3D-Funktion  - 
 Interner Speicher  16GB
 Energieverbrauch  typisch: 137W
 Standby: 0,3W
 VESA-Standard  300 x 200mm
 Farbe  Schwarz
 Konnektivität
 Audio  ▪ 2.2-Soundsystem 40W Leistung
 Anschlüsse  ▪ 4x HDMI 2.1 (4K 120hz)
 ▪ 3x USB 3.0
▪ 1x CI+ Slot 1.3 (Common Interface)
 ▪ 1x SAT-Tuner (F-Buchse)
 ▪ 1x RF-Stecker (Terrestrisch)
 ▪ 1x RJ45-Netzwerkport
 Tuner-Anzahl / Typ  ▪ 2x DVB-T2 (HD), -C, -S, -S2
 weitere Features
 Ausstattung  ▪ WLAN 802.11 ac integriert
 ▪ WiFi Display (Miracast) - Google Cast
 ▪ HbbTV, DLNA
 ▪ UHD-Upscaler
 ▪ USB-Recorder
 Videoformate  MP4, MKV, MPG, TS, WMV, AVI, M2TS, MOV, MTS, VOB
 Video-Codecs  MPEG-2, H.265, H.264
 Audio-Formate  FLAC, M4A, MP3, OGG, WAV, WMA

 

Welche Modelle gibt es aktuell? Wie schon in den Jahren zuvor werden mehrere Versionen angeboten. Im Falle des CX sieht es so aus, dass es zwei Ausführungen bei der Farbe des Standfußes gibt. Der LG OLED65CX9 hat einen Anthrazit-farbenen Standfuß und der LG OLED65CX8 einen etwas helleren. Technisch sind beide Ausführungen identisch.

Sollte ich noch einen CX kaufen oder auf die neue Serie warten? Die Frage lässt sich einfach, aber auch umfangreich beantworten. Willst Du jetzt einen guten TV und ein preislich attraktives Angebot findest, dann greife zu! Sind Dir aber kleine Ausstattungsunterschiede wie die vollständige Beseitigung möglicher VRR / ALLM Problematiken wichtig, oder möchtest das optisch und von der Bedienung komplett überarbeitete webOS 6.0 der kommenden Generation, dann warte! Hier findest Du nochmal alle Eckdaten für die 2021er OLED-TVs von LG. Preislich bewegt sich der 65 Zoll CX aktuell bei knapp unter 2000 Euro, war im Laufe der letzten Wochen aber auch immer mal für weniger zu bekommen (inkl. LG Cashback). Zur Erinnerung, die UVP von 3099 Euro wurde lange Zeit auf einem ähnlichen Niveau gehalten. Dass auch der kommende C1 im Preis schnell nachgeben wird ist m.M.n. nicht zu erwarten. Die UVP dafür beläuft sich für das 65 Zoll Modell auf 2800 Euro.


 

Detailansicht des TVs

Das Design der LG OLED-TVs ist eigentlich schon immer elegant und funktional gewesen. Einzig der OLED E8, der wahrlich ein tolles Gerät war / ist, hatte in puncto Standhaftigkeit im Sockelbereich ein wenig Skepsis hervorgerufen. Mittlerweile gibt es die Serie auch schon gar nicht mehr und wurde von der G-Reihe ersetzt. Aber zurück zum CX, dieser steht sehr stabil auf dem wirklich massiven Standfuß (12 Kg), der ein stattliches Gewicht von insgesamt 35 Kg erzeugt und zu keiner Zeit das Gefühl vermittelt, dass das sensible Stück Technik ins Wanken geraten könnte. Der vordere Bereich dient nicht nur als Fuß, sondern hat auf Grund seiner geschwungenen Form auch als Ziel, den Klang der im unteren Bereich befindlichen Lautsprecher „zum Hörer zu transportieren“. Wir haben als Testgerät die Version mit dunklem Standfuß (CX9L) in Verwendung gehabt. Das Panel selbst ist bekanntlich gerade einmal 5mm dünn und der im unteren Drittel befindliche Technikbereich kommt auf vier Zentimeter in der Tiefe.

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Der Anschlussbereich ist vollends ausgestattet und bietet seit Jahren das Bewährte, was man bereits kennt. Die seitlich ausgeführten HDMI-2.1-Anschlüsse bieten zwar „nur“ den Durchsatz von 40 Gbit/s (nominelle Bandbreite der Schnittstelle soll 48 Gbit/s betragen), aber solang es noch keine 12-bit Panels am Markt gibt, ist dieser Datendurchsatz ausreichend, gerade auch in Bezug auf die aktuelle Konsolen-Generation oder PCs mit HDMI-2.1-Grafikkarten. Das Thema ALLM und VRR wurde bereits angeschnitten und mittels Firmware-Update so weit gefixt, dass ein Betrieb ohne Einschränkungen möglich ist. Mangels Content (Spiele / Filme) und noch nicht ausgerollter Features auf der PS5, lassen sich die Features noch nicht vollends auf Funktionalität testen.

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Natürlich wird auch eARC unterstützt um mögliche 3D-Tonspuren (Atmos) vom TV verarbeiten und an entsprechende Endgeräte ausgeben zu lassen. Selbstredend werden auch die "gewöhnlichen" Ton-Signale übermittelt. Die beiden Twin-Tuner für Kabel, Satellit und Antenne machen ein USB-Recording oder Timeshift-Konsum über eine externe Festplatte möglich So lässt sich eine Sendung aufnehmen, während man ein anderes Programm ansieht. Ein optischer Audio-Ausgang, einen Kopfhörer-Anschluss und Bluetooth (5.0) runden das Anschluss-Portfolio des CX ab. Für die Integration ins eigene Netzwerk steht ein WiFi-Modul (802.11 ac), aber auch ein RJ45 LAN-Stecker zur Auswahl. Für die Speisung von externen Inhalten, bspw. über einen USB-Stick, stehen drei USB-2.0-Ports zur Verfügung. Schade das man hier immer noch auf einen alten Standard (2.0) setzt und nicht schon die schnelle Anbindung bereitstellt. Aber auch mittels des bekannten Screen-Mirroring als auch AirPlay (Apple-Endgerät notwendig) lassen sich Bilder oder Videos auf dem TV abspielen.

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Wer übrigens vor haben sollte, sich eine Soundbar vor den TV zu stellen, der sollte sich bewusst sein, dass diese mit großer Wahrscheinlichkeit in den Sichtbereich des Panels platziert wird. Wir bereits beim Test der LG DSN8YG 3.1.2 Soundbar dargestellt, sind dies zwei bis drei Zentimeter Höhenunterschied, vom Blickwinkel mal komplett außen vorgelassen. Das aber nur mal als nice to know (…)

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Fernbedienung

Abschließend wollen wir noch ein paar Worte zur Fernbedienung verlieren. Das Design ist seit vier Jahren quasi unangetastet. Warum gutes auch ändern? Wünschenswert wäre sicherlich auch eine hochwertigere Anmutung wie es beispielsweise die 2016 / 2017er Geräte mit der Signature Deklaration schon hatten. Die aktuelle Version agiert ebenfalls als Sprachfernbedienung in der man seine Content-Wünsche loswerden kann. Im Anschluss öffnet, startet oder sucht der TV den entsprechend angeforderten Inhalt über die ihm zur Verfügung stehenden Kanäle (YouTube, Netflix, Amazon etc.).

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Wem diese hier wirklich nicht zusagt, der kann sich mit der PM20GA.AEU eine hochwertige Alumnium-Fernbedienung nachkaufen. Dies soll es mit unserer Vorstellung gewesen sein. Für 2021 hat LG ja eine komplett neue Fernbedienung vorgestellt, die auch kleine Raffinessen wie NFC beinhalten soll.

 


 

Betriebssystem webOS 5.0

Das Betriebssystem bedarf eigentlich keiner großen Beschreibung mehr. Jeder der sich wirklich für einen LG TV interessiert, egal ob die aktuelle, kommende oder ältere Generation, wird unweigerlich schon einmal von der intuitiven Bedienung gehört haben. Das Pointer-basierte OS spielt seine Stärken beim CX unter anderem mit sehr fixen Reaktionszeiten aus, die kaum bis gar keine Wartezeiten mehr nach sich ziehen. An dieser Stelle mal ein Vergleich: Stellt man bspw. einen C7 (von 2017) neben dem CX so wird in aller Härte deutlich, wie potent inzwischen die Rechenleistung geworden ist. Ob nun beim Durchschalten der jeweiligen Menüs, oder dem Starten jeweiliger Apps, man merkt den Unterschied sehr stark.

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Das Kacheldesign agiert in dem Sinne, dass die Fernbedienung wie ein Laserpointer funktioniert und man so die jeweiligen Menüpunkte auswählen kann. Geht man bspw. auf den Netflix-Button, wird nach minimaler Wartezeit auch direkt eine Content-Vorschau eingeblendet. Das Funktioniert soweit für alle installierten Anwendungen und wirkt auch nicht störend, da das primäre TV-Signal weiterhin sichtbar bleibt. Nervige Overlay-Werbung lässt sich zudem in den Tiefen des Betriebssystems auch abstellen, sofern man das möchte.

Der sog. Content Store funktioniert ähnlich wie es ein Play Store von Google macht und stellt die Anwendungen bereit, welche sich auf dem LG Gerät installieren lassen. Die reichweitenstärkste Bandbreite wird vollends unterstützt, hier muss man keine Angst haben auf eine gewünschte App nicht zugreifen zu können.  Interessant ist auch, wie schon seit fünf Jahren bekannt, die Gallerie-Funktion. Hier lassen sich u.a. Themes herunterladen und Diashows der gewünschten Bildermeister wiedergeben. Gleichermaßen fungiert dies auch wie ein Bildschirmschoner.

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Die zentrale Steuereinheit für jegliche Eingangsquelle wird in Form des Home Dashboard realisiert. Hier bekommt man als Anwender eine Übersicht der Quelle, verfügbaren Server, IOT-Schnittstellen sowie auch eine Live-Ansicht des aktuellen TV-Bilds. Für LG selbst ist das Thema Smart Home sehr wichtig, haben sie ja doch auch Kühlschränke und Waschmaschinen im Angebot (...) Selbiges kann man u.a. auch hier an dieser Stelle „vernetzen“ und ein gewisses Maß an Informationen abgreifen. Gleiches gilt aber auch für sonstige IOT-Geräte, beispielsweise einer Hue-Bridge um Regeln im Haushalt zu erstellen. Aber das soll nicht der Fokus unseres Artikels sein.

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Die eigentliche Struktur, wenn man sich bspw. durch Netzwerkpfade oder externe Datenträger navigiert ist seit Jahren unverändert und absolut solide. Dies ist selbsterklärend, geht wie schon beschrieben auf Grund der Prozessorleistung auch extrem flott von der Hand und macht in der Anwendung einfach Spaß. Selbstredend lassen sich all diese Schritte auch mit der Pointer-Navigation der Magic-Remote durchführen.


 

Allgemeine Menüführung

Die Steuerung der wichtigsten Elemente und Settings des TVs wird über eine breite Menüleiste auf der linken Seite vorgenommen. Diese hält geschachtelt und übersichtlich alle Unterpunkte bereit die es zu Bedienung des TVs benötigt. Die generelle Einstellungsvielfalt ist enorm, sodass es vermutlich den Rahmen sprengen dürfte hier alles aufzuzählen. Vermutlich dürften die Menüpunkte rund und die Bildoptimierer diejenigen sein, welche man am Häufigsten aufsuchen wird. Die mit True Motion betitelte Zwischenbildberechnung lässt sich inzwischen so fein auf das eigene Gefallen justieren, dass dort definitiv der richtige Wert für sich selbst dabei ist. Oder man lässt es gänzlich weg und zählt zur Fraktion die den Filmmaker Modus favorisieren.

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Wichtig zu nennen sind auf jeden Fall die TV-Presets welche gerade für HDR-Inhalte interessant und wichtig sind. In Summe hat der Anwender hier 10! Farbprofile für den richtigen Anwendungsfall zur Auswahl. Gleiches trifft dann auch nochmal selbst für HDR bzw. Dolby Vision Content zu, hier kann selbst nochmal zwischen vier weiteren Farbprofilen ausgewählt bzw. der HDR-Effekt selbst dann angepasst werden. Individualisierungsspielraum ist mehr als vorhanden. Bei der Netzwerkkonnektivität kann man hier als Anwender auf WiFi (802.11ac) oder auch auf die kabelgebundene Variante zurückgreifen.

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Einige aktuelle OLED-Modelle, wie auch der LG CX, verfügen über einen Lichtsensor, mit dem der sogenannten Dolby Vision IQ Modus (automatisch) gesteuert wird. Jenes Feature wird in den Menüstrukturen als AI Helligkeit geführt. Hat man dabei den HDR-Bildmodus Kino Home aktiviert, ermittelt der besagte Lichtsensor die aktuelle Raumhelligkeit und reguliert die Bildwiedergabe bzw. Bildhelligkeit automatisch. Der Bildprozessor ist dabei aber so schlau und versucht nicht einfach subtil die Helligkeit des Gesamtbildes anzuheben oder zu senken, sondern beschränkt dies auf einzelne Teilbereiche um so eben, eine „perfekte“ Darstellung der jeweiligen Szene zu kreieren.

 

Toneinstellung / Sound-Settings

Die Toneinstellungen lassen auch keine Wünsche offen. Mal davon abgesehen, dass LG einer der ersten Hersteller war, die ihren OLEDs Dolby Atmos Signale verarbeiten und an externe Geräte weiterschicken ließen, bekommt auch der Ottonormalo hier alles geboten was notwendig ist um eine kleine externe Anlage anzuschließen. Aber nochmal kurz zu Dolby Atmos, der CX kann beispielsweise aus Netflix oder Amazon Prime eine Atmos Tonspur aufnehmen, verarbeiten und dann zu einem AVR senden oder einer entsprechenden Soundbar senden und ausgeben. Mittels Die HDMI eARC-Schnittstelle ist dabei Mittel zum Zweck. Natürlich ist auch ein digitaler optischer Audioanschluss vorhanden. Als idealer Spielpartner stand uns für den Test auch eine LG DSN8YG 3.1.2 Soundbar (zum Testbericht) zur Verfügung. Beide Geräte harmonierten perfekt miteinander.

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Nutzt man beispielsweise den internen Lautsprecher / Soundbar, steht unter anderem ein Equalizer zur Verfügung mit dem man seine Ton-Optimierungen durchführen kann. Aber auch generelle Einstellungen lassen sich vornehmen, was in der Art und Weise als Standard bezeichnet werden kann. Um es an dieser Stelle kurz machen, dem Gerät fehlt es quasi an nichts. Alle Settings sind mehr als umfangreich vorhanden, von den Tiefen der Bildanpassungen, bis hin zur Anwendungserleichterung, man vermisst zu keiner Zeit eine Einstellung. Auch darf nicht vergessen werden zu erwähnen, dass im CX ein wirkliches Soundsystem steckt, dass den Namen auch verdient hat. Nicht zu vergleichen mit etwaigen Schreimembranen aus alten Generationen. Man kann diese wirklich effektiv nutzen. Inwiefern die Klangleistung ausreicht, muss dann aber jeder selbst beurteilen.


 

Messwerte HDR

OLED-typisch stehen natürlich der perfekte Schwarzwert, sowie auch brillante Farben schon seit je her für die selbstleuchtenden Pixel im Panel. Neben den „nahezu perfekten“ Farben gesellt sich auch eine hohe Blickwinkelstabilität, welche oftmals ja schon fast außer Acht gelassen wird. Gleich vorne weg möchte ich an dieser Stelle mit eine wenig Transparenz um die Ecke kommen (…) um auch künftig wirklich valide Aussagen zu einer etwaigen Bildqualität verfassen zu können, setzen wir auf einen Portrait Displays C6 HDR2000 Messgerät sowie einen VideoForge Pro als Testbildgenerator. Im Zusammenspiel mit der dazugehörigen Calman Software lassen sich dementsprechend Stärken oder Schwächen eines TV-Gerätes aufzeigen. Sollten diesbezüglich Anregungen oder ähnliches im Raum stehen, bitten wir um konstruktives Feedback. Für die Nachfolgenden Messungen haben wir auf die LG AutoCal-Funktion zurückgegriffen sowie den Cinema-Modus als Farbprofil ausgewählt und die Helligkeit auf auf 100 cd/m² fixiert (15% Toleranz mit einberechnet).

HDR Colourchecker

Bzgl. der ganzen Filmmodi bedarf es sicher noch ein, zwei Worte zur Erklärung. Speziell der Filmmaker Modus zielt darauf ab, dass die Farben so auf dem TV dargestellt werden, wie sich auch auf der Bluray hinterlegt wurden bzw. vom Filmemacher angedacht. Die anliegenden 100 cd/m² (oder nits) sind dafür aber auch nur für dunkle Kinoräume geeignet. In Wohnräumen braucht man daher deutlich mehr Leuchtkraft. Auch werden zusätzliche Bildverbesserer komplett deaktiviert, wie bspw. die TruMotion-Funktion (Zwischenbildberechnung) die eine flüssigere Darstellung zur Folge hat und eben nicht in 24p wie beim Filmmaker Modus.

HDR Pre Calibration HDR Post Calibration

Rein subjektiv empfunden dürfte ich vermutlich zu den Filmbanausen zählen, die die Helligkeit auf maximal stellen und einen guten Mittelwert der Zwischenbildberechnung ansetzen. Macht man das, spielt der LG CX seine Stärken vollends aus. Ob nun in dunklen Nachszenen des DC-Comic-Universums, oder Action-geladener Schlachtszenen der Marvel-Gegenstücke – beides ist imposant, farbprächtig und szenengewaltig dargestellt. Die Messungen zeigen es zudem, dass bereits im Auslieferungszustand (gut unser Gerät hatte schon einigen Testrotationen bei verschiedenen Redaktionen durch) eine sehr gute Farbtreue gewährleistet ist. Die Stärken sind ganz klar in der HDR-Wiedergabe zu finden. Gerade in Kombination mit Dolby Vision wird das Bild nochmals mehr deutlich garniert als ohnehin schon, auch funktioniert Dolby Vision IQ recht interessant, würde ich persönlich aber nicht empfehlen, da der Sensor zu sehr Einfluss auf das Bild nimmt. Die Bild-Zuspielung erfolgt im Übrigen entweder über die bekannten Streaming-Anbieter sowie auch mittels unseres Panasonic UB9004, der als Referenz-UHD-Player seinen Weg in die Testräumlichkeiten gefunden hat.

 

Messwerte-SDR

Selbstredend soll auch die Leistung im SDR-Bereich betrachtet werden. Diese ist ebenfalls als sehr gut zu einzuordnen. So lassen sich auch ältere Filme oder Serien anschauen, da sie größtenteils hochskaliert werden. Grundlegend sollte man bei einem OLED-TV aber folgendem Credo nachgehen: das Panel zeigt schlechtes Quellmaterial hammerhart auf, wie schlecht es wirklich ist. Das könnte mitunter bei nicht HD-TV-Sendern der Fall sein, sollte man sich darüber „wundern“ (…)

SDR Colourchecker SDR Saturation Sweap

 

Peak Luminance / max. Helligkeit

Offizielle Helligkeitswerte gibt LG als Hersteller der OLED-Panels ja nicht an, auch nicht bei der neuen 2021er Generation. Im Schnitt gilt aber, dass für die 2020er Generation als Overall-Peak ein Wert von 600-700 nits gemessen werden kann. Eine Sonderrolle bekleiden an dieser Stelle die Panasonic Geräte mit Master HDR OLED-Panel (HZW1004, HZW2004). Diese sollen bis zu 20 Prozent mehr Spitzenhelligkeit liefern, dass aber nur am Rande. Wir konnte bei unserem Testgerät einen Wert von 684 Nits ermitteln, was gemessen an der aktuellen technischen Grundlage sehr gut ist. Erst die LG OLED Evo Geräte der kommenden Generation werden mit deutlich gesteigerter Helligkeit daherkommen, wieviel effektiv hat LG nicht verraten.

Peak Luminance

 

 

Response Time / Input Lag / Gaming

Der sogenannte Input Lag stellt bekannter Maßen die Reaktionszeit dar in dem das Videosignal am Panel ankommt und dem Moment, wenn das gewünschte Bild auch wirklich dargestellt wird. Ist dieser Wert zu hoch, wird das Spielgeschehen negativ beeinflusst und man bekommt bspw. Spielinhalte später angezeigt als der Gegner am anderen Ende der Kupferleitung. Gerade in Zeiten von Online-Gaming ein immer wichtig werdender Punkt den es auch zu berücksichtigen gilt. Gleich vorne weg, die im Spielemodus anliegenden 14,5 ms sind in diesem Bereich vollkommen in Ordnung. Verwechseln sollte man das Ganze nicht mit der Reaktionszeit mit der oftmals im PC-Monitor-Segment geworben wird und die für den Bildwechsel verantwortlich ist. Hier wird oftmals von 1ms gesprochen und es fällt noch der viel wichtigere Nebensuffix „Grey to Grey“, was letztlich in Werten von rund 9ms (Reaktionszeit!) mündet, auch wenn ein viel niedrigerer Wert auf der Verpackung steht.

Response Time 03

Response Time 01 Response Time 02

Im Standardprofil ließen sich im Übrigen rund 89ms ermitteln. Solltet ihr als wirklich im schnellen Shooter-Segment unterwegs sein empfiehlt es sich auf jeden Fall, das TV-Profil beim Anschalten des PCs oder der Konsole zu wechseln. Apropos Konsole, die Xbox Series X und PlayStation 5 erfreuen sich auch vollständiger Kompatibilität, auch wenn Sony immer noch kein Update für ALLM und 120fps bereitgestellt hat (Mitte Februar 2021). Die HDMI-2.1-Schnittstellen sind zwar auf 40 Gbit/s „limitiert“, werden aber keinesfalls von der aktuellen Technik, egal ob Konsole oder PC-Plattform, vollends ausgefahren. Wer also damit zocken möchte ist bereits sehr gut aufgestellt, Schnittstellen, Input-Lag und Funktionsumfang (ALLM, VRR und 120p-Wiedergabe) sind mit integriert. Aktuell fehlen zwar noch die ersten „richtigen“ Next-Gen-Titel, aber die bereits existierenden zaubern auch schon ein erstklassiges HDR-Bild auf die Mattscheibe.


 

 

Fazit

Der LG CX kann viel, verdammt viel. Wie sich schon im Laufe der letzten Monate herausgestellt hatte, sind bei der TV-Serie aus 2020 einige Probleme aufgetaucht, die LG aber mittels Firmware-Update größtenteils abstellen konnte. Lässt man dies mal außen vor, bekommt man als Käufer eine Smart-Home-Maschine an die Hand, die in der Anwendung immer noch die Referenz darstellt. Kern des Ganzen stellt dabei das Betriebssystem webOS 5.0 und die dazugehörige Pointer-Steuerung mittels der Fernbedienung. Die App-Kompatibilität ist über allem Maße gegeben und bietet inzwischen auch den Support für die Apple Homekit-Integration, sowie die Steuerung und Verwaltung von weiteren IOT-Geräten, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Aber natürlich auch dem Kerngeschäft der Bilddarstellung, egal ob in Filmen oder Serien glänzt das Gerät. Eine exzellente Bilddarstellung und der volle Funktionsumfang hinsichtlich der neuesten Konsolengenerationen Playstation 5 und Xbox Series X sprechen für sich. Kritik kann man dem TV im Grunde genommen keine abgewinnen. Jetzt ist die alles entscheidende Frage ob man diesen kaufen oder auf die 2021er Generation warten sollte? Wir meinen: Kaufen, wenn es ein gutes bis sehr gutes Angebot gibt! Die neue Generation wird voraussichtlich ab April im Laden stehen. Zudem ist auch noch nicht klar, welchen wirklichen Mehrwert diese, also in diesem Fall der 2021 C1 gegenüber dem 2020 CX bieten wird. Die gesteigerte Helligkeit bekommt jedenfalls nur der deutlich teurere Evo G1 spendiert. Trotz allem ist der CX als 65 Zoll Gerät eine absolute Kaufempfehlung, der in den nächsten Monaten aber definitiv abverkauft werden wird.

 

LG OLED CX

edler und hochwertig verarbeiteter Lautsprecher mit hoher Musikalität, 17.02.2021  
Pro
  • komfortable und intuitive Bedienung (webOS 5.0)
  • hochwertig anmutendes Produkt-Design
  • umfangreiche Menüeinstellungen
  • sehr gute Bildqualität bei entsprechendem Content
  • nahezu perfekte Farb-, Schwarz-, und Kontrastwerte
  • Gaming-Kompatibel: ALLM und VRR, HDMI 2.1, 4K@120Hz
  • integrierte Lautsprecher liefern guten Klang
  • aktuell recht gutes PL-Verhältnis
Contra
  • DTS wird nicht mehr unterstützt
LG OLED CX 10

 

LG OLED CX 10

 

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