Lautsprecher

Test: PIEGA COAX 411 - Klangtraum aus der Schweiz

 

Detaileindrücke / Technik

Der Lautsprecher wurde vom Schweizer Designer Stephan Hürlemann entworfen. Dabei verjüngt sich das Gehäuse nach hinten in eine Rundung, wie wir das in letzter Zeit bei immer mehr Lautsprechern sehen. Das ist nicht nur optisch ansprechend, sondern vermeidet auch stehende Wellen durch parallele Seitenwände. PIEGA spricht davon, dass so der rückwärtige Schallanteil im unteren Mitteltonbereich besser absorbiert wird. Also ein klassisches Beispiel für „Form follows Function“.

PIEGA COAX 411 03 

Natürlich kommen die Lautsprecher auch mit einer Stoffabdeckung daher, die fest auf dem Lautsprecher sitzt und sich nur mit Hilfe eines beigelegten Magneten oben in der Mitte abziehen lässt. Dafür benötigt es ein wenig Übung, wenn man aber einmal den Dreh raus hat, geht das leicht von der Hand. Zudem wechselt man wohl nur eher sehr selten die Abdeckung. Ohne die Blende ist der Blick frei auf den namensgebenden Coax-Mittelhochtöner und den Tieftöner. Diese müssen sich nicht verstecken und sind ebenfalls extrem passgenau und ohne Spaltmaße eingearbeitet. Unsere Testversion hört auf den Namen Misty Green und hat sich das Prädikat „„wohnraumtauglich“ mehr als redlich verdient.

PIEGA COAX 411 01

Die PIEGA COAX 411 ist Mitglied der zweiten Generation der legendären Serie. Der namensgebende Mittelhochtöner in koaxialer Bauweise hört auf den Namen C112+. Dieser ist als Bändchen ausgeführt. Einzigartig ist die punktsymmetrische Positionierung des Hochtöners zum Mitteltöner. Theoretisch kommt man so dem Ziel einer Punktschallquelle, bei der über einen möglichst breiten Frequenzbereich die Tonwiedergabe konstant bleiben soll, sehr nah. 

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Handfertigung der Mittel-Hochtoneinheit für die Master-Line

PIEGA COAX 411 19

Dank der massiven Frontplatte mit Querverstrebung und Mittelsteg ist es möglich, weitere Neodymmagnete zu verwenden, um so die Effizienz zu steigern. Außerdem kommt eine Folie mit neuentwickelter Spezialbeschichtung zum Einsatz. Das Ergebnis: linearerer Frequenzgang im unteren Frequenzbereich und eine tiefere Anbindung an den Tieftöner, ab 450 Hz. Damit wird nahezu das komplette Spektrum der Stimmwiedergabe vom Koaxialtreiber übernommen. Wir schauen uns im Klangabschnitt an, ob all diese theoretischen Vorteile, sich auch in der Praxis auswirken.

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Der UHQD-Tieftöner stammt aus dem Hause SEAS, wurde an die Anforderungen von PIEGA angepasst und misst 160 mm im Durchmesser. Damit dieser optimal seine Performance ausspielen kann, wurde das Gehäuse optimiert und vergrößert. 

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Sehr edles Anschluss-Terminal der Lautsprecher

Das Gehäuse hört auf den Namen „Tension Improve Module 2“ (TIM2) und ist eine Weiterentwicklung des Vorgängers. Statt auf Druck auf die Innenwände zu setzen (wie beim TIM1), wird beim TIM2 Zug verwendet, um das Modul formschlüssig mit dem Gehäuse zu verschrauben. Dadurch steigt die Steifigkeit enorm an, was auch kleinste Schwingungen reduziert. Restresonanzen sollen dann durch viskoelastische Dämpfungsfolien vollständig eliminiert werden. Das Ergebnis davon ist, theoretisch betrachtet, ein präziserer und trockenerer Bass.

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Das Ergebnis ist ein Drei-Wege-Regallautsprecher mit einem Wirkungsgrad von 90 dB/W/m bei 4 Ohm. Der Frequenzbereich liegt zwischen 35 Hz und 50 Kilohertz (und damit voll HiRes-tauglich). Das Gehäuse hat die Abmessungen 45 × 21 × 31 Zentimeter bei einem Gewicht von 25 Kilogramm. PIEGA gibt die empfohlene Verstärkerleistung zwischen 20 und 200 Watt an. Wir haben die Lautsprecher mit einen Rose RS520 betrieben, der 250 Watt pro Kanal bietet und konnten keine Verzerrungen feststellen. Das heißt, die PIEGA COAX 411 hat durchaus Reserven oberhalb der Herstellerangaben.

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Das passende Stativ Stand Coax 411 ist ausschließlich in Schwarz erhältlich und passt zum Lautsprecher. Es ist ebenfalls aus eloxiertem Aluminium-Strangguss gefertigt und nimmt durch die ovale Form des Ständers, das Gehäusedesign der PIEGA COAX 411 wieder auf. Schönes Detail: An der Oberseite ist ein Moosgummi aufgebracht, sodass durch das Verschrauben des Lautsprechers mit dem Stativ keine Kratzer entstehen können. Wer möchte, kann nicht nur die Kabel im Stativ führen, sondern es ebenfalls mit Sand befüllen. Das sorgt durch mehr Gewicht für einen tieferen Schwerpunkt und erhöht damit die Standsicherheit. Außerdem werden so Vibrationen vermieden. 

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Auf der nächsten Seite geht es dann weiter zum Praxisbereich und unseren Klangeinschätzungen.

 


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