Test: Panasonic SC-GA10 Smart-Speaker

Panasonic GA10 newsDer Panasonic SC-GA10 wurde bereits vergangenen August 2017 in Berlin zur IFA 2017 der Öffentlichkeit präsentiert und fast genau ein Jahr später ist er in unserer Redaktion. Der sprachgesteuerte Lautsprecher unterstützt viele Musik Streaming-Anbieter wie Spotify, Google Play Music, TuneIn Radio und Deezer und setzt für einen raumfüllenden Klang mit kraftvollem Bass auf hochwertige Audio-Technologien von Panasonic. Das möchten wir uns genauer anschauen und natürlich anhören.

 

 

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Zwar ist der Panasonic mittlerweile schon ein Jahr lang am Markt erhältlich, aber der aktuelle Straßenpreis von ca. 170,- Euro befindet sich mittlerweile weit unter dem Markteinführungspreis von 249,- Euro. Grund genug für uns, den edlen Lautsprecher aus dem Hause Panasonic mal genauer anzuschauen. Bevor wir uns dem Lautsprecher selbst widmen, erstmal ein kurze Übersicht der technischen Daten des GA10.

 

Panasonic SC-GA10  - Technische Details
 Bezeichnung  Panasonic SC-GA10
 Preis   ~ 170 EUR Stückpreis 
 Hersteller-Homepage  www.panasonic.com
 Maße  100 x 284 x 100mm (Breite x Höhe x Tiefe) 
 Gewicht  1,7 Kg Stück
 Daten
 Design  2-Wege-System (Bassreflex)
 Gesamtleistung  40 Watt
 Schallwandler  8cm Tieftöner
 2 x 20mm Hochtöner 
 Schnittstellen   Bluetooth 4.2 SBC / AAC
 WLAN IEEE802.11 ac/a/b/g/n 
 Dienste  Google Play Music, Spotify, Deezer, TuneIn 

 

Detailansicht

Neben den üblichen Kunststoffvertretern (bspw. JBL Link 20 oder UE BLAST) in diesem Lautsprecher-Segment, sticht der GA10 etwas heraus. Panasonic setzt beim kleinen Lautsprecher auf sehr hochwertige Materialen. Der Sockel ist aus fein gebürsteten Aluminium eingefasst und den im oberen Bereich umgibt ihn schwarzes Textilgewebe.

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Der Deckel ist transparent gestaltet und beherbergt die Steuerungselemente des GA10. Aber auch hier grenzt man sich mit einer berührungsempfindlichen Oberfläche von anderen Marktbegleitern optisch wie auch haptisch ab. Panasonic sieht den kleinen Lautsprecher nicht nur als Audiowiedergabegerät, sondern die optische Erscheinung soll auch als Designobjekt in modernen Wohnräumen herhalten. Das ist auch gut gelungen. Denn die Verarbeitung ist hervorragend, bietet eine schöne Wertigkeit und ist sicherlich auch dem weiblichen Geschlecht einfacher zu „verkaufen“ (…) 

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Hinter der Fassade sitzt aktuelle Technik des Elektronikriesen. Für die Audiowiedergabe sind zwei Hochtöner und ein Tieftöner zuständig. Die beiden 20mm großen Soft Dome Hochtöner sind dabei so ausgerichtet, dass sie einen großen räumlichen Effekt erzeugen. Dafür sorgt auch der von Panasonic entwickelte Schall-Diffusor. Der Tief- Mitteltöner fällt mit acht Zentimeter recht üppig für das schmale Gehäuse aus und besitzt eine Doppelschwingspule. Neben einer klaren Stimmwiedergabe,  soll eine gerollte Gummikante mit einem netzartigen Diaphragma, Verzerrungen im Tieftonbereich verringern und für einen kräftigeren Bassbereich stellt man dem Tieftöner ein Bassreflexrohr zur Seite.

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Bild: Panasonic Convention 2018

Da der GA-10 als stationärer Lautsprecher konstruiert wurde, besitzt er auf der Rückseite einen Stromanschluss. Das entspricht auch der Designsprache, denn für eine mobile Nutzung sind die eingesetzten Materialen nicht wirklich geeignet. Für die Kontaktaufnahme stehen dem Nutzer kabellose, sowie eine kabelgebundene Schnittstellen zur Verfügung. Neben WLAN mit aktuellen Standards, kann der Nutzer seine Musik auch via Bluetooth 4.2 zum Lautsprecher transportieren. Für Freunde von analogen Anschlüssen steht ein 3,5mm Klinkeanschluss auf der Rückseite zur Verfügung. Warum man den schon integrierten LAN-Anschluss ausschließlich nur zu Wartungszwecken nutzen kann, weiß nur Panasonic. Aber eine Netzwerkintegration via Kabel, bei einem stationären Lautsprecher, wäre sicherlich für den einen oder anderen interessant gewesen.

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Bei den Diensten beschränkt sich der Hersteller aktuell auf Google Play Music, was sich aufgrund der Google Assistent Fertigkeiten anbietet. Hinzu kommen noch die Dienste Spotify, Deezer und TuneIn. Hochauflösende Dienste wie TIDAL oder quobuz sind leider außen vor und müssen dann via Bluetooth vom Smartphone oder Tablet zugespielt werden. Soviel zum theoretischen Teil. Schauen wir uns den Lautsprecher jetzt mal unter Praxisbedingungen an und lauschen was er akustisch zu leisten vermag.


 

Praxistest / App-Steuerung

Um den Panasonic GA-10 einzurichten, benötigt man die Google Home App. Diese leitet einen durch einen umfangreichen Installationsprozess, der den smarten Lautsprecher erst "intellligent" macht. Hier ist es auch direkt möglich: Streaming-Dienste und deren Accounts, den Standort des Geräts oder die Spracherkennung zu konfigurieren. 

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Hat man als Nutzer den Prozess der Intialisierung des GA-10 hinter sich gebracht, kann man sich die Panasonic App runterladen, um mit dem Lautsprecher auf sein NAS, Streaming-Diensten oder andere Musikquellen zuzugreifen. Kommunizieren kann man aber schon nach der Einrichtung mit der Google Home App. Der Lautsprecher funktioniert hier, wie das Google Smartphone mit ihrem Voice-Assistant. Mit mit Aufruf "OK Google" aktivieren sich alle LEDs in der Front des Lautsprechers und signalisieren so dem Nutzer, das einem zugehört wird. 

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Jetzt kann man z. B. Fragen zum Wetter stellen, wann welche Kinoaufführung stattfindet oder sich einen Termin eintragen lassen. Aber auch Nachrichten spielt der Panasonic GA-10 ab, persönlich bevorzugte Nachrichtendienste lassen sich in der Google App festlegen. Oder der Assistant unterhält einen mit zufälligen Informationen, wenn man einfach fragt: "OK Google, erzähl mir was interessantes" bekommt man antworten wie "Gern, in der Antarktis ist das Eis im Schnitt 1,9 Kilometer dick", für den der schon vielleicht alles weis (...)

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Integration von Musikdiensten zur weiteren Zuspielung

Aber auch nützliche Sachen wie die Musiksteuerung sind möglich, wenn man vorher in der Google Home App seinen Streaming-Dienst inklusive Account hinterlegt hat. Für Besitzer von Google Chromecast geht die Steuerung sogar noch ein Stück weiter. Hier veranlasst der Lautsprecher per Zuruf das starten von Video-Apps wie Youtube oder Netflix auf dem verbundenen Fernseher. Des Weiteren lassen sich auch das Licht oder andere Smarthome-Geräte per Zuruf steuern, dazu müssen sie nur mit der Google Home App kompatibel und verbunden sein. Dafür muss aber der Lautsprecher die ganze Zeit aktiviert bleiben, im ausgeschalteten Zustand funktioniert das logischerweise nicht.

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Das kann für den einen oder anderen etwas befremdlich sein, das einem ständig jemand "zuhört". Ehrlich gesagt ist diese Entwicklung auch für uns noch etwas "fremd", es kann aber im täglichen Umgang mit vielen smarten Geräten einen wirklichen Nutzen haben. Das setzt natürlich eine Integration von vielen steuerbaren Smart-Home Geräten voraus. Gerade in Heimkinos, mit einer automatisierten Steuerung ist das ein sinnvoller Mehrwert, so lassen sich integrierte Lichtsteuerungen per Zuruf ausschalten oder ein Script starten, das eine Einschaltsequenz von unterschiedlichen Geräten ablaufen lässt.

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Wer seinen Lautsprecher gerne über die hauseigenen App bedienen möchte, für den stellt Panasonic eine übersichtliche Lösung im Playstore bzw. Appstore bereit. Die Panasonic Music Control bringt eine Unterstützung von oogle Play Music, Spotify, TuneIn und Deezer direkt mit. Wer eher mit TIDAL oder quobuz streamen möchte, muss dies über die Bluetooth-Schnittstelle realisieren und dann vom eigenen smarten Geräten streamen. Wer über eine große eigene Musiksammlung in digitaler Form verfügt, der kann mit Hilfe der App auch auf das heimische Netzwerk zugreifen und dort Musik von z. B. einer NAS streamen. Die Playersoftware zeigt neben dem passenden Cover auch das aktuell abgespielten Dateiformat an, lässt aber eine Information zur Auflösung vermissen.

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Neben vielen Einstellmöglichkeiten die direkt das System betreffen, gibt es auch vordefinierte Presets für die Klangverstellung. Neben Vorgaben wie Heavy, Clear etc. gibt die App dem Nutzer auch den Möglichkeit eines manuellen Eingriffs. Dafür stehen dem User ein Bass- und Höhenregler zur Verfügung und eine verstärkte Basseinstufung mit dem Menüpunkt: D.Bass.

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Die App-Steuerung von Panasonic ist schlicht gehalten, funktioniert aber einfach und flüssig. Dazu kann neben dem Lautsprecher, die App auch als Player für das eigene Smartphone dienen, dann sind aber Klangeinstellungen deaktiviert und es funktioniert nur die reine Wiedergabe. Die Oberfläche ist übersichtlich strukturiert, man findet sich gut zurecht und der Player selbst ist auch ganz schick geworden, denn er zeigt neben dem Cover auch das abgespielte Dateiformat ab. Neben den üblichen Formaten wie WAV und MP3, kann der GA-10 auch mit FLAC-Dateien umgehen.

 

Klangcheck

Damit wir auch klanglich alles aus dem kompakten Lautsprecher rausholen, streamten wir einige FLAC-Audiofiles über das Netzwerk mittels WLAN. Wir versuchten hier ein breites Spektrum an Genres abzubilden, um einen ausreichenden akustischen Eindruck vom GA10 zu erlangen.

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Klanglich fiel dabei auf, dass der Panasonic Lautsprecher trotz der kompakten Bauform den Raum mit einer guten Stimmenwiedergabe füllen kann. Gerade jazzige oder klassische Titel liegen dem kleinen Lautsprecher, da der Hochton- und Mitteltonbereich auch bei hohen Lautstärken hier kaum verzerrt und dynamisch aufspielen kann. Auch eine gewisse Räumlichkeit des Tons ist zu vernehmen, sitzt man ein Stück weiter weg umhüllt einen der Klang recht ordentlich und bietet eine gute Bühne. 

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Bei kraftvollen Titeln mit viel Temperament  und Bass fühlt sich der GA10 aber schnell überfordert. Bis zur Hälfte der maximalen Lautstärke ist das Klangbild recht ausgewogen, der Bassbereich ist im Ansatz zu hören, der Hochtonbereich spielt frei auf und der kleine Lautsprecher bietet eine harmonische räumliche Ausbreitung. Sobald aber die Lautstärke etwas über der Wohlfühlzone des Lautsprechers liegt, dankt er es mit einer hohlen Basswiedergabe und schnell auftretende Verzerrungen. Aber grundsätzlich ist die akustische Wiedergabe sehr zufriedenstellend. Passend zum äußeren Auftreten ist der GA10 kein Krawallbruder, sondern er möchte eher mit klaren und detaillierten Elementen in der Tonwiedergabe punkten. Eben ein Genießer der Musik und kein Partygänger. Kommen wir zum abschließenden Fazit


 

Fazit

Man kann ja von den aktuellen Entwicklungen wie Alexa, Siri oder dem Google Assistent halten was man möchte. Aber so schön in einem Designstück verpackt, welches auch noch akustisch überzeugen kann, lässt einen schon über die Nutzung solcher "Big Brother" Geräte genauer nachdenken. Aber das muss eben jeder für sich selbst entschieden. Jedenfalls ist Panasonic die Verarbeitung gelungen, die verwendeten Materialien werten den Lautsprecher auf und erleichtern eine unscheinbare Integration in die eigenen vier Wänden, was auch der weiblichen Akzeptanz in einigen Fällen zuträglich sein dürfte.

Die Steuerung ist dank der berührungsempfindlichen Oberfläche kinderleicht, dabei unterstützt auch die Google Home bzw. Panasonic Music Control App. Nach einer umfangreichen Einrichtung stehen dem Nutzer viele Funktionen und Steuerungsoptionen von Smart-Home-Geräten zur Verfügung. Wer akzeptiert, das einem ständig jemand „zuhört“ bekommt hier einen praktischen Helfer für den Alltag, der einem Nachrichten vorspielt, Rezepte raussucht, Musikwünsche erfüllt oder eben das Licht im Wohnzimmer dimmt, eventuelle Installationen natürlich vorausgesetzt.

Aber der GA10 ist nicht nur ein „Befehlsempfänger“, er kann auch musizieren. Denn auch klanglich bietet der kleine rechteckige Lautsprecher eine ausgewogene Performance. Gerade der markante Hochtonbereich und gut interpretierte Räumlichkeit überzeugten. Entspannte Titel aus dem Jazz- oder Pop-Genre wurden akustisch gut aufgearbeitet und dem Hörer erstklassig präsentiert. Bei beatlastigen Tracks aus der Technoszene oder dem R&B Bereich, neigte der Lautsprecher bei höheren Lautstärken zu leichten Verzerrungen und bot eine teilweise hohle Basswiedergabe. Aber dieses Phänomen ist eigentlich Allgegenwärtig in dieser Lautsprecherklasse und ist einfach dem fehlenden Volumen geschuldet. Der GA10 ist eher ein Feingeist in der Wiedergabe, besitzt eine grundsolide Klangperformance, aber weniger für die akustische Unterstützung einer Party geeignet.   

Für aktuell um die 170,- Euro ist der Panasonic SC-GA10 ein wertiger Partner im hübschen Kleid, der einen versteht, Befehle umsetzt und auch für eine entspannte Musikuntermalung sorgen kann. Faires Preisgefüge und somit eine klare Kaufempfehlung von unserer Seite.

 

 

Panasonic SC-GA10 Smart-Speaker
Befehlsempänger im Google-Universum mit akustischen Fähigkeiten - 10.09.2018

 
   Streaming-Geräte Testberichte
Hersteller-Homepage  Idealo Preisvergleich  
   Pro  Contra    
  + wertige Verarbeitung / Materialwahl
+ optische Erscheinung
+ unterstützte Streaming-Anbieter / Google Assistent
+ ausgewogener Klang / Hochtonbereich 
+ einfache Bedienung
+ kabellose Konnektivität
+ Panasonic Music Controll App / Einstellmöglichkeiten


- kaum echter Tiefton
- Ethernet-Port nur für die Wartung





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 Panasonic SC GA10 award

 

 

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