Rezension des Films: Die Unglaublichen 2. Kaum haben Bob und Hellen Parr gemeinsam mit ihren Kids Violetta und Flash den Superschurken „Syndrome“ besiegt und werden in der Öffentlichkeit erstmals seit 15 Jahren wieder geachtet, taucht schon der nächste Bösewicht auf der Bildfläche auf. Der Tunnelgräber, der Metroville terrorisiert, kann von den „Incredibles“ zwar abgehalten werden, das Rathaus zu zerstören, doch dingfest (...)
offizieller Trailer zu Die Unglaublichen 2
Kaum haben Bob und Hellen Parr gemeinsam mit ihren Kids Violetta und Flash den Superschurken „Syndrome“ besiegt und werden in der Öffentlichkeit erstmals seit 15 Jahren wieder geachtet, taucht schon der nächste Bösewicht auf der Bildfläche auf. Der Tunnelgräber, der Metroville terrorisiert, kann von den „Incredibles“ zwar abgehalten werden, das Rathaus zu zerstören, doch dingfest können sie ihn nicht machen. Dummerweise wird bei der Aktion dermaßen viel zerstört, dass die Regierung das Superhelden-Finanzierungs-Programm einstampft und die Parrs praktisch kurz davor sind, auf der Straße leben zu müssen.
Innerhalb der Familie gibt es derweil ebenfalls Sorgen. Denn noch wissen Helen und Bob nicht, welche Superfähigkeiten ihr jüngster Filius, Baby Jack-Jack, hat. Und die schüchterne Violett, die endlich einen Jungen kennen gelernt hatte, muss damit zurecht kommen, dass Agent Dicker dessen Erinnerung löscht, da er die Identität der Klassen-Kameradin herausgefunden hatte. Erst als Lucius, aka Frozone, Bob und Helen von einem Angebot des reichen Winston Deavor erzählt, scheint es wieder eine Perspektive zu geben. Deavor hat vor, den Ruf der Helden wieder herzustellen, indem er sie auf (idealerweise) erfolgreiche Geheim-Missionen schickt, die für die Nachwelt als Beweis aufgezeichnet werden. Helen alias Elastigirl soll diese Jobs übernehmen, während Bob zuhause die Familie hütet und sich um Jack-Jack kümmert. Das wiederum ist einfacher gesagt als getan, denn Baby JJ hat keinerlei Kontrolle über seine außergewöhnlichen Fähigkeiten.
Gleichzeitig geht der erste Superhelden-Job für Helen so unproblematisch vonstatten, dass sie sich langsam die Frage stellt, ob mit dem Auftrag Winstons alles mit rechten Dingen zugeht … Was war das 2004 für ein köstliches Vergnügen, als der James Bond unter den Animationsfilmen ins Kino kam und abseits von den (durchaus grandiosen) Toy-Story– oder den niedlichen Monster-AG-Geschichten echte Unterhaltung für Erwachsene lieferte. Erstmalig inszenierte man zudem keine Puppen, Tiere oder Kuschelmonster, sondern echte Menschen. Neun Jahre nach Pixars erstem abendfüllenden Spielfilm Toy Story war also die Zeit gekommen, dass man sich an eine eher erwachsene Geschichte wagte, die von animierten Menschen – okay: Superhelden – handelte.
Und ausnahmslos jeder Fan des britischen Geheimagenten im Auftrag seiner Majestät musste dieses unfassbar rasante und mit unzähligen Querverweisen auf die britischen Agentenfilme gespickte Meisterwerk lieben. Nach einem Einspiel von rund 650 Mio. Dollar war auch klar: Man kann nicht nur mit süßen Fischen sein Geld verdienen. Dass es aber 14! Jahre dauerte, um das offene Ende von Die Unglaublichen weiter zu erzählen, das ist schon ein starkes Stück. Und es darf kritisiert werden. Denn schon beim direkten Nachfolger Cars ging Pixar für seine Verhältnisse finanziell fast baden. Zwar sind 440 Mio. Dollar für andere Filme ein echter Erfolg, doch für die erfolgsverwöhnten Macher der Animationsschmiede war es eher enttäuschend. Umso verwunderlicher, dass man rund um das Rennauto Lightning McQueen noch zwei weitere Sequels folgen ließ, von denen der jüngste Beitrag dann als echter Flop gelten darf. Aber genug der Kritik. Denn jetzt ist es ja endlich soweit.
Mit Die Unglaublichen 2 traf Pixar wieder voll ins Schwarze und darf sich im Nachhinein sicher fragen, warum man es nicht schon früher machte. Denn mit einem weltweiten Einspiel von 1,24 Mrd. Dollar ist die Fortsetzung rund um die Familie Parr der erfolgreichste Computeranimationsfilm überhaupt und nach Die Eiskönigin – Völlig unverfroren sogar der zweiterfolgreichste animierte Film aller Zeiten. Und das zu Recht. Denn wo man im Animationsgenre zuletzt ein wenig ideenlos schien und eher holprige Original-Stories zu Wege brachte, ist das Thema Superhelden immer noch aktueller denn je.
Und weil Brad Bird, der schon den Vorgänger inszenierte, zu den besten Autoren mit einem unnachahmlichen Gespür für den Popkulturschatz des Kinos gehört, ist sein Sequel erneut angereichert mit Querverweisen auf das Kino der 60er sowie die Superhelden- und Agenten-Thematik. Alleine die (im Original von ihm selbst gesprochene) Figur der Edna ist eine augenzwinkernde Verbeugung vor den Bond-Abenteuern. Allerdings kann Die Unglaublichen 2 auch anders – und das deutlicher als der Vorgänger. Denn während Bob ans Zuhause gefesselt ist, nimmt die Familien-Thematik viel mehr Raum ein. Dies tat Regisseur und Autor Bird übrigens mit voller Absicht. Denn vor dem Hintergrund der nach 2004 immer populärer gewordenen Superhelden-Filme (siehe MCU) wollte er vermeiden, das sein Film auf eine bestimmte Erwartungshaltung reduziert wird.
Und so muss sich Bob mit dem Nachhilfe-Unterricht von Flash, dem Liebeskummer von Violetta und den aufkeimenden Superkräften von Jack-Jack auseinandersetzen. Letztere sorgen immer wieder für überaus witzige Slapstick-Momente, wie beispielsweise einer Konfrontation zwischen JJ und einem Waschbär. In der Dynamik zwischen Vater Bob und Baby Jack-Jack liegen die größten Story-Inhalte verborgen. Nicht nur um Erziehung geht es, sondern auch darum, dass Bob gleichzeitig damit leben muss, dass man seine Frau Helen als Superheldin für das Projekt von Deavor ausgewählt hat.
Nicht ihn, den superkräftigen, unkaputtbaren Mr. Incredible – grandios seine Reaktion, wenn Helen ihm von ihrer ersten Lebensretter-Mission erzählt. Und dann schickt sich auch noch der jüngste Nachkomme an, seinen Vater zu übertrumpfen. Hat der doch eine Vielzahl an Superkräften, die jene sämtlicher Familienmitglieder in den Schatten stellt. Schatten ist ein gutes Stichwort. Denn über den muss Bob innerlich springen, um Jack-Jack in seiner Entwicklung zu helfen und den entsprechenden Stolz auf ihn entwickeln zu können. Dass er dann bald mit Dreitage-Bart und völlig übermüdet sämtliche Glieder von sich streckt, demonstriert, dass auch ein echter Superheld vor der parallelen Erziehung dreier Kids über seine Grenzen hinausgehen muss.
Der zweite Teil verhandelt damit auch „mal eben“ ganz locker die Themen Gleichberechtigung der Frau und Haushalts-Versorgung-/Nachwuchs-Erziehung durch den Mann – und das vor dem Hintergrund der 60er Jahre, in denen das wahrlich kein sehr populäres Thema war. Dass das Ganze nicht zu einem bloßen Familiendrama gerät, dafür sorgen die vielen witzigen Begebenheiten, Streitereien der Kids und natürlich auch die Actionszenen. Denn obwohl diese zunächst fast ausschließlich von Helen bestritten werden, geht’s richtig temporeich zu.
Schon Elastigirls erster Solo-Auftritt ist so rasant, dass man kaum mit dem Schauen nachkommt (und sogar einige liebevolle Details verpasst). Das Gleiche gilt für die Verfolgung von Screenslaver, die zu einer coolen Kampfsequenz führt. Zur gleichen Zeit stattet Die Unglaublichen 2 auch Kultfigur Edna einen Besuch ab. Wenn die zunächst fast angeekelt vor Jack-Jack zurückweicht, um dann plötzlich zu Tante Edna zu mutieren – großartig.
Birds sorgfältige Regie und sein Gespür für die perfekten Wechsel von Tempo zu Erzählung lassen auch darüber hinwegsehen, dass die Action-Story im Hintergrund eher mau gerät und sich auf arg stereotype Klischee-Charaktere verlässt. Wenn im Showdown dann eine ganze Gruppe Superhelden auf der Bildfläche erscheint sind diese Kleinigkeiten dann ohnehin vergessen. Denn das, was der Film hier abfackelt steht dem ersten Teil in nichts nach.
Die Unglaublichen 2 ist zwar nicht ganz auf dem Niveau seines genialen Vorgängers. Doch die Sequels der Monster-AG und (vor allem) von Cars schlägt Brad Birds zweiter Superhelden-Familien-Film um Längen. Nach zuletzt eher enttäuschenden Filmen aus der Animations-Schmiede zeigt die Formkurve als wieder steil nach oben. Die Blu-ray liefert dazu ein perfektes Bild, einen ziemlich guten Sound und (im Falle der 3D-Disk) einen sehr ausgewogenen und harmonischen 3D-Effekt.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: ©2018 Disney-Pixar. All Rights Reserved.
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