Test: RAUMFELD One M

Raumfeld One M newsDas Thema Multiroom ist aktuell präsenter denn je. Die Berliner Firma RAUMFELD ist auf dem Gebiet einer der tonangebenden Vorreiter. Mit der RAUMFELD Soundbar oder den RAUMFELD Stereo L hatten wir bereits ausgezeichnete Produkte im Test gehabt. Mit dem One M reiht sich nun ein kompakter 2.1 Stereo (Streaming) Lautsprecher in dieser Reihe mit ein. Wir waren gespannt was er zu leisten vermag.

 

Beim RAUMFELD One M handelt sich ein um 2.1 Stereo System mit 2-Wege-Lautsprecherprinzip und integriertem Downfire-System, welches auch über eine entsprechende Bassreflexöffnung verfügt. Designtechnisch ist auch hier wieder klar zu erkennen, zu welchem Hersteller der Lautsprecher gehört. Wahlweise stehen als Farbe Weiß oder eben das Schwarz von unserem Testmuster zur Auswahl. Preislich beginnt der One bei 399,- EUR, ist aber ab und auch günstiger zu bekommen, sofern wieder Rabatt-Aktionen beim Hersteller laufen.

Raumfeld One M opener

So unscheinbar das Gehäuse erscheint ist es in Wahrheit gar nicht. Unter dem gehärteten, dickwandigen und stilsicheren Kunststoffgehäuse verbirgt sich eine Fülle an Technik. Den Kern bildet dazu ein Class-D Verstärker mit einer maximalen Sinusleistung von 56 Watt. Die max. Satellitenleistung wird mit 32 Watt angeben. Die kombinierte Gesamtleistung beträgt laut Hersteller 120 Watt. Also ordentlich „Bums“ für ein so kleines Chassis. Auf der Unterseite befindet sich zudem noch ein 130mm groß Subwoofer, doch dazu aber auf der nächsten Seite mehr.

 

RAUMFELD One M - im Überblick
Abmessungen
182 x 41 x 202 mm (B x T x H)
Gewicht   4,8 Kg (pro Säule)
Akkustik  2-Wege System mit Bassreflexöffnung
Homepage  www.teufel.de
Preis  399,99 EUR
 
Anschlüsse  1x Cinch-Eingang Stereo
 1x USB 2.0
 1x LAN
 
Lautsprecher  Hochtöner: 2x
 Hochtöner Durchmesser: 25mm
 Hochtöner (Material): Gewebe

 Tiefmitteltöner: 1x
 Tiefmitteltöner Durchmesser: 65mm
 Tiefmitteltöner Material: Zellulose, beschichtet
 
Elektronik  Max. Leistung Subwoofer (Sinus): 56 Watt
 Max. Leistung Satelliten (Sinus): 32 Watt
 Verstärker: Class-D
 max. Schalldruck: 102 dB/1m
 Frequenzbereich: 62 - 20.000 Hz
 
Subwoofer  Tieftöner: 1x
 Tiefttöner Durchmesser: 130mm
 Tieftöner Material: Polypropylen
 Ausgleichsöffnungen: 2x (Unterseite)
 Gehäusematerial: dickwandiger Kunststoff
 Max. Leistung: 150 Watt
  
Garantie    2 Jahre elektronische Geräte, Komponenten und Bauteile
 12 Jahre für Gehäuse, Chassis und Frequenzweichen

 


 

Der Lautsprecher im Detail

Die schwarze Farbgebung passt sich wunderbar dezent ins Wohnambiente ein, sofern dieses auch über ein paar vorbereitete Akzente verfügt. Der verwendete Schleiflack der auch bei allen anderen RAUMFELD-Lautsprechern zum Einsatz kommt, wertet auch den One M immens auf. Auch wenn das Chassis selbst aus massivem Kunststoff und nicht wie angenommen, aus MDF oder ähnlichem besteht, können wir dem Gehäuse ein gewisse „Robustheit“ verbunden mit sehr guter Haptik attestieren. Die Front zieren ebenfalls wieder gebürstete Aluminiumelemente.

RAUMFELD One M 1

Dazu zählen unter anderem das Lautstärkerad und auch die vier Profiltasten, auf denen man sich seine Lieblings-Streaming-Sender abspeichern kann. Der Betriebszustand des Lautsprechers wird mittels zwei weißer LEDs signalisiert, die sich auf Wunsch ganz einfach über die RAUMFELD-App deaktivieren lassen. Wie auch schon beim Stereo L lässt sich der Sitz des Lautstärkereglers kritisieren, der eine etwas bessere Halterung vertragen hätte. Der Knopf an sich ist sehr hochwertig. Wie zu erkennen ist, verfügt der One M nicht über eine einfache rechteckige Formgebung, sondern ist leicht Trichterförmig aufgebaut. Heißt im Klartext, vorne breiter, nach hinten zusammenlaufend.

RAUMFELD One M 3 RAUMFELD One M 5

Auf der Rückseite zeigt sich neben der relativ großen Bassreflexöffnung auch das Anschlussfeld. Ein positiver und nicht ganz ungewollter Nebeneffekt der Öffnung, man kann diese Mulde auch als Tragegriff für die Lautsprecher verwenden. Bei den besagten Anschlüssen stehen ein RJ-45 LAN-Stecker, zwei Cinch-Anschlüsse für analoge Geräte (z. B. Plattenspieler oder alte Stereoanlage) und ein USB-Stecker bereit. Mittels letzterem können ebenfalls ganz bequem die abzuspielenden Medien eingespeist werden. Auch nett zu sehen, dass ein Kippschalter für „Zero-Off“ verbaut wurde. Das Stromkabel lässt sich zudem auch abnehmen und im Bedarfsfall austauschen.

RAUMFELD One M 6

Auf der Unterseite befindet sich, deutlich sichtbar, der bereits einleitend angesprochene 130mm große Tieftöner, der in Kombination mit der o.g. Bassreflexöffnung arbeitet. Hinter dem Frontgitter sitzen im Übrigen zwei Hochtöner (25mm Durchmesser) und ein Tiefmitteltöner mit 65mm Durchmesser.

RAUMFELD One M 7

Für sicheren bzw. angenehmen Stand sorgen auf der Unterseite zwei große Stoffpads. Gerade bei empfindlichen Oberflächen wie Glas ist dies sehr sinnvoll. Auch lässt sich der Lautsprecher dadurch leichter in der Position verändern. Das relativ hohe Eigengewicht macht ein schnelles Verwackeln aber eher unwahrscheinlich. Auf der nächsten Seite geht es nun weiter mit dem wesentlichen Test, des Klang-Checks.


 

Allgemeines / verwendeter Zuspieler etc.

Für den Klangcheck haben wir uns einen sehr bunten Mix an Musiktiteln herangezogen, die im Überblick geschlussfolgert eher aus dem jüngeren Jahrtausend entspringen. Ergänzend natürlich aber auch mit ein paar Evergreens. An dieser Stelle wollen wir die Gelegenheit nutzen und ein wenig Stellung zu beziehen, die absolut nicht abwertend nach außen getragen werden soll: Geschmäcker sind einfach verschieden, das ist schon seit Bestehen der Menschheit so. Dementsprechend fällt die Musikwahl auch etwas schneller, poppiger und moderner aus. Wem nutzt eine erstklassige Musikanlage, wenn man davor einschläft (...)

Tidal Smartphone small

Als primäre Zuspielung stand, wie sollte es auch anders sein, unser Smartphone mit der RAUMFELD App zur Hand. Beim mobilen Endgerät handelte es sich um ein Samsung Note 4 mit Android 6.0.1. Der Streaming-Dienst TIDAL lieferte die musikalische Zuspielung für die Klangtests in jeweils maximaler Qualitätseinstellung (.flac > 1000kbit aufwärts)

RAUMFELD One M 8

 

 

Praxistest / Klangcheck

Sascha Funke MangoBeginnen wollen wir mit sanfteren Tönen und uns dann im Tempo weiter steigern. Beim Einstiegstitel haben wir uns für den Track Mango aus dem gleichnamigen Album aus dem Jahre 2008, von Sascha Funke entschieden. Genau wie von uns vorgesehen, steigern sich die Beats unglaublich sanft in die Bühne hinein, vermitteln genau dieses Gefühl welches man sich beim Hören dieses Tracks erhofft: Kopf ausschalten, Augen zu und dem Takt folgen. Der tiefe Frequenzbereich stellt für fast jeden Lautsprecher eine große Herausforderung dar, da der Mix aus tiefen Frequenzen in kurzen Abständen auch gern mal verschluckt wird.

Bei entsprechend gewählter Position darf der One M zeigen was in ihm steckt. Auch hier gilt: Um "Dröhnen" zu vermeiden, sollte das Bassreflex-System genügend Luft zum Atmen bekommen. Wir haben es getan und wurden mit einem herrlichen Tiefgang belohnt, von dem man eher denkt, dass es sich um eine wesentlich potentere Anlage handelt. Durch die enge Positionierung der Lautsprecher im Chassis kann logischer Weise nicht so eine große Bühne aufgebaut werden wie es zwei waschechte Stereo-Derivate vermögen, aber hohe Pegelspitzen werden trotzdem lang und sauber wiedergegeben.

 

 

London Grammar If you waitNach dem wir uns wieder erholt haben, sollte als nächstes eine klare und prickelnde Akustik erzeugt werden. Mit den britischen Newcomern London Gramma war die Wahl schnell entschieden. Als Track entschieden wir uns für den Titel Nightcall, dessen original von Kavinsky stammt und dem Film „Drive aus dem Jahre 2012 ein unvergessliches Image verpasste. Die neu aufgelegte Version schlägt eine komplett andere, vor allem höchst instrumentale und gesangliche Note ein. Der Einstieg erfolgt wunderbar harmonisch, lässt gefühlt eine Ewigkeit das Piano erklingen, welches am besten gar nicht aufhören sollte zu spielen. Der Titel klingt so auch auf dem One M sehr gut, um es mal ganz oberflächlich zu beschreiben.

Nimmt man sich die Zeit die es benötigt, werden sogar Ansätze aufgebaut, die die klangliche Bühne vom Lautsprecher losreißen lassen wollen. Auf Grund der kompakten Maßen zwar nicht ganz so einfach, in Relation gesehen gelingt dies trotzdem recht gut. Die Stimme wird erstaunlich klar wiedergegeben, setzen die elektronisches Parts ein, darf auch der verbaute Subwoofer endlich seine Leistung entfalten, die er schon mit beachtlicher Stärker beim Track zuvor unter Beweis gestellt hat. Gemessen an der Größe des Chassis eine insgesamt mehr als überzeugende Darbietung, die sich wunderbar im Raum verteilt. Gerade der letzte Punkt wird beim One M unerwartet gut umgesetzt. Langhubige Tieftöne entfalten sich wirklich wunderbar und überraschen damit ein wenig.

 

led zeppelin stairway to heavenIn der letzten Runde lassen wir uns 8 Minuten und 2 Sekunden lang von Robert Plant berieseln. Besser bekannt mit seiner Band Led Zeppelin. Genauso wie die beiden Tracks zuvor, steigert auch dieser sich so wunderbar hinein und bildet unglaublich viele instrumentale Facetten ab, die die Lautsprecher zu meistern hat. Ob nun Stimme, (Bass)-Gitarre oder das Schlagzeug, alles wird so wirklich detailgetreu wiedergegeben, dass man sich direkt 40 Jahre zurückwünscht um diese Musiker Live erleben zu können.

Auch bei diesem Titel ziehen wir überraschender Weise unseren Hut vor der wirklich überzeugenden Akustik und Tonalität der Wiedergabe, die wir, ehrlich gesprochen, so nicht erwartet haben. Abermals untermauern die gezielt einsetzenden Gitarrenbässe den Track, der ab Minute 6:50 auf sein epochales Ende zusteuert und die unvergessliche Gesangspassage von Robert Plan und dem unterlegten Gitarrensolo exzellent präsentiert. Natürlich immer gemessen an der Größe und Beschaffenheit des Lautsprechers. Betrachtet man dies objektiv fällt nur eines ein: Chapeau!

 

 

 

RAUMFELD-App

An dieser Stelle wollen wir eher rudimentär auf die App eingehen und auf das Wichtigste bzw. Notwendigste beschränken. Im Falle des verwendeten Samsung Note 4 mit der aktuellsten Android 6.0.1 Version lief diese wunderbar flüssig. Die Einrichtung des Lautsprechers kann mittels weniger Klicks durchgeführt werden. Eine Step by Step Anleitung für den Anwender zum Ziel. Wer möchte kann den One M auch als RAUMFELD-Master verwenden, bei dem sich später weitere Komponenten hinzuschalten lassen, wie zum Beispiel die RAUMFELD Soundbar oder die RAUMFELD Stereo L.

RAUMFELD One M Software3 RAUMFELD One M Software2 RAUMFELD App 3

RAUMFELD One M Software5 RAUMFELD One M Software4 RAUMFELD App 6

Die Verwendung von separaten Streaming-Anbietern steht hierbei im Vordergrund. Wie eingangs bereits erwähnt, haben wir uns für TIDAL entschieden. Spottify, Soundcloud oder Napster stehen ebenfalls in der Auswahlliste. Künftig wird auch die Anbindung zu Google Cast, Deezer und qobus hergestellt. Mittels eines 4-Band Equalizer (Höhe, Mitten, Tiefen und Balance) kann man auch bequem eigene (eher rudimentäre) Vorstellungen umsetzen. Auch die Einbindung eines Medien-Servers funktionierte ohne weiteres. In diesem Fall musste für den Test der interne Speicherplatz der zum Einsatz kommenden FRITZ! Box 7490 herhalten. Kommen wir nun zum Abschluss bzw. zur Fazit-Bildung.


 

Fazit

Wer sich den kompletten Text bis hier durchgelesen hat für dem dürfte klar sein, dass unser Urteil fast nur gut ausfallen kann. Die guten Vorbooten im Sinne der Produkte-Features wurden im Praxistest noch mit einigen Aha- und Wow-Effekten untermalt. Gemessen an der Chassisgröße ist es beachtlich, was aus dem Lautsprecher für eine voluminöse Akustik austritt. Logischer Weise kann durch die eng angeordneten Hoch- und Mitteltöner nicht so eine große Bühne aufgebaut werden wie beispielsweise mit einem reinen Stereo-Set möglich ist, doch dies will der RAUMFELD One M auch gar nicht. Geht man unter diesem Aspekt an die Betrachtungsweise heran, wird man überrascht sein, was klanglich möglich ist. Der verbaute Subwoofer liefert knackige, präzise und vor allem wunderbar ausbreitende Bässe ab, die unsere Probesongs herrlich in Szene gesetzt haben. Vorausgesetzt natürlich man wählt eine optimale und frei stehende Aufstellposition.

Verarbeitungstechnisch reiht sich der One M nahtlos ins RAUMFELD-Lineup ein und präsentiert sich fast frei von Kritik, aber nur fast. Wie auch schon beim Stereo L ist uns das Lautstärkerad aufgefallen, welches eine etwas bessere Haltung aufweisen könnte. Der Knopf selbst ist absolut edel, die Halterung an sich wirkt aber ein wenig wackelig. Hier wünscht man sich ein paar Verbesserungen. Die Streaming-Features der eigenen App geben ebenfalls kaum noch Anlass zur Kritik. Inzwischen wurden sehr viele Verbesserungen und Schnittstellen zu weiteren Anbietern eingepflegt. Als nächster Schritt steht die Kompatibilität zu Google Cast auf der internen Roadmap.

Wer einen kompakten Streaming Lautsprecher sucht und sich auf ein edles Design stürzen möchte, der macht mit dem RAUMFELD One M nicht sehr viel falsch. Der Standardpreis beträgt 399,- EUR, wird aber gern immer mal wieder zu Aktionspreisen im Online-Shop angeboten.

 

 

RAUMFELD One M
kompakter Streaming-Lautsprecher mit super Verarbeitung und ordentlich "Bums" unter der Haube - 15.08.2016

 
  Lautsprecher Testberichte Hersteller Homepage  Im Online-Shop kaufen  
         
   Pro  Contra    
 
+ sehr hochwertige Verarbeitung der Chassis

+ sehr potentes 3-Wege- mit Bassreflex-System
+ einfache Einrichtung & Bedienung der App

+ sehr viele Streaming-Anbieter (Support)
+ tolles Klangbild + knackiger Tiefton
+ USB- und RJ45-Anschluss an der Aktiv-Box


- der hochwertige Drehregler könnte besser
  in der Halterung sitzen (wackelt leicht)






Raumfeld One M opener  

 

RAUMFELD One M Award

 

Lesezeichen - weitere Testberichte

▪ Test: KEF EGG - 2.0 Lautsprecher System

▪ Test: KEF MUO - mobiler Lautsprecher

▪ Test: Onkyo DP-X1 - Digital Audio Player

Test: RAUMFELD Soundbar

Test: RAUMFELD Stereo L

▪ Test: Saxx coolSOUND CX 30

▪ Test: Onkyo TX-8150 Netzwerk Stereo Reciever

▪ Test: Nubert nuLine 34

▪ Test: NT-503 DA-Wandler / Netzwerk Player

▪ Test: Samsung UE55JU7090 - 4K UDH TV

▪ Test: Teac TN-300 Plattenspieler

 

 

Anmelden
Diskutiert diesen Artikel im Forum (0 Antworten).