Rezension des Films: Dead in a Week. Sieben-, nein zehnmal (zählt man die Hilfeschreie mit) wollte sich William (der ausgerechnet Rettungsschwimmer ist) schon umbringen. Doch weil er beim Sprung ins Wasser aus großer Höhe dummerweise auf einem vorbeifahrenden Schiff gelandet ist, beim Erhängen das Lampenkabel riss und das mit dem Gasofen auch nur funktionieren kann, wenn man seine Rechnung auch bezahlt, ist er nun immer noch am Leben. Ein Leben, das für ihn der Sinnsuche in einer Welt ohne Sinn entspricht (...)
offizieller Trailer zu Dead in a Week
Sieben-, nein zehnmal (zählt man die Hilfeschreie mit) wollte sich William (der ausgerechnet Rettungsschwimmer ist) schon umbringen. Doch weil er beim Sprung ins Wasser aus großer Höhe dummerweise auf einem vorbeifahrenden Schiff gelandet ist, beim Erhängen das Lampenkabel riss und das mit dem Gasofen auch nur funktionieren kann, wenn man seine Rechnung auch bezahlt, ist er nun immer noch am Leben. Ein Leben, das für ihn der Sinnsuche in einer Welt ohne Sinn entspricht – zumal man seine schriftstellerischen Versuche beständig abwimmelt. Gut, dass er dann die Karte in seinem Mantel findet. Die hatte ihm ein mysteriöser Kerl zugesteckt, der ihn beim Versuch von der Brücke in den Tod zu springen, noch Mut fürs Unterfangen gewünscht hatte. Leslie O’Neil heißt der ältere Herr und ist ein Auftragskiller.
Einer, der noch seine Quote zu erfüllen hat und ganz froh darüber ist, dem jungen William sein Angebot vom Töten zu unterbreiten – das im Übrigen eine voll Geld-zurück-Garantie bei Nicht-Erfolg verspricht. Doch kaum hat William den Kontrakt unterschrieben, verliebt er sich – ausgerechnet. Nun hätte er den Vertrag gerne revidiert – doch Leslie O’Neal, der Engel des Todes, lässt sich nicht so einfach abwimmeln … Endlich! Endlich mal wieder gibt’s was richtig Böses, Schwarzes und Gemeines aus Großbritannien. Darauf musste man in den letzten Jahren doch erstaunlich lange warten. Doch nun hat das Warten ein Ende. Tom Edmunds, der zuvor vornehmlich Kurzfilme drehte, gibt mit Dead in a Week (oder Geld zurück) sein launiges Regie-Debüt, das er noch dazu famos besetzen konnte.
Außer Tom Wilkinson würde einem lediglich noch Brendan Gleeson einfallen, der den lakonischen Killer mit Auftragsflaute ähnlich brummelig hätte spielen können. Wilkinson ist aber schon in den ersten Minuten großartig, wenn er zwischen Unsicherheit über seinen Kleidungsstil und absoluter Überzeugung seines Daseins als „Einmann-Sterbehilfe-Klinik“ wechselt. Diese Kleinigkeiten in den Dialogen, die Diskussionen über Rollkragen oder ähnliche Details bringen letztlich den Witz dieser schwarzen Komödie mit melancholischer Grundstimmung rüber. Ohnehin ist die Unterhaltung zwischen William und Leslie ein Potpourri an augenzwinkernden Floskeln und Wortspielen, das vor allem zeigt, wie gut das Drehbuch Witz zwischen die Zeilen verpackt hat. Das Ganze wirkt so ein bisschen wie eine umgekehrte Version der Final-Destination-Filme; wie ein Mix aus Aki Kaurismäkis I Hired a Contract Killer, Brügge sehen und sterben und dem großartigen Harold and Maude – nur, dass hier nicht Cat Stevens mit wehklagenden Piano-Songs am Start ist, sondern ein Peter Jobson, der in „Supplication“ dermaßen nach Leonard Cohen klingt, dass man sich verwundert die Ohren reibt.
Und wenn im Büro der Auftragskiller-Verwaltung ausgerechnet Blacks „Wonderful Life“ läuft … grandios. Es wäre aber keine britische Komödie, wenn der Humor mit dem Holzhammer käme. Nein, es sind die leisen Töne. Die vielen versteckten Zitate, Hinweise und Reflexionen des Films. Das eingefahrene, aber respektvolle Alltagsleben Leslies, dessen 36-jährige Ehe mit seiner Frau und die Diskussionen um den lokalen Stick-Wettbewerb – das können nur britische Genrefilme in der Form. Selbst die brachialen Szenen von Dead in a Week atmen das. Denn sogar wenn Leslie noch ein zweites Mal auf eine durch den ersten Schuss dann doch nicht ganz gestorbene Kundin feuern muss und das Blut in einer kleinen Fontäne aus ihrem Kopf spritzt, ist das immer noch weit entfernt vom grobschlächtigen Witz, der häufig amerikanische Komödie begleitet.
Dazu passen natürlich auch das beständig graue Regenwetter sowie der Hauptdarsteller. Der Waliser Aneurin Barnard, der den Gibson aus Nolans Dunkirk spielte, wirkt in seinem wollenen Seefahrer-Mantel und den explodierten Locken auf dem Kopf wie ein verhinderter Brit-Popper aus den 90ern. Mit einem melancholischen Blick in den beständig von roten Rändern umgebenen Augen ist er neben Freya Mavor (die hier ebenso cool agiert wie in The Lady in the Car With Glasses and a Gun), die ideale Besetzung. Da verzeiht man auch mal, dass das Tempo zur Hälfte mal ein bisschen schleppend wird und echte Überraschungen weitgehend aus bleiben.
Spätestens wenn Dead in a Week dann die Berufssituation Leslies, seinen „Zustand“ kommentiert (im Übrigen von einem herrlichen Christopher Eccleston) und mit Michael J. Fox vergleicht, ist das aber wieder vergessen. Denn hier kriegt es der Film tatsächlich hin, zur gleichen Zeit böse UND huldigend zu sein – das muss man auch erst Mal schaffen.
Wenn der Satz „Sein eigenes Todesurteil unterschreiben“ wortwörtlich genommen wird – Dead in a Week ist zwar vorhersehbar, aber ebenso witzig geschrieben wie gespielt – ein Tipp für Freunde des schwarzen Humors.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: Ascot Elite Home Entertainment
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