John Wick war aufgrund eines Mordes im Continental exkommuniziert worden. In der Folge wurde er gejagt und sollte, um sich freizukaufen, Winston erschießen. Der Leiter des Continental hatte seinerseits mit der Hohen Kammer zu kämpfen und schoss daraufhin auf John. Schwer verletzt konnte dieser vom vernarbten Bowery King geborgen werden. Beide waren sich einig, gegen die Hohe Kammer kämpfen zu wollen.
Nach seiner Regeneration beginnt John seinen Feldzug und tötet den Ältesten in Jordanien. Daraufhin erhält der Marquis Vincent de Gramont von der hohen Kammer sämtliche Befugnisse, John und seine Verbündeten aus dem Weg zu räumen. Um das zu erreichen, setzt er den blinden Auftragskiller Caine, einen einstigen Weggefährten von Wick ein. Caine wird vom Marquis unter Druck gesetzt, da er ansonsten seiner Tochter Mia etwas antun würde. Es erfordert weitere Aufträge und Wiedergutmachungen, bis John am Ende einen Ausweg aus seiner Situation gezeigt bekommt …
Wut, Schuld und Überleben – unter diesen drei Überschriften könnte man die drei ersten Filme des John-Wick-Franchises stellen. Dreimal steht mit dem gleichnamigen Titelhelden ein Keanu Reeves vor der Kamera, der all jene Lügen strafte, die ihn nach der Matrix-Trilogie nur noch in seichten B-Movies sahen. Intensives monatelanges Training vor den Beginn der Dreharbeiten gestellt zeigte sich der sympathische (und im Feld der Hollywoodgrößen auch menschlich herausragende) Mime in bester Form, um die teils unglaublich inszenierten Actionchoreografien zu absolvieren. John Wick ließ die wahrlich nicht schlechten Fights aus 96 Hours alt aussehen, was in den Fortsetzungen allerdings auch mehr und mehr zum Selbstzweck verkam, um die herum eine Quasi-Geschichte geschrieben wurde.
Begann es mit einer herausragenden emotionalen Bindung an den Protagonisten im ersten Teil, wurde das JW-Universum in den beiden Sequels immer größer und weltumspannender. Das sorgte natürlich für exotische Schauplätze und ein paar spannende Nebenfiguren, wirkte bisweilen aber auch redundant und überlang. Überlänge ist ein gutes Stichwort, denn John Wick 4 läuft 170! Minuten. Das sind fast drei Stunden und eine Laufzeit, die ansonsten epischem Fantasy oder aber Abschlussfilmen des MCU zuteil wurden. Wir haben es aber mit einem Actionfilm zu tun. Mithin dem Genre, das neben dem Horrorfilm und der Komödie in aller Regel mit der kürzesten Laufzeit auskommt.
Für Fans der Filme ist das natürlich erst einmal ein Grund zur Freude, denn das bedeutet natürlich gleichzeitig mehr Zeit für absurd choreografierte Kämpfe und visuelle Mätzchen. Und davon bietet John Wick 4 in der Tat reichlich. Schon alleine der erste groß angelegte Fight in Osaka nimmt sich in Summe fast 30 Minuten. So kommt man dann auch auf insgesamt fast drei Stunden Filmlänge. Trotz Donnie Yen, der den blinden Kämpfer überzeugend mimt, kann man gewisse Ermüdungserscheinungen in den Actionszenen aber nicht verleugnen. Natürlich ist das immer noch rasant, gut geschnitten und schön choreografiert, aber die wirklich innovativen Ideen fehlen zunächst und sie halten auch ein paar ungelenke und nicht so perfekt wie bisher vollzogene Aktionen bereit. Inhaltlich sind es zudem schon arg viele Bedingungen, die plötzlich wie ein weißer Hase aus dem Hut gezogen werden, um die Geschichte vorwärts zu treiben und doch wieder eine Möglichkeit für die Helden der Geschichte finden, sich zu rehabilitieren.
Wirft man dem Film hier vor, dass er diese Winkelzüge nur braucht, um sich von einer Actionszene zur nächsten zu hangeln, dann kann man das nicht grundsätzlich von der Hand weisen. Dafür gibt es nach wie vor coole Spielereien. Beispielsweise jene mit eingeblendeten Schriften, die schon ein kleines Markenzeichen der Reihe geworden sind. Wenn Caine die Blindenschrift seines Auftrags berührt und sich dabei für den Zuschauer lesbar aufblättert, was dort eingeprägt ist, gehört das zu den netten Einfällen des Films. Dazu gibt es ein paar ruhigere Momente, in denen Dialoge dominieren und ein bisschen philosophische Tiefe angehaucht wird. Das tut dem ansonsten hoch gepaceten Film gut und ist auch gar nicht mal allzu peinlich oder pathetisch.
Darstellerisch gibt’s zum einen Business as usual, wenn Keanu Reeves seinen Wick stoisch wie immer gibt, zum anderen darf ein Ian McShane mal etwas aus der Reserve kommen, wenn auch er Vergeltungsgedanken hegt. Eine charmante Ergänzung ist Shamier Anderson als „Tracker“, während eine ganz bestimmte Figur so gar nicht funktionieren will: Man kann aus einem nichtssagenden Babyface einen Soziopathen machen, vor dem man ernsthaft zurückschreckt und eingeschüchtert ist oder es geht furchtbar daneben. Bill Skarsgård mag ein ganz passabler Pennywise gewesen sein, mit all der Schminke und dem künstlichen Gebiss. Als Marquis bleibt er leichenblass und ein maximal unterbelichteter Gegenspieler.
Warum er diese Macht- und Respektsposition hat; warum alle vor ihm eingeschüchtert sind – die Erklärung dazu bleibt John Wick: Kapitel 4 schuldig. Eine tolle Ergänzung ist Clancy Brown, der im Alter immer mehr Profil entwickelt und hier als „Schiedsrichter“ eine unheimliche Souveränität ausstrahlt. Final bringt uns das zu Lance Reddick, dem sympathischen Mimen, der mich schon in Bosch begeistern konnte. Die Nachricht von seinem Tod hat mich persönlich ziemlich mitgenommen und spätestens nach 13 Minuten Filmlaufzeit hat man hier einen ziemlich dicken Kloß im Hals.
Was im vierten Teil noch mehr als sonst herausragt, ist die atmosphärische Stimmung. Kameraführung und Beleuchtung sind exzellent. Sie heben den Actioner deutlich aus dem Einerlei vergleichbarer Genrevertreter hervor, was auch dadurch unterstützt wird, dass die Filmmusik passend gewählt wurde und auch mal in coole Elektronikgefilde wechselt (67’40)
John Wick 4 dehnt das Mögliche des Actionfilms auf ein episches Maß, was nicht immer ausschließlich geglückt ist. Ein bisschen Straffung hier und da, etwas weniger Haudrauf und Schlagsichtot hätten zu weniger Ermüdungserscheinungen geführt, die hier durchaus mal einsetzen. Atmosphärisch ist der vierte Teil allerdings obenauf und es wurde wirklich mal Zeit, dass ein Film den Kreisverkehr rund um den Triumphbogen als Action-Setpiece nutzt – sicherlich mit die spektakulärste Szene des Films.
Autor: Timo Wolters - ((Copyright Szenenfotos: © © Leonine Distribution))
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