AV Receiver/ Verstärker

Test: Onkyo P-80 & M-80 Vor- & Endstufen-Kombi

 

Weitere Detaileindrücke

Der P-80 ist kein klassischer Verstärker, sondern zugleich auch ein smarter „Network-Pre-Amplifier“. Er ist ebenfalls mit einer HDMI-Schnittstelle (ARC) ausgestattet und bietet auf akustischer Ebene auch die Dirac Live Room Korrektur (beschränkte Version 20Hz-500Hz). Gegen Aufpreis lässt sich aber die Vollversion nutzen. Um direkt starten zu können, liegt für das Messverfahren auch ein Mikrofon im Lieferumfang bei. Als weitere Ausstattungspunkte lassen sich Wi-Fi, Airplay2, Tidal Connect, Chromecast, Bluetooth und Roon Ready aufführen. Selbstredend ist auch eine separate Phono-Stufe mit Unterstützung von (MM/MC) und ein hochwertiges Phono-Terminal mit an Bord. 

 

Die grundlegende Verarbeitung des P-80 und des M-80 ist als sehr wertig einzustufen und bietet, in Anbetracht des Anschaffungspreises, schon fast ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch die haptisch gut umgesetzten Detailregler stehen gut positioniert im Verhältnis zum Preispunkt. Die orangefarbene Beleuchtung kann auf Wunsch auch deaktiviert werden. Ein Schalter dazu ist direkt neben dem Display angebracht. 

Das Gehäuse selbst ist aus massiven Aluminiumflanken und Frontbereichen gefertigt, die selbstredend auch eine gewisse Vibrationsdämmung einnehmen sollen. In der Tat sind die Geräte in natura deutlich hochwertiger in Erscheinung, als es die Bilder wiedergeben können. Die silbernen Farbausführungen suggerieren das nochmals besser, als die hier abgebildeten schwarzen Versionen. 

Auch hat man an den Geräten etliche kleine Details mitimpliziert. Das große Drehrad am P-80 hat eine schicke Animation als orange Farbe erhalten. Der Regler selbst ist elektronisch / mechanisch gesteuert und bewegt sich bei Pegelanpassung. Bei der Abschaltung des Gerätes fährt dieses in den Nullzustand, merkt sich den Volumenpegel aber und geht dann nach dem Neustart wieder exakt in diese Position. Wenn man die Geräte per App steuert, kommen wir auf der nächsten Seite noch detaillierter darauf zu sprechen, bewegt sich der Volumenregler ebenfalls mit. 

Bei der M-80-Endstufe ist das Anschluss- und Steuerfeld nicht so umfangreich, dafür aber nochmals schöner anzusehen. Die großen Analogzeiger sind sehr effektvoll und dezent in Orange-Rot beleuchtet. Jene kann man auch direkt ausschalten, sofern das nicht gewünscht ist.

Onkyo P80 M80 08

Sehr schicke Analog-Pegelanzeige mit Beleuchtung

Onkyo P80 M80 09

Im Bereich der Anschluss-Boards bieten die Geräte ebenfalls ein breites, modernes Spektrum. Der P-80 kommt natürlich mit einer HDMI (ARC-fähig) daher, hat zwei optische Toslink-Ports sowie einen koaxialen Digitaleingang zu bieten. Hinzu kommen noch die Analog-Sektion in Form von 3x Cinch (RCA – Eingang), 1x Cinch (RCA – Pre Out), 1x Phono (MM/MC) und der 3,5mm Klinkenstecker für das Mikrofon. Neben dem 12 V Trigger Port bekommt der Anwender aber zwei dedizierte Subwoofer-Anschlüsse geboten. Zwei Antennen für WLAN und Bluetooth (SBC, aptX, aptX HD) sind ebenfalls mitmontiert worden. Auf dem Kabelweg per RJ45-Port kann der Verstärker natürlich auch ins Netzwerk gebracht werden. 

Anders als beim etwas kleineren A-50, bietet der P-80 keine Lautsprecher-Klemmen, sondern zwei XLR-Anschlüsse (Balanced – Pre Outs). Das sollte bei der Kaufentscheidung mitbedacht werden. Die hier vorgestellte Kombi ist in der Regel auch so als Kaufempfehlung zu betrachten. 

Bei der M-80 Endstufe findet man auf der Rückseite sehr hochwertige Schraubanschlüsse für die Lautsprecher, die sich sogar auf zwei Kanäle aufteilen. Kanäle im Sinne von, dass man hier ein zweites Paar anschließen und am Front-Panel die Ausgabegeräte / Kanäle wählen kann. Die XLR-Sektion wird ebenfalls mit bedient, sowie auch Cinch-Anschlüsse vorhanden sind, um den Vorverstärker anzuschließen. Ein kleiner Umschalter definiert dann die Art, wie die Endstufe bespielt werden soll. 

 

Fernbedienung

Die Fernbedienung ist groß und übersichtlich gestaltet, trotzt aber auch nicht vor hochwertigen Materialien. So kommt schlussendlich überwiegend Kunststoff zum Einsatz. Für den ersten schnellen Überblick schien sie aber funktionell gut durchdacht zu sein. Sie agiert per Infrarotschnittstelle.

 

 

Aufbau der Baugruppen

Aber auch der Innenaufbau der Geräte kann sich sehen lassen. Beide Geräte verwenden im Kern den gleichen Gehäuseaufbau, der nur für die jeweiligen Bauteile angepasst wurde. Onkyo spricht im Bezug auf die verbauten Komponenten von der DIDRC-Technologie (Dynamic Intermodulation Distortion Reduction Circuitry), der dem Vorverstärker P-80 einen „lebendigen und dennoch weichen und angenehmen Klang“ liefern soll. 

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DIDRC ist eine diskrete Signalsteuerungsschaltung, die entwickelt wurde, um digitale Klangquellen wie CDs und Musik-Streaming-Dienste so natürlich wie analoge Schallplatten klingen zu lassen. Diese Technologie wurde weiter verfeinert und kommt im analogen Filter des DAC und in den Phono-Verstärkerschaltungen des P-80 zum Einsatz. 

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Grundlegender Aufbau des P-80 Vorverstärkers 

Der interne Aufbau der M-80 Endstufe sieht im Vergleich doch deutlich komplexer aus. Hier verwendet man einen dreistufigen invertierten Darlington-Verstärker. Dieser dreistufige invertierte Verstärker hat eine sehr niedrige Ausgangsimpedanz und treibt Lautsprecher mit einem hohen Strom stark an. Durch die geringe NFB (negative Rückkopplung) wird er zudem nicht durch zusätzliches Rauschen aus dem Lautsprecher beeinträchtigt und bietet einen kraftvollen, aber dennoch hochauflösenden und informativen Klang, so Onkyo selbst über die verwendete Technologie.

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Die Transistoren der Ausgangsstufe des M-80 sind parallel geschaltet und bieten eine momentane Stromversorgungsleistung, was dem Klang und der „Kraft“ in der Darbietung zugutekommen soll. Die Treiberstufe des M-80-Verstärkers verwendet ebenfalls DIDRC (Dynamic Intermodulation Distortion Reduction Circuitry), das mit seinem High-Slew-Rate-Design Rauschen im Ultrahochfrequenzband reduziert.

Der Onkyo M-80 verfügt über ein speziell entwickeltes Hochstromnetzteil, das für einen dynamischen Klang über den gesamten Frequenzbereich sorgen möchte. Zudem besteht der Kühlkörper aus stranggepresstem Aluminium, das Vibrationen unterdrücken soll. Die Verwendung hochwertiger, exklusiv für Onkyo hergestellter 10000-uF-Kondensatoren, Hi-Fi-Anschlüsse (sowohl Lautsprecherausgänge als auch Audioeingänge), Kupfer-Sammelschienen und eine robuste, vibrationsgeschützte Frontplatte sind weitere Ausstattungsmerkmale, die auch im Innenbereich deutlich zu erkennen sind. 

Auf der nächsten Seite werfen wir einen detaillierten Blick auf die App-Steuerung und deren Möglichkeiten.

 


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