Lautsprecher (portabel)

Test: DALI Katch G2

Praxis und Klangcheck

Die Frage die man sich vermutlich stellen wird, was der Katch nun anders und besonders macht als viele andere Lautsprecher? Ehrlich gesprochen nicht so viel. Neben der auf der vorherigen Seite präsentierten Nachhaltigkeit spricht vor allem das Design und die extrem hohe Verarbeitungsgüte des Lautsprechers für sich. Man kauft sich als ein Stück Dänemark mit Tragegriff (…) naja ganz so salopp soll es dann doch nicht sein. Eigentlich ist der gute fast zu schade um ihn bei sonnigen Tagen mit auf die Terrasse zu nehmen. Sollte man sich dann letztlich doch dafür entscheiden, hat man definitiv einen Eyecatcher zu stehen. Die kleine Tragelasche lässt sich übrigens ganz einfach an das Gehäuse anlegen und ist somit auch nicht omnipräsent.

DALI Katch G2 07

Zugespielt haben wir zu Testzwecken mittels Samsung Note 10+ und unseres TIDAL Accounts in höchster Streaming-Qualität via Bluetooth. Wer will kann sich auch per NFC mit dem Lautsprecher verbinden. Wie man ja auf der Explosionszeichnung eine Seite zuvor erkennen konnte, sind die Hoch- und Mitteltonchassis auf beiden Seiten angeordnet, sodass also „Vorne“ und „Hinten“ Musik abgestrahlt wird.

DALI Katch G2 08

Das jetzt keine klangliche Offenbarung aus dem doch sehr schmalen Gehäuse zu erwarten war, dass stand eigentlich schon im Vorfeld fest, eigentlich. Oftmals steht der Umstand im Raum, dass der eine oder andere Lautsprecher eine gewisse Einspielzeit benötigt, was auch bei den großen DALI-Ablegern der Fall ist. Ich bilde mir ein, dass auch der Katch diesem Fakt unterliegt und im Laufe seiner knapp 30 Stunden Laufleistung „immer besser“ wurde. Die beiden verfügbaren Klangprofile, die sich einfach und bequem per Hotkey auswählen lassen, justieren entweder den Höhenbereich oder werten die Mitten sowie den Tiefgang mehr auf. Ich habe mich dauerhaft für den zweiten Modus entschieden, da der Lautsprecher so deutlich satter und ausgewogener klingt sowie aber auch deutlich mehr Tiefgang bietet, als der andere Modus. Jener fühlt sich gerade bei ruhigeren Einlagen wohler, wo es weniger um Instrumente, Schlagzeuge oder künstlich generierte Bass-Tiefschläge geht.

Chris Stapletons Parachute ist mir besonders in Erinnerung geblieben, weil der Katch hier u.a. exakt die einen Absatz angesprochenen Aspekte umsetzt und dem Hörer präsentieren kann. Ein schöner und prägnanter Pegel schallt in den Raum, was zugleich von einer extrem feinen und angenehmen Sprachverständlichkeit gepaart wird. Aber auch das Trio aus besagtem Künstler zusammen mit Bruno Mars und Ed Sheeran mit ihrer Kreation BLOW, hämmert mal richtig gewaltig los. Keinesfalls wie man es von einem „Bluetooth-Rotzkopf“ kennt, eher wohl dosiert. In fast allen Frequenzbereichen sehr gut abgestimmt zeigt hier der kleinste DALI, welche DNA er in Dänemark eingeimpft bekommen an. Einzig der Hochtonbereich erscheint mir persönlich vereinzelt ein wenig überspitzt präsentiert, selbst wenn man schon das „dumpfere“ DSP-Profil auswählt. Machen wir einen kurzen Rewind – der Katch kann kräftig zu Werke gehen und zeigt im Miniaturformat, was die großen DALI-Lautsprecher sehr oft aufs Parkett feuern – feinste Detailwiedergabe ohne dabei den Bass-Bereich omnipräsent in den Raum feuern zu wollen. Wie einleitend schon geschrieben will man sich hier nicht mit einem JBL oder Teufel messen. Nein, der Katch G2 ist ein potenter auf Klang optimierter Lautsprecher, der während meines Tests erst langsam seine Leistung entfalten konnte. Auch das Abstrahlverhalten in zwei Richtungen attestiert ihn auch für eine gewisse Rundumbeschallung, wie sie inzwischen sehr oft beworben wird.

Die beworbene Pegelanhebung durch den Anschluss des Stromkabels fällt subjektiv nicht so hoch aus, ist aber hörbar. Schiebt man dann mit diesem Umstand den Regler auf maximal, fängt der Lautsprecher auch leicht an zu übersteuern, aber nur marginal. Letztlich ist das Gerät aber auch nicht unbedingt für solche Last angedacht, sondern möchte eher feingeistiger bespielt werden. Spielt man sich durch die Nils Lofgrens, Allan Taylors oder Diana Kralls dieser Welt, wird man nicht glauben wollen, dass es sich hierbei um einen kleinen Bluetooth-Lautsprecher handelt. Ich habe schon kleine Kompaktanlagen hören „dürfen“ die dies nicht zu leisten im Stande waren… Speziell die Darstellung von feinen Gitarrenriffs schmecken dem Kleinen verdammt gut! Um zu einem Abschluss zu kommen, der DALI Katch klingt überwiegend verdammt gut, leistet stimmlich eine Paradeleistung ab, weis ganz bewusst sein begrenztes, physisches Volumen in Szene zu setzen. 


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