Das Jahr 1897 im Sommer. In der bulgarischen Hafenstadt Varna am Schwarzen Meer liegt das russische Handelsschiff Demeter. Unter den Augen des ersten Maat Wojchek, des Kapitäns Eliot wird der Kahn mit der Ladung befüllt: 50 Holzkisten mit Sand. Doch die Einheimischen stehen der Ladung skeptisch gegenüber und weigern sich.
Als ein älterer Mann für den Job angeheuert wird, kommt es zu einem Unfall mit einer der Kisten, die beinahe einem Jungen das Leben kostet. Der zufällig anwesende Clemens, ein in Cambridge ausgebildeter Arzt, kann dem Heranwachsenden gerade noch einmal das Leben retten und wird aus Dankbarkeit von dessen Großvater, Kapitän Eliot, für die Überfahrt engagiert. Dessen medizinische Fähigkeiten werden bald benötigt, denn als eine der Kisten aufbricht, findet sich darin eine Frau, die scheinbar kaum noch Blut im Körper hat. Clemens verabreicht ihr eine Transfusion, annehmend, es handle sich um eine Infektion. Er könnte nicht falscher liegen…
Bram Stokers Roman Dracula wurde sicherlich schon 127-mal verfilmt. Zuletzt konnte man eine Variante der Geschichte in Renfield sehen, bei der Nicolas Cage die Rolle des blutsaugenden Vampirs übernahm. Die klassischen Verfilmungen erzählen ihre Geschichte allerdings oftmals an Land – wahlweise auf dem Schloss des Vampirfürsten oder bei dessen Streifzügen durch neu erschlossene Gebiete. In einigen der bekannten Verfilmungen wird indes eine Überfahrt per Schiff geschildert. Kurz jedenfalls, beispielsweise als einleitendes Kapitel in den Film. Diese Überfahrt ist ein Kapitel aus Stokers Vorlage, das die Storyteile, die in Transsylvanien und später in England spielen, miteinander verbindet. Die Idee, dieses eine Kapitel, das im Original The Captain’s Log betitelt ist, in einen abendfüllenden Film zu verwandeln und die Ereignisse zu schildern, die an Bord der Demeter geschehen, kam Drehbuchautor Bragi Schut jr. bereits vor über 20 Jahren.
Damals interessierte er sich für ein Miniaturmodell der Demeter, das für Bram Stoker’s Dracula genutzt wurde. Bereits 2003 konnte er das Skript an einen Filmverleih verkaufen und Robert Schwentke sollte die Geschichte verfilmen. Die Jahre vergingen. Skriptwriter um Skriptwriter, Regisseur um Regisseur (unter anderem Marcu Nispel, Stefan Ruzowitzky und Neil Marshall) sowie Darsteller um Darsteller (unter anderem Noomi Rapace, Ben Kingsley, Viggo Mortensen und Jude Law) wurden assoziiert. Doch es sollte bis 2019 dauern, bevor Regisseur André Øvredal (The Autopsy of Jane Doe) unter der Ägide von Amblin Partners als Regisseur eingesetzt wurde.
Herausgekommen ist ein vor allem um die Atmosphäre bemühter, klassischer Grusler, der über weite Strecken (90 von knapp 110 Netto-Minuten) an Bord der Demeter, bzw. auf dem Wasser spielt. Und die allermeiste Zeit davon ist es dunkle Nacht. Nebel liegt über dem Geschehen, die Gischt der Wellen schlägt bei stürmischer See auf das Schiff und trifft seine durchnässten Matrosen. Zwischendrin schält sich (nach knapp 50 Minuten Spielzeit) ein Vampir aus der nebligen Düsternis, der jener Kreatur aus Nosferatu visuell nachempfunden wurde. In den nicht durch VFX realisierten Szenen wird Dracula von Javier Botet verkörpert, dessen lange und dürre Erscheinung schon als Slender Man, Crooked Man (Conjuring 2) oder Mama (Mama) für schaurige Momente gesorgt hat.
Wenn er sich hier aus dem Schatten herausschält, hat das erneut eine ziemlich furchterregende Wirkung. Das reduzierte Setting auf dem Schiff sorgt derweil für bisweilen fast klaustrophobische Enge. Es gibt kein Entrinnen, es sei denn, man springt ins Wasser und damit in den sicheren Tod. Da man den Figuren halbwegs nachvollziehbare, der Zeit angepasste Dialoge verpasst hat, die nicht allzu tief in die Klischeekiste greifen, torpedieren diese den Spannungsbogen auch nicht über die Maßen – zumal man schon weniger individuell dargestellte Charaktere in Filmen gesehen hat. Von Clemens über Wojchek und Olgaren bis hin zu Joseph und Cpt. Eliot wurden die Schauspieler so gecastet und mit Eigenschaften versehen, dass sie gut unterscheidbar und vielfältig ausfallen – auch wenn etwas mehr Charaktertiefe sicher nicht geschadet hätte.
Dem am Ende knapp zweistündigen Film hätte allerdings hier und da eine kleine Straffung gutgetan, um das Tempo etwas höher zu halten. Letztlich dauert es gut 40 Minuten, bevor die Kreatur das erste Mal wirklich aktiv wird. Das immerhin tut sie erstaunlich erbarmungslos und brutal. Für einen FSK-16-Schinken gehen die blutigen Sequenzen durchaus zünftig zu Werke. Und dass Die letzte Fahrt der Demeter nach 64 Minuten auch noch ein Tabu bricht, dürfte viele in Staunen versetzen. Staunen darf man übrigens auch über das Setdesign. Was hier in den Potsdamer Babelsberg-Studios umgesetzt wurde, ist aller Ehren wert und braucht internationale Vergleiche nicht zu scheuen. Das Innere des Schiffs wirkt extrem authentisch und auch die Außenaufnahmen funktionieren. Erstaunlich genug, denn man hat am Ende doch eine Vielzahl der Außen-Shots am Computer generiert. Und das sieht in Teilen besser aus als bei relevant teureren Filmen oder bei einem grottigen Expendables 4. Was ebenfalls hervorragend gelang, ist das Sounddesign, das den Grusel und die Atmosphäre maßgeblich unterstützt.
Die letzte Fahrt der Demeter ist besser, als viele ihn gemacht haben. Atmosphärisch und vom Setdesign her wird eine Menge frisches Blut (höhö) ins angestaubte Vampirfilm-Schema gepumpt. Die Idee, das kurze Kapitel zu einem kompletten Film zu machen, hat sich auf jeden Fall ausgezahlt – zumindest künstlerisch, denn finanziell ist der Film unverdientermaßen baden gegangen.
Autor: Timo Wolters - ((Copyright Szenenfotos: © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.))
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