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[Testbericht] Technics EAH-AZ70W - Today Technics is going to reinvent music. 14 Aug 2020 17:09 #1

  • chattix
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Today Technics is going to reinvent music.
Technics EAH-AZ70W




Technics erste kabellose In Ear-Kopfhörer wollen einen Spagat schaffen, denn in inklusive Eartips der Größe M gemessenen knapp 6,4 Gramm pro Stück stecken nicht nur je ein Akku, eine Bluetooth-Sende-/Empfangseinheit, ein Touch-Bedienungs-Sensor und drei Mikrofone, sondern vor allem ein 10mm-Treiber mit klangförderndem Gehäusedesign, um dem Technics-Anspruch „Rediscover Music“ zu genügen.

Ist das möglich, kann das klingen, wird hier der Zugang zur Musik neu erfunden?

Ganz nebenbei werden auf der Technics-Website Telefongespräche in perfekter Sprachqualität und hierfür sowohl ein effektives Ausblenden von Windgeräuschen als auch eine Sprachübertragung ohne störende Umgebungsgeräusche versprochen.

Macht Technics also nicht nur süchtig auf Musik, sondern auch auf Telefonie in allen Lebenslagen und werden auch die Gesprächspartner glücklich?

Inhaltsübersicht:
  • 1. Musik an.
  • 2. Telefonie aus.
  • 3. Sport und Allgemeines.
  • 4. Fazit.


1. Musik an.
Klangtechnisch bin ich mit Monitor Audio-Standboxen und einem Technics-Verstärker aufgewachsen und habe deren Klangeigenschaften und mein Glück vor einigen Jahren durch den Wechsel zu einem Vincent-Röhrenhybriden verstärkt wiedergefunden: Musikalität, Harmonie, Wärme und Souveränität, sowie ein sprühend-emotionaler Klangfarbenreichtum von Stimmen und Instrumenten sind seitdem meine Verführer und die folgend zu testenden Eigenschaften.

Der edel designten Pappverpackung entledigt und in ihrer dank dreier Magnete satt schließenden und die beiden Earbuds in Position ziehen- und haltenden Lade- und Transportschale aufgeladen konnten die Tests beginnen (Ladeschale und Earbud mit/ohne Eartip: siehe Foto). Die Vorfreude siegte über das später nachgeholte (siehe unten) Testen anderer Eartip-Größen und schon nach kurzem Hören animierten „die Technics“ den konzentriert sitzenden Autor erst zu rhythmischem Fußwippen, dann zum Aufstehen und schließlich zu verschiedenen (un)gelenken, dem groovenden Beat folgenden Kopf- und Körperbewegungen.



Mitreißende Musikalität, die Lust auf Musik war geweckt, der Abend wurde lang und die Fortsetzung im Bett blinkend. Denn alle fünf Sekunden signalisierte jedes meiner Ohren wie ein Marsmännchen zweimal in blau und zudem asynchron blinkend seine Verbindung mit der Suchtquelle. Störend und ablenkend, aber nach der ersten Testwoche stand am 3.8.2020 das erste App-Update durch den Google Play-Store von Technics Audio Connect Version 1.3 auf 1.4 an und die App forderte zum Firmware-Update auf. Aus den „normalerweise ca. 15 Minuten“ (siehe Screenshot) Bluetooth-Übertragung der neuen Firmware auf die beiden Earbuds wurden ca. neun Minuten und seitdem ist das ersehnte Abschalten des Blinkens während der Kopfhörernutzung möglich (siehe Screenshot).





Das Erreichen von Harmonie bedingt zum einen ein ausgewogenes Frequenzspektrum und zum anderen Souveränität, damit kein Teilnehmer (Instrument) vorlaut wird oder im Crescendo untergeht. Für ersteres überrascht die Funktion „Geräuschunterdrückung“ (Active Noise Cancellation), denn sie erweist sich tatsächlich als wundersamer „Bassbereich-Hinzufüger“, wogegen Bässe, Volumen, Emotionen und auch ein (leider Noise Cancellation-typisches) leichtes Rauschen bei ausgeschaltetem Noise Cancellation nahezu vollständig fehlen. Die Überraschungs-Funktion neigt zwar zu einer leichten dumpf-dröhnenden Übertreibung in den Bässen, die jedoch bei Eartip-Größe M (und meinen Ohren, denn dies ist abhängig vom Sitz der Eartips und der individuellen Form des Gehörgangs) mit einer Absenkung der Tiefen um 2db bzw. 1db (siehe Screenshot) erfolgreich ausgeglichen werden kann. Ergebnis ist ein ausgewogener Klang ohne dröhnende Bässe, fehlbarbene Mitten oder schrille, klirrende oder spitze Höhen, der durch seine vollständige und angenehm warme Abstimmung zudem ein immersive Wohlfühlatmosphäre erzeugt.



Dies ist die Basis für lange Hörsessions und gleichzeitig die Chance, genussvoll Details und Charakter einzelner Instrumente und Stimmen zu entdecken, zum Beispiel das Anzupfen und Ausschwingen von Gitarrensaiten oder die Intensität atmender oder vibrierender Stimmen. Besonders schön und eine Stärke der Technics ist zum Beispiel die sprühende Intensität der Klangfarben, wobei sich insbesondere Gitarren aller Art von der Bassgitarre bis zur spanischen Gitarre, aber auch Harfen, Klaviere, Blasinstrumente in mein Herz spielten und Stimmen von Florence Welch über Dolores O´Riordan und Paolo Nutini bis Kygo verzückten. Eine emotionale Erlebniswelt der Klangfarben.

Doch wie souverän können so kleine und leichte In Ear-Kopfhörer sein? Nun, Orchester-Tutti oder das Guns N´Roses-Finale von November Rain sind dann doch zu viel für die 10mm-Treiber und sie fühlen sich entsprechend hörbar wohler mit intim-emotionalen Unplugged-Arrangements, aber der folgende Vergleich zeigt, wo die Technics im True Wireless-In Ear-Orbit in Sachen Souveränität zu verorten sind:

Sony WF-1000XM3: 6mm
Jabra Elite 65t: 6mm
Sennheiser Momentum True Wireless 2: 7mm
Technics EAH-AZ70W: 10mm

Die bereits aufgrund ihrer atemberaubenden Wirkung auf das Klangspektrum gelobte Geräuschunterdrückung (active noise cancellation) sei hier nochmals erwähnt, da sie auch ihrer namensgebenden Funktion nachkommt und zum Beispiel rauschen und rumpeln in einer Straßenbahn durchaus deutlich und sehr angenehm verringert. Bei mittleren und hohen Geräuschen konnte eine über die passive Isolation der Eartips hinausgehende Reduzierung jedoch nicht wahrgenommen werden und einem Vergleich mit den schon ein Jahrzehnt alten Bose QuietComfort 15 Overear-Kopfhörern halten sie konstruktionsbedingt wenig überraschend nicht einmal annähernd stand. In Summe bietet die Geräuschunterdrückungsleistung jedoch einen zusätzlichen Mehrwert zum entspannten Musikhören im öffentlichen Raum, so dass die aus meiner Sicht aufgrund der beschriebenen Klangwirkung eh essenzielle Funktion weiter aufgewertet wird.

2. Telefonie aus.
Ah, der beste Freund ruft an, Zeit für den Telefonie-Test, in dem die Technics gegen ein dezidiertes Telefonie-Headset, das monaurale Plantronics Voyager 5200 antreten dürfen und es müsste doch ein leichtes Spiel sein, mit binauralen Kopfhörern und der bereits festgestellten hohen Klangqualität hier ein besseres Hörerlebnis zu bieten?

Die Anforderungen bei der Telefonie sind im Vergleich zum Musik hören allerdings grundverschieden, denn neben dem selber Hören (Technics-„Nutzer“) kommen die Fähigkeiten der pro Earbud drei Mikrophone an Vorder-, Rück- und Innenseite der Earbuds verstärkt zum Tragen, da sie nicht nur für die Geräuschunterdrückung beim Hören genutzt werden, sondern vor allem dafür, die eigene Stimme für den Gesprächspartner (Technics-„Partner“) aus dem Wind- und Umgebungslärm herauszufiltern.

Beim Nutzer gelang die Unterdrückung von Windgeräuschen weniger gut, denn die ca. 80°-Kante von der planen Touch-Sensorfläche hin zum ovalen Earbud-Körper erwies sich als Windbrecher und -verwirbler, der selbst nahezu unmerkliche Windböen zu prustender Konkurrenz von mittleren Hörlautstärken werden ließ. Und ja, Telefonstimmen hatten noch weniger Chance gegen den Wind.

Aber das einführend zitierte Versprechen von der Technics-Website war ja auch eher auf die Gesprächspartner gemünzt. Doch die Versprechungen waren diametral zu den desaströsen Rückmeldungen zweier Testkaninchen: „Ich glaube, wir legen mal besser auf und nerv lieber keine anderen mit dem Gerät.“ bzw. „Oh mein Gott, so macht Telefonieren mit Dir aber keinen Spaß mehr.“

Um dies verifizieren und die Umgebungs- und Windgeräusche selbst einschätzen zu können, habe ich die Technics an meinen besten Freund verschickt, der mir das Möglichkeit bot, die Stuttgarter Straßenbahn am Morgen und Abend sowie die Innenstadt in der Mittagspause „erleben“ zu dürfen. Heissa, ist das ein realistisch, ungefiltert und in Originallautstärke wiedergegebener Lärm, wenn die wohl hunderte Meter langen Straßenbahnen in den Bahnhof einfahren! Und die selbst in Corona-Zeiten offenbar sehr belebte Stuttgarter Fußgängerzone bietet eine Vielfalt von Nebengeräuschen von Rathaus-Glockenspiel, dudelnder Ladenmusik über Motoren- und Baustellenlärm bis zu Vogel- und Verkäuferstimmen. Das Flair von Stuttgart wurde bis auf die übertriebenen Windgeräusche und ein zusätzliches Umgebungsrauschen realistisch wiedergegeben, aber die Stimme des Technics-Nutzers wird nur selten von der Beamforming-Technologie herausgehoben, sondern meistens zum maximal gleichberechtigten Teil einer umfassenden Kulisse. Anstrengend für den Gesprächspartner! In lauten Umgebungen verringert sich zudem die Stimmen-Lautstärke des Technics-Nutzers zu einem Flüstern und verschwindet bei gleichzeitiger Maskennutzung nahezu vollständig, so dass kaum mehr erahnt werden kann, dass der Technics-Nutzer eventuell gerade sprechen könnte. Spätestens dann werden Telefonate mit den Technics unmöglich.

Zum Vergleich: Plantronics unterdrückt selbst starke Windböen und lauteste Umgebungsgeräusche (quietschend bremsend einfahrende ICEs) mit Bravour und fokussiert gekonnt auf den Nutzer (auch auf den maskierten). Dort sorgt die WindSmart-Technologie, bestehend aus aerodynamischem Design (siehe Foto), intelligenten die Windrichtung erkennenden Algorithmen und vier weit auseinanderliegenden Mikrophonen (Mitte der Wange bis hinter den Ohren) für die Illusion der Nutzer wäre beim Telefonieren zu Hause (anstatt am Bahnhof oder in der Innenstadt oder der Natur).



Ups, Vorsicht, zwei Sekunden rechts berühren entspricht bei den Technics zwar normalerweise einer Änderung des Modus (Geräuschunterdrückung/Umgebungsgeräusche/Aus), aber während eines Telefonats wird hierdurch stattdessen ein Telefonat beendet. Nun ja, erneut anrufen und entschuldigen hilft...

Das Dauerrauschen während Telefonaten deutet darauf hin, dass bei Telefonaten durchgängig der Geräuschunterdrückungsmodus verwendet wird. Im Gegensatz zur Musik, bei der das Rauschen bis auf stille Phasen zwischen zwei Liedern meist vollständig untergeht, ist das andauernde Rauschen beim Zuhören jedoch zwischen störend und nervend einzuordnen, aber kein Vergleich zur beschriebenen Erlebniswelt des Gesprächspartners. Tatsächlich bekommt der Gesprächspartner die Umgebung nämlich deutlich lauter mit als der durch passive Isolation der Eartips und aktive Geräuschunterdrückung teilweise geschützte Nutzer. Es gilt also, Verständnis für seine genervten Gesprächspartner aufzubringen.

Ein Wechsel zum Plantronics-Headset führt zum Verschwinden des Rauschens, klarerer/deutlicherer Stimmwiedergabe, irritationsfreien Sprechen aufgrund Wegfallens der passiven Isolation und Ausbleiben des bei längerem Tragen auftretenden leichten Druckschmerzgefühls. Im Gegenzug wird das Freiheitsgefühl der Plantronics durch eine Reintegration in die Umgebung erkauft, namentlich durch Mono- statt Stereoklang und einen auf dem Gehörgang aufliegenden anstatt ihn abdichtenden und entsprechend isolierenden In Ear-Eartips.

In Summe sind die Technics für kurze Telefonate brauchbar, aber insbesondere bei Umgebungsgeräuschen nicht zu empfehlen, da ansonsten insbesondere die Gesprächspartner deutlich leiden.

3. Sport und Allgemeines.
Die Technics sitzen nach einer Viertelumdrehung nach hinten (auf 12 Uhr) so sicher in den Ohren wie eine Schraube im Gewinde. Dies gilt zumindest dann, wenn die Earbuds im richtigen Winkel (vertikal mit leicht nach oben gekippter Touch-Bedienfläche) und Position (im linken bzw. rechten Ohr bei ca. neun bzw. drei Uhr, um dann bis ca. 12 Uhr gedreht zu werden) im Ohr angesetzt werden, was eine gewisse Gewöhnungszeit benötigt und bei hektischem Einsetzen zum Annehmen von Telefonaten auch einmal zu schiefem oder unsicheren Sitz mit der Konsequenz des Herausfallens führen kann.

Es werden übrigens Eartips in fünf verschiedenen Größen mitgeliefert (XS, S, M, L und XL), wobei die mittlere Größe M in der Originalverpackung bereits vorkonfiguriert ist. Auf dem Foto sind zum Vergleich die fünf neongelben Eartip-Größen der Monster Sport iVictory In Ears mit fotografiert. Zu erkennen sind der bei Technics im Vergleich zu den Monster Sport iVictory massiv breitere Klangkanal der Eartips (nicht zu verwechseln mit den erwähnten Treiberdurchmessern) von ca. 6mm statt ca. 3,5mm und dass Technics vorrangig die äußere Breite ändert, wogegen Monster auch die Form zwischen rundlich und konisch variiert.



Es lohnt sich definitiv, den etwas fummeligen Wechsel der dann aber sehr akkurat auf den Earbuds sitzenden Technics-Eartips zum Testen verschiedener Größen auf sich zu nehmen. Größere Eartips (in meinem Fall L statt M) sitzen noch sicherer (was einem Herausrutschen noch besser vorbeugt), weicher (was Gehäusekontakt dadurch Schmerzen bei längerem Hören vermindert), aber erhöhen gleichzeitig die Isolationswirkung und das unangenehme Gefühl, dass der innere Gehörgang gedehnt wird. Zudem verstärken größere Eartips den Bassbereich und die Voluminösität, was die beschriebene für mich gefundene Harmonie der Größe M in Richtung beeindruckend basslastig verschob und für einige elektronische Genres wie Dance/Techno/Electro gewünscht sein kann, aber sich bei akustischer Musik auch durch eine weitere Absenkung der beiden linken Equalizer-Schieberegler nicht zurück in eine für mich stimmige Balance bringen ließ. Der Equalizer kann also nicht jede Eartip-Ohren-Kombination ausgleichen bzw. den Klangcharakter grundlegend wechseln, sondern letzteren nur moderat verstärken oder abmildern und damit (siehe oben unter Musik) optimieren.

Nun aber zum Sport, denn das sichere Einsetzen der optimalen Eartip-Größe wurde genug geübt und da die Technics gemäß IPX 4 gegen allseitiges Spritzwasser geschützt sind, sollte auch Schweiß keine Gefahr darstellen. Also ideal, dass die Sommersonne zum Trail-Lauf auf- und den sicheren Sitz herausfordert.

Nach im dynamisch-heißen Beat der Technics durch ebenso dynamische Kurven, tiefen Sand und über Wurzeln, Baumstämme und Felsblöcke unter der brennenden Sonne gelaufenen Kilometern ist das klare Fazit: die Sorge, sie zu verlieren verflog schon nach wenigen Minuten, denn bei mir sitzen sie supersicher und dies auch unabhängig vom Schwitzen. Sie haben nicht nur durch ihren Klang meinen Lauf bereichert. Klare Wiederholungsempfehlung!

Und die Bedienung über die beiden kreisrunden Touch-Bedienflächen auf den beiden Earbuds? In jeder Situation perfekt, auch bei wenig zielgerichtetem hastigen Tippen während des Traillaufes werden die mit 15 Millimetern Durchmesser erfreulich großen Touchflächen sicher getroffen, die Bedienung ist eingängig (schnell mit Eselsbrücken gelernt) und es kann auch sehr schnell hintereinander dreimal links (Lautstärke lauter) oder zweimal rechts (Titel vorspringen) getippt werden, wobei sowohl zaghafte wie auch rabiate „Tipper“ flink und zuverlässig erkannt wurden. Ebenso konnten schweißnasse Finger die Bedienung nicht beeinträchtigen. Super!

Anders mit Handschuhen: während die auf dem Foto links abgebildeten atmungsaktiven Rennradhandschuhe immerhin noch eine akzeptable Bedienbarkeit boten, da nach etwas Übung und stärkerem Tippen immerhin in der Mehrzahl der Fälle auch Doppel- und Dreifachtipper noch korrekt wurden erkannt wurden, konnte weder mit den mittleren Fleece- noch mit den rechten Wollhandschuhen auch nur ein einziger Touchbefehl gegeben werden.



Kleiner Nachteil der hohen Sensitivität bei Finger-Touchbedienung: beim Herausnehmen der Earbuds, zum Beispiel nach einem Telefonat, berührte ich anfangs sehr oft unbewusst die Touchfläche und startete damit automatisch die Spotify-App, welche dann umgehend den letzten Track weiterspielte. Das entdeckte ich häufig nur aufgrund meines Always On-Displays, denn das Smartphone-Display wird hierdurch nicht aktiviert. Dies wissend kann dies aber durchaus als Feature durchgehen.

Kein Feature waren dagegen zwei Komplettabstürze meines Samsung S8, die während der App-Bedienung auftraten, jeweils einmal während des Musik Hörens bzw. Telefonierens. In beiden Fällen waren die Abstürze jedoch nicht reproduzierbar und nach dem Firmware-Update vom 3.8.2020 gab es keinerlei Probleme mehr, so dass es sich um abgestellte Kinderkrankheiten gehandelt haben könnte.

Die in jeden Earbud integrierte kleine LED zeigt (nach dem erwähnten Ausschalten des fortwährenden Verbindungsblinkens) dezent blinkend oder leuchtend verschiedene Betriebszustände in rot (Akku) bzw. blau (einschalten/wieder verbinden) oder alternierender Farbe (koppen) an.

Zur Bluetooth-Verbindung: die Earbuds koppeln zuverlässig und schnell (wenn auch nicht ganz so schnell wie das Plantronics-Headset) und die Verbindung war zu beiden Ohren stabil, solange das Smartphone sich im gleichen Raum oder in einer Tasche befand. Sie unterbrach im Nebenraum zunächst für kurze Momente und bot insgesamt ebenfalls etwas weniger Reichweite als das Plantronics, ist aber absolut praxistauglich und solange ich mich schnell genug und ohne eigene Worte zurück in den Empfangsbereich zurückbewegte, merkten es Gesprächspartner nicht einmal.

Und die Akkulaufzeit (Werksangabe: sechseinhalb Stunden mit Geräuschunterdrückung) ist dadurch, dass die Funktionen „ausschalten“ bzw. „einschalten und verbinden“ durch Einlegen in die bzw. Herausnehmen aus der Ladeschale automatisch* durchgeführt werden (sehr praktisch), kaum testbar, da die Earbuds so immer wieder nachgeladen werden und selbst nach stundenlangem Hören nicht zur Neige gingen. Eine Kontrolle des Ladestandes ist zudem jederzeit in der App möglich, die Ladeschale hält ca. zwei zusätzliche vollständige Ladungen Kapazität bereit und ist gleichzeitig mit den Earbuds durch ein USB C-Kabel aufladbar. In Summe sehr praxistauglich.
* Einschalten funktioniert auch manuell durch zwei Sekunden langes berühren der Touch-Fläche, was in der Bedienungsanleitung durchaus ergänzt werden könnte.

4. Fazit.
Mitreißende Musikalität, eine warme, harmonische und für die Größe erstaunlich souveräne Abstimmung der Frequenzbereiche und Arrangements, ein immersives Wohlfühlgefühl durch vollen Klang, sowie der emotionale Klangfarbenreichtum von Stimmen und Instrumenten verführen zum Musik hören mit den Technics EAH-AZ70W.

Hierfür ist jedoch auch in ruhiger Umgebung das Einschalten der somit essenziellen Geräuschunterdrückungsfunktion unabdingbar, die ferner im öffentlichen Raum auch ihrer namensgebenden Aufgabe moderat, aber wertvoll nachkommt.

Windgeräusche beim Nutzer sowie deren Angerufenen, Angerufene erschreckende Umgebungsgeräusche und der beim Sprechen aufgrund der passiven Isolation der Eartips störende Körperschall (Trittgeräusche und eigene Stimme) verhindern jegliche Telefonie-Empfehlung, die über eher kurze Telefonate in ruhiger Umgebung hinausgeht.

Aufgrund ihres auch auf holprigen kurvenreichen Trails und bei schweißtreibenden Temperaturen sicheren Sitzes in meinen Ohren haben sie ferner einen optionalen Platz in meiner Laufausrüstung erobert, wenn anstatt der Ruhe der Natur einmal der Beat treiben soll.

Passform, stabiler Sitz in den Ohren, Bedienung, Bluetooth-Verbindung, Akkulaufzeit und Ladeschale sind allesamt positiv aufgefallen und lassen über kleinere Nachteile, wie das Druckgefühl bei tendenziell kleineren Eartips und die Nichtbedienbarkeit mit Winterhandschuhen hinwegsehen.

Also Musik an, Telefonie aus; aber Neuerfindung der Musik?

Ja, im Sinne eines neuen Zugangs zum von mir geliebten Wohlfühlklang. Denn diese Kopfhörer verändert das Lebensverhalten, da sie meine Lust auf Musik von der großen Hifi-Anlage auf kabellose InEar-Kopfhörer übertragen und damit auf Reisen, Sport und Natur ausgeweitet haben; nicht für die ganz große Bühne, aber immersiver und mit genauso viel Suchtpotenzial!
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[Testbericht] Technics EAH-AZ70W - Today Technics is going to reinvent music. 19 Okt 2023 00:22 #2

  • hinoxi
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[Testbericht] Technics EAH-AZ70W - Today Technics is going to reinvent music. 19 Okt 2023 00:22 #3

  • cexotam
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Ehrlich gesagt, ja. Ich achte sehr oft darauf, was meine Kinder tun und ob sie in der Schule sind.

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[Testbericht] Technics EAH-AZ70W - Today Technics is going to reinvent music. 19 Okt 2023 00:23 #4

  • sipepe
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Ich verwende oft die Anwendungen von bestehandyspion.com/handy-orten-ohne-zustimmung-ist-moeglich/. Es gibt mehrere zur Auswahl. Alle bieten verschiedene Optionen, um alle Ihre Bedürfnisse dieser Art zu erfüllen. Wenn Sie noch nicht wissen, was Sie wählen sollen, sollten Sie eine davon wählen. Machen Sie sich auf jeden Fall mit allen vertraut, damit Sie die genaueste aller Funktionen auswählen können.

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