Lautsprecher

Test: Elac Uni-Fi 2.0 UF52 Standlautsprecher

 

Klangcheck

Bei der Aufstellung sind die ELAC gerade was den Bassbereich betrifft, über Abstand zur Seite und rückseitig klanglich sehr dankbar, müssen aber nicht zwingend eingewinkelt werden, da die Abstrahlcharakteristik recht breit ausfällt. Praktisch und in dieser Preisklasse auch stimmig ist die recht humane Anforderung an den Verstärker, sodass auch ein AV-Receiver im Mittelklasse-Segment keine Probleme mit einem Uni-Fi 2.0 5.1 System haben sollte. Unser Yamaha RX A-3080, ja sicherlich noch das Topmodell, händelte die Standlautsprecher jedenfalls mit Leichtigkeit. Zusammen mit dem Miracord 90 in der Black Edition und ROON über den ELAC Discovery am Yamaha spielte ich die Musik zu und war überrascht wie wenig nach „Einsteiger-Lautsprecher“ die UF52 klingen.

Dieser Eindruck entsteht direkt bei einer ruhigen Runde mit Diana Krall oder Gregory Porter. Ob zarte Klavieranschläge, im Hintergrund agierende kräftige Trompeten oder eben die einzelnen, für sich sehr einzigartigen Stimmen, die UF52 staffeln das Bühnenbild mit einer klaren Struktur, bringt eine stimmige Emotionalität mit, was in diesem Genre elementar ist und die Musik zum „Erlebnis“ macht. Aber nicht nur den Aufbau eines Songs beherrscht der Standlautsprecher, er liefert auch ein gutes Auflösungsvermögen, sodass die einzelnen Facetten leicht herauszuhören sind und auch fast greifbar den Protagonisten mitten in den Raum platziert. Dabei wirkt der Lautsprecher nicht analytisch oder zu Detailverliebt, er ist sehr angenehm in seiner Hörbarkeit und strengt bei längerer Nutzung auch nicht auf irgendeiner weise an.

Elac Uni Fi 2.0 11k

Dabei spielt es auch keine Rolle, ob ruhige Soulstimmen oder heftigen Gitarrenriffs von beispielsweise Led Zeppelin die Schallwandler fordern. Geht es etwas schneller zu Sache, sind die UF52 hellwach und schaffen es trotz der Hektik eine kontrollierte Dynamik mit klarer Zeichnung zu versehen, so das Gitarrenriffs durchs Bühnenbild wabern, gleichzeitig aber die Bass Drum mit Vehemenz unterstützt und die Hi Hats im Hintergrund sich perfekt in das Geschehen einfügen. Man könnte den UF52 hier eine klare fachliche Kompetenz attestieren. Das einzige was etwas zurückhaltend agiert, sind die drei Tieftöner. Nicht falsch verstehen, der Bassbereich ist kraftvoll, bietet eine hohes Spaßpotenzial und agiert sehr kontrolliert, aber die drei Tieftöner an der Front haben wohl höhere Erwartungen in mir geschürt.

Elac Uni Fi 2.0 12k

Das unterstreichen auch elektronische Tracks wie zum Beispiel von Scann-Tec, die zwar sehr druckvoll präsentiert werden, aber zum richtigen Tiefbass fehlt einfach noch etwas. Dieser Eindruck muss jetzt nicht negativ ausgelegt werden, denn auch wenn mir persönlich der richtige Punch etwas zu kurz kommt, agieren die Standlautsprecher herrlich knackig, musikalisch und zeitkorrekt, eine Eigenschaft die vielen „Einsteiger-Lautsprechern“ fehlt. Dazu füllen sie meinen Raum souverän mit Effekten, einzelne Elemente des Tracks lösen sich vom Lautsprecher und hüllen mich in eine „Klangglocke“ ein, sodass der Spaß nicht zu kurz kommt. Auch bei hohen Pegeln geben sich die ELAC keine Blöße und spielen auch hier sehr konzentriert auf, somit auch perfekt für ein größeres Heimkino geeignet, denn sie wollten sich partout nicht aus der Reserve locken lassen.


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