Lautsprecher

Test: ELAC Carina FS 247.4

 

Klangcheck

Damit ich auf einen großen Katalog von Musikstücken zurückgreifen konnte, kam mal wieder der ELAC Music Server und dessen ROON-Plattform zum Einsatz. Dieser wurde mit der leistungsstarken Onkyo M-5000R Endstufe verbunden und letztere sorgte für die nötige Impulskraft in den entsprechenden Momenten. Dank der guten Abstrahlcharakteristik der FS247.4 musste ich die Lautsprecher nur minimal Einwinkeln bzw. exakt ausrichten und hab mich für knapp 40 Zentimeter Wandabstand entschieden.

Für einen entspannten Einstieg sorgt mal wieder Katy Perry und ihr Song Brick by Brick vom Unplugged Album. Diesen mag ich persönlich besonders, denn Stimme und Gitarre sind hier sehr harmonisch unterwegs. Der feinen Detaillierung des Songs kann auch der Lautsprecher gerecht werden, so besitzt die akustische Gitarre und die sensible Stimme eine schöne Transparenz, Eigenheiten in der Stimme und das Gezupfe auf der Klampfe sind deutlich herausgestellt und überzeugt mit einem hohen Detailreichtum. Der Song besitzt eine fast greifbare Plastizität, dass es bei geschlossenen Augen fast wie ein Live-Konzert klingt und mir den Berufsalltag deutlich versüßt.

Elac Carina FS247.4 16k
ELAC Carina FS247.4 in unserem optimierten Hörraum mit AIXFOAM-Absorbern

Ähnliches gilt auch für den Song All the pretty girls von Kaleo, denn auch diesen meistern die Carina mit Bravour. Mit einer Akustik-Gitarre und einer detailreichen Stimme entlockt man dem Standlautsprecher ihr „Können“. Positiv ist der obere Frequenzbereich zu erwähnen, auch wenn sehr detailliert bietet er keine Zischlaute oder andere nervende Hochton-Eskapaden, sondern liefert Musik pur. Der spät einsetzende Bear überrascht dann auch mit einer druckvollen Darbietung, die ich so nicht vom schlanken Lautsprecher erwartet habe. Dazu gesellt sich ein gutes Timing im Tieftonbereich, der einen satten Punch mitbringt, wenn nötig.

Bevor ich es mir zu gemütlich machen kann und in Tagträumen versinke, wird es Zeit mit Dynamik und Kraft dem entgegenzuwirken. Dabei hilft mir das moderne Cover eines Beatles Song. Wer es mit Ikonen wie Jimi Hendrix hält und fette E-Gitarrenriffs liebt, der wird auch Come together-Version von Gary Clark Jr feiern. Ich feiere jedenfalls den Song, das liegt aber auch stark an der imposanten Performance der Kieler Standlautsprecher. Die einleitende Gitarre sitzt sofort im Geschehen und leitet das Feuerwerk ein. Als der Bass hinzukommt, kann ich gar nicht anders und muss den Lautstärkeregler Richtung Anschlag drehen. Zum Glück sitze ich allein im Raum, sonst würde ich mir die Fragen gefallen lassen müssen: „Warum grinst du so komisch?“ Das Spektakel ist gekonnt vom Carina-Sprössling umgesetzt, Dynamik und Kraft sind definitiv keine Fremdwörter für den grazilen Lautsprecher, so wie er mir die Töne um die Ohren haut. Trotz präzisen und satten Punch werden Details nicht verschluckt oder zurückgestellt, sondern zusammen harmonisch abgebildet. Eine richtig „geile“ Vorstellung der FS247.4.

Elac Carina FS247.4 17k

Es macht einfach Spaß mit den FS 247.4 Musik zu hören. Einem besonderen Genre hat sich der Standlautsprecher nicht verschrieben, der leichte Detail-Fetisch kommt trotzdem durch und so fühlen sich gerade HiRes-Titel besonders wohl vom Carina-Modell interpretiert zu werden. Auch komplexe Aufgaben, wie aufwendig produzierte Orchester oder Unplugged Konzerte unterstreichen diesen Eindruck, denn feine Stimmstrukturen und einzelne Instrumente sind genauso deutlich herausgearbeitet, wie heftige Tieftonpassagen. Wer einen äußerst audiophilen Lautsprecher mit recht neutraler Wiedergabe sucht, ist hier genau richtig. Somit kommen wir zur abschließenden Beurteilung.


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