Die deutsche Edelschmiede T+A hatte gegen Ende des Jahres 2017 die neue Talis-Lautsprecher Serie vorgestellt. Auf den Norddeutschen Hifi Tagen 2018 hatten wir nun auch die Möglichkeit die 3-Wege Lautsprecher mit Aluminium-Gehäuse ausführlich Probe zu hören. Eine erste Klangeinschätzung sowie weitere Details haben wir niedergeschrieben.
Mit 33 Kilogramm Gewicht pro Lautsprecher treten die Talis schwerer auf als sie wirklich erscheinen. Denn dank der extrem puristischen Designgebung erscheinen die 3-Wege-Lautsprecher sehr filigran, stilsicher und zugleich auch erwachsen. Denn mittels des verwendeten Aluminiums will bzw. kann man Gehäuseformen realisieren welche mit anderen Materialien schlicht nicht möglich sind. Durch die weiterführende Kombination von Strangpressprofil-Werkzeugen erlangt das Gehäuse eine extreme Stabilität. Im Umkehrschluss lässt sich damit eine Basswiedergabe erzielen die in den untersten Frequenzbereich reicht – natürlich bei absoluter Resonanzfreiheit versteht sich! Der Hersteller selbst gibt an in diesem Bereich ein „phänomenales Abstrahlverhalten“ zu erzielen. An dieser Stelle können wir gleich einmal verbal zwischen hauen und sagen (…) das stimmt! Aber kommen wir später dazu…
Das Gehäuse selbst ist leicht nach hinten geschwungen geformt (das Aluminium wurde gebogen) und kommt an der Front ohne sichtbare Verschraubungen aus. Abdeckgitter gibt es Silber oder in Schwarz. Mit einer Gesamthöhe von 105 Zentimetern und 21 Zentimeter in der Breite fallen die Maße recht überschaubar aus. Bei den Chassis fiel die Wahl auf einen messenden 120mm Mitteltöner im Konustreiber sitzend, sowie gleich zwei 170mm Tieftonchassis die mit dem Bassflexsystem agieren. Die Hochtöne werden von einer zwischen den Mittel- und Tieftöner platzierten 25mm Kalotte präsentiert. Erwähnenswert ist auch, dass die oben platzierten Hoch- und Mitteltöner in einer separaten Kammer gesetzt sind.
Die Dreiwege-Frequenzweiche befindet sich ebenfalls an der nach vorn gerichteten Schallwand. Sehr nett anzusehen sind die extrem edel anmutenden Standfüße. Genauer gesprochen wirken diese nicht nur edel, sondern entsprechen einem komplett neuen Entwicklungskonzept was der Hersteller angewandt haben will. Die Spikes werden aus massivem Edelstahl gedreht, sind zerlegbar und können entweder mit einer Gleitfläche oder einem spitzen Metallkegel ausgestattet werden.

Als Zuspieler agierten jeweils der T+A PA 2500 R Vollverstärker und MP 2500 R(Multi Device Player).
Die Chassis selbst sind laut Herstelleraussage perfekt auf die neue Serie zugeschnitten was auch für die großen Magneten mit den enormen Kraftfedern gilt. Auch wenn nur auf einem Renderbild dargestellt wird deutlich, wie sauber und durchdacht der komplette Aufbau sich präsentiert. Hier findet man zu 100% die T+A DNA wieder.
Die Verarbeitungsgüte und Anmutung welche das Herforder Unternehmen mit den Talis S300 geschaffen haben sind auf einem exklusiv hohem Niveau wiederzufinden und ordnen sich auf Grund des schicken Alumnium-Gehäuses nochmals exponierter ein als andere Lautsprecher es vermögen. Erhältlich sind sie übrigens auch in Schwarz und können zu einem Preis von 9000 EUR erstanden werden. Als Farben stehen die abgebildeten in Silber als in Schwarz zur Auswahl. Wer es noch „kleiner“ mag, der kann sich einmal die Talis R300 ansehen.
Die Präsentation welche im Rahmen der Messe vorgeführt wurde zeigte eindrucksvoll die Stärken des Lautsprechers. Wir könnten so gut wie jedes Genre dargeboten bekommen, was für eine Wiedergabe auch wirklich sinnvoll ist. Den Einstieg machte ein Violinen-Konzert und stellte den klanglichen Einstieg für die Talis S300 dar. Die stimmliche Leistung der Schallwandler ist als performant, weich und neutral zu bezeichnen. Eine immer wünschenswerte Dynamik war zu jeder Zeit vorhanden. Mit einem passenden Sound-Beispiel wurden den Hörern im Vorführraum die Kickbässe des Schagzeugers auf einem Pegel vorgeführt, bei dem die überwiegende Zahl an Lautsprechern mehr als nur in Knie gehen wird. Die Gardienen im Hintergrund haben einen „ordentlichen Luftzug“ verpasst bekommen und simulierten eine Raumbelüftung (…) Die Pegelfestigkeit die dem mit einherging ist als ganz großes Kino zu bezeichnen. Aber auch vermeintlich Genre-untypische Tracks gehen richtig nach vorn weg. So durfte auch Metallica mit Attitude sich auf den Talis austoben und bereitet ordentlich Spaß – naja vielleicht nicht jedem. ;-)
Der Zeitraum der Messevorführung war mehr als ausreichend um das klangliche Potential der Talis R300 einschätzen bzw. abschätzen zu können. Leistung satt, perfekte Verarbeitungsqualität gepaart mit deutscher Entwicklungskunst. Den Wehrmutstropfen den muss als Interessierter schlucken muss haben wir bereits weiter oben genannt. Denn mit 9000 EUR pro Paar zählt diese Serie auch wieder zur Oberklasse-Riege. Noch mehr Details und umfangreiche Einschätzungen unsererseits wird ein etwaiger Testbericht nachliefern. Bis hierhin soll es bei der kurzen Einschätzung bleiben.
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